Regionalklassen in der Kfz-Versicherung: Das ändert sich bei der Haftpflicht
Für die rund 37 Prozent der Autofahrer mit reiner Kfz-Haftpflichtversicherung ändert sich im kommenden Jahr die Regionalklasse. Das hat diese Folgen.Einmal im Jahr rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Schadensbilanzen der gut 400 Zulassungsbezirke Deutschlands aus und teilt diese in die sogenannten Regionalklassen ein. Im kommenden Jahr werden deshalb rund zehn Millionen Autofahrer in 101 Bezirken höher eingestuft, rund 5,5 Millionen in 67 Bezirken niedriger. Für die übrigen 244 Bezirke und damit rund 26,8 Millionen Halter mit einer Kfz-Haftpflicht bleibt die Regionalklasse gleich.Grundlage für die Berechnung ist, wo die meisten oder teuersten Schäden entstehen – zugrunde gelegt wird die Abweichung vom Bundesdurchschnitt. Bezirke mit durchschnittlicher Schadensbilanz haben in der Kfz-Haftpflicht die Regionalklasse 6. Für die Regionalklasse maßgeblich ist der Wohnort des Halters.Hier waren die Schadensbilanzen am höchstenDurch eine Neuordnung der Klassengrenzen gibt es diesmal bei der Kfz-Haftpflicht vergleichsweise viele Änderungen: So erreichen laut GDV nur noch 24 statt 55 Bezirke die niedrigste Regionalklasse 1 – am besten schneidet der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg ab. In der höchsten, also schlechtesten Klasse 12, werden statt vorher 19 nun nur noch zwei Zulassungsbezirke eingestuft: Offenbach und das Schlusslicht Berlin.Wie in den Vorjahren sind die Schadensbilanzen in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt besonders gut.Das bedeutet die Regionalklasse für den VersicherungsbeitragGrundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger ist das für den Versicherungsbeitrag, der aber noch von weiteren Parametern bestimmt wird – zum Beispiel Änderungen bei den Typklassen des Automodells oder allgemeine Preisanpassungen des Versicherers. Allein über die Veränderung bei der Regionalklasse lasse sich jedenfalls keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Beitrags treffen, so der GDV.Wenn die Versicherung den Preis erhöht, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht und können zu einem günstigeren Anbieter wechseln.Weniger Änderungen bei den Kasko-VersichertenWeniger Verschiebungen gibt es nach Angaben des Branchenverbandes bei den Regionalklassen der Kasko-Policen: Rund 2,8 Millionen Voll- und rund 3,1 Millionen Teilkaskoversicherte werden herabgestuft, rund 0,9 Millionen Voll- und rund 2,9 Teilkaskoversicherte haben ab 2023 eine bessere Einstufung.Für die übrigen 27,7 Millionen, also knapp drei Viertel der Kaskoversicherten, gibt es keine Änderungen. In der Teilkasko gibt es 16, in der Vollkasko neun Regionalklassen.In welche Regionalklasse der eigene Bezirk eingeordnet ist, kann man über die Regionalklassen-Abfrage auf dem GDV-Portal "dieversicherer.de" abfragen.