Bahnübergang: Das kostet viele Autofahrer das Leben
Tod am Bahnübergang: Fünf Menschen sterben, als ein Zug ein Auto erfasst und völlig zerquetscht. Wie kommt es zu solchen Unglücken? Und was sollten Autofahrer unbedingt beachten? Ein tragischer Unfall an einem ungesicherten Bahnübergang in Karwica Mazurska (Polen) hat fünf Menschen, darunter drei Kinder, das Leben gekostet. Ein Personenzug erfasste das Auto der Reisenden, das über 200 Meter mitgeschleift und völlig zerquetscht wurde. Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen. Wie kommt es zu solchen Tragödien? Und wie lassen sie sich verhindern? Wie kommt es zu den Unfällen? Die Statistik der Bahn ist eindeutig: Zu mehr als 97 Prozent führte ein Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern zum Unfall. "Die meisten Unfälle ereigneten sich durch das Missachten von Blinklichtern und Lichtzeichen beziehungsweise durch das Umfahren von Halbschranken", sagt die Bahn. Allein dieses Umfahren würde zu mehr als einem Drittel aller Unfälle führen. Die Lokführer haben dann keine Chance mehr, rechtzeitig anzuhalten: Ein 1.000 Tonnen schwerer Personenzug hätte bei Tempo 100 einen Bremsweg von etwa einem Kilometer. Was müssen Autofahrer tun? Es ist so einfach wie wichtig: Gerade an Bahnübergängen müssen die Verkehrsregeln unbedingt eingehalten werden. Bei geschlossenen Schranken und leuchtendem oder blinkendem Rotlicht unbedingt anhalten und beim Andreaskreuz aufmerksam sein, betont die Bahn. Übergänge immer ausreichend gesichert? Verkehrswissenschaftler und Bahningenieure kennen aber noch eine andere Ursache für die hohen Todeszahlen: nämlich eine aus ihrer Sicht unzureichende Sicherung vieler Bahnübergänge. Mehr Lichter und Schranken könnten viele Unfälle verhindern, argumentieren sie. Das aber ist teuer: Einen Bahnübergang zu modernisieren, kostet einen Millionenbetrag. Und Verhandlungen mit dem Streckenbetreiber DB Netz ziehen sich mitunter über viele Jahre hin. So bleibt die Unfallzahl seit mehr als zehn Jahren konstant hoch – obwohl im selben Zeitraum rund 4.000 Bahnübergänge verschwanden.