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E-Auto: Hier geht beim Aufladen am meisten Strom verloren

Bei jedem Auto gibt es beim Aufladen Stromverluste. Wie das zustande kommt, wo die Ladeverluste am höchsten sind und welches Auto dabei auffällt. Wie beim Auto mit Verbrennungsmotor gelten beim Aufladen eines E-Autos physikalische Gesetze. Beim Stromer führen diese dazu, dass es zu Ladeverlusten kommt – es fließt also nicht so viel Strom in die Batterie, wie ursprünglich aus der Dose kommt. Und das kann auf Dauer ins Geld gehen. Im Test: Diese Unterschiede gibt es bei verschiedenen E-Autos Wie unterschiedlich die Ladeverluste bei E-Autos sind, hat der ADAC bei vier beliebten Stromern nachgemessen. Im Test: VW ID.3, Renault Zoe, Tesla Model 3 und Fiat 500e. Die Ergebnisse: Bei allen E-Modellen sind die Verluste beim Laden mit Strom aus der Haushaltssteckdose (2,3 kW) am höchsten. Am deutlichsten fällt das beim Renault Zoe auf, der unter den vier Stromern bei allen Disziplinen die schlechtesten Werte aufweist. Deutlich geringer sind die Verluste bei der Wallbox. Denn hier fließt der Strom meist drei- statt einphasig, auch die Zuleitung ist stärker. Der ADAC rechnet vor: Wer einen Renault Zoe konstant an der Wallbox lädt, kann durch die geringeren Ladeverluste und bei einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern im Jahr rund 120 Euro jährlich sparen. Am besten schneidet der Fiat 500e ab. Hier liegt der Verlust mit 12,7 Prozent selbst beim Laden an der Steckdose am niedrigsten. Warum gibt es Ladeverluste? Um ein E-Auto aufzuladen, braucht es mehrere Teile: auf der einen Seite die Steckdose oder die Ladestation, auf der anderen Seite das E-Auto mit einem eigenen Bordlader und der Batterie. Und dazwischen das Ladekabel. Alle elektrischen Leiter haben einen Widerstand, der zu Verlusten beim Laden führt. Auf der Seite der Steckdose beziehungsweise der Wallbox und des Kabels entstehen verhältnismäßig wenig Verluste, wenn sie fachmännisch installiert wurden und das Kabel nicht zu lang ist. Hier liegen die Verluste bei rund anderthalb Prozent des gesamten Stroms. Bei den Batterien herrscht ein Innenwiderstand, der sich aus den Leitungen und den Zellen zusammensetzt. Je kälter oder älter die Zellen, desto höher ist dieser. Hier kommen noch einmal zwei Prozent Ladeverluste hinzu. Bedeutsamer ist aber die Art des Aufladens, wenn es um den Ladeverlust geht: Die Energie wird nämlich ausschließlich in Form von Gleichstrom in den Batterien gespeichert. Der Strom aus der Haushaltssteckdose ist allerdings Wechselstrom – und muss also vorher umgewandelt werden. Dafür gibt es einen internen Bordlader, der diese Aufgabe möglichst verlustfrei übernehmen soll. Die Effizienz liegt hier bei rund 90 Prozent, bedeutet: Zehn Prozent gehen bei der Umwandlung verloren. Hinzu kommt, dass auch Teile der Bordelektronik beim Laden mit Wechselstrom aktiv sind und dadurch zusätzliche Energie verbrauchen. Wie steht es mit öffentlichen Ladesäulen und Schnellladesäulen? Beim sogenannten DC (Gleichstrom)-Laden an manchen öffentlichen Säulen oder Schnellladern wird der Strom nicht im Auto umgewandelt, sondern in der Ladesäule. Das führt dazu, dass die Verluste ausschließlich in der Säule stattfinden. Der ADAC merkt aber an, dass diese Ladeverluste sich in den Ladepreisen niederschlagen könnten. Bei Schnellladesäulen geht allerdings auch viel Energie flöten: Durch die hohe Leistung erwärmen sich Leitungen und die Batteriezellen schneller. Das führt zu höheren Temperaturen und dazu, dass der Akku durch zusätzliche Geräte gekühlt werden muss. So können Sie Ladeverluste verhindern Um größere Verluste durch die Umwandlung im Bordlader zu vermeiden, sollten Sie nach Möglichkeit an einer Wallbox mit 11 oder 22 kW Strom tanken, im Idealfall mit der höchstmöglichen Leistung. Beim Laden an Wechselstrom gilt die Faustformel: Je höher die Ladeleistung, desto kürzer der Ladevorgang und damit auch die Zeit, in der Ladeverluste entstehen. Beachten Sie: Beim Laden mit Wechselstrom ist immer ein Teil der Bordelektronik aktiv und verbraucht Strom. Im Winter sollten Sie möglichst gleich nach Fahrtende aufladen, solange die Batterie noch warm ist. So entsteht weniger Widerstand, eine zusätzliche Aufheizung ist dann nicht nötig.