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Autobahn: Strafanzeige für Drängler? So sollten Auto-Fahrer reagieren

Ohne Rücksicht unterwegs, aber dafür mit Lichthupe: Drängler auf der Autobahn. Wie reagieren Autofahrer richtig? Und wie schaffen sie es, gelassen zu bleiben? Aggressivität und Rücksichtslosigkeit auf der Straße nehmen zu, sagen Experten. Dabei kann jeder eine Menge tun, um sich nicht anstecken zu lassen und bei Dränglern Ruhe zu bewahren. Was tun, wenn auf der Autobahn jemand drängelt? Versuchen Sie, die Drängelei auszublenden und bewahren Sie Gelassenheit. Es kann helfen, in Gedanken die Perspektive zu wechseln. Fragen Sie sich doch einmal, warum der Autofahrer hinter Ihnen gerade drängelt. Vielleicht gibt es tatsächlich einen nachvollziehbaren Grund. Fährt man etwa durch eine Baustelle und wird dort zum Beispiel von einem Lastwagen bedrängt, schaut man auf das angezeigte Tempolimit – unter Umständen hat man hier ein Schild übersehen, und es sind etwa 80 statt zuvor 60 km/h erlaubt. Dann passt man das Tempo an. Wegen eines Dränglers zu schnell zu fahren, kommt hingegen natürlich nicht infrage. Wann ist Drängeln strafbar? Hier zählen, grob gesagt, Dauer und Intensität. Ein kurzzeitiges, dichtes Auffahren etwa kann als Abstandsverstoß mit Bußgeld geahndet werden. Eine strafbare Nötigung ist das noch nicht. Die Lichthupe dürfen Sie grundsätzlich verwenden – doch laut Straßenverkehrsordnung (StVO) in nur zwei Situationen: Wenn Autofahrer sich oder andere gefährdet sehen und wenn Sie außerhalb geschlossener Ortschaften überholen wollen. Wer auf der Autobahn links überholen will, darf also die Lichthupe nutzen, wenn der Vordermann die Absicht trotz des Blinkers nicht bemerkt. Was dagegen bereits als strafbares Verhalten gewertet wurde: bedrängendes Auffahren über einen längeren Zeitraum mit erheblicher Gefährdung oder intensives Drängeln mit Lichthupe – aber auch das Ausbremsen sowie das Ausscheren, um Überholmanöver zu verhindern. Es gibt also einen Unterschied zwischen einem Autofahrer, der kurz zu dicht auffährt und einmal die Lichthupe als Signal betätigt – und einem Autofahrer, der am Vordermann klebt und die Lichthupe dauerhaft benutzt. Natürlich können Betroffene Anzeige erstatten. Das geht bei der nächstgelegenen Polizeiwache, telefonisch oder online. Dabei sollten Sie sich diese Dinge merken: Ort und Zeitpunkt des Geschehens das Kennzeichen des anderen Autos Farbe, Marke, Modell die Person am Lenkrad Lassen Sie sich keinesfalls auf ein Kräftemessen ein – fahren Sie lieber kurz nach rechts und lassen Sie den Drängler vorbei. Dann haben Sie die Situation bereits entspannt. Denn Drängelei verursacht Stress – übrigens auch für den Drängler selbst. Denken Sie an regelmäßige kurze Pausen auf einer längeren Fahrt. Danach sind Sie entspannter und konzentrierter. Wer am Steuer bemerkt, dass er gestresst ist, sollte deshalb eine Rast einlegen. Kann man den Stress durch die eigene Fahrweise reduzieren? Ja. Das fängt schon damit an, auf der Autobahn nicht ständig am Limit zu fahren – selbst dort, wo es kein Tempolimit gibt. Denn das Fahren bei Vollgas strengt nicht nur das Auto sehr an, sondern auch seinen Fahrer – vom hohen Spritverbrauch mal ganz abgesehen. Wer etwa mit Tempo 130 unterwegs ist, kommt hingegen deutlich entspannter an. Und er wird nur wenige Minuten länger unterwegs sein. Das können Sie selbst überprüfen, wenn Sie eine bestimmte Strecke häufiger fahren: Eine Vollgasfahrt wird Ihnen zeitlich fast nichts bringen. Warum strengt Rasen an? Stattdessen wird Ihr Bordcomputer zeigen, dass in beiden Fällen das Durchschnittstempo nicht sehr unterschiedlich war. Raser fahren also eine höhere Spitzengeschwindigkeit, müssen dafür umso stärker und häufiger abbremsen. Und das ist es, was ihr Auto, ihren Spritverbrauch und auch sie selbst stark belastet. Was entspannt Pendler im täglichen Berufsverkehr? Auch wenn es schwerfällt: Wer täglich im dichten Berufsverkehr unterwegs ist, sollte etwas früher starten als notwendig. Nur zehn Minuten genügen dabei bereits. So ersparen Sie sich Zeitstress. Versuchen Sie außerdem, Stauzeiten positiv zu sehen und hören Sie bewusst beispielsweise eine Sendung im Radio oder ein Hörbuch.