Nürnberg: Prozess um erstochene Frau in Fürth - Angeklagter schweigt
Eine Frau wird im Dezember 2021 in Fürth erstochen. Nun steht ein Mann vor Gericht, der erst wenige Monate zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war.Weil ein 45-Jähriger eine Frau in Fürth erstochen haben soll, muss er sich seit Montag wegen Totschlags vor dem Landgericht in Nürnberg verantworten. Der Angeklagte schwieg zu Prozessauftakt zu den Vorwürfen, wie eine Justizsprecherin sagte. Ihren Angaben nach hatte er eine Beziehung mit der Frau haben wollen, diese habe das aber abgelehnt.Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, die Frau im vergangenen Dezember auf dem Parkplatz vor ihrem Haus mit einem Messer angegriffen zu haben. Dabei soll er ihr erst in den Oberarm, dann in die Flanke und schließlich in den Bauch gestochen haben. Das Opfer floh ins Haus und brach im Flur zusammen, wo Anwohner sie fanden. Die Frau starb später im Krankenhaus.Angeklagter wurde wenige Monate vor Tat aus Haft entlassenDer Anklage zufolge hatte der Mann die Frau im November 2021 schon einmal angegriffen, als sie neben ihm im Auto auf dem Beifahrersitz saß. Demnach hatte er sie erst beleidigt, sie an den Haaren gezogen und sie dann gewaltsam am Aussteigen gehindert.Dabei rutschte sie mit den Beinen aus dem fahrenden Auto und erlitt Schürfwunden. Der Justizsprecherin zufolge war der Angeklagte bereits 2015 zu einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verurteilt worden. Erst im Sommer 2021 hatte er das Gefängnis verlassen.Das Landgericht hat bis Mitte November zehn weitere Verhandlungstermine angesetzt. Die Kammer will für die Beweisaufnahme zahlreiche Zeuginnen und Zeugen hören.