"Lynchmord"-Prozess in Köln: Angeklagter muss lebenslang in Haft
Ein 31-Jähriger soll zu dem gemeinschaftlichen Mord in Höhenberg angestiftet haben und erhielt dafür von der Kölner Richterin die Höchststrafe. Der Fall hatte im November 2022 bundesweit für Aufsehen gesorgt: Etwa 30 Männer stellen sich in Köln-Höhenberg am helllichten Tag einem 37-jährigen Autofahrer in den Weg, zerren ihn aus dem Auto, schlagen mit einem Hammer und stechen mit einem Messer auf ihn ein, bis zur Bewusstlosigkeit. 18 Tage später verstirbt der Mann im Krankenhaus.Später stellt sich heraus: Eine serbische Familienfehde steckt hinter der brutalen Tat. Der Bruder des Opfers soll sich abfällig über die Familie der Täter geäußert haben, diese schmiedete daraufhin den perfiden Plan, ihn umzubringen.Verteidiger will Revision einlegenNachdem etliche Verdächtige nach der Tat geflohen und untergetaucht waren und ein Angeklagter in dem Prozess vergangene Woche kurz vor der Urteilsverkündung im Gefängnis Selbstmord begangen hatte, sprach die Richterin am Kölner Landgericht nun das Urteil gegen einen der verbliebenen Angeklagten. Dieser soll an den tödlichen Schlägen und Stichen zwar nicht beteiligt gewesen sein, aber dazu angestiftet haben. Wie der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet, muss der Angeklagte lebenslänglich ins Gefängnis. Die Verteidigung habe zuvor Freispruch beantragt. Der Angeklagte habe die verschiedenen Gruppen an dem Tag instruiert, so die Richterin. Außerdem zeige ein weiterer Fall einer Messerstecherei in der Kölner Innenstadt, der ebenfalls auf das Konto der Familie gehe, dass die Männer nichts aus der Tat gelernt hätten. Laut "Kölner Stadtanzeiger" hat der Verteidiger des Verurteilten angekündigt, Revision einlegen zu wollen. Am Mittwoch steht das nächste Urteil in dem Prozess an.