Krank durch Klimaanlage: Diese Fehler können Erkrankungen verursachen
Steigen die Temperaturen im Sommer immer höher, ist eine Klimaanlage ein wahrer Segen. Doch wie genau werden Räume mit der Klimatechnik gekühlt? Und welche Fehler kann man bei einer Klimaanlage machen? Klimaanlagen sind gefühlt entweder zu kalt oder zu warm. Zudem machen sie krank. Das sind die gängigen Klischees. Mit der richtigen Einstellung bringen Klimageräte jedoch die erwünschte, gesunde Abkühlung. Klimaanlagen machen nicht grundsätzlich krank Klimaanlagen können sich gleich mehrfach schlecht auf die Gesundheit auswirken : 1. Mehrere ältere Studien aus den Jahren 2003 und 2004 zeigen, dass Klimaanlagen den Krankenstand in Büros erhöhen. Jedoch nur, weil sie unzureichend, selten oder schlecht gewartet werden. Dadurch werden die Geräte zu idealen Brutstätten für Pilzsporen, Viren und Bakterien. Über die Kühlluft werden diese Krankheitserreger dann im Raum verteilt. 2. Ein weiterer Faktor, weshalb sich Klimaanlagen negativ auf Ihre Gesundheit auswirken können, ist eine zu niedrig eingestellte Temperatur. Ist der Unterschied zwischen Raum- und Außentemperatur zu hoch, wird der Körper zu stark belastet. Ein Kreislaufkollaps könnte die Folge sein. Ideal ist eine Temperaturdifferenz von weniger als sieben Grad. 3. Zu kalt eingestellte Klimaanlagen entziehen der Raumluft Feuchtigkeit. Durch die trockene Raumluft trocknen wiederum die Haut und die Schleimhäute aus und sind stark gereizt. Viren können nun leichter über Mund und Nase in den Körper gelangen. Fehler bei der Klimaanlage vermeiden Damit die Klimaanlage den Raum ideal kühlt und die Geräte nicht zum Gesundheitsrisiko werden, sollten Sie folgende Tipps beachten: Gutes Raumklima Eine angenehme Feuchtigkeit der Raumluft sollte auch beim Betrieb von Klimaanlagen angestrebt werden. Sie liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Zimmerpflanzen, ein Luftbefeuchter oder ein Zimmerbrunnen können helfen, die Luftfeuchtigkeit in einem guten Rahmen zu halten. Zugluft vermeiden Achten Sie darauf, dass die Lamellen der Klimaanlage richtig eingestellt sind. Der kalte Luftstrom sollte nicht direkt auf Sie oder unbedeckte Körperstellen gerichtet sein. Das kann Ihren Körper besonders stark und schnell auskühlen – besonders beim konzentrierten Arbeiten wird dieser Effekt häufig erst zu spät bemerkt. Richten Sie die Lamellen oder die Lüftungdrüsen so aus, dass der gesamte Raum und nicht nur eine Stelle des Raumes gekühlt wird – am besten ist eine Ausrichtung über die Köpfe hinweg. Das ist sinnvoll, da kalte Luft eh nach unten sinkt. Viele Klimaanlagen haben auch eine Autofunktion. Sie reguliert den Luftstrom und sorgt dafür, dass sich dieser gleichmäßig im Raum verteilt. Angenehme Raumtemperatur Stellen Sie die Temperatur nicht zu kühl ein. Allgemein wird eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad in Büroräumen empfohlen, um konzentriert arbeiten zu können. Liegt die Außentemperatur allerdings bei über 30 Grad, sollte die Raumtemperatur entsprechend angepasst werden. Der Temperaturunterschied sollte maximal sechs bis sieben Grad betragen. Regelmäßige Wartung Klimaanlagen, vor allem in Büros, sollten regelmäßig gewartet werden. Spätestens, wenn die gekühlte Luft leicht muffig riecht, ist eine Wartung überfällig. Erkundigen Sie sich bei dem Installateur oder Hersteller, wie häufig eine Wartung durchgeführt werden muss. Meist liegt der Wartungsintervall bei einem Jahr. Für Klimaanlagen im Auto ist die Werkstatt zuständig. Sie kann im Zuge des Pollenfilterwechsels gleich die Klimaanlage warten. Empfohlen wird eine Wartung der Klimaanlage im Auto etwa alle 15.000 Kilometer. Richtige Pflege Nicht nur die regelmäßige Wartung kann das Gesundheitsrisiko durch Klimaanlagen verringern. Die Keimbelastung der Luft können Sie reduzieren, indem Sie das Gerät regelmäßig säubern. Häufig reicht ein Baumwolltuch und der Staubsauger für eine oberflächliche Reinigung aus. Eine intensivere Reinigung sollte vor dem ersten Verwenden der Klimaanlagen nach längerem Stillstand erfolgen. Guter Filter Statten Sie Ihre Klimaanlage mit einem Aktivfilter aus. Er reinigt die gekühlte Luft von Pollen, Bakterien, Pilzen sowie Schimmelsporen. Warme Füße Können Sie die Klimatisierung nicht selbst regeln, wie das beispielsweise im Flugzeug oder Reisebus der Fall ist, achten Sie auf Ihren Hals und Ihre Füße. Diese sollten nicht zu sehr auskühlen. Warme Socken, ein Stoffschal und eine leichte Jacke sind dafür hilfreich. Wie funktioniert eine Klimaanlage? Auf den ersten Blick haben Klimaanlagen und Kühlschränke wenig gemein. Doch das Prinzip hinter der Klimatechnik ist jeweils dasselbe. Es basiert auf Verdampfung und einem abgeschlossenen Kreislauf. Wenn eine Flüssigkeit verdampft, entzieht sie ihrer unmittelbaren Umgebung Wärme. Die Klimaanlage enthält eine Flüssigkeit, die bei sehr niedrigen Temperaturen verdampft. Durch metallene Rohrschlangen wird die Kühlflüssigkeit durch das Haus oder das Auto geleitet. Hier verdampft sie nun und kühlt so die Rohre stark ab. Ein Ventilator wiederum verteilt die entstehende kalte Luft im Raum. Klimatechnik: Flüssigkeit wird zu Gas Wenn die Flüssigkeit in der Klimaanlage verdampft, verändert sich ihr Aggregatzustand: Sie nimmt eine Gasform an. Um dieses Gas wieder in eine Flüssigkeit umzuwandeln, braucht es einen Kompressor. Bei einer großen Klimaanlage für Gebäude steht dieser in der Regel vor dem Haus im Freien und hat die Form einer großen Box mit einem Ventilator. Über den Kreislauf leitet die Klimaanlage das entstandene Gas nun in den Kompressor, wo es stark verdichtet wird. Dadurch entsteht Wärme, die durch die Ventilatortechnik im Kompressor wiederum nach außen abgegeben wird. Das nun wieder flüssige Kühlmittel kann wieder in die Klimaanlage strömen und den Klimatechnikkreislauf so fortsetzen. Klimaanlagen für die Wohnung Generell verbrauchen Klimaanlagen sehr viel Strom. Besonders mobile Monoblockgeräte, die häufig für das temporäre Kühlen von Wohnungen eingesetzt werden, sind echte Stromfresser. Ihre Vorteile: Sie sind in der Anschaffung günstig, können variabel in den jeweiligen Räumen eingesetzt werden und sind ohne aufwendige Umbauarbeiten einsatzbereit. Doch sie haben neben dem hohen Stromverbrauch auch einen weiteren Nachteil: Der Lüftungsschlauch führt durch das leicht geöffnete Fenster nach draußen, wodurch wiederum warme Luft in den Raum gelangt. Weltweites Problem: Dieses Gerät treibt den Stromverbrauch in die Höhe Zehn Tipps zur Abkühlung: Zehn Tipps gegen zu heiße Räume Schimmelbildung: Keller bei hohen Temperaturen nur nachts lüften Empfehlenswerter sind laut Stiftung Warentest eher Splitgeräte. Diese Klimaanlagenmodelle haben einen halb so hohen Stromverbrauch wie Monoblockgeräte. Ein weiterer Vorteil ist, dass ihr Kühlteil im Rauminneren und der laute Kompressor draußen montiert wird. Über eine dünne Kühlmittelleitung sind beide Teile miteinander verbunden. Die Nachteile von Splitgeräten sind die hohen Anschaffungskosten und dass die Installation durch einen Fachmann erfolgen muss. Zudem ist es nicht jedem Mieter gestattet, diese Klimaanlagenmodelle in seiner Wohnung zu montieren . Durch die Installation wird die Bausubstanz des Hauses beschädigt. Kennzeichnungspflicht bei Klimaanlagen Innerhalb der EU werden alle Klimageräte und Klimaanlagen, die eine Kühlleistung von bis zu 12 kW haben, auf ihre Energieeffizienz überprüft und entsprechend gekennzeichnet. Achten Sie beim Kauf auf Geräte mit der Energieeffizenzklasse A+++. Mit ihnen können Sie im Vergleich zu Klimageräten aus der Energieeffizenzklasse D bis zu 40 Prozent an Stromkosten sparen. Darüber hinaus sollten Sie bei einer hohen Geräuschempfindlichkeit auf die Lautstärke der Anlagen achten. Diese wird mit Dezibel (dB) gekennzeichnet.