Fahrrad: GPS-Tracker – der ideale Schutz vor Dieben? Pro und Contra
An jedem Tag verschwinden in Deutschland mehr als 700 Fahrräder. Deshalb setzen viele Radler auf GPS-Tracker. Was das ist und wie es funktioniert. Ein guter GPS-Tracker erfüllt gleich mehrere Aufgaben: In erster Linie soll er natürlich vor Diebstahl schützen beziehungsweise beim Wiederfinden des Fahrrads helfen. Das sind für viele Fahrer auch seine wichtigsten Aufgaben. Er kann aber auch auf langen Touren die gefahrene Strecke aufzeichnen. Diese Daten lassen sich später am Computer auswerten. Was ist ein GPS-Tracker für das Fahrrad? Man kennt die GPS-Technik (Global Positioning System) beispielsweise vom Navi im Auto: Mithilfe von Satelliten lässt sich der Standort bestimmen – im Idealfall mit einer Abweichung von nur wenigen Metern. Das kleine Gerät fürs Fahrrad kann das auch. Außerdem hat es meist ein sogenanntes GSM-Modul (Global System for Mobile Communication). Dadurch kann es per Mobilfunknetz mit Ihnen kommunizieren: Auf Ihre Anfrage hin oder je nach Modell auch in einem zeitlichen Rhythmus, den Sie bestimmen können, schickt der Tracker Ihnen seinen Standort – und damit auch die Position des Fahrrads, an dem er verbaut ist. Dazu benötigen Sie eine SIM-Karte wie beim Mobiltelefon, für die eine kleine monatliche Gebühr fällig wird. Damit Diebe den Tracker nicht bemerken, sollte er unauffällig am Fahrrad angebracht werden. Manche Modelle tarnen sich deshalb als Rückleuchte; andere sind so klein, dass sie im Sattelrohr verschwinden können. An manchem E-Bike wiederum ist der Tracker bereits vom Hersteller fest im Tretlager verbaut. Ihn zu entfernen, würde einen großen Aufwand bedeuten – und das soll Diebe abschrecken. Allerdings: Einen hundertprozentigen Diebstahlschutz gibt es natürlich auch mit ihm nicht. Denn die Geräte haben ein paar Schwächen. Welche Nachteile hat ein GPS-Tracker für das Fahrrad? Wenn das Fahrrad in einem Innenraum aufbewahrt wird, ist die Ortung ziemlich ungenau. Unter Umständen zeigt der Tracker also an, in welchem Häuserblock das gestohlene Fahrrad steht – aber nicht, in welcher Wohnung. Dann wird Ihnen auch die Polizei kaum weiterhelfen können. Häufig finden sich gestohlene Fahrräder schon bald im Ausland wieder. Wer es dort ortet, ist auf die Behörden des Landes angewiesen – ein Aufwand, der nicht immer zum Erfolg führt. Außerdem werden gestohlene Fahrräder häufig ausgeschlachtet: Zerlegt in ihre Einzelteile, landet auf Flohmärkten oder Verkaufsportalen, was sich zu Geld machen lässt. Der Rest wird einfach weggeworfen. Gut möglich also, dass Sie vom GPS-Signal beispielsweise zu einem Schrottplatz gelotst werden, wo außer dem zerkratzten Rahmen nichts weiter vom Fahrrad übrig ist. Die Vorteile und Nachteile auf einen Blick Vorteile Nachteile Kann beim Auffinden des Fahrrads helfen Nutzung der SIM-Karte kostet monatliche Gebühr Teils umfangreiche Ausstattung und Funktionen Teils etwas komplizierte Bedienung Vielseitiges Design, etwa getarnt als Rückleuchte oder kaum größer als ein USB-Stick Ortung von Fahrrädern in Gebäuden schwierig Trotzdem: In Kombination mit einem modernen und hochwertigen Fahrradschloss (Experten empfehlen sogar, zwei Schlösser zu verwenden) erhöht der GPS-Tracker die Sicherheit des Fahrrads. Und mit Preisen von rund 50 Euro sind die Geräte durchaus bezahlbar.