Tropfen von Bäumen – ohne Regen: Was die klebrige Substanz ist
Es tröpfelt von oben, aber die Sonne scheint? Dabei handelt es sich vermutlich nicht um Regen, sondern um Urin. Wie kann das sein? Wenn Sie in den letzten Tagen unter Bäumen entlangspaziert sind, haben Sie vielleicht die kleinen Tropfen gemerkt, die auf Ihre Haut oder Sonnenbrille getropft sind. Dabei handelt es sich weder um einen kleinen Regenguss noch um Pflanzensaft, der von den Blättern der Bäume fällt. Auch Gießwasser ist es nicht. Es sind die Hinterlassenschaften zahlreicher Blattläuse. Quasi ihr Urin. Das steckt hinter dem klebrigen Regen Bei der klebrigen Substanz, die aktuell von den Bäumen tropft und sich als glänzende Schicht auf den Blättern, Autos und der Straße sammelt, handelt es sich um die Ausscheidungen der Blattläuse – auch bekannt als Honigtau. Die kleinen Plagegeister sitzen auf den Bäumen und scheiden quasi ununterbrochen das klebrige Sekret aus. Folglich tröpfelt es dann von oben herab. Wie entsteht Honigtau? Blattläuse ernähren sich von dem nährstoffreichen Pflanzensaft, indem sie mit ihrem Mundwerkzeug ein Loch in das Blatt oder den Trieb sägen und von dort aus mit ihrem Rüssel die Flüssigkeit absaugen. Der Pflanzensaft besteht überwiegend aus Fruchtzucker, Rohrzucker, Traubenzucker sowie Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und Spurenelementen. Folglich nehmen Blattläuse viel Zucker zu sich, wenn sie den Pflanzensaft saugen – dementsprechend sind ihre Ausscheidungen auch so klebrig. Darum ist es aktuell besonders stark spürbar Durch die hohen Temperaturen und den ausbleibenden Regen können sich Blattläuse aktuell besonders stark vermehren. Das zeigt sich auch durch die zahlreichen kleinen grünen und schwarzen Fliegen, die momentan in Scharen durch die Luft fliegen ( mehr dazu in diesem Artikel ). Und je mehr Blattläuse es gibt, die einen Baum befallen und Honigtau produzieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich ihr Sekret auf den Blättern sammelt und wie Regen heruntertropft. Die Blattlausplage hat übrigens zur Folge, dass vermehrt auch Marienkäfer und Ameisen auftreten. Was Sie gegen Letztere tun können, erfahren Sie in diesem Artikel hier .