Garage oder Carport: Wo soll das Auto über Nacht parken?
Das Auto ist der Deutschen liebstes Kind. Entsprechend gut werden die Fahrzeuge behandelt, wozu auch der richtige nächtliche Abstellplatz gehört. Doch beim Thema Parklösung für zu Hause scheiden sich die Geister. Ein eigenes Auto bleibt für die ganz große Mehrheit der Deutschen ein Muss. Kaum einer möchte auf seinen eigenen Wagen verzichten. Ein Hauptgrund ist die individuelle Mobilität. Aber wohin mit dem Auto, wenn es nicht bewegt wird? Die Entscheidung fällt hier oft zwischen Carport und Garage. Carport ist die günstigere Lösung Wer aufs Portemonnaie schaut, entscheidet sich für den Carport, der eindeutig die günstigere Lösung ist. Bereits ab rund 1.000 Euro sind vorgefertigte Bausätze aus Holz im Baumarkt erhältlich. Für eine Garage fallen leicht zwischen 5.000 bis 10.000 Euro an Kosten an. Vor allem, wenn eine Garage individuell geplant und gebaut wird, steigen die Kosten. Und ganz ohne lästigen Papierkram funktioniert beides nicht: Sowohl für die Garage als auch für den Carport benötigen Sie eine Bauanzeige und oft auch eine Baugenehmigung. Garage ist sicherer Vom Sicherheitsaspekt her ist die abschließbare Garage im Vorteil. "Das Fahrzeug ist hier viel besser vor Blicken, Diebstahl und Vandalismus geschützt", so der Auto Club Europa (ACE). Vor allem wertvolle oder seltene Autos sollten daher besser immer in einer Garage abgestellt werden. Auch witterungsempfindliche Autos wie etwa Oldtimer oder Cabrios seien dort deutlich besser aufgehoben. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt: Die Garage bietet mehr Schutz vor Marderbissen. Für Beschädigungen an Fahrzeugen durch die kleinen Tiere haben die Kfz-Versicherer laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jährlich rund 60 Millionen Euro aufwenden müssen. Ferner eignet sich eine Garage auch als Stauraum für Reifen, Autozubehör und sonstige Gegenstände. Bei entsprechender Bauweise kommt der Autofahrer zudem trockenen Fußes ins Haus. Allerdings: Zum Werterhalt eines Autos trägt eine Garage nicht zwingend bei. Aber Achtung: Es darf nicht alles in einer Garage gelagert werden Richtige Belüftung gegen Rostbildung Damit das Auto nicht an Wert verliert, ist auch die Bauart der Garage wichtig. Nach einer Regenfahrt ist das Fahrzeug in der verschlossenen Garage unzureichend belüftet und kann nur langsam trocknen. Unter einem Carport ist die Belüftung besser: Das Auto rostet dort nicht so schnell. Eine Garage sollte daher immer auch gut belüftet werden. Generell bietet eine Garage zudem mehr Schutz vor Wetterereignissen. Im Sommer heizt sich das Auto hier nicht so schnell auf, im Winter muss garantiert nicht gekratzt werden. Hier bietet das Carport nur einen eingeschränkten Schutz. Steht der Wind schlecht, können die Scheiben auch unterm Carport zufrieren. Garagen machen die Versicherung günstiger Geld spart man zudem bei der Versicherung mit dem so genannten "Garagenrabatt" bei der Versicherung. Denn statistisch gesehen gibt es bei Fahrzeugen, die nicht im Freien untergestellt werden, geringere Schadensregulierungskosten. Hierdurch können zahlreiche Schäden vermieden werden: Beschädigungen durch Dritte, durch Unwetter oder auch durch Diebstahl. Ein Garagenstellplatz wirkt sich dabei am günstigsten auf die Prämie aus. Bei einem Carport kann es zwar einen ähnlichen Rabatt geben, dieser fällt meistens jedoch geringer aus, da das Fahrzeug dem Zugriff nicht vollständig entzogen. Wie hoch der Garagenrabatt ausfällt, hängt letztlich auch von der Fahrzeug-Typklasse und der Schadensfreiheitsklasse ab. Genaue Zahlen nennt kein Versicherer, meist jedoch bewegt sich der Nachlass zwischen drei und fünf Prozent. Diesen Rabatt erhalten Autobesitzer auch dann, wenn ihr Fahrzeug nicht jeden Tag in der Garage oder unter dem Carport nächtigt. Die in vielen Verträgen verwendete Formulierung "vorwiegend" ober "überwiegend" dürfte so zu verstehen sein, dass das Fahrzeug mindestens 50 Prozent der Zeit dort steht. Auch ist nicht der Versicherungsnehmer in der Pflicht, den Nachweis über den Abstellort zu erbringen, beispielsweise durch Fotos einer Garage. Im Zweifelsfall muss die Versicherung dem Versicherungsnehmer nachweisen, dass dieser im Vertrag wissentlich falsche Angaben gemacht hat. Carport nicht als Garage angeben In jedem Fall sollten Versicherungsnehmer besser bei der Wahrheit bleiben. Andernfalls kann die Versicherung die Ersatzleistung kürzen oder die Prämie erhöhen. Ist also kein Garagenplatz vorhanden, sollte dieser auch nicht angegeben werden. Wer weder Carport noch Garage zur Verfügung hat, kann auch auf eine mobile Halb- oder Vollgarage in Form eines Überzugs setzen. Im Winter kann er das Eiskratzen ersparen oder zuminderst erleichtern. Im Sommer schützt er das Auto vor den heißen Sonnenstrahlen. Auch Vogelkot oder andere Verschmutzungen bleiben so außen vor. Es gibt jedoch auch Nachteile: Das Bedecken des Fahrzeugs ist mühsam und anschließend wird ein Platz zum Verstauen des Überziehers benötig. Besonders bei Regen und Schnee kann dies schnell kompliziert werden. Autoplane keine Alternative Daneben können mobile Überziehgaragen den Lack aber sogar zerkratzen, wenn Auto oder Plane nicht ganz sauber sind. Besonders bei Wind wirken die Schmutzpartikel wie Schmirgelpapier. In größeren Innenstädten sind klassische Carports eher selten. Wer sein Auto hier überdacht abstellen will, hat aber die Auswahl zwischen Parkhäusern, Tiefgaragen oder Anwohner-Parkgaragen. In vielen größeren Parkgaragen würden häufig einzelne Ebenen an Dauermieter vergeben, so der Automobilclub Mobil in Deutschland. Daneben besteht oft auch die Möglichkeit, in einem Wohnhaus der Nachbarschaft einen Stellplatz zu mieten. Neben gewerblichen Anbietern gibt es hier auch Privatpersonen, die einen Parkplatz übrig haben. Die Preisspanne ist breit und bewegt sich zwischen 50 und 200 Euro pro Monat. Carport selbst bauen Carport Baugenehmigung Carport aus Holz oder Metall