Ukraine-Krieg im Newsblog | Satellitenaufnahmen zeigen Zerstörung auf der Krim
Tag 169 seit Kriegsbeginn: In Donezk ist aus einer Fabrik Ammoniak ausgetreten. Selenskyj ruft zum Widerstand in besetzten Gebieten auf. Alle Infos im Newsblog.Die neuesten Entwicklungen lesen Sie in unserem aktuellen Newsblog.London: Russland kann Rüstungsexporte nicht erfüllen9.09 Uhr: Russland kann nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten seine Auslandsaufträge in der Rüstungsindustrie nicht mehr in vollem Umfang erfüllen. "Russland ist höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, einige seiner Exportaufträge für gepanzerte Fahrzeuge auszuführen", hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukrainekrieg des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag. Hintergrund seien die außergewöhnliche Nachfrage für gepanzerte Kampffahrzeuge für Russlands eigene Streitkräfte in der Ukraine und der zunehmende Effekt westlicher Sanktionen, so die Mitteilung weiter.So habe Belarus kürzlich Details über einen im eigenen Land weiterentwickelten Kampfpanzer vorgestellt. Zuvor sei diese Aufgabe dem staatlichen russischen Rüstungskonzern UralVagonZavod zugefallen.Auch das Ansehen der russischen Rüstungsindustrie im Ausland hat nach Ansicht der Briten gelitten: "Die Glaubwürdigkeit vieler ihrer Waffensysteme wurde durch die Verbindung mit der schwachen Leistung russischer Streitkräfte im Ukraine-Krieg untergraben", hieß es in der Mitteilung.Krim: Satellitenaufnahmen zeigen Zerstörung auf russischer Militärbasis8.24 Uhr: Neue Satellitenaufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung auf der russischen Militärbasis Saki auf der annektierten Halbinsel Krim. Die US-Firma Planet Labs PBC hat die Aufnahmen an diesem Donnerstag veröffentlicht. Bei den Explosionen auf der Basis in Saki nahe dem Kurort Nowofjodorowka wurde am Dienstag ein Mensch getötet, wie Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow sagte. Es gab demnach auch 14 Verletzte.Die Aufnahmen sollen vom 9. August stammen, als der Stützpunkt angegriffen worden sein soll. Auf dem Bild sind mehrere Krater und Trümmer von Flugzeugen zu sehen. Das US-Unternehmen veröffentlichte zusätzlich Aufnahmen, die aus der Zeit vor den Explosionen stammen sollen.Nach ukrainischen Angaben wurden durch die Detonationen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. "Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde", sagte der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenstabs, Juri Ihnat, am Mittwoch im Fernsehen. Laut Ihnat sind dort Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 stationiert. Die Ukraine hat offiziell bisher nicht die Verantwortung für die Explosionen übernommen. Mehr zu dem Vorfall lesen Sie hier.Giftiges Ammoniak ausgetreten – ein Toter7.41 Uhr: Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Bei dem Brand seien ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, teilten die prorussischen Behörden in Donezk am Donnerstag mit. Das Feuer sei ausgelöst worden durch ukrainischen Beschuss, hieß es von prorussischer Seite. Der Austritt von Ammoniak sei gestoppt worden. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht. Die Angaben sind unabhängig nicht zu überprüfen. Das Gas verteilte sich demnach in der Nacht im Umkreis von zwei Kilometern. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak – bekannt für seinen stechenden Geruch – dient beim Bierbrauen als Kühlmittel.Das Wichtigste aus der Nacht5.40 Uhr: Großbritannien will der Ukraine weitere schwere Waffen liefern. Der ukrainische Präsident ruft die Bewohner der besetzten Gebiete zum Widerstand auf. Aus einer brennenden Brauerei in Donezk ist offenbar Ammoniak ausgetreten. Die Staaten der EU dürfen seit Mitternacht keine Kohle aus Russland mehr kaufen. Mehr dazu lesen Sie hier. Asow-Kämpfer sollen bald vor Gericht kommen5.30 Uhr: Hunderten Kämpfern des Asow-Regiments soll nach Angaben des Chefs der Separatistenverwaltung der Region Donezk "noch vor Ende des Sommers" der Prozess gemacht werden. "Das erste Gerichtsverfahren wird wahrscheinlich in Mariupol stattfinden und noch vor Ende des Sommers abgehalten", sagt Denis Puschilin, Chef der selbsternannten Volksrepublik, zu Reportern während einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Reise.Medien und internationale Vertreter dürften dem Prozess beiwohnen. Das Asow-Regiment erlangte internationale Aufmerksamkeit durch seinen Widerstand gegen die russische Belagerung des Stahlwerks von Mariupol. Nach wochenlangen Kämpfen in den Bunkern und Tunneln ergaben sich im Mai den russischen Truppen.Kommando Süd: Haben russische Haubitzen zerstört3.45 Uhr: Das ukrainische Einsatzkommando "Süd" meldet auf seiner Facebook-Seite, dass seine Truppen bei Gefechten drei russische "Msta-B"-Haubitzen, eine "Eleron-3"-Drohne, ein Kontrollzentrum und sieben gepanzerte und militärische Fahrzeuge zerstört hätten. Außerdem seien 41 russische Soldaten gefallen. Die ukrainische Armee führte nach eigenen Angaben sechs Luftangriffe im Bezirk Beryslav in der Oblast Cherson durch. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen.London schickt drei weitere Raketenwerfer in die Ukraine3.10 Uhr: Großbritannien verdoppelt die Zahl der Raketenwerfer, die es in die Ukraine schickt. Bisher hat das Land bereits drei M270-Trägersysteme ähnlich den amerikanischen Himars-Systemen bereitgestellt. Sie verwenden dieselben Raketen mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern.Verteidigungsminister Ben Wallace bestätigte in der Nacht gegenüber dem britischen Sender BBC, dass er nun drei weitere Systeme in die Ukraine schicken werde, sowie eine "bedeutende" Anzahl von Raketen, mit denen sie bestückt werden. Ihm zufolge helfen diese hochpräzisen Waffen der Ukraine bereits dabei, russische Munitionsvorräte und Kommandozentralen ins Visier zu nehmen. Wallace sprach in Kopenhagen, wo er an einer internationalen Konferenz mit Verbündeten teilnimmt.Moldau: Können Gas-Vorauszahlungen nicht leisten2 Uhr: Moldau wird eigenen Angaben zufolge die Gas-Rechnung des russischen Lieferanten Gazprom im August nicht bezahlen können. "Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass wir nicht in der Lage sind, zu zahlen", sagte der Vorsitzende von Moldovagaz, Ion Ceban, der moldauischen Nachrichtenseite "Newsmaker". "Wir werden den Juli abdecken, aber wir können die Vorauszahlung für August nicht leisten. Das ist klar."Die Ex-Sowjetrepublik hoffe auf einen Aufschub und einen neuen, günstigeren Vertrag im vierten Quartal mit Gazprom. Das südosteuropäische Land, das gerade den EU-Kandidatenstatus erhalten hat, kämpft mit einer Inflation von 29 Prozent und hatte im vergangenen Jahr wiederholt Schwierigkeiten, seine Gasrechnungen zu begleichen. Gazprom hat Moldovagaz damals mehrfach gewarnt, dass es die Lieferungen einstellen könnte.Offenbar Ammoniak aus brennender Brauerei ausgetreten1 Uhr: Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Der Brand sei durch den Beschuss ukrainischer Artillerie ausgelöst worden, teilte die Territorialverteidigung Donezk am Mittwoch mit. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Bestätigung. Das Gas verteile sich im Umkreis von zwei Kilometern. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak – bekannt für seinen stechenden Geruch – dient beim Bierbrauen als Kühlmittel.Die Front zwischen ukrainischen Truppen und den Einheiten der von Moskau gesteuerten Separatisten verläuft seit 2014 nur wenige Kilometer nordöstlich der größten Stadt im Donbass. In diesen Tagen gibt es dort heftige Kämpfe.Embargo in Kraft: EU-Staaten dürfen keine russische Kohle mehr kaufen0.20 Uhr: Die EU-Staaten dürfen ab sofort keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag endete die Übergangsperiode für das Kohleembargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen hatten. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, hatten sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt.Ziel des Importstopps ist es, die russische Wirtschaft vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen.Schweiz soll Ukraine in Moskau vertreten0.15 Uhr: Die Schweiz soll künftig die diplomatischen Interessen der Ukraine in Russland vertreten - allerdings lehnt Moskau diese Lösung ab. Das Außenministerium in Kiew teilte am Mittwoch mit, die Wahrnehmung der Interessen sei mit der Schweiz bereits bilateral vereinbart worden. Die Schweiz habe "große Erfahrung bei der Erfüllung solcher Funktionen", sagte Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko. Nach Angaben ukrainischer Medien bestätigte das Schweizer Außenministerium die Einigung, verwies aber auf die fehlende Zustimmung aus Moskau.Selenskyj ruft zu Widerstand gegen russische Besetzer auf0.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bewohner der von Russland besetzten Gebiete zum Widerstand aufgerufen. Sie sollten den ukrainischen Streitkräften über sichere Kanäle Informationen zum Feind oder über Kollaborateure übermitteln, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache.Der Staatschef äußerte auch die Erwartung, dass die russischen Besatzer bald die Flucht ergreifen. "Sie haben bereits das Gefühl, dass die Zeit gekommen ist, aus Cherson und im Allgemeinen aus dem Süden unseres Landes zu fliehen. Es wird eine Zeit geben, in der sie aus dem Gebiet Charkiw, aus dem Donbass und von der Krim fliehen werden."Mittwoch, 10. AugustTschechien stimmt Nato-Erweiterung zu22 Uhr: In Tschechien hat der Senat - das Oberhaus des Parlaments - die Norderweiterung der Nato praktisch einstimmig gebilligt. Wie die Nachrichtenagentur CTK berichtete, stimmten am Mittwoch in Prag alle 66 anwesenden Senatoren für den Beitritt Schwedens. Für den Beitritt Finnlands votierten 64 von 65 anwesenden Abgeordneten. Ein Senator enthielt sich der Stimme, begründete dies anschließend aber mit einem Irrtum.Abschuss eines russischen Kampfjets gemeldet21.04 Uhr: Die ukrainische Nationalgarde hat den Abschuss eines russischen Kampfjets gemeldet. Auf Facebook wurde ein Video geteilt, das zeigen soll, wie ein Kampfflugzeug des Typs Suchoi Su-25 beschossen wird. Nach Angaben der Nationalgarde flog die Maschine in Richtung Saporischschja. Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben nicht. "Razoni" legt in der Türkei an – Offenbar neuer Käufer für Mais-Fracht gefunden20.52 Uhr: Nach einer tagelangen Hängepartie um seine Ladung ist der Frachter "Razoni", der als erstes Schiff seit Kriegsbeginn mit Getreide an Bord die Ukraine verlassen hatte, in einen türkischen Hafen eingelaufen. Wie am Mittwochabend auf Ortungs-Websites zu sehen war, lief der Frachter in den Mittelmeerhafen von Mersin ein. Einem Medienbericht zufolge war zuvor ein neuer Käufer für die 26.000 Tonnen Mais an Bord gefunden worden.Die "Razoni" hatte am Montag vergangener Woche den ukrainischen Hafen Odessa in Richtung Libanon verlassen und hätte eigentlich bereits am vergangenen Sonntag in Tripoli anlegen sollen. Dies geschah aber nicht – der libanesische Käufer der 26.000 Tonnen Mais trat nach ukrainischen Angaben vom Kaufvertrag zurück, weil sich die Lieferung wegen des russischen Angriffskrieges um fünf Monate verzögert hatte.Daraufhin wurde händeringend ein neuer Abnehmer gesucht. Laut der Website "The Middle East Eye" wurde nun ein Käufer in der Türkei gefunden. Das Online-Medium berief sich auf einen Schiffsagenten.Selenskyjs Stabschef: Ukraine muss Krieg bis Ende Herbst beenden20.01 Uhr: Die Kämpfe in der Ukraine müssen nach Einschätzung des Präsidialamts in Kiew dringend noch vor Beginn der nächsten Heizperiode beendet werden. Ansonsten bestehe das Risiko, dass Russland die Infrastruktur für Wärme und Energie zerstöre, sagte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, nach Angaben der Agentur Interfax in Kiew.Die russische Armee greife jetzt schon Infrastruktureinrichtungen an. "Das ist einer der Gründe, warum wir maximale Maßnahmen ergreifen wollen, um den aktiven Teil des Kriegs bis Ende Herbst zu beenden", sagte Jermak. Der Krieg dauert inzwischen fast schon ein halbes Jahr.Jermak sagte weiter, die ukrainische Armee versuche alles, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Je länger sich russisches Militär auf ukrainischem Gebiet verschanzen könne, desto schwieriger werde es. Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Inzwischen hält es einschließlich der Halbinsel Krim etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt. Auf eine mögliche Lösung am Verhandlungstisch gibt es derzeit keinerlei Hinweise."Das wäre ein großer Rückschlag für Putin"20.01 Uhr: Heftige Explosionen erschütterten die Krim am Dienstag. Um die Ursache ranken sich Gerüchte, zudem wird über die russischen Verluste auf der annektierten Halbinsel spekuliert. Wenn Russland bei den Angriffen auf die Flugfelder wirklich einige Kampflugzeuge verloren hat, wäre das ein großer Rückschlag für Wladimir Putin", meint Russland- und Militärexperte Gustav Gressel im Gespräch mit t-online. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukrainischer Atomkonzern droht mit Zerstörung von Stromleitung19.41 Uhr: Die Ukraine hat für den Fall eines Anschlusses des Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja an die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit einem Kappen der Stromleitungen gedroht. "Ich denke, unsere Streitkräfte werden dazu bereit sein, wenn es nötig ist", sagte der Chef des staatlichen Atomkraftwerksbetreibers Enerhoatom, Petro Kotin, der Agentur RBK-Ukrajina. Dazu könne es kommen, bevor das Kraftwerk vom ukrainischen Netz getrennt wird.Kotin zufolge will Russland seit langem das AKW mit der Krim verbinden. "Dafür muss das Kraftwerk komplett vom ukrainischen Energiesystem abgeschaltet und an die Leitung angeschlossen werden, welche die Krim mit dem Wasserkraftwerk Kachowka verbindet", erklärte der 61-Jährige. Kotin sagte auch, dass die ukrainischen Truppen die Stromleitungen beschießen würden, wenn Russland das Atomkraftwerk an sein Netz anschließe.Bei einem Ausfall des Kraftwerks wäre die Stromversorgung des gesamten russisch besetzten Südens gefährdet. Russland hat die Ukraine Ende Februar angegriffen und dann das größte europäische Atomkraftwerk Saporischschja Anfang März besetzt.Estland meldet Luftraumverletzung durch russischen Helikopter17.21 Uhr: Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch einen russischen Helikopter gemeldet. Der Hubschrauber des Typs Mi-8 sei am 9. August abends unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingedrungen, teilten die estnischen Streitkräfte am Mittwoch mit. Das Außenministerium in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein und überreicht eine Note.Nach Armeeangaben war es die dritte Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr – nach insgesamt fünf Vorfällen im vergangenen Jahr. Wie zuletzt im Juni sei sie im Gebiet Koidula im Südosten Estlands nahe der Grenze zu Russland erfolgt.Der Helikopter habe weder die elektronische Kennung eingeschaltet noch einen Flugplan übermittelt. Auch habe der Pilot zum Zeitpunkt der weniger als eine Minute dauernden Luftraumverletzung keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es weiter.Russische Soldaten trainieren angeblich mit iranischen Kampfdrohnen16.57 Uhr: Die russische Drohnenflotte kann es mit der ukrainischen nicht aufnehmen. Jetzt soll Moskaus Verbündeter Iran liefern. Lesen Sie hier mehr.Ukraine: Brücke bei Dnipro-Staudamm nach Beschuss nicht mehr nutzbar15.50 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben durch Raketenbeschuss eine Brücke beim Staudamm von Nowa Kachowka im Süden der Ukraine unbrauchbar gemacht. "Der Treffer war akkurat, aber wirksam", teilte das Armeekommando Süd am Mittwoch per Facebook mit. Von der Besatzungsverwaltung gab es dazu bisher keine Informationen. Am Vortag hatte der russische Sender RT lediglich über regelmäßigen Beschuss der Brücke über den Schiffskanal und den Staudamm selbst berichtet.Russland hat die Ukraine Ende Februar überfallen und danach unter anderem das südukrainische Gebiet Cherson am Unterlauf des Flusses Dnipro weitgehend erobert. Mittels weitreichender Raketensysteme versucht die ukrainische Armee systematisch, die drei einzigen Flussquerungen in dem Gebiet zu zerstören. Damit soll der Nachschub der russischen Armee auf dem rechten Ufer verhindert und eine Rückeroberung ermöglicht werden.Die Eisenbahnbrücke und die Straßenbrücke bei Cherson haben die Ukrainer dabei bereits unbrauchbar gemacht. Stattdessen errichteten die russischen Truppen eine Fährverbindung für Zivilisten und Berichten zufolge auch mehrere Pontonbrücken für das eigene Militär über den knapp einen Kilometer breiten Fluss.Gouverneur: 13 Tote bei Bombardements nahe AKW Saporischschja14.52 Uhr: Bei russischen Bombardements in der Nähe des Atomkraftwerks im ukrainischen Saporischschja sind nach Angaben der örtlichen Behörden 13 Zivilisten getötet worden. "Es war eine schreckliche Nacht", schrieb der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentin Resnitschenko, am Mittwoch im Messenger-Dienst Telegram. Zunächst sprach er von elf getöteten Zivilisten, später teilte er mit, dass zwei weitere Menschen ihren Verletzungen erlegen seien.Laut dem Gouverneur erlitten elf weitere Menschen bei den russischen Bombardements Verletzungen. Fünf von ihnen befanden sich demnach in einem ernsten Zustand. Resnitschenko rief die Einwohner eindringlich auf, auf Sirenen zu hören und Schutz zu suchen. "Ich bitte Sie und flehe Sie an (...) Lassen Sie die Russen Sie nicht töten", warnte er.Zwölf der Todesopfer wurden demnach in der Stadt Marganez gezählt, die auf der anderen Seite des Flusses Dnipro gegenüber des Atomkraftwerks von Saporischschja liegt, wie der Regionalratsvorsitzende Mykola Lukschuk mitteilte. Durch das Bombardement seien mehrere Verwaltungsgebäude, eine Schule und ein Kulturzentrum beschädigt worden. Außerdem seien wegen der Unterbrechung einer Leitung tausende Menschen ohne Strom.Außer Marganez habe die russische Armee auch das Dorf Wytschtschetarassiwka mit Mehrfach-Raketenwerfern vom Typ Grad beschossen, teilte Gouverneur Resnitschenko mit. "24 Raketen wurden absichtlich und heimtückisch auf Wohnviertel geschossen, als die Menschen daheim schliefen", fügte er hinzu.FDP: Nur noch wenige deutsche Haubitzen in Ukraine einsatzbereit13.55 Uhr: Von insgesamt 15 Panzerhaubitzen 2000, die von Deutschland und den Niederlanden bislang an die Ukraine geliefert wurden, sind nach Angaben des FDP-Verteidigungspolitikers Marcus Faber die meisten derzeit nicht mehr einsatzbereit. Ursache der Ausfälle sei aber nicht russischer Beschuss, sondern dass die Geschütze von den ukrainischen Streitkräften "massiv genutzt" würden, sagte Faber, der in den vergangenen Tagen die Ukraine besucht hatte, dem Portal ntv.de."Ich habe aus dem Verteidigungsministerium erfahren, dass derzeit noch fünf von fünfzehn Panzerhaubitzen einsatzbereit sind", sagte der Bundestagsabgeordnete. In diesem Zusammenhang sei von ukrainische Seite der Wunsch nach mehr Ersatzteilen geäußert worden. Im Grundsatz sei man in Kiew dann "optimistisch, dass sie die Einsatzbereitschaft wieder nach oben bringen können".Zwar habe Deutschland einige Ersatzteile mitgeliefert, es gehe aber auch um Reparaturmöglichkeiten vor Ort, die dringend benötigt würden. Bislang gebe es diese nur für einige kleinere Reparaturen. Aus Deutschland seien nach ukrainischen Angaben bislang zehn Panzerhaubitzen 2000 geliefert worden, dazu fünf weitere aus den Niederlanden, sagte Faber. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums wollte sich zur Einsatzbereitschaft der Geschütze in Berlin nicht äußern.Russland will Öltransit über Druschba-Pipeline wieder aufnehmen13.52 Uhr: Der russische Pipeline-Monopolist Transneft will die Öldurchleitung über den südlichen Zweig der Druschba-Trasse noch im Tagesverlauf wieder aufnehmen. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA. Die Ukraine habe demnach bestätigt, dass sie die Zahlung für den russischen Öltransit durch ihr Gebiet nach Ungarn und in die Slowakei erhalten habe. Die Ukraine hatte die Öllieferungen über den südlichen Strang der Druschba-Pipeline am 4. August eingestellt, nachdem westliche Sanktionen sie daran gehindert hatten, Transitgebühren aus Moskau zu erhalten, wie Transneft zuletzt mitgeteilt hatte.G7 fordert Russlands Rückzug von AKW Saporischschja13.09 Uhr: Die Außenminister der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) haben Moskau aufgefordert, das kürzlich beschossene ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja unverzüglich wieder der vollständigen Kontrolle der Ukraine zu unterstellen. "Das ukrainische Personal, das für den Betrieb des Kernkraftwerks Saporischschja verantwortlich ist, muss in der Lage sein, seinen Aufgaben ohne Drohungen oder Druck nachzukommen", teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch in Berlin in einer Erklärung der G7-Außenminister mit. "Es ist Russlands fortdauernde Herrschaft über das Kernkraftwerk, die die Region gefährdet", kritisierte die Runde.Die G7 bezogen ihre Forderung auch auf sämtliche anderen kerntechnischen Anlagen innerhalb der international anerkannten Grenzen der Ukraine, um deren sicheren und gesicherten Betrieb zu gewährleisten. Deutschland führt in der G7-Runde derzeit den Vorsitz, zu ihr gehören auch Frankreich, Großbritannien, Italien, die USA, Kanada und Japan.Das in der ukrainischen Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teils beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein. Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld. Unabhängig zu überprüfen sind die Vorwürfe bislang nicht. Auf Initiative Russlands soll sich der UN-Sicherheitsrat an diesem Donnerstag in New York mit dem Beschuss beschäftigen. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, soll den Sicherheitsrat über den Zustand des AKW unterrichten.Ukraine: Mindestens zehn Flugzeuge bei Explosion zerstört12.14 Uhr: Bei den Explosionen auf einem Luftwaffenstützpunkt auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Flugzeuge zerstört worden. "Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde", sagte der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenstabs, Juri Ihnat. Laut Ihnat sind dort Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 stationiert.Der Militärstützpunkt Saki auf der Krim, welche Russland 2014 annektiert hatte, wurde am Dienstag von Explosionen schwer erschüttert. Videos zeigen, dass es an mindestens zwei unterschiedlichen Stellen zu Detonationen kam. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge ist ein Verstoß gegen die Brandschutzregeln für den Vorfall verantwortlich.Viele Beobachter gehen hingegen von einem ukrainischen Angriff aus. Die Führung in Kiew hat nicht die Verantwortung für die Explosionen übernommen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak schrieb allerdings auf Twitter: "Das ist nur der Anfang."Russland: Haben deutschen Gepard-Panzer zerstört11.46 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen deutschen Gepard-Luftabwehrpanzer im Süden der Ukraine zerstört. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilt mit, das Waffensystem sei im Gebiet der Stadt Mikolajiw getroffen worden. Zudem seien in der Region drei ukrainische Kampfjets abgeschossen worden. In Cherson südöstlich von Mikolajiw seien sieben Himars-Raketen aus US-Beständen zerstört worden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.Angst vor Sanktionen: Philippinen kündigen Militär-Deal mit Russland11.13 Uhr: Die Philippinen wollen aus Angst vor möglichen US-Sanktionen einen Vertrag über den Kauf von 16 russischen Militärtransporthubschraubern kündigen. Das Geschäft mit der russischen Firma Sovtechnoexport habe einen Umfang von 12,7 Milliarden Pesos (223 Millionen Euro) gehabt, teilte die Regierung in Manila am Mittwoch mit. Das Verteidigungsministerium wolle mit der russischen Seite in einen Dialog treten, um Details zu besprechen, die sich aus der Beendigung des Deals ergäben.Die Entscheidung, den Vertrag zu kündigen, sei in den letzten Tagen der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte im Zuge der russischen Invasion der Ukraine getroffen worden, sagte der frühere Verteidigungsminister Delfin Lorenzana. Der philippinische Botschafter in den USA, Jose Manuel Romualdez, habe zuvor gewarnt, dass die möglichen Nachteile, die sich für die Philippinen ergeben würden, größer wären als die Vorteile, die das Land durch den Kauf der russischen Hubschrauber hätte.Russland bietet Freiwilligen offenbar Boni für Beitritt zu neuer Kampfeinheit9.34 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste rekrutiere Russland zur Stärkung seiner Offensive in der Ukraine Freiwillige für ein neues Armeekorps. Den Rekruten –Männern bis zum Alter von 50 Jahren und mit mittlerem Schulabschluss – würden lukrative Boni angeboten, hieß es am Mittwoch in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Hauptquartier der neuen Einheit, die von den Briten als "3rd Army Corps (3AC)" bezeichnet wird, soll Mulino, eine Siedlung im Gebiet Nischni Nowgorod östlich von Moskau, sein.Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass es den Ukraine-Krieg entscheidend beeinflussen werde, hieß es weiter aus London. Es werde den Russen voraussichtlich nicht gelingen, das neue Korps auf die übliche Truppenstärke von 15.000 bis 20.000 zu bringen.Nach erheblichen Verlusten arbeiten die Russen in der Ukraine derzeit einerseits daran, ihre Offensive im Donbass weiter voranzutreiben, und andererseits daran, ukrainische Gegenangriffe im Süden abzuwehren.Haus der russischen TV-Journalistin Owsjannikowa durchsucht9.19 Uhr: Die durch eine Protestaktion im russischen Fernsehen bekannt gewordene TV-Journalistin Marina Owsjannikowa gerät verstärkt ins Visier der russischen Behörden. Wie Owsjannikowas Anwalt auf dem Nachrichtendienst Telegram mitteilt, wurde das Haus seiner Mandantin durchsucht, und es wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen Owsjannikowa eingeleitet. Hintergrund seien russische Gesetze, die die Verbreitung von Falschmeldungen über die russische Armee unter Strafe stellen. Die Journalistin hatte sich im März während einer Nachrichten-Livesendung des staatlichen TV-Senders Kanal Eins mit einem Plakat hinter die Moderatorin gestellt, auf dem sie ein Ende des Kriegs forderte und vor Propaganda warnte. Seitdem ist die gebürtige Ukrainerin vorübergehend festgenommen worden und wegen ihrer anhaltenden Kritik an dem russischen Vorgehen in der Ukraine zu einer Geldstrafe verurteilt worden.Elf Tote durch russische Raketenangriffe im Süden der Ukraine8.02 Uhr: Durch nächtlichen Raketenbeschuss sind im ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk offiziellen Angaben zufolge mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. "Eine tragische Nacht ... Im Kreis Nikopol hat die russische Armee 11 Menschen getötet und 13 verletzt", schrieb der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, auf seinem Telegram-Kanal. Die beiden getroffenen Ortschaften liegen dabei dem zuletzt mehrfach beschossenen Atomkraftwerk Saporischschja gegenüber – am anderen Ufer des hier zum Stausee geformten Flusses Dnipro.Am schwersten traf es demnach die Kleinstadt Marhanez. In der Stadt seien 20 mehrgeschossige Gebäude durch den Raketenbeschuss beschädigt worden, darunter der Kulturpalast, zwei Schulen und ein Wohnheim. Zehn Menschen seien in der Stadt getötet worden, elf weitere verletzt, sieben davon schwer, teilte Resnitschenko mit. In einem Dorf unweit der Großstadt Nikopol starb eine weitere Frau in ihrem Wohnhaus durch den Angriff, ein Ehepaar wurde verletzt.Die beiden Orte liegen nördlich des zum Fluss Dnipro gehörenden Kachowka-Stausees. Auf dessen Südseite, weniger als 20 Kilometer entfernt, befindet sich das Atomkraftwerk Saporischschja. Die Ukraine hat russischen Truppen in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, das AKW als Schutzschild für eigene Artillerie- und Raketenangriffe zu missbrauchen. Nachdem am Wochenende die Nuklearanlage selbst unter Beschuss geriet und beschädigt wurde, geben sich beide Seiten gegenseitig die Schuld für die Vorfälle. Unabhängig überprüfen lassen sich die Berichte nicht.Das Wichtigste aus der Nacht5 Uhr: Auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt hat es Explosionen gegeben. Es wird ein Angriff der Ukraine vermutet, Russland spricht von Verstößen gegen den Brandschutz. Das AKW in Saporischschja soll Gegenstand einer UN-Sicherheitsratssitzung werden. Moskau liefert kein Öl mehr durch die Ukraine. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukraine: Russland will Saporischschja-Kraftwerk an Krim anschließen3.10 Uhr: Russland will das besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja nach ukrainischen Angaben an die annektierte Halbinsel Krim anschließen. Der Präsident des ukrainischen AKW-Betreibers Energoatom, Petro Kotin, sagte am Dienstag, die russischen Soldaten an dem Atomkraftwerk würden ein Vorhaben des russischen Atomkonzerns Rosatom umsetzen, das AKW "an das Stromnetz der Krim" anzuschließen."Dafür müssen zunächst die Stromleitungen des Atomkraftwerks beschädigt werden, die mit dem ukrainischen Energiesystem verbunden sind", sagte Kotin im ukrainischen Fernsehen weiter. "Zwischen dem 7. und 9. August haben die Russen schon drei Stromleitungen beschädigt. Derzeit läuft das Werk mit einer einzigen Produktionsleitung, was ein äußerst gefährlicher Arbeitsmodus ist."USA helfen Ukraine bei Minenräumung2.50 Uhr: Die USA unterstützen mit 89 Millionen Dollar die Räumung von Anti-Personen-Minen in der Ukraine. Mit den umgerechnet 87 Millionen Euro soll unter anderem die Arbeit von 100 Minenräumteams von Nichtregierungsorganisationen oder spezialisierten Privatunternehmen finanziert werden, wie ein Vertreter des US-Außenministerium am Dienstag sagte.Er warf den russischen Streitkräften vor, nach ihrem Rückzug aus Teilen der Ukraine zahlreiche Minen und Sprengfallen hinterlassen zu haben, unter anderem in Waschmaschinen, Krankenhausbetten und Leichen.Estlands Außenministerin: Keine EU-Visa mehr für Russen2.45 Uhr: Die estnische Außenministerin Kaja Kallas fordert, dass die EU keine Visa mehr für russische Staatsbürger ausstellt. "Stoppen Sie die Ausstellung von Touristenvisa an Russen. Der Besuch von #Europa ist ein Privileg, kein Menschenrecht", schrieb sie auf Twitter. Sie beklagte, dass während die Schengen-Länder Visa ausstellten, die Russland-Nachbarn wie Finnland, Estland und Lettland die Konsequenzen zu tragen hätten, wie viele Russen über Land zuerst in diese Länder kämen. "Es ist Zeit, den Tourismus aus Russland zu beenden", schreib sie.Biden unterzwichnet Ratifizierung für Nato-Erweiterung1.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die Ratifizierung des Nato-Beitritts von Finnland und Schweden durch den US-Senat mit seiner Unterschrift bestätigt. Die beiden Länder würden "starke, zuverlässige, hochgradig fähige neue Verbündete", indem sie die "heilige Verpflichtung" zur gegenseitigen Verteidigung im transatlantischen Bündnis unter Führung der USA eingingen, sagt Biden am Dienstag bei der Unterzeichnungszeremonie.Selenskyj: Werden Krim niemals aufgeben0.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Landsleuten erneut eine Befreiung der von Russland annektierten Halbinsel Krim im Schwarzen Meer versprochen. "Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben", sagte er am Dienstag. Er bezog sich dabei auf Nachrichten über Explosionen auf einer russischen Militärbasis auf der Halbinsel.Mit der Annexion 2014 habe Russland die Krim in einen der gefährlichsten Orte verwandelt. "Die Schwarzmeerregion kann nicht sicher sein, solange die Krim besetzt ist", sagte Selenskyj. "Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung."Moskau will im Sicherheitsrat über AKW Saporischschja sprechen0.20 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat soll sich auf Initiative Russlands mit dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja beschäftigen. Moskau beantragte am Dienstag (Ortszeit) ein Treffen des mächtigsten UN-Gremiums für Donnerstagnachmittag New Yorker Zeit. Der Rat soll vom Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, über den Zustand des AKW unterrichtet werden.Das in der Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teils beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein. Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld. Unabhängig zu überprüfen sind die Vorwürfe bislang nicht.Dienstag, 9. AugustOpposition in Belarus stellt Schattenkabinett vor23.15 Uhr: Um die Ablösung von Machthaber Alexander Lukaschenko voranzutreiben, hat die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja eine alternative Regierungsmannschaft vorgestellt. Zwei Jahre nach der als gefälscht geltenden Präsidentschaftswahl in Belarus verkündete sie am Dienstag in der litauischen Hauptstadt Vilnius ein "Vereintes Übergangskabinett" und ernannte erste Mitglieder. Das Gremium solle die nationalen Interessen von Belarus vertreten, einen demokratischen Wandel herbeiführen und die Rechtsstaatlichkeit wiederherstellen, sagte sie. Staatliche Befugnisse hat die Gruppe nicht, sie agiert aus dem Exil. Zu ihren Mitstreitern gehören auch Oppositionelle, die früher dem belarussischen Führungssystem angehörten.Russland stellt Öllieferungen durch Ukraine ein22.38 Uhr: Durch den südlichen Strang der Druschba-Pipeline fließt nach Angaben der Betreiberfirma seit Donnerstag kein russisches Erdöl mehr nach Europa. "Am 4. August wurde die Lieferung von russischem Öl über das Gebiet der Ukraine gestoppt", erklärte das russische Staatsunternehmen Transneft. Mehr dazu lesen Sie hier.Atombehörde sieht derzeit keine Bedrohung für Kraftwerk in Saporischschja22.30 Uhr: Die Internationale Atombehörde (IAEA) sieht nach dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am Wochenende keine unmittelbare Bedrohung der nuklearen Sicherheit. Das teilte IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi am Dienstag am Sitz der Behörde in Wien mit. Ukrainische Behörden hätten die IAEA informiert, dass es zwar Schäden gegeben habe, die Strahlungsmessungen aber weiterhin auf normalem Niveau lägen.Das in der Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teils beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein.Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld. Unabhängig zu überprüfen sind die Vorwürfe bislang nicht. UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Beschuss des Kraftwerks "selbstmörderisch" genannt und internationalen Zugang zum Gelände gefordert.Tödliche Explosionen auf der Krim: Flugplatz angegriffen?22.14 Uhr: Augenzeugen berichten von bis zu zwölf Detonationen auf der von Russland besetzten Krim. Nun scheint klar zu sein: Es war offenbar ein Angriff der Ukraine.Mehr zum Thema lesen Sie hier.Russen verminen wohl Atomkraftwerk: Dieses Szenario führt unweigerlich zur Katastrophe19.13 Uhr: Die Angriffe auf das AKW in Saporischschja mehren sich offenbar. Aber wie groß ist die Gefahr wirklich, dass es zum atomaren Desaster kommt? Ein Experte klärt im Interview mit t-online auf.Russland: Munitionsdepot mit US-Raketenwerfern zerstört15.33 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben ein Munitionsdepot nahe der zentralukrainischen Stadt Uman zerstört. Dort seien auch von den USA gelieferte Himars-Raketenwerfer und M777-Haubitzen gelagert worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Insgesamt seien bei dem Angriff mehr als 300 Raketen zerstört worden. Berichte aus dem Kampfgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Regierung in Kiew hat die Lieferung von Himars-Systemen als besonders wichtig für den weiteren Verlauf der Kämpfe bezeichnet. Russland wirft dem Westen vor, den Konflikt durch die Bewaffnung der Ukraine in die Länge zu ziehen.Kiew erhält 50 Militärtransporter von der Türkei14.11 Uhr: Knapp ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge 50 Militärtransporter von der Türkei erhalten. Weitere 150 sollen folgen, wie ukrainische Medien am Dienstag berichteten. Die gepanzerten Mannschaftstransporter vom Typ Kirpi sind mit Allradantrieb ausgestattet und können neben der Besatzung zwölf Soldaten transportieren. Die Türkei unterhält enge Beziehungen zur angegriffenen Ukraine – aber auch zu Russland. So gehörte sie zu den Vermittlern im Streit um monatelang in der Ukraine blockierte Getreideexporte. Die Mediation endete Ende Juli mit der Einigung auf ein Abkommen, das den Export von Lebensmitteln aus drei ukrainischen Häfen vorsieht.Zwei weitere Schiffe mit Getreide unterwegs12.36 Uhr: Zwei weitere Schiffe mit insgesamt rund 70.000 Tonnen Getreide an Bord haben den ukrainischen Schwarzmeerhafen Tschornomorsk verlassen. "Das Schiff 'Rahmi Yaggi' wird 5.300 Tonnen in die Türkei liefern, und fast 65.000 Tonnen Mais werden vom Frachter 'Ocean Lion' nach Südkorea geliefert", teilte das ukrainische Ministerium für Infrastruktur über den Onlinedienst Telegram mit.Wegen des russischen Angriffskrieges waren in den vergangenen Monaten alle Getreideexporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeerhäfen blockiert, was zu einer Lebensmittelkrise weltweit beigetragen hatte. Erst kürzlich einigten sich Russland, die Ukraine, die Türkei und die UN auf ein Abkommen, um die Blockade zu überwinden.In den vergangenen Tagen hatten dadurch bereits mehrere Schiffe die Ukraine mit Getreidelieferungen verlassen können. Am Montag erreichte erstmals ein solcher Frachter seinen Zielhafen.Israels Präsident telefoniert mit Putin12.31 Uhr: Israels Präsident Izchak Herzog hat mit Kremlchef Wladimir Putin über die belasteten Beziehungen beider Länder gesprochen. Das Telefonat sei "offen und ehrlich" gewesen, teilte Herzogs Büro mit. Es sei um bilaterale Themen gegangen, einschließlich der Probleme des jüdischen Volkes in der Diaspora. Herzog habe dabei ausführlich über die Aktivitäten der Nichtregierungsorganisation Jewish Agency gesprochen, die sich um Einwanderung nach Israel kümmert. Das russische Justizministerium wirft der Nichtregierungsorganisation vor, gegen russische Gesetze zu verstoßen und will diese auflösen. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass beim Telefonat der Umgang mit der Jewish Agency zur Sprache gekommen sei. Peskow wies Berichte zurück, wonach durch die Auflösung der Organisation der Weggang kluger Köpfe verhindert werden solle. Seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine verlassen viele Menschen, die die Möglichkeit haben, das Land. Weil viele Russen jüdische Wurzeln haben, nutzen sie das Angebot, einen israelischen Pass zu erhalten und auszureisen. Bislang verließen in diesem Jahr nach Angaben des israelischen Integrationsministeriums knapp 17.000 Menschen Russland in Richtung Israel – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr.In Israel wird vermutet, dass Russland mit dem Verbot der Organisation das Land für dessen Haltung im Ukraine-Krieg abstrafen will. Die israelische Regierung hatte den Angriff Russlands auf das Nachbarland verurteilt und seine Solidarität mit der Ukraine erklärt.Belarus startet Luftwaffen-Übung11.55 Uhr: Die Luftwaffe von Belarus startet nach Angaben der Minsker Regierung am heutigen Dienstag ein Manöver. Der erste Teil der Übung solle diese Woche noch bis Donnerstag in Belarus laufen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Der zweite Teil sei zwischen dem 22. und 25. August in Russland auf der Übungsbasis Aschuluk geplant. Bei den Manövern werde auch scharfe Munition eingesetzt. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands. Seit dem Einmarsch in die benachbarte Ukraine kamen immer wieder Spekulationen auf, ob sich das Land an dem Krieg beteiligt. Von Belarus aus war ein Teil des russischen Militärs in die Ukraine eingefallen.Russische Truppen stationieren Luftabwehr um Atomkraftwerk10.59 Uhr: Nach mehrfachem Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja stationieren die russischen Besatzungstruppen eigenen Angaben zufolge Luftabwehrsysteme rund um die Anlage. "Die Luftabwehrsysteme des Kraftwerks werden verstärkt", sagte der Chef der von Moskau eingesetzten Militärverwaltung in der Region, Jewgeni Balizki, im russischen Staatsfernsehen. Moskau und Kiew hatten sich in den vergangenen Tagen wiederholt gegenseitig für Angriffe auf das AKW verantwortlich gemacht. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.Balizkis Angaben zufolge arbeitet das Kraftwerk derzeit normal. Die Stromleitungen und beschädigten Blöcke des Meilers seien repariert, sagte er. Das Atomkraftwerk Saporischschja verfügt über insgesamt sechs Blöcke mit einer Gesamtleistung von 5.700 Megawatt. Damit ist es das leistungsstärkste Kernkraftwerk in Europa. Bis zum Beschuss am Wochenende waren davon laut ukrainischen Angaben noch drei Blöcke in Betrieb.Russland verstärkt offenbar Stellungen im Süden9.23 Uhr: Russland hat nach britischen Angaben über das Wochenende vor allem seine Stellungen im Süden der Ukraine verstärkt. Gleichzeitig habe es seine Angriffe in der östlichen Donezk-Region aufrecht gehalten, teilt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. In den vergangenen 30 Tagen sei Moskaus Achse im östlichen Bereich des ukrainischen Donbass am erfolgreichsten gewesen, auch wenn Russland dort nur etwa zehn Kilometer vorangekommen sei. In anderen Donbass-Sektoren, in denen Russland einen Durchbruch versucht habe, hätten die Streitkräfte im selben Zeitraum nicht mehr als drei Kilometer Boden gutgemacht. Das sei "ziemlich sicher weniger als geplant".Mehr zu den Hintergründen zum Kampfgeschehen im Süden der Ukraine können Sie hier nachlesen.Ukraine berichtet von massivem Beschuss7.59 Uhr: Die ukrainische Seite berichtet von massivem russischen Beschuss an der Frontlinie im Osten. Es gebe schwere Kämpfe in Orten in der Nähe der Stadt Donezk, sagt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Pawlo Kyrylenko, im ukrainischen Fernsehen. "Die Lage ist angespannt – an der gesamten Frontlinie wird ständig geschossen." Es gebe auch viele Luftangriffe. "Der Feind hat keinen Erfolg. Die Region Donezk hält Stand."Das Wichtigste aus der Nacht7 Uhr: Die Ukraine erhält Munition und Waffen aus den USA. Präsident Selenskyj ruft die Welt zu härteren Maßnahmen gegen Russen auf. Hier lesen Sie mehr dazu.Keine Hinweise auf freigesetzte Radioaktivität durch AKW Saporischschja1 Uhr: Im Zuge der Kampfhandlungen um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Kenntnis des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bislang keine radioaktive Strahlung ausgetreten. "Es liegen keine Hinweise vor, dass in der Ukraine radioaktive Stoffe freigesetzt worden sein könnten", erklärt das Bundesamt gegenüber den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Laut BfS bewegten sich alle vorliegenden radiologischen Messwerte "im normalen Bereich". "Das BfS sieht keine akute Gefahr einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen, teilt aber die Sorge um einen dauerhaft sicheren Betrieb des AKW Saporischschja."EU-Notfallplan für Gas ist in Kraft00.01 Uhr: Der europäische Gas-Notfallplan zur Vorbereitung auf einen möglichen Stopp russischer Erdgaslieferungen ist an diesem Dienstag in Kraft getreten. Der Plan sieht vor, dass alle EU-Länder ihren Gasverbrauch von Anfang August bis März nächsten Jahres freiwillig um 15 Prozent senken, verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der vergangenen fünf Jahre in diesem Zeitraum. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hat Russland seine Lieferungen an die EU bereits drastisch reduziert.Insgesamt müssen nach Zahlen der EU-Kommission 45 Milliarden Kubikmeter Gas gespart werden. Deutschland müsste etwa 10 Milliarden Kubikmeter Gas weniger verbrauchen, um das 15-Prozent-Ziel zu erreichen.Falls nicht genug gespart wird und es weitreichende Versorgungsengpässe gibt, kann im nächsten Schritt ein EU-weiter Alarm mit verbindlichen Einsparzielen ausgelöst werden. Die Hürde dafür ist allerdings hoch: Nötig wäre die Zustimmung von mindestens 15 EU-Ländern, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der Union ausmachen. Zugleich haben mehrere Länder – etwa Spanien und Italien – für diesen Fall Ausnahmen von den verbindlichen Sparzielen ausgehandelt und wollen weniger als 15 Prozent sparen. Der Notfallplan gilt zunächst für ein Jahr.Selenskyj warnt nach Angriffen auf Akw vor Atomkatastrophe23 Uhr: Nach den Angriffen auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja hat Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer atomaren Katastrophe gewarnt und Vergleiche zur Tschernobyl-Katastrophe 1986 gezogen. "Die Welt sollte Tschernobyl nicht vergessen und sich daran erinnern, dass das Atomkraftwerk Saporischschja das größte in Europa ist", sagte der ukrainische Staatschef am Montag. "Die Tschernobyl-Katastrophe war die Explosion eines Reaktors. Saporischschja hat sechs Reaktoren."Zugleich forderte Selenskyj neue Sanktionen gegen Russland. "Nötig sind neue Sanktionen gegen den terroristischen Staat und die gesamte russische Atomindustrie wegen der Schaffung der Gefahr einer atomaren Katastrophe."Kiew meldet Vereitelung von russischem Anschlag auf Verteidigungsminister22.38 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister Oleksij Resnikow und den Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt. Es seien "Mörder der russischen Spezialdienste verhaftet worden, die Attentate planten", teilte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU am Montag auf dem Onlinedienst Telegram mit. Ein zugleich veröffentlichtes SBU-Video zeigt, wie eine bewaffnete Gruppe zwei Männer in Zivil überwältigt und mit Handschellen fesselt.Die beiden Männer wurden den Angaben zufolge in Kowel im Nordwesten der Ukraine verhaftet. Einer der mutmaßlichen Verschwörer sei aus Russland über Belarus ins Land gekommen. Sie sollen die "physische Liquidierung" von Resnikow und Budanow vorbereitet haben. Dafür sollen sie für jeden "Mord" bis zu 150.000 Dollar (147.000 Euro) Belohnung in Aussicht gestellt bekommen haben.US-Gericht billigt Beschlagnahmung von Airbus-Jet von Oligarchen20.53 Uhr: Ein US-Gericht hat die Beschlagnahmung eines Airbus-Jets im Wert von 90 Millionen Dollar vom Oligarchen Andrei Skotsch gebilligt. Das teilen Staatsanwälte des Bundes in New York mit. Skotsch, der auch Abgeordneter im russischen Parlament ist, ist von der US-Regierung mit Sanktionen belegt worden. Das Flugzeug ist derzeit in Kasachstan geparkt. Eine Stellungnahme der kasachischen Botschaft war zunächst nicht zu bekommen.Erstes Getreideschiff aus Ukraine: Käufer verweigert Annahme20.47 Uhr: Das erste Schiff, das die Ukraine seit Ende der Hafen-Blockade für Getreide-Transporte verlassen hat, kann seine Fracht nicht löschen. Der libanesische Käufer verweigere wegen fünfmonatiger Verspätung die Annahme der Lieferung, teilt die ukrainische Botschaft im Libanon über Facebook mit.Die Reederei suche nun nach einem anderen Käufer. Die "Razoni" hat 26.527 Tonnen Getreide geladen. Derzeit ankert sie vor der türkischen Küste.Pentagon: Bis zu 80.000 Russen in Ukraine-Krieg getötet oder verletzt20.19 Uhr: Im Ukraine-Krieg sind nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums auf russischer Seite 70.000 bis 80.000 Menschen getötet oder verletzt worden. Die russische Armee habe außerordentliche Verluste gemacht, weil das ukrainische Militär gut funktioniere und viel Unterstützung bekommen habe, sagte der Pentagon-Spitzenbeamte Colin Kahl am Montag. Er bezeichnete den Krieg als den "intensivsten konventionellen Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg". Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Opferzahlen gibt es nicht.Die Ukrainer sehe er derzeit klar im Vorteil, insbesondere weil sie den russischen Streitkräften hinsichtlich ihrer Moral und ihres Kampfeswillen überlegen seien, sagte Kahl. "Für sie steht existenziell viel auf dem Spiel. Sie kämpfen um das Überleben ihres Landes." Kahl sagte weiter, der russische Präsident Wladimir Putin habe keines seiner Ziele erreicht. "Sein übergeordnetes Ziel war es, das gesamte Land zu überrennen, einen Regimewechsel in Kiew herbeizuführen und die Ukraine als unabhängige, souveräne und demokratische Nation auszulöschen. Nichts von alledem ist geschehen." Russland hatte die Ukraine Ende Februar überfallen.US-Regierung kündigt milliardenschweres Waffenpaket für Ukraine an19.36 Uhr: Die US-Regierung hat weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in Milliardenhöhe angekündigt. In dem eine Milliarde US-Dollar (980 Millionen Euro) schweren Paket seien unter anderem zusätzliche Munition für die Raketenwerfersysteme des Typs Himars und Nasams und 1.000 Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin enthalten, teilte das Pentagon mit. Es handle sich um die bisher größte Waffenlieferung aus US-Beständen an die Ukraine.Insgesamt hätten die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor gut eineinhalb Jahren damit Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 9,8 Milliarden Dollar zugesagt. "Dies sind alles entscheidende Mittel, um der Ukraine zu helfen, die russische Offensive im Osten abzuwehren, und auch, um den Entwicklungen im Süden und anderswo zu begegnen", sagte der Pentagon-Spitzenbeamte Colin Kahl über das neue Paket.Zudem kündigte Washington ein weiteres Hilfspaket über 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro) für den ukrainischen Staatshaushalt. Mit dem Geld solle das durch Russlands "brutalen Angriffskrieg" verursachte Haushaltsdefizit gelindert werden, teilte die US-Behörde für internationale Entwicklung am Montag mit. Die Regierung der Ukraine werde die Mittel in Tranchen erhalten, beginnend mit einer Auszahlung von drei Milliarden im August. Die Mittel sollen dem Land über die Weltbank zur Verfügung gestellt werden.USA: Keine erhöhte Strahlungswerte an ukrainischem Atomkraftwerk19.26 Uhr: Durch die Kampfhandlungen um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist es nach Erkenntnissen der USA bislang nicht zu einer Freisetzung von Radioaktivität gekommen. "Wir beobachten die Aktivitäten weiterhin genau: Das Kraftwerk, das Energieministerium und die Nationale Behörde für nukleare Sicherheit berichten, dass die Strahlungssensoren weiterhin Daten liefern – und glücklicherweise haben wir keine Anzeichen für erhöhte oder abnormale Strahlungswerte festgestellt", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.Die USA forderten Russland auf, alle militärischen Operationen in oder in der Nähe von ukrainischen Atomanlagen einzustellen und die volle Kontrolle an die Ukraine zurückzugeben.Russland stoppt vorerst US-Inspektionen im Rahmen von New-Start-Abkommen19.12 Uhr: Moskau stoppt vorerst die im Rahmen des New-Start-Abkommens vorgesehenen Inspektionen russischer Militäranlagen durch US-Experten. Die US-Regierung sei über diesen Schritt in Kenntnis gesetzt worden, teilte das russische Außenministerium mit.New Start ist die einzige noch bestehende atomare Abrüstungsvereinbarung zwischen den USA und Russland. Der Vertrag begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1.550 einsatzbereite Sprengköpfe. Im Februar 2021 hatten sich Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin auf eine Verlängerung von New Start geeinigt.USA stellen Ukraine zusätzlich Milliarden Dollar zur Verfügung18.20 Uhr: Die USA verdoppeln ihre Finanzhilfen für die Ukraine. Es würden zusätzlich 4,5 Milliarden Dollar für den Haushalt des Landes zur Verfügung gestellt, teilt die US-Behörde für Internationale Entwicklungszusammenarbeit mit. Damit helfen die USA der Ukraine insgesamt mit 8,5 Milliarden Dollar aus. Die Gelder sollen der ukrainischen Regierung helfen, die wichtigsten Ausgaben stemmen zu können, etwa Sozialhilfe und Finanzhilfen für Menschen, die im Land auf der Flucht sind.Die Ukraine solle die Finanzmittel, die zusammen mit dem Finanzministerium und der Weltbank koordiniert würden, in mehreren Tranchen erhalten, teilt die Behörde mit. Im August sollten drei Milliarden Dollar ausgezahlt werden. Im Juli hatte die Ukraine 1,7 und im Juni 1,3 Milliarden Dollar erhalten. Zusätzlich planen die USA auch weitere Militärhilfen von einer Milliarde Dollar.Ukrainischer Geheimdienst: Attentäter sollten Verteidigungsminister töten17.55 Uhr: Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU erklärt, zwei mutmaßliche Attentäter verhaftet zu haben, die den ukrainischen Verteidigungsminister, den Chef des militärischen Geheimdienstes und einen prominenten Parlamentarier töten sollten.Die Verdächtigen sollten den Angaben nach für den russischen militärischen Nachrichtendienst GRU arbeiten. Für jeden der Auftragsmorde seien ihnen von ihren Führungsoffizieren 150.000 Dollar versprochen worden.Putin fährt nicht zur UN-Vollversammlung im September17.33 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin verzichtet in diesem Jahr auf eine Rede vor der UN-Vollversammlung im September. Die russische Delegation für die diesjährige Sitzung führt Außenminister Sergej Lawrow an, wie aus einem am Montag veröffentlichten Präsidentenerlass hervorgeht. Der Kremlchef werde in diesem Jahr auch keinen virtuellen Auftritt vor der Versammlung haben, teilte sein Sprecher Dmitri Peskow zudem mit.Zuletzt trat Putin bei der 75. UN-Vollversammlung im September 2020 aufgetreten und machtge Werbung für den russischen Covid-Impfstoff Sputnik V. In diesem Jahr dürfte der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eins der zentralen Themen der Versammlung sein. Kurz nach Kriegsbeginn hatten die Vereinten Nationen schon eine Dringlichkeitssitzung einberufen, bei der die große Mehrheit der Nationen Russland zur Einstellung der Kampfhandlungen aufrief. Bei der regulären Vollversammlung sollen US-Präsident Joe Biden und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auftreten.Russland offenbar zu Inspektion von AKW in Ukraine bereit17.22 Uhr: Russland ist offen für eine internationale Inspektion des unter Beschuss geratenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Das Außenministerium in Moskau erklärte am Montag, Inspekteure der UN-Atomenergiebehörde IAEA sollten das Kraftwerk im Südosten der Ukraine untersuchen.Der Ukraine warf Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa vor, ganz Europa als Geisel zu nehmen. Die Regierung in Kiew verhindere eine internationale Inspektion des Kraftwerks und sei für den Beschuss verantwortlich. Russland und die Ukraine haben sich in den vergangenen Tagen gegenseitig beschuldigt, Europas größte Nuklearanlage beschossen zu haben.Wegen der Entwicklungen steigt die Furcht vor einem Super-GAU ähnlich wie im ukrainischen Tschernobyl 1986. "Jeglicher Angriff auf ein nukleares Kraftwerk ist eine selbstmörderische Sache", sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei einem Besuch in Japan. Guterres forderte einen schnellen Zugang der IAEA-Inspekteure. Auch der Ständige Vertreter der Ukraine bei der IAEA, Jewhenij Zymbaljuk, forderte rasch eine internationale Inspektion des Atomkraftwerks. "Wir brauchen diese Inspektion so schnell wie möglich, spätestens Ende dieses Monats. Das ist unser Ziel", sagte Zymbaljuk in Wien. Erstes Getreideschiff erreicht planmäßig Zielort in der Türkei16.50 Uhr: Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat ein Schiff mit ukrainischen Getreideexporten seinen Zielhafen erreicht. Der türkische Frachter "Polarnet" mit 12.000 Tonnen Mais an Bord sei in der Türkei angekommen, teilte das ukrainische Ministerium für Infrastruktur in Kiew mit. Ein genauer Zielort wurde nicht genannt, laut der Tracking-Website vesselfinder.com legte das Schiff in Derince an.Diplomat: Ukrainischer Akw-Unfall wäre schlimmer als Fukushima16.47 Uhr: Ein Unfall im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja im Zuge von Kampfhandlungen könnte laut einem ukrainischen Diplomaten zu einem beispiellosen Atomunfall führen. "Was dann im Radius von 40 oder 50 Kilometern um das Kraftwerk passieren würde, wäre mit Tschernobyl und Fukushima absolut nicht vergleichbar", sagte Kiews Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Jewhenij Zymbaljuk.Nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa werde schwere Konsequenzen zu tragen haben. Er forderte erneut die Entsendung von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), und regte an, unbewaffnete internationale Militärbeobachter dorthin zu schicken. Laut IAEA wäre für ihren Einsatz die Unterstützung Moskaus und Kiews notwendig.Saporischschja ist das größte Akw Europas. Die von russischen Verbänden besetzte Anlage wurde in den vergangenen Tagen mehrfach beschossen. Kiew und Moskau geben sich gegenseitig die Schuld. Es trat keine Radioaktivität aus.Ukrainisches Gericht verurteilt russischen Soldaten: Zehn Jahre Haft15.56 Uhr: In der nordukrainischen Stadt Tschernihiw ist erneut ein russischer Soldat unter dem Vorwurf des Kriegsverbrechens zu vielen Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Panzersoldat kurz nach Kriegsbeginn Ende Februar auf Befehl ein mehrstöckiges Wohnhaus beschossen hatte, wie das ukrainische öffentlich-rechtliche Fernsehen am Montag mitteilte. Dabei sei eine Wohnung im zehnten Stock zerstört, aber niemand verletzt worden.Der Soldat hatte sich schuldig bekannt. Er soll nun für zehn Jahre ins Gefängnis. Das Urteil wird erst nach einer möglichen Berufung rechtskräftig. Bereits im Mai war ein russischer Soldat wegen Mordes an einem ukrainischen Zivilisten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, die später auf 15 Jahre abgemildert wurde.Im Präsidentenbüro wurden die Prozesse gegen russische Soldaten auch kritisiert, da diese mit Verfahrensbeginn nicht mehr als Kriegsgefangene gelten und somit in der Regel nicht mehr ausgetauscht werden können. Die kürzliche Entlassung von Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa etwa wurde auch mit solchen eilig organisierten Kriegsverbrecherprozessen begründet.Besatzer in Südukraine bereiten Beitrittsreferendum zu Russland vor13.54 Uhr: Im russisch besetzten Teil des südukrainischen Gebiets Saporischschja ist offiziell der Startschuss für ein Referendum zum Beitritt nach Russland gefallen. "Ich unterzeichne einen Erlass an die zentrale Wahlkommission zum Beginn und zur Vorbereitung eines Referendums zur Vereinigung des Gebiets Saporischschja mit der Russischen Föderation", erklärte der von den russischen Truppen eingesetzte Gouverneur der Region, Jewgeni Balizki, der staatlichen Agentur Ria Nowosti zufolge.Balizkis sprach auf dem von den Besatzungstruppen organisierten Forum "Wir sind zusammen mit Russland" in Melitopol, der mit rund 150.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Gebiets. Die Gebietshauptstadt Saporischschja mit rund 700.000 Einwohnern befindet sich weiterhin unter Kontrolle Kiews. Unklar ist, wie eine solche Abstimmung, die die Ukraine nicht anerkennen würde, organisiert werden soll. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Russland mit einem endgültigen Abbruch von Gesprächen gedroht, wenn Russland eine Annexion weiterer ukrainischer Gebiete vorantreibe. Russland hatte bereits 2014 die Krim annektiert und sich dabei auf ein international nicht anerkanntes Referendum berufen.Ukraine wirft Russland Nuklearterrorismus vor13.32 Uhr: Das ukrainische Staatsunternehmen Energoatom warnt davor, dass die russischen Truppen das von ihnen besetzte Kraftwerk in Saporischschja in die Luft sprengen könnten. Das Unternehmen, das die ukrainischen Atomkraftwerke betreibt, verweist auf einen inzwischen gelöschten Post über die Erklärung eines russischen Generalmajors vor dessen Truppen. Valerie Vasiliev, der die Garnison beim Kraftwerk befehlige, habe in dieser Erklärung die ukrainischen Truppen vor einem weiteren Vorrücken in der Region gewarnt. Er sagte demnach, dass es "entweder russisches Land oder eine verbrannte Wüste geben wird". Er sei bereit, für die Konsequenzen eines solchen Schrittes. "Und wenn es den härtesten Befehl gibt, müssen wir ihn mit Ehre erfüllen". Energoatom sprach von "Nuklearterrorismus".Das in der südukrainischen Stadt Enerhodar gelegene und von Russlands Truppen besetzte Kraftwerk war in den vergangenen Tagen mehrfach beschossen worden. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld. Nach ukrainischen Informationen haben russische Truppen Teile der Atomanlage mit Sprengstoff vermint. Russische Regionen rekrutieren Freiwillige für Ukraine-Krieg13.14 Uhr: Bislang verzichtet der Kreml auf eine offene Mobilisierung für die russische Armee – in der Provinz hingegen bilden die Behörden regionale Freiwilligenbataillone. "Nach unseren Berechnungen wurden in mindestens 20 Regionen Russlands schon mehr als 40 solcher Einheiten aufgestellt", berichtete die Tageszeitung "Kommersant". Regionale Behörden und Veteranenverbände machen schon seit Monaten dafür Werbung.Die Größe der Einheiten unterscheidet sich nach Angaben des "Kommersant" mitunter deutlich. So werden für ein motorisiertes Schützenbataillon des Amurgebiets in Russlands Fernem Osten 400 bis 500 Kämpfer gesucht. Das Gebiet Perm nahe dem Ural wirbt Freiwillige für gleich zwei Einheiten; eine Schützenkompanie mit 90 Mann und ein Panzerbataillon mit 160 Mann. Auch die Bezahlung variiert. Am meisten verspricht Perm mit umgerechnet 5.000 Euro pro Monat.Ukraine meldet: Erste drei "Gepard" aus Deutschland erhalten13.08 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die ersten drei "Gepard"-Flugabwehrpanzer aus Deutschland erhalten. Sie würden zum Einsatz kommen, um wichtige Infrastruktur-Einrichtungen zu verteidigen, teilt das südliche Militärkommando mit. Das Waffensystem wird von einem dreiköpfigen Team bedient und kann Ziele in einer Entfernung von bis zu vier Kilometern erreichen. Nord Stream 2: Scholz schließt Kurswechsel aus12.40 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schließt einem Regierungssprecher zufolge aus, dass es einen Kurswechsel bei der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 geben wird, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Eis liegt und keine Betriebsgenehmigung hat. "Ja, das schließt er aus", sagt ein Regierungssprecher auf eine Frage, ob die Entscheidung im Herbst angesichts fehlender Gasmengen anders ausfallen könnte.Moskau: AKW-Produktion wegen Beschuss gedrosselt12.39 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, am Sonntag das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen zu haben. Dabei seien Starkstromleitungen beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Deshalb habe die Produktion der Anlage gedrosselt werden müssen. Die Ukraine weist die Darstellung zurück, das AKW ins Visier zu nehmen. Vielmehr hatte die staatliche Atomenergiebehörde Energoatom am Sonntag erklärt, bei russischem Beschuss des Kraftwerks am Samstagabend sei ein Arbeiter verletzt worden. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet können unabhängig nicht überprüft werden. Das AKW Saporischschja im Südosten der Ukraine ist das größte in Europa. Russische Truppen haben es Anfang März besetzt, es wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.Erster Lebensmittelfrachter verlässt ukrainischen Hafen Piwdennyj12.21 Uhr: Im Rahmen des internationalen Getreideabkommens hat erstmals seit Kriegsbeginn wieder ein Frachtschiff den ukrainischen Hafen Piwdennyj verlassen. Die "Sacura" sei nun auf dem Weg nach Italien, teilte die ukrainische Regierung mit. Das Schiff fahre in einer Karawane mit dem Frachter "Arizona", der vom Hafen Tschornomorsk in Richtung Niederlande unterwegs sei. Insgesamt befinden sich demnach 60.000 Tonnen Agrarprodukte an Bord der Schiffe.Damit werden nun alle drei in dem Abkommen erwähnten Häfen in der südukrainischen Großstadt Odessa und Umgebung wieder genutzt. Insgesamt sind bislang mindestens zehn Frachter ausgelaufen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar waren Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen blockiert, Ende Juli unterzeichneten Russland und die Ukraine unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um Getreideausfuhren wieder zu ermöglichen.Kiew: Schwere Kämpfe bei Bachmut und Awdijiwka11.19 Uhr: In der ostukrainischen Provinz Donezk toben weiter schwere Kämpfe bei den Städten Bachmut und Awdijiwka. Östlich und südlich der Nachbarstädte Soledar und Bachmut seien russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montag auf Facebook mit. Ebenso seien russische Vorstöße östlich von Siwersk und südwestlich der Stadt Awdijiwka gescheitert. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.Russland: Betrieb von AKW Saporischschja nach Beschuss normal10.20 Uhr: Der Betrieb des mehrfach beschossenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja verläuft laut russischen Angaben normal. Das Militär und Vertreter der russischen Atomaufsicht seien vor Ort und beobachteten die Lage, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den von Russland eingesetzten Leiter der lokalen Provinzverwaltung. "Wir haben von ihnen die Information, dass alles im normalen Modus funktioniert." Die Anlage werde von russischen Behörden kontrolliert. Das AKW ist das größte in Europa. Die Anlage war seit Freitag mehrfach unter Beschuss geraten. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig dafür verantwortlich gemacht. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, warnte vor dem Risiko einer atomaren Katastrophe.Erster Getreidefrachter aus der Ukraine erreicht türkischen Zielhafen9.57 Uhr: Erstmals seit Abschluss des internationalen Getreideabkommens hat ein Frachter mit Mais aus der Ukraine seinen Zielhafen in der Türkei erreicht. Das unter türkischer Flagge fahrende Schiff "Polarnet" sei am Montag in Kocaeli am Marmara-Meer angekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Das mit 12.000 Tonnen beladene Schiff war am Freitag im Hafen Tschornomorsk gestartet. Bisher haben dem türkischen Verteidigungsministerium zufolge zehn Getreideschiffe ukrainische Häfen verlassen. Der Frachter "Razoni" war am Montag vergangener Woche als erster mit dem Ziel Libanon aufgebrochen. Dessen Ankunft verzögert sich jedoch weiter.London: Russische Truppen setzen Anti-Personen-Minen ein9.51 Uhr: Im täglichen Update zum Krieg in der Ukraine hat das britische Verteidigungsministerium vor Anti-Personen-Minen gewarnt. Es sei "höchst wahrscheinlich", dass russische Truppen Minen der Typen PFM-1 und PFM-1S einsetzten, um die Bewegungsfreiheit an den russischen Verteidigungslinien im Donbass einzuschränken. Die Minen seien sowohl für Truppen als auch die lokale Zivilbevölkerung extrem gefährlich.Die Minen des Typs PFM-1 – auch Schmetterlingsmine genannt – seien "zutiefst umstritten", hieß es. Im Afghanistan-Krieg hätten sie furchtbare Auswirkungen gehabt, Kinder hätten sie dort für Spielzeuge gehalten. Es sei außerdem wahrscheinlich, dass Russland seinen Bestand aus Sowjetzeiten nutze, der über die Jahre marode geworden und damit nun noch unberechenbarer sei, hieß es in der Mitteilung der Briten. Dies stelle ein erhebliches Risiko für Spezialkräfte dar, die die Gebiete entminen.Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.Türkei – Zwei weitere Getreidefrachter legen in der Ukraine ab7.54 Uhr: Der nach einer monatelangen Blockade durch Russland wieder aufgenommene Export von Getreide aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen hält laut türkischen Angaben an. Zwei weitere mit Getreide beladene Schiffe seien am Montag ausgelaufen, wie das Verteidigungsministerium in Ankara mitteilte. Die "Sacura" habe mit 11.000 Tonnen Sojabohnen an Bord von Jusni abgelegt, Ziel sei Italien. Die "Arizona" wiederum transportiere 48.458 Tonnen Mais von Tschernomorsk in die südliche Türkei.Bericht: Ukraine soll Antonowskyj-Brücke erneut beschossen haben7.50 Uhr: Einheiten der Streitkräfte der Ukraine haben erneut die Antonowskyj-Brücke in der Oblast Cherson beschossen. Das bestätigte die Sprecherin des ukrainischen Südkommandos, Natalija Humenjuk. Ein Video zeigt den Einschlag eines Geschosses, anschließend brennt etwas auf der Brücke. Dabei seien Baumaschinen beschädigt worden, was die Wiedereröffnung der Brücke verzögere, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Behördenvertreter.Die Antonowskyj-Brücke über den Fluss Dnipro ist eine wichtige Nachschubroute der russischen Truppen in der Oblast Cherson – sie ist einer von nur zwei Übergängen, über die die russischen Streitkräfte Zugang zu einem Gebiet bekommen, das sie am Westufer des Flusses besetzt halten. Über die Antonowskyj-Brücke wurde zu Beginn des Krieges schweres Gerät aus der annektierten Halbinsel Krim in den Süden der Ukraine verlegt. Dadurch konnten russische Truppen die Stadt Cherson schnell erobern und bis auf wenige Kilometer auf die Hafenstadt Mykolajiw vorrücken. Die ukrainischen Truppen haben die Brücke in den vergangenen Wochen mit von den USA gelieferten Hochpräzisionsraketen beschossen und zu zerstören versucht – womöglich zur Vorbereitung einer Gegenoffensive. In der letzten Juliwoche wurde die Brücke durch heftigen Beschuss schwer beschädigt; seitdem mussten russische Fahrzeuge entweder über die rund 40 Kilometer entfernte Staumauer von Nowa Kachowka fahren oder eine Fährverbindung nutzen, die von der russischen Armee eingesetzt wurde.Das folgende Video soll den Beschuss zeigen. Die Aufnahmen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.Guterres: Jeder Angriff auf Atomanlagen ist "selbstmörderisch"6.59 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat jegliche Angriffe auf Atomanlagen als "selbstmörderisch" verurteilt. Er hoffe, dass die Angriffe auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja aufhörten und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Zutritt zu dem Kraftwerk erhalte, sagte Guterres am Montag in Tokio nach einem Besuch in Hiroshima am Wochenende, wo er an einer Gedenkfeier zum 77. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt im Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte.IAEA-Generalsekretär Rafael Grossi hatte am Wochenende vor einer "sehr realen Gefahr einer Atomkatastrophe" gewarnt, nachdem das AKW Saporischschja beschossen worden war. Teile der Atomanlage wurden laut Betreiber Energoatom bei dem Angriff "erheblich beschädigt", ein Reaktor wurde heruntergefahren. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.Das Kraftwerk in Süden der Ukraine ist das größte AKW in Europa. Es ist seit Anfang März von russischen Truppen besetzt, die es wenige Tage nach Beginn ihrer Invasion der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht hatten.Die Nacht im Überblick5.02 Uhr: Im Donbass toben die Kämpfe, die Ukraine spricht von Verlusten. Präsident Selenskyj kündigt neue Waffen an. Ein Musiker erntet Kritik. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukrainische Luftwaffe berichtet von Angriff bei Cherson3 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben drei russische Stellungen im Gebiet Cherson angegriffen. Das Einsatzkommando "Süd" berichtet, dass ukrainische Streitkräfte die Mitglieder von zwei Dutzenden russischer Truppen getötet und Ausrüstung zerstört hätten. Dazu gehöre ein T-62-Panzer, fünf Einheiten gepanzerter und anderer Militärfahrzeuge sowie ein Munitionsdepot im Bezirk Beryslavskyi in der Region Cherson. Die Berichte lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.Selenskyj: Kämpfe im Donbass kosten viele Leben1.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts schwerer Kämpfe im Donbass seinen Landsleuten neue Waffenlieferungen angedeutet. "Nächste Woche erwarten wir Neuigkeiten von Partnern bezüglich der Hilfspakete. Gute Nachrichten!", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Schlüssel der erfolgreichen Verteidigung seien nach wie vor Waffenlieferungen aus dem Westen, mahnte er.Nach Angaben Selenskyjs toben die härtesten Kämpfe im Donbass. Die Lage dort bleibe schwierig. Die Verteidigung von Orten wie "Awdijiwka, Pisky, Marjinka und Bachmut erfordern unsere Hauptanstrengung und kosten leider viele Leben", konstatierte er.Ex-Diplomat zu Fall Griner: "Es wird einen Gefangenenaustausch mit Russland geben"1 Uhr: Der frühere US-Diplomat Bill Richardson hat sich zuversichtlich gezeigt, dass mit Russland ein Gefangenenaustausch zur Freilassung der Basketballspielerin Brittney Griner ausgehandelt werden kann. "Ich bin optimistisch", sagte der ehemalige US-Botschafter bei den Vereinten Nationen am Sonntag im Sender ABC. "Ich denke, sie wird freigelassen. Ich denke, sie verfolgt mit Reue die richtige Strategie."Sonntag, 7. AugustSelenskyj droht Russland mit Gesprächsabbruch22.08 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj droht Russland mit einem endgültigen Abbruch von Gesprächen, wenn Russland eine Annexion weiterer ukrainischer Gebiete vorantreibe. Selenskyj bezieht sich in seiner Videoansprache auf die von russischer Seite angekündigten Referenden in besetzten Gebieten über einen Anschluss an Russland. "Wenn die Besatzer den Weg der Pseudo-Referenden fortsetzen, beenden sie jede Gesprächsmöglichkeit mit der Ukraine und der freien Welt", sagt Selenskyj.In den ersten Wochen nach der russischen Invasion im Februar hatten sich Delegationen beider Seiten wiederholt zu Gesprächen getroffen, die seit Ende März aber nicht fortgesetzt wurden. Russland hatte bereits 2014 die Krim annektiert und sich dabei auf ein international nicht anerkanntes Referendum berufen.Putin-Verbündeter droht deutschen Reportern: "Werden euch alle töten"21.30 Uhr: Drohungen gegen westliche Journalisten im russischen Staatsfernsehen: Ein Duma-Politiker hat in einer Abendsendung gegen einen "Bild"-Reporter gehetzt. Er droht ihm mit dem Tod. Hier lesen Sie mehr.Amnesty bedauert ukrainische Empörung über Bericht18.30 Uhr: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat ihr Bedauern über den Ärger zum Ausdruck gebracht, den sie mit einem kritischen Bericht über die ukrainische Armee losgetreten hat. Amnesty bedauere "zutiefst die Verärgerung und die Wut, die unsere Pressemitteilung über die Kampftaktik des ukrainischen Militärs ausgelöst hat", erklärte die Organisation am Sonntag. Zugleich betonte sie: "Wir stehen voll und ganz zu unseren Erkenntnissen." Diese rechtfertigten aber in keiner Weise russische Verstöße.Die Veröffentlichung des Berichts am Donnerstag hatte einen Aufschrei in der Ukraine ausgelöst. Die Leiterin des Ukraine-Büros der Menschenrechtsorganisation, Oksana Pokaltschuk, trat zurück und beschuldigte Amnesty, russische Propaganda übernommen zu haben.In dem umstrittenen Bericht hatte die Organisation dem ukrainischen Militär vorgeworfen, Zivilisten gefährdet zu haben, indem es etwa Stützpunkte in Wohngebieten, Schulen und Krankenhäusern errichtet habe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf der Organisation vor, sie habe damit "Opfer und Angreifer gewissermaßen auf eine Stufe gestellt". In dem Bericht hatte Amnesty neben den Vorwürfen an die ukrainische Armee aber auch betont, dass deren Vorgehen "keinesfalls" die "wahllosen russischen Angriffe" gegen die Zivilbevölkerung rechtfertige.Ende der Seeblockade: Frachter in ukrainischem Hafen eingelaufen18.20 Uhr: Nach dem Ende der russischen Seeblockade hat erstmals wieder ein Frachtschiff in einem ukrainischen Hafen angelegt. "Der Schüttgutfrachter Fulmar S ist im Hafen Tschornomorsk angekommen und bereit zum Beladen", teilte das ukrainische Infrastrukturministerium am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die in den letzten Tagen aus den ukrainischen Häfen ausgelaufenen Schiffe hingen dort bereits seit Kriegsbeginn fest. Die Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs und der damit verbundenen Getreidelieferungen aus der Ukraine sind wichtig für die Stabilisierung der Lebensmittelpreise weltweit.Bisher sind aus den ukrainischen Häfen seit Anfang August schon acht Schiffe mit Getreide ausgelaufen. Sie gehörten zu den Dutzenden Frachtern, die dort seit Kriegsbeginn im Februar wegen der russischen Seeblockade und der Verminung der eigenen Häfen durch das ukrainische Militär stecken geblieben waren. Mit dem Einlaufen der Fulmar S habe der Getreidekorridor nun einen "Ein- und Ausgang", erklärte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow. Das sei ein wichtiges Signal für die Märkte.Die unter der Flagge von Barbados fahrende Fulmar S liegt im Hafen von Tschornomorsk, der zum Einzugsgebiet von Odessa gehört. Die Ukraine will in Zukunft auch die Freigabe des Seehafens Mykolajiw für die Getreidetransporte erwirken. Ein entsprechender Vorschlag sei an die UN und die Türkei ergangen, teilte Kubrakow mit. Ziel sei es, die Getreideexporte auf drei Millionen Tonnen pro Monat anzuheben.Ukrainische Generalstaatsanwaltschaft prüft knapp 26.000 Fälle von Kriegsverbrechen16.00 Uhr: Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft prüft fast 26.000 Fälle von Kriegsverbrechen seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar. 135 Menschen seien angeklagt worden, sagt der Chef der Abteilung für Kriegsverbrechen, Jurij Bilousow, im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Von den Angeklagten befänden sich 15 in Gewahrsam in der Ukraine, die anderen 120 seien flüchtig. 13 Fälle seien an die Gerichte verwiesen worden. In sieben Fällen seien Urteile ergangen. "Manchmal werden wir gefragt, warum wir Soldaten mit so niedrigen Rängen verfolgen. Das liegt schlicht daran, dass sie hier sind. Wären die Generäle hier und wir wären in der Lage, sie zu fassen, würden wir auf jeden Fall Generäle belangen."Russische Armee will Nato-Lieferungen zerstört haben15.30 Uhr: Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge tonnenweise Munition zerstört, die Nato-Staaten an die Ukraine geliefert haben. In der südukrainischen Region Mykolajiw sei ein Lager mit insgesamt 45.000 Tonnen Munition getroffen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Konaschenkow berichtete zudem von fünf weiteren Waffenlagern, die angegriffen worden seien – eines davon im besonders schwer umkämpften östlichen Gebiet Donezk.In Donezk hätten Russlands Luftstreitkräfte zudem die Kleinstadt Bachmut attackiert und dabei bis zu 130 ukrainische Soldaten getötet, hieß es aus Moskau. Auch das ließ sich nicht verifizieren. Bachmut gilt als Eckpfeiler eines Verteidigungswalls, den die ukrainische Armee rund um den Ballungsraum der Großstädte Slowjansk und Kramatorsk aufgebaut hat. Dieser gerät zunehmend unter Druck.Moskau und Kiew werfen sich erneut Beschuss von AKW vor15.20 Uhr: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben sich Moskau und Kiew gegenseitig den Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. Die ukrainische Armee habe in der Nacht zum Sonntag eine Rakete auf das AKW-Gelände abgefeuert, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liegt. Die ukrainische Atombehörde Enerhoatom hingegen beschuldigte die Russen, das unter ihrer Kontrolle stehende Gelände selbst beschossen zu haben.Bei dem Angriff wurden demnach ein Lager für abgebrannten Kernbrennstoff getroffen sowie Sensoren zur Strahlenmessung beschädigt. Enerhoatom berichtete zudem, kurz vor der Explosion hätten sich Hunderte Mitglieder der russischen Besatzung in Bunkern versteckt. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.Erst am vergangenen Freitag hatten sich Moskau und Kiew gegenseitig für den Beschuss von Europas größtem Atomkraftwerk verantwortlich gemacht.Mitarbeiter von AKW Saporischschja bei Angriff verletzt13.30 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Staatskonzerns Energoatom am Samstagabend ein Mitarbeiter verletzt worden. Das Gelände des Zwischenlagers, in dem 174 Behälter mit abgebrannten Brennelementen im Freien stehen, sei mit Raketen getroffen worden, teilt der Betreiber auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.Das AKW ist das größte in Europa und wurde zu Beginn des Krieges von russischen Truppen unter Kontrolle gebracht. Der Betrieb läuft dank ukrainischer Techniker. Bereits am Freitag trafen Granaten eine Hochspannungsleitung auf dem AKW-Gelände. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, sprach am Samstag wegen des Beschusses vom Risiko einer atomaren Katastrophe.Kiew: Russland stationiert neue Technik und Truppen in Belarus 12.45 Uhr: Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge verlegt Russland weiter Kriegstechnik ins benachbarte Belarus. Unter anderem im Grenzbereich zum westukrainischen Gebiet Wolhynien würden auf belarussischem Gebiet zusätzliche Kräfte und Ausrüstung zur Luftverteidigung stationiert, teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.Die frühere Sowjetrepublik Belarus ist zwar nie offiziell in Russlands Krieg eingestiegen. Der autoritäre Machthaber Alexander Lukaschenko hat aber bereits kurz nach Beginn der Invasion Ende Februar eingeräumt, dass von belarussischem Staatsgebiet russische Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert wurden.Lukaschenko gilt als enger Partner von Kremlchef Wladimir Putin. Ins Ausland geflohene belarussische Oppositionelle beschuldigen Lukaschenkos Machtapparat der Kollaboration.Libanon über Ukraine-Lieferung: Brauchen Weizen, keinen Mais12.40 Uhr: Das mit dem Frachtschiff "Razoni" gelieferte Getreide aus der Ukraine sollte offenbar vom Libanon aus weiter nach Syrien transportiert werden. Händler hätten vermutlich einen Teil der erwarteten Mais-Ladung im Libanon verkaufen und den Rest über Land ins benachbarte Syrien liefern wollen. Das sagten zwei libanesische Regierungsvertreter der Deutsche Presse-Agentur am Sonntag. Das Schiff stoppte unterdessen seine Fahrt und lag am Sonntag etwa eine gute Tagesfahrt vom Libanon entfernt vor Anker.Die "Razoni" – beladen mit 26 000 Tonnen Mais – hatte den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa am Montag verlassen – als erstes Schiff im Rahmen entsprechender Abkommen. Nach einer Inspektion vor Istanbul am Mittwoch steuerte der Frachter den Hafen Tripoli im Libanon an. Das kleine Land steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte und importierte vor dem Krieg in der Ukraine mehr als 70 Prozent seines Getreides von dort.Es habe "viel Rummel" um die "Razoni" gegeben, sagte Hani Buschali, Präsident des Konsortiums für Lebensmittelimporte im Libanon. "Die Welt stellt sich ein Hilfsschiff vor, dass die Libanesen aus ihrer finanziellen Misere rettetet. Offen gesagt ist das nicht der Fall", sagte Boshali. "Der Libanon braucht Weizen, keinen Mais." Bis jetzt habe niemand das Gut auf der "Razoni" öffentlich beansprucht. Mehr Klarheit werde es erst geben, wenn das Schiff tatsächlich anlege und die Ladung gelöscht werde.Briten: Russland hat seit Kriegsbeginn sechs Kommandeure entlassen10.33 Uhr: Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor fast einem halben Jahr ist nach britischen Informationen wohl ein halbes Dutzend hochrangiger russischer Militärs entlassen worden. Die schlechte Leistung der Streitkräfte während der Invasion sei für die russische Militärführung kostspielig gewesen, was höchstwahrscheinlich zur Entlassung von mindestens sechs Kommandeuren geführt habe, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit. Unter anderem General Alexander Dwornikow sei abgesetzt worden, nachdem er das Gesamtkommando über die Operation in der Ukraine erhalten habe.Hinzu kämen mindestens zehn russische Generäle, die in der Ukraine auf dem Schlachtfeld getötet worden seien, schrieben die Briten weiter. Insgesamt habe all dies wahrscheinlich zu Russlands taktischen und operativen Schwierigkeiten bei dem Angriffskrieg beigetragen.Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht einige seiner Geheimdienstinformationen zum Ukraine-Krieg in einem täglichen Update auf Twitter. Russland selbst hält sich bei Personalien und taktischen Entscheidungen weitgehend bedeckt.Türkei: Vier weitere Schiffe verlassen ukrainische Häfen10.06 Uhr: Vier weitere Getreidefrachter haben aus ukrainischen Häfen abgelegt. Die unter anderem mit Sonnenblumenöl und Mais beladenen Schiffe mit den Zielen China, Türkei und Italien seien auf dem Weg nach Istanbul, um dort kontrolliert zu werden, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Sonntag auf Twitter mit. Insgesamt haben damit seit Abschluss des Getreide-Abkommens acht Frachter aus der Ukraine abgelegt. Der Frachter "Razoni" hatte vergangene Woche als erstes Schiff seit Beginn des russischen Angriffskrieges die Ukraine mit Getreide in Richtung Libanon verlassen.Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuvor monatelang blockiert. Die Ukraine und Russland unterzeichneten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Ein Koordinierungszentrum in Istanbul ist mit Vertretern der vier Parteien besetzt. Die Inspektionen sollen unter anderem sicherstellen, dass mit den Schiffen keine Waffen transportiert werden.Russischer Funktionär wohl tot – Moskau meldet Attentat8.56 Uhr: Ein Funktionär der russischen Besatzungsbehörden in der Region um die südukrainische Stadt Cherson ist nach Informationen von durch Russland eingesetzte Behörden nach einem Attentat gestorben. Witali Gura, stellvertretender Leiter der Verwaltung der Stadt Nowa Kachowka, sei "seinen Verletzungen erlegen", hieß es. Mehr zu dem Opfer, dem Fall und anderen mutmaßlichen Attentaten lesen Sie hier. Selenskyj-Berater fordert Weiterbetrieb deutscher AKW7.14 Uhr: Sollen angesichts der drohenden Energiekrise deutsche Meiler weiterlaufen? Die Ukraine drängt darauf – und appelliert besonders an eine Partei. Mehr dazu lesen Sie hier. Russland greift wohl Dutzende Städte im Osten zugleich an6.30 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben russische Truppen Dutzende Städte an der Frontlinie im Osten beschossen. Sie versuchten, in sechs verschiedenen Gebieten in der Region Donezk anzugreifen, teilt das ukrainische Militär am späten Samstagabend mit. Es sei den Angreifern aber nicht gelungen, Boden gutzumachen. Das hätten die ukrainischen Streitkräfte verhindert. Reuters kann solche Angaben über die Entwicklung der Kämpfe nicht unabhängig bestätigen.Vize-Agrarminister: Mindestens 20 tote Bauern durch Minen 3.10 Uhr: Ukrainische Landwirte stehen trotz der Wiederaufnahme der Getreideexporte über das Schwarze Meer unter starkem Druck. In diesem Jahr würden absehbar nur rund 20 Millionen Tonnen Weizen geerntet, etwa zwei Drittel des Ertrags im Vorjahr, also vor Beginn des russischen Angriffskriegs, sagte der ukrainische Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Bislang sind mindestens 20 Landwirte bei ihrer Arbeit ums Leben gekommen, weil sie über Minen gefahren sind", beschrieb er. Zudem seien trotz gestiegener Weltmarktpreise die Erzeugerpreise für Weizen dramatisch gesunken."Wir müssten monatlich sechs Millionen Tonnen Getreide exportieren", sagte der stellvertretende Agrarminister weiter. Ende Juli hatten Russland und die Ukraine mit der Türkei und den Vereinten Nationen ein Abkommen zur Getreide-Ausfuhr über die bis dahin durch den Krieg blockierten ukrainischen Schwarzmeer-Häfen vereinbart. "Wir hoffen, dass unsere internationalen Partner darauf achten, dass alle Vereinbarungen eingehalten werden", sagte Wyssozkyj. "Grundsätzlich bin ich aufgrund des Abkommens aber optimistischer als noch im März."Die ertragreichsten Getreideanbaugebiete der Ukraine befinden sich in den Kriegsregionen. Die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, Getreide aus besetzten Gebieten zu stehlen. Experten zufolge ist der Grund für den erwarteten Rückgang der Ernte allerdings nicht nur das Kriegsgeschehen sowie etwa Minen oder Verunreinigungen auf den Feldern, sondern vor allem auch die Trockenheit in diesem Jahr.Getreidefrachter kommt verspätet im Libanon an00.57 Uhr: Das erste Frachtschiff mit ukrainischem Getreide seit Kriegsbeginn legt später als erwartet im Libanon an. Die für diesen Sonntag geplante Ankunft des Schiffes "Razoni" sei abgesagt worden, berichtete die ARD am Samstagabend unter Berufung auf den ukrainischen Botschafter im Libanon. Zu den Gründen wurden keine Angaben gemacht. Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS berichtete unter Berufung auf eine Quelle der Hafenverwaltung im nordlibanesischen Tripoli, der Frachter werde dort am Dienstag anlegen – er habe seine Route geändert.Anfang der Woche war nach mehrmonatiger russischer Seeblockade der erste Getreidefrachter – mit 26.000 Tonnen Mais an Bord – aus einem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen gestartet. Die "Razoni" ist nach erfolgreicher Fahrt durch den zwischen den Kriegsparteien vereinbarten Korridor im Schwarzen Meer und einer Inspektion am Bosporus unter anderem durch türkische und russische Experten auf dem Weg nach Libanon.Am Samstagabend durfte der zweite Getreidefrachter die Meerenge Bosporus ins Mittelmeer passieren. Nach einer internationalen Kontrolle in Istanbul hatte das mit 33.000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Schiff die Erlaubnis zur Weiterfahrt erhalten. Zwei weitere Schiffe werden in Kürze erwartet.Ukrainische Armee: Alle Vorstöße russischer Truppen in Donezk vorerst abgewehrt21.05 Uhr: Die ukrainische Armee gerät im östlichen Gebiet Donezk zunehmend unter Druck – hat am Samstag allerdings eigenen Angaben zufolge vorerst alle Vorstöße der Russen abgewehrt. Es seien russische Offensiven in Richtung der Städte Slowjansk, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Insbesondere um Bachmut toben seit Tagen heftige Kämpfe. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden.Die Kleinstadt gilt als ein Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass. Sollten Bachmut und andere Kleinstädte fallen, wäre der Weg für die russischen Truppen weitgehend frei in Richtung Slowjansk und Kramatorsk. Seit der Eroberung des Nachbargebiets Luhansk konzentrieren die Russen ihre Angriffe in der Ostukraine auf Donezk, wo sie bislang rund 60 Prozent des Territoriums erobert haben.Erster Getreidefrachter soll nicht am vorgesehenen Ziel ankommen21.04 Uhr: Das erste Schiff mit Getreideexporten aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieg soll doch nicht wie geplant am Sonntag in der libanesischen Hafenstadt Tripoli anlegen. "Wir möchten Sie darüber informieren, dass die für morgen geplante Ankunft des Schiffes 'Razoni' verschoben wurde", teilte die ukrainische Botschaft im Libanon am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit.Auf die Frage nach den Gründen für die Verschiebung erklärte die Botschaft, dass sie derzeit "keine weiteren Informationen" habe. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle wird das Schiff wahrscheinlich nicht im Libanon anlegen, wenn es seine Ladung an einen Händler in einem anderen Land verkaufen kann.Bislang war geplant gewesen, dass der Frachter "Razoni" am Sonntag um 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MESZ) in Tripoli anlegt. Die "Razoni" hatte am Montag den Hafen im ukrainischen Odessa mit 26.000 Tonnen Mais an Bord in Richtung Libanon verlassen.Atomenergie-Organisation warnt vor Katastrophe in Saporischschja20.16 Uhr: Der Beschuss des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja bei den Kämpfen russischer und ukrainischer Truppen alarmiert die Internationale Atomenergie-Organisation. IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi warnte am Samstag vor der Gefahr einer Nuklearkatastrophe, die die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der Ukraine und darüber hinaus bedrohen könne. Angesichts der Ereignisse vom Freitag sei er "äußerst besorgt". "Jegliche militärische Feuerkraft, die auf die Anlage gerichtet ist oder von ihr ausgeht, wäre ein Spiel mit dem Feuer, mit möglichen katastrophalen Folgen", erklärte Grossi. Eine Gefährdung der Sicherheit von Saporischschja müsse "um jeden Preis" vermieden werden.Am Freitag nahm Energoatom einen der sechs Reaktoren vom Netz, nachdem eine für den Betrieb wichtige Hochspannungsleitung durch Artilleriebeschuss beschädigt worden war. Die Ukraine und Russland wiesen sich gegenseitig die Verantwortung für den Beschuss zu und beschuldigten einander, eine Nuklearkatastrophe zu riskieren. Nach Angaben von Energoatom trat keine Radioaktivität aus.Russische Besatzungsverwaltung in Cherson meldet Tod von Mitglied19.10 Uhr: Im südukrainischen Gebiet Cherson ist Angaben der russischen Besatzungsverwaltung zufolge eines ihrer Mitglieder nach einem Anschlag gestorben. Der stellvertretende Leiter der von den Russen in der Stadt Nowa Kachowka eingesetzten Verwaltung, Witalij Gura, sei seinen Verletzungen erlegen, schrieb die prorussische Politikerin Jekaterina Gubarewa am Samstag auf Telegram. Auch die staatliche russische Nachrichenagentur Ria Nowosti meldete Guras Tod. Demnach soll er früher am Tag in der Nähe seines Hauses von Unbekannten mit einer Schusswaffe angegriffen worden sein.Zweiter ukrainischer Getreidefrachter in Istanbul eingetroffen17.15 Uhr: Ein Schiff mit 33 000 Tonnen Mais aus der Ukraine ist am Samstag zur Inspektion in Istanbul eingetroffen. Dies teilte das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter mit. Es ist der zweite Getreidefrachter, seit unter Vermittlung der Türkei ein internationales Abkommen über ukrainische Ausfuhren über das Schwarze Meer erzielt wurde. Zwei weitere Schiffe werden in Kürze erwartet.Nach Angriffen auf AKW Saporischschja: Reaktor heruntergefahren15.48 Uhr: Nach Angriffen auf das Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine ist nach Angaben des staatlichen ukrainischen Betreibers einer der Atomreaktoren heruntergefahren worden. Durch die Luftangriffe sei das "Notfallschutzsystem" ausgelöst und der Reaktor ausgeschaltet worden, teilte Energoatom am Samstag im Onlinedienst Telegram. Für die Angriffe am Freitag machen sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich.Nach Angaben von Energoatom haben die Bombardements ein "Hilfsgebäude" und eine Stick- und Sauerstoffstation "schwer beschädigt". Es bestehe weiterhin die Gefahr radioaktiver Strahlung sowie ein erhöhtes Brandrisiko, erklärte der Betreiber. Das ukrainische Personal arbeite aber und das Kraftwerk produziere trotzdem weiterhin Strom.Ukraine-Chefin von Amnesty International tritt nach umstrittenem Bericht zurück14.12 Uhr: Oksana Pokaltschuk wirft der Menschenrechtsorganisation die Übernahme von Kreml-Propaganda vor. Nun zieht sie Konsequenzen. Lesen Sie hier mehr dazu.Separatistenführer auf Intensivstation – Wurde er vergiftet?14 Uhr: Wolodymyr Saldo führt die Militärverwaltung im besetzten Cherson an. Nun liegt er im Koma. Hier lesen Sie mehr.Britischer Geheimdienst: Lange russische Konvois ziehen in den Süden10.26 Uhr: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine tritt nach britischen Informationen in eine neue Phase ein. Das britische Verteidigungsministerium rechnet damit, dass sich die schwersten Gefechte auf eine knapp 350 Kilometer lange Frontlinie verlagern, die sich südwestlich nahe Saporischschja bis nach Cherson erstreckt und damit parallel zum Fluss Dnepr verläuft. Das teilte das Ministerium am Samstagmorgen in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.In Saporischschja befindet sich ein von Russland besetztes ukrainisches Atomkraftwerk, das leistungsstärkste in Europa. Cherson ist über eine strategisch wichtige Zugstrecke mit der besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbunden.In Erwartung der ukrainischen Gegenoffensive oder vorbereitend für einen möglichen Angriff versammelten sich die russischen Streitkräfte mit ziemlicher Sicherheit im Süden der Ukraine, schrieben die Briten. Lange russische Militärkonvois bewegten sich weiterhin weg von der ukrainischen Donbass-Region in Richtung Südwesten. Militärische Ausrüstung soll auch aus den russisch besetzten Gebieten Melitopol, Berdiansk und Mariupol sowie über das russische Festland über die Kertsch-Brücke auf die Krim gebracht worden sein.Ukrainischer Verteidigungswall im Donbass gerät unter Druck8 Uhr: Die russischen Truppen attackieren nach Angaben aus Kiew mit aller Härte Bachmut, einen Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass. "Der Feind führt einen Angriff auf Bachmut durch, die Kämpfe halten an", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Samstag mit. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden.Seit der Eroberung des Gebiets Luhansk konzentrieren sich die russischen Offensivbemühungen in der Ostukraine auf das benachbarte Gebiet Donezk. Schrittweise konnten die russischen Invasoren in den letzten Wochen die ukrainischen Verteidiger zurückdrängen. Sie kontrollieren inzwischen etwa 60 Prozent des Territoriums. Das Hauptquartier der ukrainischen Truppen im Donbass befindet sich im Ballungsraum Slowjansk - Kramatorsk, wo vor dem Krieg gut eine halbe Million Menschen lebten. Von Osten her ist dieser Raum durch die Festungslinie Siwersk – Soledar – Bachmut gesichert.Diese gerät nun an mehreren Stellen ins Wanken. Russische Truppen stehen auch vor Siwersk und Soledar. Die schwersten Gefechte laufen aber derzeit um den Verkehrsknotenpunkt Bachmut, den die Russen mit Artillerie und Panzern beschießen."Agiert als Geschäftspartner": Kritik an Schröder hält an 3.43 Uhr: Die Kritik an Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) zu einer angeblichen Verhandlungsbereitschaft Russlands im Ukraine-Krieg reißt nicht ab. "Gerhard Schröder agiert nicht als Ex-Kanzler, sondern als Geschäftsmann, und so sollten wir seine Äußerungen auch interpretieren", sagte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. "Mit allem, was er tut und sagt, handelt er im eigenen Interesse und in dem seiner Geschäftspartner."Schröder hatte in einem Interview mit dem "Stern" und RTL von einer "guten Nachricht" gesprochen: "Der Kreml will eine Verhandlungslösung", sagte der Ex-Kanzler nach einem Besuch in Moskau. Der 78-Jährige sprach sich zudem für eine Nutzung der Gas-Pipeline Nord Stream 2 aus. Er machte dabei für die derzeit ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland über die bestehende Nord-Stream-1-Leitung vor allem den Konzern Siemens verantwortlich. Schröder ist Verwaltungsratschef der Betreiberfirma von Nord Stream 2.Freitag, 5. AugustNach Akw-Beschuss: Selenskyj fordert neue Sanktionen gegen Russland22.35 Uhr: Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie gefordert. "Wer nukleare Bedrohungen für andere Völker schafft, ist definitiv nicht in der Lage, Nukleartechnologie sicher einzusetzen", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Samstag. Konkret forderte er etwa Strafmaßnahmen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom.Kiew und Moskau hatten sich am Freitag gegenseitig den Beschuss von Europas größtem Atomkraftwerk in der von Russland besetzten Stadt Enerhodar vorgeworfen. Die Ukraine warf Russlands Truppen vor, das Akw-Gelände selbst angegriffen zu haben. Selensykj sprach von einem "Akt des Terrorismus".Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen machte ukrainische Soldaten für den Beschuss verantwortlich und teilte mit, ein Kraftwerksblock habe teilweise abgeschaltet werden müssen. Zudem sei in Enerhodar die Strom- und Wasserversorgung in einigen Bezirken ausgefallen. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. USA planen offenbar weiteres Rüstungspaket für Ukraine21.35 Uhr: Die USA wollen nach Angaben von Insidern die Ukraine mit einem weiteren militärischen Hilfspaket im Volumen von voraussichtlich einer Milliarde Dollar unterstützen. Das Paket solle Munition für Langstreckenwaffen sowie gepanzerte Sanitätsfahrzeuge umfassen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.Es beinhalte bisherigen Planungen zufolge Munition für die Raketensysteme Himars und Nasams. Die offizielle Bekanntgabe sei für Montag vorgesehen. US-Präsident Joe Biden habe das Vorhaben noch nicht unterzeichnet.Atomkraftwerk in der Ukraine wurde offenbar beschossen21.30 Uhr: Moskau und Kiew haben sich gegenseitig den Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. In Teilen der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liege, seien Strom- und Wasserversorgung ausgefallen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Abend mit. Zudem habe ein Block des AKW teilweise abgeschaltet werden müssen. Ein Brand auf dem Werksgelände habe gelöscht werden können. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite hieß es hingegen, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen.Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit. Das ukrainische Außenministerium appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich dafür einzusetzen, dass die Russen den Ukrainern die Kontrolle über das AKW zurückzugeben. Sollte ein Reaktor im Betrieb getroffen werden, seien die möglichen Folgen "gleichbedeutend mit dem Einsatz einer Atombombe", warnte die Behörde in Kiew.Auch der britische Geheimdienst kam kürzlich zu der Einschätzung, dass Aktionen der russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherheit des AKW Saporischschja gefährden.Russland spekuliert über Kürzungen der Getreideexporte15.25 Uhr: Russland, der weltgrößte Weizenexporteur, will seine Getreideausfuhren möglicherweise reduzieren. Das Landwirtschaftsministerium teilte am Freitag mit, sollte das Ernteziel für die Saison 2022/23 von 130 Millionen Tonnen nicht erreicht werden, würden die bislang geplanten Exporte von 50 Millionen Tonnen gekappt werden. Die Ernte sei derzeit wegen des kalten Frühlings, des Regens und des Mangels an Ersatzteilen für landwirtschaftliche Geräte hinter den Erwartungen zurückgeblieben."All dies zusammengenommen birgt Risiken im Hinblick auf das Erreichen der Getreideernte von 130 Millionen Tonnen", teilte Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew – diese Menge wurde im Mai von Präsident Wladimir Putin als Zielmarke ausgegeben. Zum Vergleich: Die bisherige Rekordernte wurde nach russischen Angaben im Jahr 2020 eingefahren und lag bei 133,5 Millionen Tonnen Getreide."Natürlich werden wir unseren (heimischen) Markt vollständig beliefern, das wird kein Problem sein. Aber wenn die geplanten Mengen nicht erreicht werden, müssen wir unsere Pläne revidieren, 50 Millionen Tonnen zu exportieren", sagte Patruschew. "Dies könnte sich negativ auf den globalen Getreidemarkt auswirken." Russland liefert Getreide nach Afrika und in den Nahen Osten. Die Regionen sind stark auf Importe angewiesen. Sie leiden seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine unter einer Knappheit, da die ukrainischen Getreideexporte blockiert waren und die Preise infolgedessen in die Höhe schnellten.EU-Staaten haben 1.000 Patienten aus Ukraine behandelt13.56 Uhr: EU-Staaten haben nach Daten der Europäischen Kommission bereits 1.000 Patienten aus ukrainischen Krankenhäusern aufgenommen, um das durch den Krieg stark geforderte Gesundheitssystem zu entlasten. "Da die Zahl der Verletzten in der Ukraine Tag für Tag steigt, kämpfen lokale Krankenhäuser darum, mit dem Andrang Schritt zu halten", erklärte die EU-Kommission am Freitag. Um den Druck auf die örtlichen Krankenhäuser zu lindern, koordiniere die EU bereits seit dem 11. März die Verlegung von Patienten in andere europäische Länder.Insgesamt haben sich nach Angaben der EU-Kommission bereits 18 Staaten an der Hilfsaktion beteiligt. Bei den jüngsten Transfers seien zuletzt Anfang des Monats 15 Patienten nach Deutschland, vier in die Niederlande sowie je zwei nach Tschechien und Norwegen gebracht worden, teilte die Brüsseler Behörde mit.Der für das EU-Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarcic sagte, er danke allen Ländern, die in dieser kritischen Zeit ukrainische Patienten aufnähmen. Die Solidarität in der EU rette Leben, da der russische Krieg das ukrainische Gesundheitssystem an den Rand der Leistungsfähigkeit bringe.Kreml: Putin und Macron haben schon lange nicht miteinander gesprochen13.55 Uhr: Nach Angaben des Kremls haben die Präsidenten Russlands und Frankreichs seit zwei Monaten nicht mehr telefoniert, weil Frankreich für Moskau ein "unfreundlicher" Staat sei. Gespräche seien deshalb nicht notwendig, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten. Die Staatschefs Wladimir Putin und Emmanuel Macron hatten seit Jahresbeginn mehrfach miteinander gesprochen, zuletzt am 28. Mai bei einem gemeinsamen Telefonat mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.Auf die Frage, warum es nun nicht mehr zum Austausch komme, antwortete Peskow: "Nun, zunächst einmal ist Frankreich ein unfreundlicher Staat im Hinblick auf die Maßnahmen, die es in Bezug auf unser Land ergreift." Die beiden Präsidenten hielten die Zeit noch nicht reif für ein Gespräch, fügte er hinzu. Es sei derzeit auch nicht notwendig.Gouverneur verhänt Ausgangssperre in Mykolajiw12.55 Uhr: In der Stadt Mykolajiw nahe der Front im Süden des Landes wird im Kampf gegen Kollaborateure eine Ausgangssperre von Freitagabend bis Montagfrüh verhängt. Es seien Überprüfungen in verschiedenen Stadtteilen geplant, teilt Gouverneur Witalij Kim über Telegram mit. Er beschwichtigt, es gebe keine Anzeichen dafür, dass Mykolajiw von russischen Truppen eingekreist werde.Russland will Gefangenenaustausch nicht öffentlich besprechen11.37 Uhr: Ein möglicher Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA soll nach Angaben des Kremls nicht öffentlich diskutiert werden. "Wenn wir den Gefangenenaustausch über die Presse diskutieren, wird er nie stattfinden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow einen Tag nach Verhängung der international scharf kritisierten Haftstrafe gegen die US-Basketballspielerin Brittney Griner. Russland hatte den USA bereits im Vorfeld der Verhandlungen vorgeworfen, "Megafon-Diplomatie" zu betreiben.Russische Truppen haben Dorf erobert10.45 Uhr: Russische und prorussische Truppen haben einer Agenturmeldung zufolge am Rande der ostukrainischen Stadt Donezk in der Ostukraine das befestigte Dorf Pisky eingenommen. Auch in der Industriestadt Bachmut im Norden von Donezk seien Kämpfe ausgebrochen, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Am Vortag teilte das ukrainische Militär mit, es habe zwei Angriffe der russischen Streitkräfte auf Pisky abgewehrt.Deutsche Post stellt nationales Geschäft in Russland ein9.47 Uhr: Der Logistikkonzern Deutsche Post wird sein nationales Geschäft in Russland nicht fortführen. "Wir haben diese Entscheidung vergangene Woche getroffen", sagte Konzernchef Frank Appel in einer Telefonkonferenz zur Vorlage der Quartalszahlen am Freitag in Bonn. Finanzchefin Melanie Kreis erläuterte, dass die Entscheidung zu Wertberichtigungen im laufenden dritten Quartal führen werde. Die Größenordnung entspreche der Wertberichtigung aus dem Auftaktquartal. Damals hatten die gesunkenen Geschäftserwartungen in Russland zu Wertminderungen in Höhe von 30 Millionen Euro geführt.Die nun getroffene Entscheidung bezieht sich zunächst auf das nationale Geschäft in Russland, also Sendungen und Transporte innerhalb des Landes. Es werde nun ein Sozialplan für die von der Entscheidung betroffenen Angestellten entwickelt, hieß es am Freitag. Im Im- und Exportgeschäft bestünden noch vertragliche Verpflichtungen, sagte Appel. Vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs und den darauffolgenden Sanktionen gegen Russland erzielte die Deutsche Post ein Prozent ihres Gesamtumsatzes in Russland. Welche Firmen außerdem boykottiert werden, lesen Sie hier.London: Russische Truppen nutzen AKW als Schutzschild8.58 Uhr: Das russische Vorgehen am besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja stellt dem britischen Geheimdienst zufolge ein Sicherheitsrisiko dar. Die Maßnahmen hätten wahrscheinlich die Sicherheit des normalen Betriebs der Anlage beeinträchtigt, teilt die britische Regierung in einem Lagebericht des Geheimdienstes mit. Russland habe wahrscheinlich die weitere Umgebung des Kraftwerks, insbesondere die angrenzende Stadt Enerhodar, genutzt, um seinen Truppen die Möglichkeit zu Ruhepausen zu geben. Dabei habe das Militär auch den geschützten Status des Kernkraftwerks ausgenutzt, um das Risiko für seine Truppen und ihre Ausrüstung durch ukrainische Angriffe zu verringern. Die Streitkräfte seien zudem wohl in den an das AKW angrenzenden Gegenden im Einsatz, um ukrainisches Gebiet am Westufer des Flusses Dnipro anzugreifen.Russische Truppen greifen bei Donezk an8.53 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben im Gebiet Donezk eine größere Offensive gestartet. "Im Raum Donezk führt der Feind eine Angriffsoperation Richtung Bachmut und Awdijiwka durch", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Freitagmorgen mit. Mit den Gefechten versuchen die russischen Truppen demnach, sich in eine gute Ausgangsposition für die Eroberung der Städte Soledar und Bachmut zu bringen und ihre Kontrolle auf das Gebiet westlich von Donezk zu erweitern.Die Städte Soledar und Bachmut sind Teil der Verteidigungslinie östlich des Ballungsraums um die Großstädte Slowjansk und Kramatorsk. Dort lebten vor dem Krieg mehr als eine halbe Million Menschen. Es ist der letzte Großraum im Donbass, der noch von Kiewer Truppen kontrolliert wird. Die Ukraine hat das Gebiet zu einer Festung ausgebaut.Artilleriefeuer in Charkiw setzt Weizen in Brand8.47 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben am Donnerstagabend von russischer Artillerie beschossen worden. Drei Stadtteile seien Ziel der Angriffe gewesen, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow im Nachrichtenkanal Telegram. Nach ersten Erkenntnissen seien drei Menschen verletzt worden. "Ich bitte alle, in Schutzräumen zu bleiben und maximal vorsichtig zu sein!, schrieb er. Die ukrainische Armee hat russische Truppen zwar von der zweitgrößten Stadt des Landes abgedrängt; sie ist aber nicht ganz außer Reichweite der russischen Artillerie. Bildmaterial zufolge ist auch ein Weizenfeld in Brand geraten, dass sich in der Nähe von Charkiw befindet. In dem von russischen Truppen eroberten Gebiet Luhansk haben ukrainische Partisanen angeblich zwei Kollaborateure in einem Auto beschossen und verletzt. Es handele sich um den Bürgermeister der Stadt Bilowodsk und dessen Stellvertreterin, schrieb der ukrainische Gouverneur des Gebiets, Serhij Hajdaj, am Donnerstag.Lawrow: Russland bereit zu Diskussion über Austausch von Basketball-Star Griner8.25 Uhr: Russland ist nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow bereit, mit Washington über einen Gefangenenaustausch der am Donnerstag verurteilten US-Basketballspielerin Brittney Griner zu diskutieren. Moskau sei "bereit, über das Thema zu sprechen", sagte Lawrow auf einer Pressekonferenz bei einem Besuch in Kambodscha. Allerdings müsse dafür ein direkter Kommunikationskanal zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Joe Biden eingehalten werden, der zwischen beiden vereinbart worden sei.Bericht: Drei weitere Frachter verlassen ukrainischen Hafen7.12 Uhr: Drei weitere Getreide-Frachter haben ukrainische Schwarzmeer-Häfen verlassen. Zwei Schiffe hätten in Tschornomorsk und eines in Odessa abgelegt, teilt das türkische Verteidigungsministerium mit. Die Frachter haben nach Angaben der Gemeinsamen Koordinierungsstelle in Istanbul, in dem russische, ukrainische, türkische und UN-Mitarbeiter zusammenarbeiten, insgesamt 58.000 Tonnen Mais geladen. Es handelt sich um die Schiffe "Navi Star", "Rojen" und "Polarnet". Die Frachter sollen aus den Häfen in Tschornomorsk und Odessa auslaufen. Ein zusätzlicher Frachter soll zudem ohne Güter auf dem Weg von Istanbul zurück in die Ukraine sein.Die Transporte sind Teil des Abkommens zwischen der Ukraine und Russland zur Wiederaufnahme der Getreide-Exporte. Die Türkei und die UN hatten den Kompromiss vermittelt, in dessen Rahmen Russland seine Blockade der ukrainischen Schwarzmeer-Häfen lockert. Ein erster Getreide-Frachter war Anfang der Woche in Odessa ausgelaufen.Ukraine will Getreide-Abkommen ausweiten6.57 Uhr: Die Ukraine fordert eine Ausweitung des Abkommens für Getreide-Exporte über das Schwarze Meer auch auf andere Güter. Bei dem Abkommen gehe es um Logistik, um eine Bewegung von Schiffen im Schwarzen Meer, sagt der stellvertretende Wirtschaftsminister Taras Katschka der "Financial Times". Was sei dabei der Unterschied zwischen Getreide und Eisenerz. Unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen (UN) hat Russland seine Seeblockade gelockert, um den Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer zu ermöglichen. Damit soll ein Nahrungsmittelmangel vor allem in ärmeren Ländern verhindert werden. Ein erster Getreide-Frachter war in dieser Woche aus dem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa ausgelaufen. Drei weitere Frachter sollen in Kürze folgen.Ukrainische Armee muss Gebiete im Osten aufgeben3.05 Uhr: Angesichts einer russischen Offensive ist die Ukraine gezwungen, einige Gebiete im Osten des Landes aufzugeben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyj bezeichnet unter der Woche den Druck, dem seine Streitkräfte in der ostukrainischen Region Donbass ausgesetzt seien, als "Hölle". Er spricht von heftigen Kämpfen um die Stadt Awdijiwka und das befestigte Dorf Pisky, wo Kiew in den letzten Tagen "Teilerfolge" des russischen Gegners einräumen musste.Kanadische Regierung verteidigt Turbinen-Lieferung3 Uhr: Die kanadische Regierung hat die Lieferung der in Kanada gewarteten Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 nach Deutschland vor einem Parlamentsausschuss verteidigt. Bei einer einberufenen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses betonten Außenministerin Mélanie Joly und der Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, dass sie damit den Zusammenhalt mit den Verbündeten in Deutschland und Europa aufrechterhalten hätten. Die Regierung war wegen der Übergabe des Aggregats unter Druck geraten.Hintergrund ist die Lieferung der Turbine von Siemens Energy für die Gaspipeline Nord Stream 1, die in Kanada gewartet wurde. Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit der fehlenden Turbine, die aber Mitte Juli wieder ausgeliefert wurde. Auf dem Weg nach Russland ist sie nun aber in Mülheim an der Ruhr zwischengelagert, weil Gazprom das Fehlen von nötigen Dokumenten und Informationen zur Reparatur bemängelt. Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.Selenskyj kritisiert Verzögerung bei EU-Finanzhilfen0 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die verzögerte Auszahlung von EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe für sein Land beklagt. Diese "künstliche Verzögerung" sei entweder ein Verbrechen oder ein Fehler, sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Jeden Tag erinnere er EU-Politiker daran, dass ukrainische Rentner, Flüchtlinge, Lehrer und andere nicht zu Geiseln von "Unentschlossenheit oder Bürokratie" werden dürften.Behörden melden Raketenangriffe auf Charkiw23.20 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben am Donnerstagabend von russischer Artillerie beschossen worden. Drei Stadtteile seien Ziel der Angriffe gewesen, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow im Nachrichtenkanal Telegram. Nach ersten Erkenntnissen seien drei Menschen verletzt worden. «Ich bitte alle, in Schutzräumen zu bleiben und maximal vorsichtig zu sein!, schrieb er. Die ukrainische Armee hat russische Truppen zwar von der zweitgrößten Stadt des Landes abgedrängt; sie ist aber nicht ganz außer Reichweite der russischen Artillerie.In dem von russischen Truppen eroberten Gebiet Luhansk haben ukrainische Partisanen angeblich zwei Kollaborateure in einem Auto beschossen und verletzt. Es handele sich um den Bürgermeister der Stadt Bilowodsk und dessen Stellvertreterin, schrieb der ukrainische Gouverneur des Gebiets, Serhij Hajdaj, am Donnerstag.USA: Russland will Beweise für Raketenangriff auf Gefängnis fälschen22.11 Uhr: Die USA gehen davon aus, dass Russland den Angriff auf ein Gefängnis mit ukrainischen Kriegsgefangenen der Ukraine in die Schuhe schieben will. Man rechne damit, dass Vertreter Russlands Beweise fälschen würden, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Russland hat Experten der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingeladen, den Beschuss eines Gefängnisses zu untersuchen, bei über 50 Kriegsgefangene getötet wurden. Russland macht die Ukrainer für einen Raketenangriff auf das Gefängnis im Ort Olenikowa verantwortlich, der in der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region Donezk liegt.Gazprom fackelt offenbar gezielt Gas in Russland ab21.54 Uhr: Der russische Staatskonzern Gazprom fackelt offenbar einen Teil des Gases, der eigentlich nach Deutschland geliefert werden sollte, ab. Das berichtet die Zeitung "Welt". An der Verdichterstation im russischen Portovaya bei Sankt Petersburg ist demnach Feuer zu sehen; dort befindet sich der Startpunkt der Pipeline Nord Stream 1. Zuerst hatte die finnische Nachrichtenseite "Yle" Fotos veröffentlicht, die die lodernde Flamme zeigen soll. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich zunächst nicht überprüfen. "Welt" berichtet, dass Daten der Nasa zeigten, dass seit dem Tag, an dem erstmals die Liefermengen für Deutschland gedrosselt wurden, durchgehend größere Feuer auf dem Gelände der Nord-Stream-1-Station zu sehen sind.Gazprom liefert inzwischen nur noch 20 Prozent der möglichen Kapazität nach Deutschland. Der Konzern begründet dies mit angeblich fehlenden Turbinen, die Bundesregierung hat diese Darstellung mehrmals zurückgewiesen und sieht eine politische Motivation.Die Flammen könnten dem Bericht zufolge darauf hinweisen, dass die Gas-Drosselung auch für Russland Folgen hat – wenn die nicht gelieferten Mengen offenbar nicht an andere Kunden weiterverkauft werden können, sondern verbrannt werden müssen.Nordmazedonien gibt offenbar Kampfflugzeuge an Ukraine zurück21.11 Uhr: Das Nato-Mitglied Nordmazedonien hat der Ukraine Presseberichten zufolge neben Panzern auch vier Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs Suchoi Su-25 übergeben. Das Verteidigungsministerium in Skopje wollte die Lieferung weder bestätigen noch dementieren, wie das Portal MKD am Donnerstag berichtete. Es handele sich dabei um vier Su-25, die Nordmazedonien 2001 von der Ukraine gekauft hatte. Damals gab es in dem Balkanland einen bürgerkriegsähnlichen Konflikt mit albanischen Bewaffneten. Die Erdkampfflugzeuge seien dabei mehrmals eingesetzt worden, hieß es. Seit 2003 standen sie eingemottet zum Verkauf. Nordmazedonien hat der Ukraine auch Panzer sowjetischer Bauart T-72 abgetreten.Türkei: Drei weitere Schiffe mit Getreide laufen am Freitag von Ukraine aus20.10 Uhr: Drei weitere Schiffe mit Getreidelieferungen werden nach türkischen Angaben am Freitag von der Ukraine auslaufen. Dank der "intensiven Arbeit" des in Istanbul eingerichteten Koordinationszentrums für die Getreideexporte sei für Freitag die Abfahrt von drei Schiffen geplant, teilte am Donnerstagabend der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar laut der Nachrichtenagentur Anadolu mit.Auf Grundlage eines von der Türkei vermittelten Abkommens war am Montag erstmals seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein Frachtschiff mit Getreide aus ukrainisch kontrolliertem Gebiet ausgelaufen.Militärexperte: "Ein systematischer Teil der russischen Kriegsstrategie"20.05 Uhr: Die Ukraine schlägt zurück, die russischen Truppen reagieren mit grausamen Mitteln. Welches System dahintersteckt und was Putin plant, zeigt Carlo Masala in diesem Video auf.Schwere Kämpfe bei Bachmut im Osten19.49 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter schwere Kämpfe. Im Osten und Süden der Nachbarstädte Bachmut und Soledar seien an acht Abschnitten russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch bei Facebook mit. Auch bei der von ukrainischen Einheiten gehaltenen Industriestadt Awdijiwka habe es an fünf Abschnitten im Norden, Osten und Süden Angriffsversuche der russischen Truppen gegeben. Alle seien abgewehrt worden. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe von Donezk.Entlang der gesamten Front seien in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw wieder ukrainische Positionen in Dutzenden Orten durch die russische Artillerie beschossen worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson sei zudem ein weiterer russischer Bodenangriff gescheitert, heißt es im Lagebericht. Darüber hinaus ist von massiven russischen Luftangriffen die Rede. So sollen Stellungen der ukrainischen Armee bei zehn verschiedenen Ortschaften bombardiert worden sein.Ukrainischer Außenminister soll trotz Krieg nach Afrika reisen19.02 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kubela wird ungeachtet des Krieges kommenden Herbst zu einer Reise nach Afrika aufbrechen und dort mehrere Staaten besuchen. Das kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an. "Ich kann es selbst nicht machen wegen des Krieges. Ich hatte das vor dem Krieg vor und ich bin sicher, ich werde das nach dem Krieg machen", zitiert das Präsidialamt Selenskyj bei einer Pressekonferenz für afrikanische Medien.Kiew: Amnesty-Bericht ist "Perversion"18.27 Uhr: Kiew bezeichnet den Amnesty-Bericht, wonach die ukrainischen Streitkräfte Bürger gefährden, als "unfair" und "pervers". Außenminister Dmytro Kuleba sagte in einem Video auf Facebook: "Bei diesem Verhalten von Amnesty International geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden und sie der Welt mitzuteilen, sondern darum, eine falsche Gleichsetzung zu schaffen – zwischen dem Täter und dem Opfer, zwischen dem Land, das Hunderttausende von Zivilisten, Städten und Gebieten zerstört, und einem Land, das sich verzweifelt verteidigt."Der oberste Berater des Präsidenten, Mykhailo Podolyak, forderte, dass die ukrainischen Streitkräfte alle Maßnahmen ergreifen, um die Zivilbevölkerung in sicherere Gebiete zu bringen, und unterstellte Amnesty eine Mitschuld an der Verbreitung von Desinformationen des Kremls. Er schrieb auf Twitter: "Das Einzige, was eine Bedrohung für die Ukrainer darstellt, ist die (russische) Armee von Henkern und Vergewaltigern, die in die (Ukraine) kommt, um Völkermord zu begehen." US-Basketballerin Griner muss in Russland neun Jahre hinter Gitter18.20 Uhr: Brittney Griner ist von einem russischen Gericht wegen Drogenschmuggels schuldig gesprochen worden. Nun hofft die US-Amerikanerin auf einen Gefangenentausch. Lesen Sie hier mehr dazu.Finnland will Visa-Regelungen für Russen verschärfen18.17 Uhr: Die finnische Regierung will die Visa-Regelungen für Menschen aus Russland verschärfen. Russischen Staatsbürgern sollen Touristenvisa nicht mehr nach den bisherigen Bestimmungen erteilt werden, wie der finnische Rundfunksender Yle am Donnerstag berichtete. Das Außenministerium in Helsinki bereite entsprechende Maßnahmen vor, die auf einem EU-Außenministertreffen Ende August besprochen werden sollten, sagte Außenminister Pekka Haavisto dem Sender. Es reiche nicht aus, wenn Finnland eine solche Entscheidung unabhängig treffe – es müsse dieselben Richtlinien im gesamten Schengenraum geben, sagte er demnach.In einer Yle-Umfrage war jüngst eine Mehrheit der Befragten dafür, die Ausstellung von Touristenvisa für russische Reisende einzustellen. Zuvor hatten sich auch mehrere Politikerinnen und Politiker für eine Verschärfung der Visa-Regeln ausgesprochen.Finnland grenzt auf 1340 Kilometern Länge an Russland. Damit hat das nordische Land unter den EU-Staaten die mit Abstand längste Grenze zu Russland. Russischen Touristen ist es nach Yle-Angaben bislang trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter möglich gewesen, per Bus oder Auto über die finnische Grenze in den Schengenraum einzureisen.Ukraine: Acht Tote bei russischem Beschuss von Bushaltestelle15.08 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf eine Bushaltestelle in der ostukrainischen Grenzstadt Torezk sind nach ukrainischen Angaben acht Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Nach ersten Angaben sei die Haltestelle von Artilleriegeschossen getroffen worden, erklärte Gouverneur Pawlo Kyrylenko am Donnerstag. Unter den Verletzten seien auch drei Kinder.Der Gouverneur forderte die Einwohner erneut auf, die Region Donezk zu verlassen: "Ich appelliere an alle Bewohner der Region: Machen Sie sich nicht zur Zielscheibe für die Russen! Evakuieren Sie rechtzeitig!" schrieb Kyrylenko.Nach Angaben der Stadtverwaltung von Mykolajiw im Süden der Region wurden am Donnerstag Wohnhäuser in zwei Stadtteilen durch russischen Beschuss beschädigt. Mykolajiw ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.Belarussische Truppen nehmen an russischem Großmanöver teil14.51 Uhr: Mehr als 250 Soldaten aus Belarus nehmen ab Ende August an einem großen russischen Militärmanöver teil. Zu der Übung "Wostok 2022" ("Osten 2022") werden Soldaten einer mechanisierten Brigade des Wehrkreises West in Belarus entsandt, wie die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta am Donnerstag mitteilte. Zuletzt hatten russische und belarussische Truppen Anfang des Jahres gemeinsam geübt – kurz vor Russlands Einmarsch in die Ukraine. Die "Wostok"-Manöver finden im Osten Russlands statt.Die autoritär geführte Ex-Sowjetrepublik Belarus gilt als wichtiger Verbündeter Russlands. Auch von belarussischem Gebiet aus wurden in den vergangenen Monaten Raketen auf die Ukraine abgefeuert."Wostok" zählt zu den größten Militärübungen Russlands. An der bislang aufwendigsten Auflage 2018 waren fast 300.000 russische Soldaten beteiligt, daneben auch mongolische und chinesische Einheiten. In diesem Jahr ist das Manöver vom 30. August bis zum 5. September auf insgesamt 13 Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten Russlands geplant. Das Manöver hänge nicht mit der Militäroperation in der Ukraine zusammen, betonte das russische Verteidigungsministerium. Die Anzahl der beteiligten russischen Soldaten an der Übung wurde noch nicht bekanntgegeben.Vereinte Nationen wollen Angriff auf Gefangenenlager untersuchen13.30 Uhr: Knapp eine Woche nach dem verheerenden Angriff auf ein Kriegsgefangenenlager in der Ostukraine hat UN-Generalsekretär António Guterres eine Untersuchung angekündigt. Die Vereinten Nationen hätten sowohl von Russland als auch von der Ukraine ein entsprechendes Gesuch erhalten, sagte Guterres in New York. Er sei "nicht dazu befugt, strafrechtliche Ermittlungen aufzunehmen", könne jedoch eine Untersuchungsmission einleiten. Die Vorbereitungen dazu liefen.Bei dem Angriff im ostukrainischen Oleniwka wurden vor rund einer Woche Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet (t-online berichtete). Der Ort liegt nahe der Stadt Donezk auf Gebiet, das von russischen Soldaten und prorussischen Kämpfern kontrolliert wird. In der Gefängnisbaracke soll nach russischen Angaben in der Nacht zum vergangenen Freitag eine Rakete eingeschlagen sein. Moskau und Kiew geben sich gegenseitig die Schuld an dem Angriff. Internationale Recherchen belasten allerdings vor allem die russische Seite. So schrieb etwa das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) kürzlich: "Das ISW geht davon aus, dass russische Truppen für die Tötung von 53 ukrainischen Kriegsgefangenen verantwortlich waren."Russland meldet Vorstöße im Gebiet Donezk13.10 Uhr: Russlands Armee sind nach eigenen Angaben Vorstöße im schwer umkämpften Gebiet Donezk im Osten der Ukraine gelungen. Aufgrund hoher Verluste hätten sich mehrere ukrainische Brigaden von ihren Positionen bei den Orten Soledar, Awdijiwka und Bachmut zurückgezogen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.Im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs wurde die Situation um die drei Kleinstädte hingegen weiter als stabil beschrieben. "Der Feind hatte an allen genannten Abschnitten keinen Erfolg und zog sich zurück", hieß es. Die Verteidigung von Orten wie Bachmut und Soledar ist für die ukrainische Armee strategisch wichtig: Sollten sie fallen, wäre für die russischen Truppen der Weg frei zum Ballungsraum um die Großstädte Slowjansk und Kramatorsk. Dort lebten vor dem Krieg mehr als eine halbe Million Menschen.Türkischer Getreidefrachter soll Freitag in der Ukraine ankommen13 Uhr: Am Freitag soll der türkische Massengutfrachter "Ospreys" im Hafen von Tschornomorsk einlaufen. Es wäre die erste Ankunft eines ausländischen Frachters in einem ukrainischen Hafen seit Kriegsbegin. "Der Massengutfrachter ist auf dem Weg von den Dardanellen in der Türkei", schrieb der Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, auf Telegram.Amnesty International wirft Ukraine Verstöße gegen Völkerrecht vor11 Uhr: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat auch der Ukraine Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht während des militärischen Konflikts mit Russland vorgeworfen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht kritisierte Amnesty die ukrainischen Truppen dafür, Geschützstellungen in Wohngebieten aufzubauen. Diese Praxis gefährde Zivilisten. Im Bericht heißt es weiter, dass die Ukraine in mindestens 19 Ortschaften militärische Operationen aus zivilen Einrichtungen geleitet habe. Außerdem seien mindestens fünf Militäreinrichtungen in zivilen Krankenhäusern eingerichtet worden. Zudem seien Militärbasen in mindestens 22 Schulen im Donbass und der Oblast Mykolajiw entdeckt worden. Gleichzeitig stellte die Menschenrechtsorganisation auch klar, dass die Anschuldigungen gegen das ukrainische Militär keinesfalls die wahllosen Angriffe der russischen Truppen auf zivile Einrichtungen rechtfertigten.Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hatten wir fälschlicherweise berichtet, Amnesty International werfe der Ukraine Kriegsverbrechen vor. Tatsächlich geht es um Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.EU will an Alternativrouten für Getreide festhalten4 Uhr: Die EU will trotz der Wiederaufnahme von Getreideexporten über ukrainische Schwarzmeerhäfen an ihrer Initiative für alternative Frachtrouten festhalten. Da es schwierig sein werde, die Ausfuhrmenge über die Schwarzmeerhäfen sofort wieder auf Vorkriegsniveau zu bringen, blieben andere Transportwege von entscheidender Bedeutung, erklärte ein Beamter der zuständigen EU-Kommission auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Jede exportierte Tonne zähle und indem man die Kapazität und Flexibilität des europäischen Verkehrssystems erhöhe, könne man dazu beitragen, die Nahrungsmittelversorgung in armen Partnerländern zu sichern.Sumy: Angeblich 55 Angriffe3.30 Uhr: Der Gouverneur des Gebiets Sumy, Dmytro Zhyvytskyi, vermeldet auf Telegram, 55 Angriffe russischer Truppen in der Region: Besonders betroffen seien die Gemeinden Yunakivka, Myropillia und Krasnopillia. In letzterer soll es Schäden an Häusern und an der Infrastruktur. Es werden keine Opfer gemeldet.US-Senat stimmt Nato-Beitritt von Schweden und Finnland zu1.30 Uhr: Der US-Senat hat einem Beitritt von Schweden und Finnland zur Nato fast einstimmig zugestimmt. Über die Parteigrenzen hinweg votierten am Mittwoch 95 Senatorinnen und Senatoren dafür – einer stimmte dagegen.Demokraten und Republikaner hatten sich zuvor in seltener Einigkeit deutlich für die Norderweiterung des Bündnisses ausgesprochen. Das US-Repräsentantenhaus hatte das Vorhaben im Juli mit der Verabschiedung einer Resolution unterstützt. Notwendig war allerdings nur die Zustimmung des Senats mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit.Ukrainischer Außenminister glaubt nicht an Verhandlungswillen Moskaus0.05 Uhr: Die ukrainische Führung hält Aussagen von Altkanzler Gerhard Schröder für unglaubwürdig, wonach Kremlchef Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen bereit sei. "Es gibt nichts Zynischeres als die Behauptungen der Putin-Anhänger, dass Russland bereit ist zu Verhandlungen", schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch auf seinem Twitter-Kanal. Die täglichen Beschüsse ukrainischen Territoriums sagten etwas anderes aus.Der ukrainische Chefdiplomat verwies auf starken Artilleriebeschuss sowie Raketenangriffe gegen Zivilobjekte. Zudem beschuldigte er das russische Militär einmal mehr schwerer Kriegsverbrechen. "Russland bleibt auf den Krieg konzentriert - alles andere ist eine Nebelwolke", fügte Kuleba hinzu.Selenskyj kritisiert Schröders Verhalten heftig0 Uhr: Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat Russland als "verhandlungsbereit" bezeichnet. Wolodymyr Selenskyj kritisiert ihn dafür scharf. Mehr dazu lesen Sie hier.FDP-Generalsekretär Djir-Sarai: Schröder ist Sprachrohr Putins0 Uhr: Der Generalsekretär der FDP, Bijan Djir-Sarai, hat Altkanzler Gerhard Schröder vorgeworfen, Sprachrohr des russischen Präsidenten Wladimir Putins zu sein. Schröder lasse sich bewusst vom Kreml vorschicken, um die Position der Bundesregierung zu schwächen, sagte Djir-Sarai der "Bild". Schröder sei "ein fester Bestandteil des Systems Putin".Der Ex-Kanzler scheine "den Bezug zur Realität vollends verloren zu haben, er verbreitet lupenreine Kreml-Propaganda in Deutschland", kritisierte der FDP-Generalsekretär. "Russland setzt seine Energielieferungen bewusst als Waffe gegen Europa und gegen Deutschland ein und Herr Schröder rechtfertigt diese gefährliche Strategie."Mittwoch, 4. August 2022Generalstab: Mehrere russische Angriffe abgewehrt22.30 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter schwere Kämpfe. Im Osten und Süden der Nachbarstädte Bachmut und Soledar seien an acht Abschnitten russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch bei Facebook mit. Auch bei der von ukrainischen Einheiten gehaltenen Industriestadt Awdijiwka habe es an fünf Abschnitten im Norden, Osten und Süden Angriffsversuche der russischen Truppen gegeben. Alle seien abgewehrt worden. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe von Donezk.Entlang der gesamten Front seien in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw wieder ukrainische Positionen in Dutzenden Orten durch die russische Artillerie beschossen worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson sei zudem ein weiterer russischer Bodenangriff gescheitert, heißt es im Lagebericht. Darüber hinaus ist von massiven russischen Luftangriffen die Rede. So sollen Stellungen der ukrainischen Armee bei zehn verschiedenen Ortschaften bombardiert worden sein.Die Ukraine wehrt seit Ende Februar eine russische Invasion ab. Die russische Armee hat seitdem große Teile der Ost- und der Südukraine unter ihre Kontrolle gebracht.Ukraine hebt Ernteprognose an22 Uhr: Die Ukraine hat trotz des laufenden russischen Angriffskriegs ihre Ernteprognose für dieses Jahr um rund zehn Prozent angehoben. Erwartet werden nun 65 bis 67 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten statt der anfänglichen 60 Millionen Tonnen, sagte Agrarminister Mykola Solskyj einer Regierungsmitteilung vom Mittwoch zufolge.Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal sind bereits jetzt zwölf Millionen Tonnen der neuen Ernte eingefahren. "Insgesamt haben wir im Juni 3,2 Millionen der erforderlichen 5 Millionen exportiert", unterstrich der Regierungschef. Der Export steige dabei schrittweise per Eisenbahn, Straße und über die Donauhäfen. Der wieder angelaufene Export über die Schwarzmeerhäfen bei Odessa schaffe weitere Möglichkeiten. "Die Seehäfen erweitern diese Kapazitäten erheblich, und die Landwirte erhalten neue Möglichkeiten für den Absatz ihrer Produkte", sagte Schmyhal.Ukraine: Russland will Selenskyjs Heimatstadt mit neuer Eingreiftruppe erobern17.02 Uhr: Russland bereitet nach ukrainischen Angaben eine neue Offensive im Süden des Landes vor. Dazu gehöre der Aufbau einer Truppe, die einen Angriff auf Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, vorbereite, teilt das Militärkommando der Südukraine mit. Die von der Ukraine kontrollierte Stadt ist bekannt für ihre Stahlproduktion und liegt rund 50 Kilometer von der südlichen Frontlinie entfernt. Russland eroberte in der ersten Phase des Krieges weite Teile der Südukraine.Russland bestätigt Angriff auf Westukraine: Westliche Waffen zerstört12.37 Uhr: Russlands Militär hat einen Raketenangriff auf die westukrainische Region Lwiw (Lemberg) bestätigt – und ihn mit der Zerstörung westlicher Waffen begründet. Es sei ein Lager mit Waffen und Munition zerstört worden, die Polen an die Ukraine geliefert habe, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.Zuvor hatten am Dienstagabend bereits ukrainische Behörden über Explosionen im Grenzgebiet zu ihrem Nato-Nachbarn Polen berichtet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, hieß es. Russland bestätigte auch einen Angriff auf die südliche Region Mykolajiw. Dabei seien mehr als 50 ukrainische Kämpfer getötet worden, sagte Konaschenkow. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen.Ukrainer unterbrechen russische Routen in Cherson10.34 Uhr: Ukrainische Gegenangriffe in der Region Cherson im Südosten der Ukraine bereiten den russischen Besatzern nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Probleme. Ein ukrainischer Angriff auf einen russischen Munitionszug habe vorübergehend eine Nachschubroute von der besetzten Halbinsel Krim unterbrochen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Update des britischen Verteidigungsministeriums. Zwar könnten die Russen diese Route innerhalb einiger Tage reparieren, allerdings werde sie eine Schwachstelle bleiben.Auch die durch ukrainische Raketen beschädigte Antoniwka-Brücke erschwere Moskau die Versorgung seiner Besatzungsarmee westlich des Flusses Dnipro. Die Russen müssten dafür mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine kürzlich für Zivilisten eingerichtete Fährroute ausweichen, um ihre Truppen und Nachschub über den Fluss zu bringen.IAEA-Chef Grossi besorgt über Lage bei Kraftwerk Saporischschja9.27 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Kernkraftwerk in Saporischschja als äußerst unbeständig und fragil bezeichnet. "Alle Prinzipien nuklearer Sicherheit wurden auf die eine oder andere Art verletzt", sagte Rafael Grossi bei einer Pressekonferenz am Uno-Sitz in New York am Dienstagabend (Ortszeit).Mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6.000 Megawatt ist das Werk in der Stadt Enerhodar in der Oblast Saporischschja das größte Atomkraftwerk Europas. Eine IAEA-Inspektion zur Prüfung der technischen Sicherheit sei dringend erforderlich, sagte Grossi. Aber es sei momentan sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen. Denn dafür brauche die IAEA nicht nur die Einwilligung der Ukraine und die Unterstützung der Vereinten Nationen. Man müsse auch mit Russland als Besatzer des Ortes übereinkommen.Russische Truppen hatten die Anlage Anfang März besetzt. Danach wurde das Kernkraftwerk von ukrainischem Personal weiterbetrieben, aber von russischen Nuklearspezialisten überwacht. Anfang der Woche hatte auch US-Außenminister Antony Blinken eine tiefe Besorgnis der US-Regierung geäußert. Es gebe glaubhafte Berichte, dass Russland die Anlage bei Saporischschja als eine Art Schutzschild benutze, also aus der Nähe der Anlage auf ukrainische Kräfte schieße. Die Ukrainer wiederum können nicht zurückschießen, weil es dadurch zu einem schrecklichen atomaren Unfall kommen könnte, wie Blinken beklagte.Artilleriebeschuss auf Siedlungen südlich von Bachmut8.34 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk dauern die Kämpfe um die Stadt Bachmut an. Der Feind konzentriere seine Hauptanstrengung in Richtung dieser Stadt, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwochmorgen mit. Es habe Artilleriebeschuss auf Siedlungen etwa südlich von Bachmut gegeben, "um unsere Einheiten zurückzudrängen". Russische Angriffe seien aber zum Teil abgewehrt worden, hieß es. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Bürgermeister: Explosionen in Charkiw5.20 Uhr: Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov, berichtet auf Telegram, dass am Mittwochmorgen gegen 4 Uhr zwei Explosionen zu hören waren – eine im Bezirk Kholodnohirskyi in Charkiw und die andere an einem Ort, der noch bestätigt werden muss. Bisher wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet.Ukraine-Militär: Gefechte im Süden3.45 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Kommandos "Süd" hat Russland am Dienstag Verluste bei Gefechten im Süden der Ukraine hinnehmen müssen. Das Einsatzkommando "Süd" berichtete, dass ukrainische Streitkräfte 20 russische Soldaten getötet und zwei T-72-Panzer, eine Haubitze und vier gepanzerte und militärische Fahrzeuge zerstört hätten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Russland: Atomkrieg nicht zu gewinnen3 Uhr: Angesichts des Ukraine-Kriegs hat Russland erneut betont, dass sich die Atommächte "zurückhaltend und verantwortungsvoll verhalten" sollten. "Die Russische Föderation ist fest davon überzeugt, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist. Und er darf niemals gekämpft werden", sagte der stellvertretende Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle des russischen Außenministeriums, Igor Wischnewetski, am Dienstag (Ortszeit) bei der UN-Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext.Zugleich sagte Wischnewetski aber auch, Russland sei in der Ukraine einer Militärkampagne "mit einem Abgleiten in eine direkte bewaffnete Konfrontation zwischen Atommächten" ausgesetzt. Russland war zum Auftakt der Konferenz am Montag von zahlreichen Staaten wegen atomarer Drohungen im Zuge des Ukraine-Kriegs scharf attackiert worden.Ukraine wirft Blockade bei Finanzhilfen vor2.26 Uhr: Die wegen des Kriegs kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine hat Deutschland vorgeworfen, die Auszahlung von Finanzhilfen der EU zu blockieren. "Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage", sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge am Dienstag. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen "aktive Gespräche".Von den im Mai zugesagten neun Milliarden Euro Makrofinanzhilfe habe Kiew eine Milliarde bereits erhalten, erklärte Schowka. Nach Angaben der EU-Kommission sind für die ausstehende Summe möglicherweise Garantien von Mitgliedsstaaten nötig, weil eine Absicherung über den EU-Haushalt wegen fehlender Mittel nicht möglich ist.Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wies die Darstellung Kiews zurück. Die Bundesregierung behindere keine Hilfen für die Ukraine. "Nach dem G7-Treffen auf dem Petersberg hat Deutschland bereits eine Milliarde Euro an die Ukraine ausgezahlt. Deutschland wird sich auch an weiteren Hilfen beteiligen. Die Bundesregierung ist hierzu in einem Austausch mit den europäischen Partnern und der EU-Kommission", erklärte der Sprecher.Mittwoch, 2. AugustGouverneur: Russische Raketen schlagen nahe polnischer Grenze ein23.20 Uhr: In Nähe der ukrainischen Westgrenze zum Nato-Mitglied Polen haben sich am Dienstagabend zwei Explosionen ereignet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, teilte die Verwaltung des Gebietes Lwiw (Lemberg) mit. Noch gebe es keine Angaben zum angerichteten Schaden, schrieb Gouverneur Maxim Kosizkyj im sozialen Netzwerk Telegram.Die russische Armee habe am Dienstagabend von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer acht Raketen auf die Ukraine abgefeuert, teilte das Oberkommando der ukrainischen Luftwaffe mit. Sieben von ihnen seien abgefangen worden.USA widerspricht Russland: HIMARS-Systeme nicht zerstört23.15 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium widerspricht russischen Angaben, sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer seien zerstört worden. "Wir sind uns dieser jüngsten Behauptungen von Herrn (Verteidigungsminister Sergej) Schoigu bewusst, sie sind komplett falsch", sagt der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Todd Breasseale. Die Ukrainer würden die Waffen mit verheerender Genauigkeit einsetzen. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte angegeben, dass seine Truppen inzwischen insgesamt sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer zerstört hätten.USA erheben Sanktionen gegen MMK und vermeintliche Putin-Geliebte22.25 Uhr: Das US-Finanzministerium gibt neue Sanktionen gegen Russland bekannt. Betroffen sind unter anderem das Metallunternehmen MMK sowie Alina Kabajewa, wie aus einer Mitteilung auf der Internetseite des Ministeriums hervorgeht. Kabajewa soll Medienberichte zufolge eine Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein. Putin hat eine solche Beziehung bestritten.Alina Kabajewa: Putins Geliebte? Die rätselhafteste Frau RusslandsSelenskyj: Kämpfe im Donbass sind "die Hölle"22.17 Uhr: Die ukrainische Armee ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten den russischen Streitkräften zahlenmäßig und in der Ausrüstung unterlegen. Trotz Lieferungen von Raketenartillerie durch die USA wäre Russland bei schweren Waffen und Personal im Vorteil. "Das ist im Kampf sehr deutlich zu spüren, vor allem im Donbass", sagt Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Ansprache. "Es ist einfach die Hölle dort. Worte können es nicht beschreiben."Getreide-Frachter aus Ukraine in Türkei eingetroffen20.50 Uhr: Das erste mit ukrainischem Getreide beladene Frachtschiff seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist zur Inspektion in der Türkei eingetroffen. Der Frachter "Razoni" sei mit rund 26.000 Tonnen Mais aus der Ukraine am Schwarzmeer-Eingang der durch Istanbul verlaufenden Meerenge Bosporus angekommen und habe an der zugewiesenen Stelle geankert, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Dienstag auf Twitter mit.Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen sollen demnach am Mittwochmorgen an Bord gehen und das Schiff inspizieren. Damit soll unter anderem sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind. Anschließend soll der Frachter den Bosporus passieren. Das unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone fahrende Schiff steuert den Libanon an.Spanien schließt Lieferung von Panzern aus deutscher Produktion aus19.28 Uhr: Spanien hat die lange Zeit erwogene Lieferung von rund 40 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A4 aus deutscher Produktion an die Ukraine ausgeschlossen. Die Panzer seien in "einem absolut desolaten Zustand" und überhaupt nicht einsatzfähig, erklärte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles am Dienstag bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunkts Torrejón de Ardoz bei Madrid.Die in Saragossa eingemotteten Kampffahrzeuge seien in einem so schlechten Zustand, dass sie sogar eine Gefahr für diejenigen sein könnten, die sie bedienen würden, betonte die Ministerin vor Journalisten, wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichteten. Eine Instandsetzung sei nicht mehr möglich, das habe eine eingehende Überprüfung ergeben.Über die Erwägungen der spanischen Regierung hatte im Juni die Zeitung "El País" unter Berufung auf das Madrider Verteidigungsministerium berichtet. Dem Bericht zufolge war in Betracht gezogen worden, rund 40 von 108 Leopard-Panzern zu liefern, die Spanien 1995 gebraucht in Deutschland gekauft hatte. Deutschland hätte einer Weitergabe zustimmen müssen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte dazu Ende Juni am Rande des Nato-Gipfels in Madrid mit Robles gesprochen.Russland meldet tödliche Angriffe in Mykolajiw und Charkiw14 Uhr: Russland hat eigenen Angaben ukrainische Streitkräfte in den Regionen Mykolajiw und Charkiw angegriffen. Dabei habe es auch Tote gegeben, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Putin spricht am Freitag mit Erdoğan12.57 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin wird bei einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Freitag auch das Abkommen mit der Ukraine über Getreide-Exporte thematisieren. Es werde darum gehen, wie effektiv die Vereinbarung sei, sagt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse. Das Abkommen muss nach 120 Tagen erneuert werden. Es wurde zwischen den beiden Kriegsparteien unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossen.Russland stuft ukrainisches Asow-Regiment als Terrorgruppe ein12.53 Uhr: Der Oberste Gerichtshof in Russland stuft das ukrainische Asow-Regiment als Terrorgruppe ein. Die Freiwilligen-Einheit hat ultranationalistische und rechtsextreme Wurzeln, sie hat sich aber vor geraumer Zeit von seinem rechtsradikalen Gründer getrennt. Die russische Führung verweist immer wieder auf das Asow-Regiment, um ihre Behauptung zu untermauern, sie bekämpfe Neonazis in der Ukraine. Dort ist das Asow-Regiment eine der bekanntesten militärischen Formationen, die gegen russische Truppen im Osten der Ukraine kämpfen.Angehörige des Asow-Regiments haben lange im Asow-Stahlwerk in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ausgeharrt. Nach Wochen der Belagerung ergaben sich die Kämpfer der russischen Übermacht und wurden gefangengenommen.Russland will sechs Himars-Raketenwerfer zerstört haben11.35 Uhr: Russland hat laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu in der Ukraine inzwischen insgesamt sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer zerstört. Zudem seien fünf Anti-Schiff-Raketensysteme vom Typ Harpoon und 33 M777-Haubitzen zerstört worden, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Schoigu. Ukrainische Vertreter hatten zuletzt erklärt, bis zu einem Dutzend HIMARS-Mehrfachraketenwerfer im Einsatz zu haben. Dieses Waffensysteme haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.Ankunft des Getreidedrachters in Istanbul verzögert sich10.55 Uhr: Das Frachtschiff "Razoni" mit Getreide aus der Ukraine soll in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor Istanbul ankern. Das sagt der türkische General Özcan Altunbudak bei einer Pressekonferenz der Gemeinsamen Koordinierungsstelle für die Getreide-Exporte aus der Ukraine. Es ist der erste Getreide-Export über ukrainische Häfen am Schwarzen Meer seit dem russischen Angriff auf das Land Ende Februar. Zuvor war berichtet worden, das Schiff erreiche den Hafen am Nachmittag.Kämpfe bei Bachmut halten weiter an10.40 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars habe es russische Vorstöße gegeben, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen größtenteils abgewehrt worden, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk. Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen, in dieser Region eine Gegenoffensive zur Rückeroberung des Südens zu starten.Den Kiewer Angaben zufolge wurden entlang der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw durch russische Artillerie beschossen. Die russische Luftwaffe habe zudem etwa vier Angriffe auf ukrainische Stellungen geflogen, hieß es.London: Russische Schwarzmeerflotte geschwächt10.17 Uhr: Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei "der jüngste Rückschlag" für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs "Moskwa" im April.Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: "Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann." Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementierte und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall "erfunden".Ukrainische Truppen wehren offenbar Aufklärungsmission ab4.00 Uhr: Das ukrainische Einsatzkommando "Süd" berichtet, dass drei Aufklärungsversuche russischer Streitkräfte in Bilohirka und Trudoliubivka in der Oblast Cherson erfolglos blieben. Berichten zufolge töteten ukrainische Streitkräfte außerdem 32 russische Soldaten und zerstörten eine Haubitze, ein Boden-Luft-Raketensystem und vier gepanzerte Fahrzeuge.Bürgermeister: 680 Häuser in Mykolajiw beschädigt3.45 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, teilte auf Telegram mit, dass 680 Häuser aufgrund der russischen Angriffe beschädigt wurden, von denen 69 nicht wiederhergestellt werden können. Auch rund 500 Hochhäuser seien beschädigt worden.Kiew wirft Putin nuklearen Terrorismus vor3.30 Uhr: Kiew hat Moskau für indirekte Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert. "Die Welt wird Zeuge, wie nuklearer Terrorismus, gesponsert von einem Atomwaffenstaat, Wirklichkeit wird", sagte der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj am Montag (Ortszeit) zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext. Es bedürfe robuster gemeinsamer Maßnahmen, um eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Über ukrainischen Kernkraftwerken müssten Flugverbotszonen eingerichtet werden. Der Aggressor Russland dürfe nicht ungestraft mit dem Einmarsch in die Ukraine davonkommen, nur weil er Atomwaffen besitzt.Özdemir fordert neue Wege für Getreideexporte3 Uhr: Bundesagrarminister Cem Özdemir hat die Notwendigkeit für den Ausbau alternativer Transportwege für Getreide aus der Ukraine betont. "Es geht um permanente Alternativen, nicht um temporäre", sagte der Grünen-Politiker der "Rheinischen Post" (Dienstag). "Ich will die EU-Kommission dafür gewinnen, den Ausbau alternativer Exportrouten zu forcieren." Die Ukraine dürfe in der Frage nicht weiter auf Russland angewiesen sein.Angesichts der Wiederaufnahme der Getreideexporte in Folge des Abkommens zwischen den Kriegsgegnern Ukraine und Russland unter Vermittlung der Türkei und den Vereinten Nationen warnte Özdemir vor zu viel Zuversicht. "Jedes Transportschiff, das sicher ukrainische Häfen verlässt, ist ein Hoffnungsschimmer - für die Ukraine und für die hungernden Menschen in dieser Welt", sagte er. "Bei aller Hoffnung ist aber zu bedenken: Letztlich stützt man sich auf das Wort des Aggressors Putin - und was Putins Wort wert ist, erleben wir gerade schmerzlich."Montag, 1. AugustDuma-Abgeordnete wollen Bürgern aus "unfreundlichen Staaten" Adoptionen verweigern23.05 Uhr: Russische Abgeordnete wollen Bürgern aus "unfreundlichen" Staaten die Adoption russischer Kinder untersagen. Ein Gesetzentwurf dazu wurde am Montag auf der Website der Staatsduma, des Parlaments, veröffentlicht. Ein entsprechendes Gesetz für US-Bürger ist bereits seit 2012 in Kraft. Es wurde damals als Reaktion auf US-Sanktionen gegen russische Beamte beschlossen.Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wurden 2019 nur noch 240 russische Kinder von Ausländern adoptiert, 2012 waren es noch mehr als 2.600 gewesen.Seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine Ende Februar hat der Westen zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Moskau erweiterte daraufhin seine Liste "unfreundlicher" Staaten. Darauf stehen nun unter anderem alle EU-Mitgliedstaaten.Russland will Sicherheit der Getreidetransporte garantieren23 Uhr: Die russische Militärführung hat zugesagt, die Getreideausfuhren aus den ukrainischen Häfen wie angekündigt zu sichern. Russland ergreife alle "nötigen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der zivilen Seefahrt und zur Verhinderung von Provokationen entlang der Überfahrtsroute", sagte ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, Michail Misinzew, am Montag. Kurz zuvor war der erste Getreidefrachter seit Kriegsbeginn vor gut fünf Monaten aus einem ukrainischen Hafen ausgelaufen. Der Frachter wird in der Nacht zum Mittwoch zur Kontrolle in Istanbul erwartet.Baerbock: Getreide-Abkommen ist "kleine Geste der Humanität"22.29 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat das Auslaufen des ersten Getreide-Schiffs aus dem Hafen von Odessa seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt. Die unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei getroffene Vereinbarung darüber habe gezeigt, "dass sich auch in diesen brutalen Zeiten kleine Gesten der Humanität ermöglichen lassen", sagte Baerbock am Montag in New York."Es ist jetzt wichtig, dass dieser erste Getreideexport sicher auch weiter durch das Gewässer fahren kann." Sie fügte hinzu: "Wir haben auch gesehen, dass einen Tag nach Unterzeichnung des Getreide-Abkommens das russische Regime Odessa bombardiert hat. Deswegen ist in diesen Zeiten nichts gewiss." Es sei aber wichtig, alles zu versuchen, das Getreide aus der Ukraine herauszubekommen, sagte die Grünen-Politikerin. "Die Welt braucht dieses Getreide, denn dieser Krieg wird eben auch als Korn-Krieg geführt."USA kündigen weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine an21.50 Uhr: Die US-Regierung hat weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt. Darin enthalten seien unter anderem Munition für das Mehrfachraketenwerfersystem Himars und 75 000 Artilleriegranaten, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit. Insgesamt hätten die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor gut eineinhalb Jahren damit Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 8,8 Milliarden Dollar zugesagt. Die USA würden weiter mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasionsarmee zu unterstützen, hieß es weiter.USA: Russische Truppen missbrauchen besetztes Atomkraftwerk als Schutzschild21.44 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken wirft Russland vor, das besetzte Atomkraftwerk Saporischschia als atomaren Schutzschild zu missbrauchen. Er erklärt, russische Truppen hätten Stellungen in unmittelbarer Nachbarschaft des größten Atomkraftwerkes in Europa eingerichtet und würden von dort aus das Feuer auf ukrainische Truppen eröffnen. "Natürlich können die Ukrainer nicht zurückschießen, damit es nicht zu einem fürchterlichen Unfall in dem Atomkraftwerk kommt."Deutsche Mehrfachraketenwerfer in der Ukraine angekommen20.01 Uhr: Die von Deutschland gelieferten Mehrfachraketenwerfer Mars II sind nach Angaben aus Kiew in der Ukraine angekommen. Das teilte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag auf Twitter mit. Er bedanke sich "bei Deutschland und persönlich bei meiner Kollegin, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, für die Systeme", schrieb der 56-jährige Politiker. Lambrecht hatte in der vergangenen Woche die Lieferung der drei Raketenwerfer angekündigt.Mars steht als Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem und kann Flugkörper unterschiedlicher Wirkungsweise verschießen – etwa gelenkte Raketen mit GPS-System oder Minenausstoßraketen zum Sperren von Geländeabschnitten. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von zwölf Raketen sind dabei auf Kettenfahrzeuge montiert, die eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometer pro Stunde entwickeln können. Die Reichweite der Geschosse liegt teilweise bei mehr als 100 Kilometern.Mars II ist neben den von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfern vom Typ Himars und den aus Großbritannien kommenden M270 MLRS das dritte Artilleriesystem mit hoher Reichweite, das der Westen an die Ukraine liefert.Ankunft von ukrainischem Getreide-Schiff in Istanbul verzögert sich19.43 Uhr: Das mit rund 26 000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Frachtschiff "Razoni" wird nach türkischen Angaben später in Istanbul eintreffen als zunächst erwartet. Man rechne mit der Ankunft erst in der Nacht zu Mittwoch, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Zunächst hatte Minister Hulusi Akar von einer Ankunft am Dienstagnachmittag (14.00 Uhr) gesprochen. Man werde das Schiff voraussichtlich am Mittwochmorgen inspizieren, hieß es nun. Das Ministerium machte keine Angaben zum Grund der Verzögerung.Der Frachter unter der Flagge Sierra Leones werde nicht in einen Hafen einlaufen, sondern vor der Küste Istanbuls ankern, hieß es. Das Schiff hatte am Montag als erstes mit Getreide beladenes Schiff seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar den ukrainischen Hafen Odessa verlassen. Nach der Inspektion in Istanbul soll das Schiff weiter in den Libanon fahren.Ukraine: 40 Orte in der Region Cherson zurückerobert18.20 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben in der Region Cherson nach Angaben des dortigen Gouverneurs in den vergangenen Wochen mehr als 40 Orte zurückerobert. Bislang seien 46 Ortschaften in der Region "befreit" worden, sagte der ukrainische Gouverneur Dmytro Butriy am Montag im staatlichen Fernsehen. Die meisten der zurückeroberten Orte liegen nach seinen Angaben im Norden der Region, andere südlich nahe des Schwarzen Meeres.Die ukrainischen Streitkräfte führen seit einigen Wochen eine Gegenoffensive in der südlichen Region Cherson, die an die 2014 von Russland annektierte Krim-Halbinsel angrenzt. Die Region war in den ersten Tagen des am 24. Februar von Russland begonnenen Angriffskriegs von den Invasionstruppen weitgehend eingenommen worden.Gouverneur Butriy sagte nun, einige der inzwischen zurückeroberten Ortschaften seien "zu 90 Prozent zerstört und stehen noch heute unter ständigem Beschuss". Er bezeichnete die humanitäre Lage in der Region als "kritisch".EU zahlt Ukraine neuen Milliardenkredit aus16.59 Uhr: Die Europäische Union hat mit der Auszahlung eines weiteren Milliardenkredits an die Ukraine begonnen. Eine erste Überweisung in Höhe von 500 Millionen Euro sei am Montag erfolgt, teilte die zuständige EU-Kommission am Montag mit. Eine zweite über noch einmal 500 Millionen Euro werde an diesem Dienstag erfolgen.Die Ukraine braucht das Geld nach EU-Angaben zum Beispiel dafür, um laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern zu decken. Um das von Russland angegriffene Land zu entlasten, sollen die Zinskosten für das Darlehen aus dem EU-Haushalt bedient werden.Russland gibt Pläne zum Wiederaufbau Mariupols bekannt16.58 Uhr: Russland hat Pläne zum Wiederaufbau der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol bekanntgegeben. Die ersten bereits im Bau befindlichen Gebäude sollten bis zum Herbst fertiggestellt sein, sagte Vize-Ministerpräsident Marat Chusnullin am Montag dem russischen Fernsehsender RBC. Chusnullin sagte nun: "Die ersten Wohngebäude werden im September stehen." Auch sollten bis dahin die ersten Krankenhäuser fertig gebaut sein.Ferner gebe es Pläne für den Wiederaufbau des historischen Zentrums von Mariupol. Dort sollen nach Angaben des Vize-Regierungschefs alle Gebäude restauriert werden, die nicht vollständig durch den russischen Beschuss zerstört wurden. Das Asow-Stahlwerk in Mariupol soll laut Chusnullin jedoch nicht in seiner früheren Größe wiederaufgebaut werden. In der Fabrikanlage hatten früher mehr als 12.000 Menschen gearbeitet. In der Anlage sollten aber auf jeden Fall neue Arbeitsplätze geschaffen werden, kündigte der Vize-Ministerpräsident an. "Höchstwahrscheinlich wird es ein Technologiepark mit Landschaftselementen werden."Chusnullin hatte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag einen Plan für den Wiederaufbau von Mariupol innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren vorgelegt. Die Stadt hatte vor Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine im Februar rund 400.000 Bewohner. Chusnullin sagte, bis zum Jahr 2025 solle die Einwohnerzahl wieder auf 350.000 steigen. Er konkretisierte nicht, wie dieses Ziel erreicht werden soll.Insider: Ex-Sonderbeauftragter von Putin auf europäischer Intensivstation15.55 Uhr: Der ehemalige russische Sondergesandte Anatoli Tschubais, der wegen des Ukraine-Kriegs von seinem Posten zurückgetreten ist, wird Insidern zufolge auf der Intensivstation in einem europäischen Krankenhaus behandelt. Hier lesen Sie mehr dazu.Ukraine: USA haben weitere HIMARS-Raketenwerfer geliefert14.40 Uhr: Die Ukraine hat ihrem Verteidigungsminister zufolge von den USA vier weitere HIMARS-Raketensysteme erhalten. Er sei Präsident Joe Biden, Verteidigungsminister Lloyd Austin und dem amerikanischen Volk dankbar, dass sie das ukrainische Militär unterstützten, schreibt Minister Olexij Resnikow auf Twitter. HIMARS-Mehrfachraketenwerfer haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.Ukraine: EU hat uns eine Milliarde Euro an Etathilfe gegeben13.40 Uhr: Die Europäische Union hat der Ukraine nach deren Angaben eine Milliarde Euro an Hilfen gegeben, um den Etat des Landes zu unterstützen und die finanziellen Folgen des Krieges mit zu bewältigen. Diese Milliarde sei Teil eines großen Hilfspaketes von insgesamt neun Milliarden Euro, teilt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Die Mittel werden dazu beitragen, vorrangige Haushaltsbedürfnisse zu finanzieren." Die erste Tranche von 500 Millionen Euro sei bereits auf dem Konto der ukrainischen Zentralbank eingegangen, die zweite werde voraussichtlich am 2. August folgen.Hafen von Mykolajiw könnte geöffnet werden12 Uhr: Wenn das Getreideabkommen mit Russland hält, will die Ukraine Verhandlungen aufnehmen und versuchen, auch den Hafen Mykolajiw für die Ausfuhr von Getreide per Schiff zu öffnen. Das kündigt Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow an. Das erste Getreide transportierende Schiff seit Beginn der russischen Invasion im Februar verließ am Morgen Odessa. Es werde am Dienstag den Bosporus passieren, sagt Kubrakow im Fernsehen.Gouverneur: Drei Tote durch russischen Angriff in Donezk11.36 Uhr: In der ostukrainischen Region Donezk sind nach Angaben des Gouverneurs drei Zivilisten bei russischen Angriffen in den vergangenen 24 Stunden getötet worden. Zwei Tote gebe es in der Stadt Bachmut, einen im nahe gelegenen Soledar, erklärt Gouverneur Pawlo Kyrylenko.Die Industriestadt Bachmut, die zugleich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, lag in den vergangenen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss. Die russischen Streitkräfte versuchen, nach der fast vollständigen Einnahme von Luhansk nun Donzek komplett unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die beiden Regionen bilden den Donbass. Auch die zweitgrößte Stadt Charkiw sei vom russischen Militär angegriffen worden, teilt Oleh Synegubow, der Gouverneur der gleichnamigen Region mit. Zwei Zivilisten seien verletzt worden.Getreide-Blockade beendet: Schiff verlässt Odessa8.30 Uhr: Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen. Mehr dazu lesen Sie hier.London: Russland kommt kaum voran8.07 Uhr: Russland macht bei seinem Angriff auf die Bachmut-Achse im Osten der Ukraine nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes wenig Fortschritte. Die russischen Truppen hätten in den vergangenen vier Tagen weiterhin taktische Angriffe auf die Bachmut-Achse unternommen, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter aus dem jüngsten Geheimdienstbericht mit. Sie kämen aber nur langsam voran. Wie in der vergangenen Woche von der ukrainischen Führung mitgeteilt, werde Russland wahrscheinlich eine beträchtliche Zahl seiner Streitkräfte aus dem nördlichen Donbass in die Südukraine verlegen. Wahrscheinlich passe Russland seine Donbass-Offensive an und habe seine Saporischschja-Front vermutlich als gefährdetes Gebiet eingestuft, das Verstärkung brauche.Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide soll Odessa verlassen7.03 Uhr: Das erste Schiff seit Monaten wird nach türkischen Angaben am frühen Morgen den Hafen von Odessa verlassen. Es hat ukrainisches Getreide für den Weltmarkt an Bord. Es sei vereinbart worden, dass das unter der Flagge von Sierra Leone fahrende Frachtschiff "Razoni" mit einer Ladung Mais um 8.30 Uhr (7.30 Uhr MESZ) in Richtung Libanon auslaufen werde, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Andere Lieferungen sollen demnach folgen. Am 22. Juli hatten die Ukraine und Russland sich auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreideexport geeinigt. Die Ukraine und Russland verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten.Aktivisten: Aufbauhilfen an Kampf gegen Korruption binden3.20 Uhr: Künftige Wiederaufbauhilfen für die kriegszerstörte Ukraine müssen nach Auffassung von Aktivisten von vornherein gegen Korruption gesichert werden. Es werde dann um Milliarden Euro gehen, "deshalb ist es wichtig, jetzt schon daran zu denken", sagte Olena Haluschka von der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Antac (Anti-Corruption Action Center) in Warschau.Ihrer Vorstellung nach sollten ausländische Hilfsgelder nicht in den ukrainischen Haushalt fließen, sondern in einen Sonderfonds unter internationaler Aufsicht. Dort solle die Ukraine ihre Erfordernisse anmelden können. "Dann wäre das Vertrauen der Spender größer und auch der Firmen, die sich an Ausschreibungen beteiligen", sagte Haluschka der Deutschen Presse-Agentur.Militärführer in Saporischschja: Arbeiten an Befreiung2.15 Uhr: Der ukrainische Militärführer der Region Saporischschja, Oleksandr Starukh, hofft auf eine baldige Befreiung von russischen Truppen und Besatzern. Das berichtet die Nachrichtenwebseite UKinform, die ein Interview mit ihm geführt hat. Demnach hofft er, dass bis Ende des Jahres die Region wieder unter ukrainischer Kontrolle sei."Wir wollen, dass es noch früher passiert. Die sogenannten Bezugspunkte sind der 1. September und der Beginn der Heizperiode. Erstens die Organisation des Bildungsprozesses, damit Kinder die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln. Zweitens ist es schwierig, die Bevölkerung mit Wärme zu versorgen. Derzeit gibt es in den Bezirken Berdjansk, Melitopol und Vassiliv keine Gasversorgung. Es gibt viele schwierige Momente", sagte Starukh.Algerien will Bündnis mit Russland beitreten2.10 Uhr: Algerien hat nach Angaben von Präsident Abdelmadjid Tebboune Interesse daran, dem Staatenbund Brics beizutreten. Zu der Gruppe gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Algerien erfülle aus seiner Sicht die meisten Bedingungen für einen solchen Beitritt, sagte Tebboune am Sonntagabend in einem TV-Interview. Vor wenigen Tagen erst hatte der Iran erklärt, er wolle sich dem Bund anschließen. Nach russischen Angaben ist auch Argentinien interessiert.Mitte Juni hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, angesichts der westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Handel mit den Brics-Staaten zu stärken. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte gewarnt, die Welt dürfe nicht in eine "G7 plus"- und eine "Brics plus"-Gruppe zerfallen.Bürgermeister meldet Explosionen in Mykolajiw2 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, berichtet auf Telegram, dass in der Nacht zum 1. August in verschiedenen Teilen der Stadt Explosionen zu hören waren. Es wurden keine weiteren Informationen bereitgestellt. In anderen Teilen der Ukraine war mehrmals Luftalarm ausgelöst worden, unter anderem in der Region Charkiw.Sonntag, 31. Juli 2022Selenskyj: Kein russischer Angriff bleibt unbeantwortet23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den jüngsten russischen Beschuss auf die südukrainische Stadt Mykolajiw verurteilt und eine Reaktion seiner Armee angekündigt. "Heute fand einer der brutalsten Bombenangriffe auf Mykolajiw und die Region statt", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag. Zugleich betonte er: "Kein russischer Angriff bleibt von unseren Militärs und Geheimdienstlern unbeantwortet."Selenskyj erinnerte in diesem Zusammenhang auch an Olexij Wadaturskyj, den Besitzer eines der größten ukrainischen Getreidehandel-Unternehmen, der in Mykolajiw getötet wurde. Wadaturskyj wurde 74 Jahre alt. Den ukrainischen Angaben zufolge starb in der Nacht zum Sonntag auch seine Frau Rajissa.Klitschko trifft Ikone des NS-Widerstands20.16 Uhr: Wladimir Klitschko hat in Warschau Wanda Traczyk-Stawska getroffen. Die 95-Jährige kämpfte im polnischen Widerstand gegen die Truppen Adolf Hitlers. Sie nahm am Warschauer Aufstand teil, bei dem sich die polnische Armee 63 Tage lang gegen die deutschen Besatzer erhob. Massaker der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung in Warschau waren die Folge.Der Bürgermeister von Warschau, Rafal Trzaskowski, veröffentlichte am Sonntag ein Video von dem Treffen. Bereits nach ein paar Gesprächsminuten habe Klitschko befunden, dass Traczyk-Stawska sein Idol sei, schrieb er dazu. Die 95-Jährige unterstütze den Freiheitskampf der Ukrainer von ganzem Herzen.Ex-Boxer Wladimir Klitschko ist der jüngere Bruder von Vitali Klitschko, dem Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew.Ukraine wirft Russland Raketenangriffe auf Region Odessa vor20.11 Uhr: Die Ukraine hat Russland Raketenangriffe auf die Schwarzmeerregion Odessa vorgeworfen. Der Stadtrat von Odessa teilte am Sonntag unter Berufung auf das Kommando Süd der ukrainischen Armee mit, zwei russische Raketen vom Typ Iskander seien von der Halbinsel Krim aus abgeschossen worden. Laut der Odessaer Gebietsverwaltung schlugen die Geschosse in einem Steinbruch ein. Zu möglichen Opfern wurden keine Angaben gemacht. Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.Krieg wird Getreideernte der Ukraine wohl halbieren17.22 Uhr: Der Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf die Ernte des Landes und damit weltweit die Versorgung mit Getreide. Präsident Wolodymyr Selenskyj twitterte am Sonntag, der Ertrag werde im laufenden Jahr nur halb so hoch ausfallen wie gewöhnlich. Die Türkei rechnet unterdessen mit dem Auslaufen eines ersten Frachters mit Getreide aus einem ukrainischen Schwarzmeerhafen am Montag. Russland bombardierte am Sonntag vor allem Städte im Süden der Ukraine.Ukrainischer Getreidezar in Mykolajiw getötet13.59 Uhr: In der südukrainischen Stadt Mykolajiw ist durch russischen Beschuss der Besitzer eines der größten ukrainischen Unternehmen im Getreidehandel getötet worden. "In der Nacht kamen der Held der Ukraine und Generaldirektor von Nibulon, Olexij Wadaturskyj, und seine Frau Rajissa infolge von Beschuss tragisch ums Leben", schrieb der Gebietsgouverneur, Witalij Kim, am Sonntag beim Nachrichtendienst Telegram. Mehr dazu lesen Sie hier.Rotes Kreuz wartet auf Zugang zu angegriffenem Gefängnis Oleniwka11.30 Uhr: Das Rote Kreuz hat nach dem Angriff auf ein Gefangenenlager im Osten der Ukraine zunächst vergeblich auf Zugang zu den Verletzten gewartet. "Um es klar zu sagen: Unserem Ersuchen um Zugang zu den Kriegsgefangenen aus dem Gefängnis Oleniwka wurde gestern nicht stattgegeben", twitterte die Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Ukraine am Samstagabend. Das russische Verteidigungsministerium sagte dagegen in Moskau, es habe das IKRK zu einem Besuch eingeladen.Oleniwka liegt bei Donezk auf dem von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiet. In der Baracke mit Kriegsgefangenen soll in der Nacht zu Freitag eine Rakete eingeschlagen sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem vorsätzlichen russischen Kriegsverbrechen. Nach russischer Darstellung wurde die Einrichtung von einem Himars-Mehrfachraketenwerfer aus den USA getroffen, den die ukrainische Armee einsetzt. Die Angaben beider Seiten konnten nicht unmittelbar unabhängig geprüft werden. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Samstag die Namen von 50 getöteten und 73 verletzten Gefangenen.Das strikt neutrale IKRK ist nach internationalem Recht, das für alle Staaten der Welt gilt, befugt, Kriegsgefangene zu besuchen. "Die Dritte Genfer Konvention gibt dem IKRK das Recht, überall dorthin zu gehen, wo sich Kriegsgefangene aufhalten, und sie zu befragen", erklärt das IKRK auf seiner Webseite. Allerdings brauchen die Delegierten dafür formell die Zustimmung der Partei, die die Kriegsgefangenen festhält.Ukraine bestreitet Angriff auf russische Schwarzmeerflotte in Sewastopol11.16 Uhr: Die Ukraine hat bestritten, am Sonntagmorgen den Generalstab der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol angegriffen zu haben. Die russischen Anschuldigungen seien "eine absichtliche Provokation", sagte ein Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa in einem auf Telegram veröffentlichten Video. "Die Befreiung der besetzten ukrainischen Krim wird auf eine andere, viel effektivere Weise erfolgen."Der Gouverneur der von Russland annektierten Halbinsel, Michail Raswosschjew, hatte zuvor erklärt, bei einem Drohnenangriff auf das Flottenhauptquartier in Sewastopol seien fünf Menschen verletzt worden. Später war von sechs Verletzten die Rede. Raswosschjew machte "ukrainische Nationalisten" dafür verantwortlich, die Russland "den Tag der russischen Flotte verderben" wollten. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. Für Sonntag hat die Führung in Moskau den Tag der russischen Seestreitkräfte ausgerufen. Zu diesem Anlass sind landesweit Feierlichkeiten geplant, darunter eine Marineparade in St. Petersburg, der Präsident Wladimir Putin beiwohnen wollte. In Sewastopol seien nun alle Feierlichkeiten "aus Sicherheitsgründen abgesagt worden", erklärte Raswosschjew.Putin: Russische Marine erhält Hyperschallraketen11 Uhr: Mit einer neuen Hyperschall-Seerakete will Wladimir Putin zukünftig nationale Interessen schützen. Eine neue Marinedoktrin erklärt Russlands Ambitionen. Hier lesen Sie mehr dazu.Ukraine meldet erneuten "massiven" Beschuss auf Mykolajiw9.06 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben erneute heftige Angriffe auf die südliche Stadt Mykolajiw gemeldet. Die Stadt sei am Sonntagmorgen "massiv" und "wahrscheinlich so stark wie nie" unter Beschuss genommen worden, erklärte der Bürgermeister Oleksandr Senkewytsch im Online-Dienst Telegram. "Starke Explosionen waren nach 1 Uhr nachts und gegen 5 Uhr morgens zu hören."Demnach wurde eine Reihe von Wohngebäuden beschädigt. "An den getroffenen Orten brachen mehrere Brände aus." Angaben zu Verletzten oder Toten machte der Bürgermeister zunächst nicht. Im Krankenhaus in Mykolajiw erlagen zwei Männer ihren Verletzungen nach einem Angriff auf eine Bushaltestelle am Freitag. Die Zahl der Todesopfer dieses Angriffs stieg damit auf sieben.Die südliche Regionalhauptstadt war in den vergangenen Wochen fast täglich angegriffen worden. In der von Russland eroberten benachbarten Region Cherson hatte die ukrainische Armee zuletzt eine Gegenoffensive gestartet. Auch andere ukrainische Städte im Süden und Osten des Landes wie Charkiw und Slowjansk wurden am Wochenende beschossen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Russland: Ukrainer greifen Schwarzmeerflotte mit Drohne an8.15 Uhr: Auf der von der Ukraine beanspruchten Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben in der Stadt Sewastopol der Stab der Schwarzmeerflotte mit einer Drohne angegriffen worden. Fünf Menschen seien dabei am Sonntag verletzt worden, teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Drohne sei in einem Hof des Stabquartiers eingeschlagen. Russland hatte die Krim 2014 annektiert."Am heutigen frühen Morgen haben ukrainische Nationalisten entschieden, uns den Tag der Marine zu verderben", schrieb Raswoschajew. Die Feierlichkeiten zu dem in Russland in vielen Regionen begangenen Tag wurden für Sewastopol abgesagt. Russische Behörden in Regionen an der Grenze zur Ukraine beklagen immer wieder Angriffe aus dem Nachbarland.Nach vorläufigen Erkenntnissen handele es sich bei dem Angriffsobjekt um eine Drohne, teilte Raswoschajew mit. Bei den Verletzten handele es sich um Mitarbeiter des Stabs der russischen Schwarzmeerflotte. Tote gebe es nicht. "Ich bitte darum, die Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben", schrieb Raswoschajew. Der Inlandsgeheimdienst FSB arbeite an der Aufklärung des Falls. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.Die Nacht im Überblick7.29 Uhr: Die Ukraine macht angesichts des russischen Vormarsches im Donbass Druck, das Gebiet zu evakuieren. Kremlchef Putin besucht eine Militärparade. Ein Überblick über die Geschehnisse.Russland: UN sollen Gefängnis-Beschuss mit 53 Toten untersuchen6.45 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben Experten der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingeladen, die Umstände des Beschusses eines Gefängnisses zu untersuchen, bei dem Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden. Russland wolle eine unabhängige Untersuchung, teilte das Verteidigungsministerium am Samstagabend mit. Russland macht einen ukrainischen Raketenbeschuss auf das Gefängnis im Ort Olenikowa verantwortlich, der in der von prorussischen Separatisten kontrollierten Region Donezk liegt.Die Ukraine hat erklärt, Russland habe das Gefängnis beschossen, um die Misshandlungen der Gefangenen zu vertuschen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Den Separatisten zufolge starben bei dem Beschuss am Freitag 53 Insassen. Zahlreiche weitere wurden verletzt.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.