Polizei, Feuerwehr und Notarzt: Darum ist das Blaulicht blau
Bei Blaulicht droht Gefahr, alle anderen müssen sofort Platz für die Rettungskräfte schaffen. Das lernt bereits jedes Kind. Aber warum genau ist Blaulicht eigentlich blau?Seit fast 100 Jahren ist Blaulicht schon das Warnsignal für Polizei und Feuerwehr. Und auch für einige weitere Einsatzkräfte. Der Grund dafür ist ganz einfach: Man kann die Rundumkennleuchte (so der Fachausdruck für das Blaulicht) nicht verwechseln. Denn Ampeln leuchten rot, gelb und grün; die Beleuchtung an Autos ist rot, gelb und weiß – all diese Farben eignen sich deshalb schon mal nicht. Und Schwarz, Grau oder Braun sind aus naheliegenden Gründen auch keine guten Farben für ein wichtiges Warnsignal. Also bleibt nur Blau – eine Farbe, die im Straßenverkehr sonst nirgends aufleuchtet.Nur wenige Autos dürfen Blaulicht tragenUnd dabei bleibt es auch. Das ist sogar gesetzlich geregelt. So darf zwar manches am Auto nach eigenem Geschmack verändert werden: die Räder vergrößert, der Motor frisiert, der Lack von schillernder Folie verdeckt – aber ein Blaulicht auf dem Dach ist tabu. Außer eben für ganz bestimmte Einsatzfahrzeuge.Zu ihnen zählen:Polizei, Bundespolizei, MilitärpolizeiFeuerwehrZollRettungsdienstUnfallhilfswagen öffentlicher BetriebeKatastrophenschutzUnd selbst diese Einsatzkräfte müssen strenge Blaulicht-Regeln befolgen: Nur in sehr ernsten Fällen, wenn etwa "höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten", eine "Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwenden" ist, wenn "bedeutende Sachwerte zu erhalten" sind, oder auf der Jagd nach einer flüchtigen Person dürfen sie das Sondersignal einschalten. So steht es in der Straßenverkehrsordnung (StVO). In diesem Fall haben alle anderen Verkehrsteilnehmer "sofort freie Bahn zu schaffen".Blaulicht ist von oben schwierig zu erkennenDas gilt übrigens auf unseren Straßen seit dem Jahr 1938. Damals, kurz bevor Deutschland den 2. Weltkrieg begann, sah man vor allem einen ganz bestimmten Vorteil im blauen Licht: und zwar seine große Streuung in der Atmosphäre. Das bedeutet: Blaues Licht ist nur aus bis zu 300 Höhenmetern sichtbar – anders als etwa Grün oder Rot. Im Fall von Luftangriffen hoffte man, dadurch Angriffe auf Einsatzkräfte verhindern zu können.Auf der Straße wiederum ist das Blau nach wie vor bestens zu erkennen – insbesondere seit dem Jahr 1953. Damals begann das vorher konstante Licht zu blinken, wie wir es – in deutlich weiter entwickelter Form – noch heute kennen.