Newsblog zur Lage in Russland | Schoigu festgesetzt? Bericht wirft Verdacht auf
Der Machtkampf in Russland ist am Samstag eskaliert. Wagner-Söldner marschierten Richtung Moskau, brachen allerdings den Vormarsch ab. Alle Infos im Newsblog.Wagner hat offenbar keinen Kontakt zu Prigoschin16.18 Uhr: Nach dem gescheiterten Aufstand der Söldnertruppe Wagner gibt es keine Informationen über den Verbleib ihres Chefs Jewgeni Prigoschin. Nach Berichten unabhängiger russischer Medien vom Sonntag erklärte die Wagner-Pressestelle, derzeit keinen Kontakt zu Priogoschin zu haben. Der russischsprachige Sender RTVi erhielt auf Nachfrage die Auskunft: "Er lässt alle grüßen und wird auf Fragen antworten, wenn er wieder normalen Empfang hat."Prigoschin war zuletzt am Samstagabend gesehen worden. Videos zeigten, wie er aus der südrussischen Stadt Rostow am Don in einem Auto abfuhr. Seitdem gab es keine Angaben mehr. Der Söldnerführer hatte in der Nacht zu Samstag einen Aufstand gegen die russische Militär- und Staatsführung ausgerufen. Seine bewaffneten Leute besetzten Militärgebäude in Rostow, andere Kämpfer rollten in Lkw-Konvois auf Moskau zu. Abends erklärte er den Aufstand wieder für beendet - nach eigenen Worten, um Blutvergießen zu vermeiden. Prigoschin dürfe nach Belarus ausreisen, teilte der Kreml mit.Röttgen: "Putin wird sich hiervon nicht mehr erholen"15.15 Uhr: FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht in dem Aufstand der russischen Privatarmee Wagner Anzeichen für eine Schwächung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Möglicherweise ist in den letzten 24 Stunden im inneren Machtgefüge Moskaus der erste Haarriss entstanden. Mehrere solcher Haarrisse könnten in Zukunft die gesamte Stabilität seiner Regierung beeinträchtigen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag am Sonntag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin angeführte Revolte sei eine Demütigung für Putin.Ähnlich äußerte sich der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen in der "Rheinischen Post": "Diese eineinhalb Tage haben der Autorität Putins einen schweren Schlag versetzt. Prigoschin war Putins Mann von Anfang an bis zu seiner Rolle im Krieg. Sein Putschversuch ist also wieder ein Scheitern Putins." Auch die vom Kreml angekündigte ausbleibende Strafe für Prigoschin sei ein Zeichen von Schwäche. "Putin wird sich hiervon nicht mehr erholen."Strack-Zimmermann sieht angesichts der Wagner-Revolte Chancen für die von Russland angegriffene Ukraine, denn die Motivation der russischen Soldaten in der Ostukraine könnte durch den Aufstand beeinflusst worden sein. "Darin liegt auch die Chance, dass die Ukraine sich noch erfolgreicher zur Wehr setzt."Nordkorea sichert Russland nach Wagner-Aufstand Unterstützung zu14.56 Uhr: Nach dem gescheiterten Aufstand von Wagner-Söldnern in Russland hat Nordkorea seine volle Unterstützung für die Führung in Moskau zum Ausdruck gebracht. Bei einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Nordkorea zeigte sich Nordkoreas Vize-Außenminister Im Chon Il überzeugt, dass der "bewaffnete Aufstand in Russland erfolgreich beendet wird", wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag berichtete.Minister Im fügte den Angaben zufolge hinzu, dass "die starke russische Armee und das Volk sicher die Proben und Prüfungen überstehen und heldenhaft aus der militärischen Spezialoperation gegen die Ukraine siegreich hervorgehen wird". Es ist die jüngste Botschaft der Unterstützung aus Pjöngjang für Moskau seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar vergangenen Jahres.Chinas Außenminister Qin Gang traf am Sonntag mit dem stellvertretenden russischen Außenminister Andrej Rudenko in Peking zusammen. Nach Angaben aus Peking ging es um bilaterale, regionale und internationale Themen. Nähere Angaben machte Peking zunächst nicht. Moskau versicherte hingegen, Peking habe seine "Unterstützung" zur Stabilisierung der Situation nach dem Aufstand der Wagner-Söldner in Russland zum Ausdruck gebracht. Baerbock verschiebt Reise nach Südafrika um einen Tag13.53 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock wird erst am Montagnachmittag und nicht schon am Sonntag zu ihrer geplanten Reise nach Südafrika aufbrechen. Grund ist ihre Teilnahme am Treffen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Luxemburg, wo am Montagmorgen über die jüngste Entwicklung in Russland beraten werden soll, teilt das Auswärtige Amt mit. Die ursprünglich für Montag geplanten Programmpunkte in Südafrika entfielen.Putin: Russland wird alle Pläne in Ukraine erreichen13.23 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin wendet sich erstmals nach dem Abbruch des bewaffneten Aufstandes der Söldner-Gruppe Wagner selbst an die Öffentlichkeit. Er stehe in ständigem Kontakt mit dem Verteidigungsministerium, sagt Putin im staatlichen Fernsehen. Russland sei zuversichtlich, alle Pläne und Aufgaben im Zusammenhang mit der Militäroperation in der Ukraine umzusetzen.Militärblogs: Mindestens 13 russische Soldaten bei Aufstand getötet13.08 Uhr: Beim Aufstand der Wagner-Söldner sind nach Angaben prorussischer Militärblogs mehrere Piloten der russischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer schwankten zwischen 13 und mehr als 20 Soldaten, wie das unabhängige Internetportal currenttime am Sonntag berichtete. Insgesamt seien von der Privatarmee sechs Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug abgeschossen worden. Von den russischen Behörden gab es dafür keine Bestätigung.Unter den abgeschossenen Helikoptern seien auch drei für die elektronische Kampfführung genutzte Mi-8, an denen es an der Front ohnehin mangele, klagte der Militärblog Rybar.Schoigu festgesetzt? Angebliche Korruptionsvorwürfe12.41 Uhr: Wie geht es mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu weiter? Bereits am Samstag war gemutmaßt worden, Wagner-Chef Prigoschin könnte in seinem Deal mit dem Kreml dessen Absetzung verlangt haben. Der Kreml wies das zurück. Nun berichtet das russische Investigativportal "rucriminal.info" mit Bezug auf eine nicht näher genannte Quelle, dass Schoigu festgesetzt worden sei. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Demnach soll sich Schoigu "in Isolation unter der Aufsicht einer persönlichen Wache" befinden. Hintergrund sei eine Ermittlung des Geheimdienstes FSB wegen angeblicher Korruptionsvorwürfe. Diese sollen sich auf "groß angelegte Veruntreuungen" innerhalb des Verteidigungsministeriums beziehen. Tass: Tschetschenische Achmat-Kämpfer aus Rostow abgezogen11.36 Uhr: In der russischen Region Rostow sind am Sonntag tschetschenische Spezialeinheiten der Achmat-Gruppe nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass wieder abgezogen worden. Sie waren demnach in die Region verlegt worden, um einen Vorstoß der Söldnertruppe Wagner abzuwehren. Die Achmat-Spezialkräfte kehrten dorthin zurück, wo sie zuvor gekämpft hätten, zitierte Tass den Kommandeur Apti Alaudinow.Das russische Verteidigungsministerium hatte vor Kurzem die Achmat-Kämpfer des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow per Vertrag unter seine Kontrolle gebracht. Der Chef der für das russische Militär bisher sehr wichtigen Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, hatte eine Unterschrift dagegen verweigert. Seine Kämpfer hatten Rostow am Don am Samstag vorübergehend besetzt.Britischer Ex-General warnt vor Angriffen aus Belarus11.17 Uhr: Der britische Ex-General Richard Dannatt warnt vor einem Angriff von Kämpfern der Privatarmee Wagner auf die Ukraine aus Belarus, falls viele Söldner ihrem Chef Jewgeni Prigoschin ins Exil folgen. Dass Prigoschin nach dem Ende des Aufstands gegen den Kreml nun nach Belarus ziehe, sei Anlass zur Sorge, sagte der frühere Generalstabschef dem Sender Sky News. Falls er dort eine "effektive Streitmacht" um sich sammle, wäre dies erneut eine Bedrohung. Die Wagner-Söldner waren bei dem Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang eine der wichtigsten Truppen Russlands."Obwohl es den Anschein macht, dass diese Angelegenheit abgeschlossen ist, denke ich, dass sie alles andere als das ist und dass die Nachbeben noch eine ganze Weile zu spüren sein werden", betonte der Ex-General. "(Die Ukraine) muss ihre Flanke genau beobachten und sichergehen, dass sie über einige manövrierfähige Einheiten verfügen, damit sie einen erneuten Angriff aus Richtung Belarus abwehren können." Prigoschin hatte den Marsch seiner Truppen auf Moskau am Samstagabend plötzlich beendet. Er soll nach einer Vereinbarung mit dem Kreml ohne Bestrafung nach Belarus ausreisen dürfen."Putin hat sein Leben kurzzeitig verlängert"11.23 Uhr: Nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner stellt sich die Frage, wie sicher Putins Machtposition ist. Experten sagen sein baldiges Ende voraus, wie Sie hier lesen.Als Putin an zwei Orten gleichzeitig erschien10.10 Uhr: Kurz vor dem mutmaßlichen Putschversuch in Russland zeigt sich Wladimir Putin im Fernsehen. Allerdings taucht er fast zur gleichen Zeit an zwei unterschiedlichen Orten auf. Mehr dazu lesen Sie hier.Ist das das Ende von Wagner?8.20 Uhr: Sie probten den Machtkampf mit dem Kreml – und gaben auf halber Strecke auf. Wie könnte es mit den Wagner-Söldnern weitergehen?Bericht: USA hatten Hinweise auf Prigoschin-Pläne4.55 Uhr: US-Geheimdienste hatten US-Medienberichten zufolge bereits im Vorfeld Hinweise auf Pläne des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin, einen Aufstand gegen die Militärführung in Moskau anzuzetteln. Geheimdienstvertreter hätten bereits einen Tag vor Beginn des Aufstands Vertreter des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Kongresses über die Möglichkeit von Unruhen in Russland informiert, berichteten die "Washington Post" und die "New York Times" am Samstagabend (Ortszeit).Gouverneur: Wagner-Truppen haben Rostow am Don verlassen0.21 Uhr: Wagner-Angehörige haben die südrussische Stadt Rostow am Don verlassen. Die Lastwagenkolonnen mit den Söldnern, begleitet von Panzern und Gefechtsfahrzeugen, kehrten in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) in ihre Feldlager außerhalb der Stadt zurück, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gouverneur Wassili Golubjow. Sie hatten in der Stadt Militäreinrichtungen besetzt, unter anderem das Hauptquartier des russischen Militärbezirks Süd – eine Kommandozentrale für den Krieg gegen die Ukraine.Polen warnt vor Spannungen an Belarus-Grenze23.44 Uhr: Polen sieht keine Gefahr für sich durch die jüngsten Vorkommnisse in Russland. Präsident Andrzej Duda bezeichnete diese als interne Angelegenheit. "Wir ordnen kein erhöhte Bereitschaft unseres Militärs an", sagt er nach einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsrat. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki warnt allerdings vor Spannungen an der Grenze zu Belarus.Sperrungen auf Autobahnen aufgehoben23.30 Uhr: Unter Berufung auf die örtliche Straßenverkehrsbehörde meldet die russische Nachrichtenagentur Tass die Aufhebung aller Straßensperrungen auf russischen Autobahnen. Im Laufe des Samstags war zuvor wegen des vorrückenden Militärkonvois der Wagner-Gruppe unter anderem die von Süden nach Moskau führende Autobahn M-4 aus Sicherheitsgründen gesperrt worden.Selenskyj fordert Russen zum Sturz von Putin auf21.50 Uhr: Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. "Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe", sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft – diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet.Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine nach dem russischen Einmarsch vor 16 Monaten sei dabei "gewiss", zeigte Selenskyj sich erneut zuversichtlich.Gleichzeitig forderte Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem "russischen Chaos". Die Nato solle die Ukraine aufnehmen, forderte er. "Das Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ist eine historische Chance für echte Lösungen, ohne auf Russland zu schauen", unterstrich der ukrainische Staatschef.Abzug von Wagner-Truppen beginnt21.33 Uhr: Wagner-Kämpfer beginnen ihren Abzug aus Rostow am Don, das berichtet ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters am Abend von vor Ort. Das bestätigt auch ein Video, das die Kreml-Nachrichtenagentur Tass verbreitet.Unterdessen scheint sich auch in der russischen Hauptstadt Moskau die Lage am Abend teilweise zu entspannen. Ein Journalist des regierungskritischen Mediums "Medusa" berichtet, dass die Nationalgarde mit Waffen ausgerüstete Fahrzeuge von Checkpoints abziehe. Offiziell aber ist Moskau weiter im Notfall-Modus. Der Anti-Terror-Notstand, den die Behörden für die Metropole mit ihren mehr als 13 Millionen Einwohnern sowie für das Umland ausgerufen haben, gilt zunächst weiter. Staatliche Einrichtungen stehen unter besonderem Schutz.Prigoschin beordert Wagner-Söldner in Stützpunkte zurück19.50 Uhr: Der Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin hat seine Wagner-Truppen zurück in ihre Stützpunkte beordert. Damit wolle er Blutvergießen vermeiden, heißt in einer Audio-Botschaft von Prigoschin am Samstag. Mehr dazu lesen Sie hier.Scholz, Biden, Macron und Sunak beraten über Krise in Russland19.10 Uhr: Die Bundesregierung bestätigt, dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Rishi Sunak am Nachmittag in einem Gespräch über die Entwicklung in Russland beraten haben. "Sie bekräftigten erneut, die Ukraine weiter so lange wie nötig zu unterstützen", teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Das Gespräch habe rund 45 Minuten gedauert, heißt es in Teilnehmerkreisen.Schüsse in Rostow am Don18.50 Uhr: Im Zentrum von Rostow am Don sind mehrere Schüsse gefallen. Das berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA. Ein Video auf dem Telegramkanal des Mediums zeigt, wie Menschen davonlaufen. Einem russischen Nachrichtenkorrespondenten zufolge befahlen Kämpfer der Wagner-Gruppe den Bewohnern, die sich um das Hauptquartier des südlichen Militärbezirks versammelt hatten, das Gebiet zu verlassen. Das berichtet das russische unabhängige Medium "Medusa". Die Wagner-Söldner waren in der Nacht zum Samstag in die russische Stadt einmarschiert.Moskau wappnet sich gegen die Wagner-Truppen18.00 Uhr: Moskau fährt die Sicherheitsvorkehrungen angesichts des Aufstands der Wagner-Truppen weiter hoch. "Die Sicherheitsmaßnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag. An mindestens einem Abschnitt des Moskauer Autobahnrings wurde ein Kontrollpunkt errichtet.Bereits in den letzten Stunden hatte die Hauptstadt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass ein Anti-Terror-Regime ausgerufen. Das bedeutet, dass der Inlandsgeheimdienst FSB die Macht in der russischen Hauptstadt übernommen hat. Wie Aufnahmen aus der russischen Hauptstadt zeigen, wurden Barrieren auf der Autobahn Richtung Moskau errichtet. Auch mehrere gepanzerte Fahrzeuge sind zu sehen.In Moskau gilt zudem derzeit eine Einschränkung des Personen- und Transportverkehrs, die technische Kommunikation ist eingeschränkt und streng überwacht. Außerdem hat die russische Polizei das Recht, Personen und Fahrzeuge zu durchsuchen. Bei Bedarf kann die Stadt evakuiert werden. Der Bürgermeister von Moskau, Sergei Sobjanin, hatte für Montag zuletzt einen "arbeitsfreien Tag" angekündigt (Beitrag von 17.28 Uhr).Chodorkowski: Bürger sollen sich bewaffnen17.49 Uhr: Der bekannte russische Oppositionelle Michail Chodorkowski hat den russischen Bürgern empfohlen, sich zu bewaffnen: "Wir sehen jetzt, dass nur bewaffnete Männer in der Lage sind, sich einer Diktatur zu widersetzen", schreibt Chodorkowski auf Twitter. Der Oppositionelle rechnet damit, dass der Aufstand des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin entweder mit seinem Tod oder dem des russischen Präsidenten Wladimir Putins enden werde, woraufhin die Repression in Russland zunehmen werde.Bis dahin gebe es allerdings ein "kleines Zeitfenster", in dem die russische Bevölkerung das Chaos nutzen könne: "Wenn ihr in euch die Macht seht, in Zukunft die bewaffneten Männer zu werden, die sich Putin oder Prigoschin entgegenstellen, dann ist es an der Zeit, euch zu bewaffnen." Chodorkowski betonte, dass er Prigoschin nicht als Freund oder Verbündeter betrachte, sondern als Kriegsverbrecher. Trotzdem sei seine Rebellion eine "einmalige Gelegenheit, und es wird für lange Zeit keine zweite geben."Bagger zieht Graben, um Wagner zu stoppen17.36 Uhr: Um einen möglichen Vorstoß der Gruppe Wagner Richtung Moskau zu stoppen, beschädigen russische Straßenbauarbeiter offenbar auch Zufahrtswegen zur Hauptstadt. Videos und Fotos in sozialen Medien, die auch von Mitarbeitern des unabhängigen russischen Medium "Medusa" geteilt werden, sollen zeigen, wie ein Bagger einen Graben in der Region Lipezk aushebt.Die Region, rund 420 Kilometer südlich von Moskau, hatte zuvor ihre Einwohner aufgerufen, angesichts der Aufstandes der Wagner-Söldner zu Hause zu bleiben und auf jeglich Fahrten mit privaten Fahrzeugen zu verzichten, wie die Regionalverwaltung auf Telegram mitteilte.Moskauer Bürgermeister erklärt Montag zu freiem Tag17.28 Uhr: Angesichts der angespannten Lage hat der Bürgermeister von Moskau, Sergei Sobjanin, einem Großteil der Bürger für Montag freigegeben. "Die Lage ist kompliziert", teilte Sobjanin auf seinem Telegram-Kanal mit. "Um Risiken zu minimieren", solle ein Großteil der Menschen seine Arbeit niederlegen. Ausgenommen sind etwa Mitarbeiter der Stadtverwaltung oder das Militär. Die Behörden seien insgesamt "in erhöhter Alarmbereitschaft." Der Bürgermeister empfahl den Bürgern zudem, möglichst zu Hause zu bleiben, da Straßensperrungen möglich seien.Medwedew warnt vor atomarer Katastrophe17.25 Uhr: Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew spricht die Sicherheit der russischen Atomwaffen an. Die ganze Welt stünde am Rande einer Katastrophe, wenn diese in die Hände von "Banditen" fallen sollten, sagt der enge Verbündete von Präsident Wladimir Putin der Nachrichtenagentur RIA zufolge.Kreml richtet Warnung an westliche Staaten17.14 Uhr: Die Regierung in Moskau warnt die westlichen Staaten davor, den Aufstand der Wagner-Gruppe zu nutzen, um ihre "Russland-feindlichen Ziele" zu erreichen. Dies geht aus einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau hervor.Bericht: Bahnhof in Rostow überfüllt17.11 Uhr: Nachdem die Gruppe Wagner Militäreinrichtungen in der russischen Stadt Rostow am Don Militäreinrichtungen besetzt hat, wollen offenbar zahlreiche Bewohner die Stadt verlassen. Das berichtet die russische Zeitung "Kommersant". Eine Reporterin vor Ort berichtet, dass sich an einem Bahnhof in einem Vorort große Schlangen gebildet haben. Der Verkehr am Busbahnhof soll dagegen nach Angaben der Regionalregierung weiter normal verlaufen. Allerdings seien Fahrkarten "für Ziele, die vorübergehend blockiert sind" eingestellt worden.Wagner: Putin soll Schoigu und Gerassimow entlassen16.52 Uhr: Die Gruppe Wagner hat Wladimir Putin in einer kryptischen Botschaft einen Vorschlag gemacht, wie der Aufstand möglicherweise enden könnte: "Könnte der Oberbefehlshaber nicht mit den 25.000 Helden zusammentreffen, die Augen öffnen für das Chaos, das im Land und in der Armee herrscht, und die beiden Beamten der alten Ära entlassen?", heißt es in einer Telegram-Botschaft der Privatarmee.Mit Oberbefehlshaber ist der russische Präsident gemeint, mit "25.000 Helden" die Wagner-Söldner. Der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte in vergangenen Nachrichten ebenfalls davon gesprochen, dass er 25.000 Mann unter seiner Kontrolle habe. Mit den "beiden Beamten" sind wohl Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Generalstabschef Waleri Gerassimow gemeint, mit denen sich Prigoschin seit Monaten im Streit befindet."Der Konflikt muss beendet werden, aber auf eine vernünftige Art und Weise", heißt es weiter in der Nachricht. Das Blut russischer Soldaten solle nicht vergossen werden, solange man einen "unversehrten Feind" habe. Damit bezieht sich Prigoschin auf die Ukraine.Erdoğan bestätigt Telefonat mit Putin16.13 Uhr: Das türkische Präsidialamt bestätigt ein Telefonat zwischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Erdoğan habe Putin aufgefordert, mit Vernunft zu handeln, erklärt das türkische Präsidialamt. Erdoğan habe Putin mitgeteilt, dass die Türkei bereit sei, ihren Teil zu einer friedlichen Lösung der Situation beizutragen.Putin verschärft Kriegsrecht16.01 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Strafen für Verstöße gegen das Kriegsrecht verschärft. Wem jetzt bis zu 30 Tagen Haft drohen, lesen Sie hier.Putin will Wagner-Söldnern offenbar Amnestie anbieten15.51 Uhr: Laut einer dem Generalstab des russischen Militärs nahestehenden Quelle plant Putin, Jewgeni Prigoschin durch seine Sicherheitskräfte "eliminieren" zu lassen und allen Kämpfern der Wagner-Gruppe Amnestie anzubieten. Das berichtet das unabhängige russische Medium "iStories". Wie die Quelle berichtet, habe das russische Militär nicht die nötigen Ressourcen, um Prigoschin daran zu hindern, Moskau zu erreichen. Der Kreml ziehe derzeit Truppen aus allen Einheiten zusammen, die derzeit nicht an der Front in der Ukraine seien.Ähnliches berichtet auch die russische Nachrichtenagentur Tass: "Wagner-Kämpfer können immer noch ihre Waffen niederlegen und einer Bestrafung entgehen, da sie während der militärischen Spezialoperation (in der Ukraine) erfolgreich waren", zitiert die Nachrichtenagentur den russischen Abgeordneten Pawel Krascheninnikow. "Aber sie sollten sich beeilen", warnte er demnach.Prigoschin: Hauptquartier "ohne einen einzigen Schuss" erobert15.26 Uhr: Die russische Söldnertruppe Wagner hat das Armee-Hauptquartier in der südrussischen Stadt Rostow am Don nach Angaben ihres Chefs "ohne einen einzigen Schuss" eingenommen. "Wir sind nach Rostow reingekommen und, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern, haben wir das Gebäude des Hauptquartiers übernommen", sagte Jewgeni Prigoschin am Samstag im Onlinedienst Telegram. Es sei kein einziger Mensch getötet worden. "Warum unterstützt uns das Land? Weil wir einen Marsch für die Gerechtigkeit gehen", sagte er. Auch die Bevölkerung in Rostow unterstütze ihn.Hat Putin Moskau verlassen? – Kreml widerspricht15.18 Uhr: Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts des gewaltsamen Aufstands der Söldnerarmee Wagner Moskau verlassen haben soll. Mehr dazu lesen Sie hier.Zuvor gab es Gerüchte, Putin könnte in Richtung St. Petersburg aufgebrochen sein. So war auf der Website "Flightradar" zu sehen, dass das Spezialflugzeug Il96–PU Richtung St. Petersburg abhob. Das berichtet etwa das russische Medium "Meduza". Demnach soll das Flugzeug Putin ermöglichen, aus der Luft mit der russischen Armeeführung zu kommunizieren. Wo genau es gelandet ist, ist unklar. Die Flugroute verschwand auf der Höhe der russischen Stadt Twer, nordwestlich von Moskau. Moskau behauptet, Putin habe mit Erdoğan telefoniert15.08 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach russischen Angaben mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan telefoniert. Erdoğan unterstütze den Umgang der russischen Regierung mit der Rebellion von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, erklärt das russische Präsidialamt. Von der türkischen Seite liegt zunächst keine Stellungnahme vor.Belarus bekräftigt Unterstützung für Russland15.04 Uhr: Der Sicherheitsrat von Belarus stellt klar, dass das Land ein Alliierter Russlands bleibe. Die internen Streitigkeiten in Russland seien "ein Geschenk an den kollektiven Westen", erklärt das Gremium zudem.Pistorius: "Es ist ein innenpolitischer Konflikt in Russland"14.59 Uhr: Aus Sicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lassen sich mögliche Konsequenzen des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner in Russland für den Ukraine-Krieg derzeit kaum absehen. "Das lässt sich schwer abschätzen, zumal wir nicht wissen, wie instabil Russland werden wird und wer am Ende die Oberhand behält und wer sich mit wem zusammentut", sagte er am Samstag am Rande eines Parteitags der niedersächsischen SPD in Aurich.Es sei zu früh für eine Bewertung, sagte Pistorius. "Wenn man das jetzt täte, würde man den offenen Blick eintrüben für das, was tatsächlich passiert." Auf eine Frage nach den Möglichkeiten Deutschlands antwortete der Minister: "In dieser Situation gibt es für uns keine Handlungsoptionen. Es ist ein innenpolitischer Konflikt in Russland. Ob der sich zu einem Machtkampf entwickelt, das können wir noch nicht sagen. Wir sind Beobachter. Wir beobachten genauso wie alle anderen Verbündeten sehr aufmerksam und behalten unser Augenmerk ansonsten auf die Unterstützung der Ukraine."Gouverneur von Woronesch bestätigt Brand von Treibstofflager14.49 Uhr: In der russischen Region Woronesch im Süden des Landes ist nach Angaben der lokalen Regierung ein Treibstofflager in Flammen aufgegangen. "In Woronesch wird ein brennendes Treibstofflager gelöscht", teilte der Gouverneur von Woronesch, Alexander Gusew, am Samstag auf Telegram mit und fügte hinzu, dass "über 100 Feuerwehrleute und mehr als 30 Fahrzeuge" vor Ort seien. "Ersten Berichten zufolge gibt es keine Opfer", teilte Gusew weiter mit.Zur Ursache des Brands gab es zunächst keine Informationen. Videos zeigten zuvor jedoch, wie kurz vor einer Explosion ein Hubschrauber über den Ort fliegt. Unter anderem der russische Militärblogger Rybar berichtet, dass die russische Luftwaffe die Wagner-Söldner nun attackiere. Er schreibt weiter, dass der Hubschrauber kurz darauf von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden sei, mutmaßlich abgeschickt von Wagner-Söldnern.Melnyk: Kollaps des Putin-Regimes "nur noch eine Frage der Zeit" 14.45 Uhr: Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrej Melnyk, geht von einem baldigen Zusammenbruch der russischen Regierung aus. "Mit dem Wagner-Putsch wurde der Rubikon überschritten und eine neue Ära von Machtverfall und Instabilität in Russland eingeläutet", sagte Melnyk t-online.Putin könnte es zwar am Ende gelingen, den Aufstand blutig niederzuschlagen und "halbwegs Ordnung wieder herzustellen", doch das werde den Kreml "nicht vor dem sich anbahnenden inneren Chaos bewahren". "Der totale Zusammenbruch des bankrotten Putin-Regimes ist nur eine Frage der Zeit", so Melynk. Mehr dazu lesen Sie hier.G7 treffen sich zu Krisenstab14.40 Uhr: Wegen der Entwicklungen in Russland ist der Krisenstab der Bundesregierung zusammengetreten. "Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklungen in Russland aufmerksam", erklärt ein Sprecher des Auswärtigen Amts. "Dazu tagt zur Stunde unter Leitung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Andreas Michaelis, der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt."Die Reise- und Sicherheitshinweise für deutsche Staatsangehörige in Russland hatte das Auswärtige Amt bereits am Vormittag angepasst. "Außenministerin Baerbock hat sich gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten", erklärt der Sprecher weiter.Russische Soldaten sichern Autobahn im Süden von Moskau14.37 Uhr: Russische Soldaten befestigen eine Stellung mit Maschinengewehren im Süden Moskaus, wie von der Zeitung "Wedomosti" veröffentlichte Fotos zeigen. Auf den Bildern ist auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete Polizisten an einem Ort an der Autobahn M4 versammeln. Auf der M4 bewegen sich Wagner-Söldner in Richtung Moskau. Die Autobahn führt von Süden in die russische Hauptstadt.Geheimdienstchef erklärt Putschversuch für nicht erfolgreich14.30 Uhr: Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR erklärt den Putschversuch für nicht erfolgreich. Es sei klar, dass der Versuch einer Destabilisierung der Gesellschaft und einer Anzettelung zu einem brudermörderischen Bürgerkrieg gescheitert sei, zitiert die amtliche russische Nachrichtenagentur Tass Sergej Naryschkin.Bericht wirft Frage auf: Kann die Armee Moskau verteidigen?14.08 Uhr: Nach einem Bericht des russischen Investigativportals rucriminal.info dürften die Sicherheitskräfte in Moskau Schwierigkeiten haben, die russische Hauptstadt vor einem Einmarsch der Söldnertruppe Wagner zu schützen. "Prigoschin blufft eindeutig nicht, sie haben mindestens 20.000 Kämpfer", zitiert das Portal eine nicht weiter spezifizierte Quelle auf ihrem Telegram-Kanal VChK-OGPU. Viele von ihnen verfügten über große Erfahrung. Die Entscheidungen bei Wagner würden nicht wie im Verteidigungsministerium von einer Gruppe von Berichterstattern an der Spitze getroffen, sondern "fast sofort". "Die zur Verteidigung Moskaus eingesetzten Kräfte reichen nicht aus, um sie aufzuhalten." Die Streitkräfte würden in Teilen aufgegeben, sie gehen einfach unter ihre Kontrolle.Bevölkerung der russischen Region Lipezk soll zu Hause bleiben14.02 Uhr: Die Behörden der russischen Region Lipezk fordern die Bevölkerung auf, aus Sicherheitsgründen ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen. Die Region liegt nördlich der Stadt Woronesch, wo die Söldner-Gruppe Wagner russischen Sicherheitskreisen zufolge die militärischen Einrichtungen kontrolliert. Berichten zufolge ist ein Militärkonvoi der Wagner-Gruppe unterwegs durch die Region Richtung Moskau. Die von Süden nach Moskau führende Autobahn M-4 ist nach Angaben des Gouverneurs der Region Lipezk deshalb gesperrt.Lettland sichert Grenze zu Russland13.30 Uhr: Lettland verschärft seine Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Russland. Russische Staatsbürger könnten angesichts der gegenwärtigen Lage nicht nach Lettland einreisen, schreibt Außenminister Edgars Rinkēvičs auf Twitter. Er betont zugleich aber, gegenwärtig bestehe für Lettland "keine direkte Bedrohung".Russische Nationalisten: Land steht am Rand von Katastrophe13.25 Uhr: Eine Gruppe russischer Nationalisten und Kriegsbefürworter um einen früheren Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB kündigt einen Plan zur Rettung des Vaterlandes an. Russland stehe am Rande einer Katastrophe, heißt es in einer Erklärung der Gruppe. Ein Bürgerkrieg könnte zu einer demütigenden militärischen Niederlage in der Ukraine führen. "Patriotische Kräfte" wollen sich demnach am Sonntag treffen, um über die Lage zu sprechen.Baerbock: Beobachten Entwicklung in Russland genau13.36 Uhr: Die Bundesregierung steht nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock wegen des gewaltsamen Aufstands der russischen Söldnerarmee Wagner in "engstem Austausch" mit Deutschlands Partnerländern. "Die Entwicklungen in Russland beobachten wir seit gestern Abend sehr aufmerksam", schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter. Zugleich aktualisierte das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in Russland.180 russische Soldaten ergeben sich offenbar den Wagner-Söldnern13.31 Uhr: Bislang ist die Gegenwehr russischer Truppen überschaubar. Viele ergeben sich offenbar sogar, wie jetzt ein Foto beweisen soll, das im Netz kursiert. Mehr dazu lesen Sie hier."Sie können ihn gefangen nehmen – oder töten"13.29 Uhr: In Russland tobt ein Machtkampf: Wagner-Chef Prigoschin richtet sich gegen die Militärführung in Moskau. Welche Folgen hat das für Putin? Das lesen Sie hier.Russische Hubschrauber feuern auf Wagner-Konvoi13.23 Uhr: Russische Militärhubschrauber eröffnen das Feuer auf einen Konvoi der Wagner-Söldner in der Nähe der Stadt Woronesch im Süden des Landes, wie ein Reuters-Reporter beobachtet.Putin spricht mit Staatschefs mehrerer Ex-Sowjetrepubliken13.02 Uhr: Putin hat wegen des bewaffneten Aufstands der Söldnergruppe Wagner im eigenen Land mit mehreren Staatschefs benachbarter Staaten gesprochen. Das belarussische Präsidialamt erklärte auf Telegram, Putin habe Präsident Alexander Lukaschenko über die Lage informiert. Der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge sprach Putin auch mit dem usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew. Nach einem Telefonat Putins mit dem kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Toqajew erklärte dieser seinem Büro zufolge, es handele sich um eine interne Angelegenheit Russlands. Die öffentliche Ordnung müsse aufrechterhalten werden.Kuriose Szene beim Einmarsch der Wagner-Söldner12.43 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist mit seinen Söldnern in die südrussische Stadt Rostow einmarschiert. Dabei kam es in den Straßen zu zahlreichen kuriosen Momenten, wie Sie im Video sehen:Putins Chefpropagandist: "Unser Land befindet sich im Krieg"12.29 Uhr: Die Söldnergruppe Wagner hat einen Putschversuch in Russland unternommen. Putins Chefpropagandist verurteilt die Aufständischen scharf – und zeigt sich überrascht. Mehr dazu lesen Sie hier.Patriarch Kirill: Ich bete für eine friedliche Lösung12.23 Uhr: Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat die Gläubigen zur Einigkeit aufgerufen. Der Versuch, Zwietracht im Land zu säen, sei das größte Verbrechen, für das es keine Entschuldigung gebe, sagte er. Wer zu den Waffen gegriffen habe und bereit sei, diese gegen seine Brüder einzusetzen, der solle zur Besinnung kommen, sagte der Patriarch. Er bete für eine friedliche Lösung der Situation.Russische Armee attackiert wohl Wagner – Öl-Depot brennt12.12 Uhr: In der von Wagner mutmaßlich zumindest teilweise besetzten Stadt Woronesch steht ein Öl-Depot in Flammen. Videos zeigen, wie kurz vor einer Explosion ein Hubschrauber über den Ort fliegt. Unter anderem der russische Militärblogger Rybar berichtet, dass die russische Luftwaffe die Wagner-Söldner nun attackiere. Er schreibt weiter, dass der Hubschrauber kurz darauf von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden sei, mutmaßlich abgeschickt von Wagner-Söldnern. Wagner-Chef Prigoschin widerspricht Putin: "Wir sind Patrioten"11.48 Uhr: Prigoschin wirft Präsident Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vor. "Der Präsident irrt sich schwer", sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat." Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als "Verräter" bezeichnet.Gouverneur: Armee ergreift Maßnahmen gegen Wagner11.32 Uhr: Der Gouverneur der russischen Region Woronesch erklärt, die Armee ergreife "notwendige militärische Maßnahmen" gegen den bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner. Diese seien Teil einer Anti-Terror-Operation. Ob es tatsächlich derzeit zu Kampfhandlungen kommt, ist unklar.London: Briten sollen Ausreise aus Russland erwägen11.24 Uhr: Angesichts des Aufstands der Söldnergruppe Wagner in Russland warnt die britische Regierung vor einer Ausweitung der Kämpfe auf das ganze Land. "Es gibt Berichte über militärische Spannungen im (südrussischen) Gebiet Rostow und ein Risiko weiterer Unruhen im Land", heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums.Zugleich appellierte das Ministerium an Briten, die sich in Russland aufhalten, ein Verlassen des Landes in Erwägung zu ziehen. Es gebe nur wenige Flugverbindungen nach Großbritannien. "Falls Ihre Anwesenheit in Russland nicht unbedingt notwendig ist, empfehlen wir Ihnen dringend, die Ausreise über die verbleibenden kommerziellen Routen in Betracht zu ziehen."Auswärtiges Amt rät "bis auf Weiteres" von Besuchen im Moskauer Stadtzentrum ab11.20 Uhr: Angesichts des eskalierten Machtkampfes mit den Wagner-Söldnern in Russland hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise aktualisiert. "Auf Grund aktueller Ereignisse" sollten schon bisher von einer Teilreisewarnung betroffene "Verwaltungsgebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie das Umland gemieden werden", teilte das Ministerium am Samstag mit. "In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden."Wagner-Einmarsch in russische Großstädte wirft Fragen aufWladimir Putin gibt zu, dass der Aufstand der Söldnertruppe von Jewgeni Prigoschin Probleme bereite. Diese zeigen sich vor allem in der russischen Großstadt Rostow am Don. Mehr dazu lesen Sie hier.Kadyrow schickt offenbar Soldaten gegen Wagner ins Feld11.11 Uhr: Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow stellt sich auf die Seite Putins und positioniert sich gegen den Aufstand der Wagner-Gruppen. "Die ganze Sache ist ein Messer im Rücken und eine echte militärische Rebellion!", schreibt er auf seinem Telegram-Kanal. "Die Soldaten des Verteidigungsministeriums und des Föderalen Wachdienstes der Tschetschenischen Republik sind bereits auf dem Weg in die Spannungsgebiete." Er kündigt an, die tschetschenischen Truppen seien zu allem bereit. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und seine Staatlichkeit zu schützen!" Bundesregierung beobachtet Ereignisse in Russland "aufmerksam"10.35 Uhr: Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse in Russland um die Konfrontation mit den Wagner-Söldnern "aufmerksam". Dies teilte ein Sprecher der Regierung am Samstag auf Anfrage mit. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland.Putin nannte den Aufstand der Wagner-Söldner am Samstag eine "tödliche Bedrohung" und kündigte an, die aufständischen Wagner-Söldner würden als "Verräter" bestraft. Der Kremlchef betonte mit Blick auf die Zeit des Ersten Weltkriegs, er werde einen Bürgerkrieg in Russland nicht zulassen.Russisches Außenministerium fordert Unterstützung der Bevölkerung10.34 Uhr: Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums fordert die Bevölkerung auf, Präsident Wladimir Putin zu unterstützen und sich hinter ihn zu stellen.Briten: Gefahr von Unruhen in ganz Russland10.07 Uhr: Das britische Außenministerium warnt vor der Gefahr von Unruhen überall in Russland. "Es gibt Berichte über militärische Spannungen in der Region Rostow und die Gefahr von weiteren Unruhen im ganzen Land", erklärt das Ministerium in einer aktualisierten Reisewarnung.Briten: Wagner-Truppen bewegen sich bei Woronesch nach Norden9.58 Uhr: Weitere Kämpfer der Söldnergruppe Wagner bewegen sich nach Erkenntnissen des britischen Verteidigungsministeriums im Bezirk Woronesch nach Norden. Sie seien höchstwahrscheinlich nach Moskau unterwegs. Dies sei die größte Bedrohung für den russischen Staat in der jüngsten Zeit.Nun komme es auf die Reaktion der Sicherheitskräfte an, vor allem der Nationalgarde. Es gebe bisher nur "sehr begrenzte Beweise" für Kämpfe zwischen Wagner und Sicherheitskräften. Dies deute darauf hin, dass einige russische Truppen wahrscheinlich "passiv" geblieben seien und Wagner nachgegeben hätten.Das Verteidigungsministerium veröffentlicht regelmäßig die Erkenntnisse der britischen Geheimdienste über die Situation in der Ukraine und Russland.Putin ordnet Bestrafung von Aufständischen an9.29 Uhr: Präsident Wladimir Putin bezeichnete in einer kurzfristig anberaumten TV-Ansprache Prigoschins Vorgehen als Meuterei. Jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter und werde bestraft. "All jene, die sich bewusst auf den Weg des Verrats begeben haben, die einen bewaffneten Aufstand vorbereitet haben, die den Weg der Erpressung und der terroristischen Methoden eingeschlagen haben, werden unvermeidlich bestraft werden", sagte Putin. "Sie werden sich sowohl vor dem Gesetz als auch vor unserem Volk verantworten"Wagner reagiert entsetzt auf Putin-Rede9.25 Uhr: Wagner hat auf die Rede von Putin reagiert. Auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichten sie folgende Nachricht: "Wladimir Wladimirowitsch!!! Sind wir es, die Russland ausgeliefert haben? Waren nicht wir es, die Russland vom Terrorismus in Tschetschenien befreit haben? Dafür sind wir verflucht und vergessen!!! Und das Gleiche passiert jetzt!!!! Die Jungs haben ihre Pflicht für die Freiheit unseres Landes getan!!!! Es waren nicht eure Kinder, die an der Front waren!" In einer weiteren Nachricht heißt es: "Putin hat eine falsche Entscheidung getroffen. Bald wird Russland einen neuen Präsidenten haben".Putin: "Dolchstoß in den Rücken unserer Truppen"9.03 Uhr: Putin spricht nun im Fernsehen zur Bevölkerung. Er beschuldigt Prigoschin, einen bewaffneten Aufstand angezettelt zu haben. Das sei ein "Dolchstoß in den Rücken unserer Truppen". Ohne den Wagner-Gruppenchef Jewgeni Prigoschin ausdrücklich zu erwähnen, sagte Putin, die hohen "Ambitionen" einiger hätten zum "Hochverrat" geführt. Wer an der Meuterei teilgenommen habe, werde bestraft, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter. "Wir werden siegen und stärker werden", sagte Putin. Die Lage in Rostow am Don sei schwierig.Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, Putin habe den Aufstand mit dem Verrat von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg verglichen. Tatsächlich aber sprach Putin vom Ersten Weltkrieg. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.Wagner soll angeblich weitere Stadt kontrollieren8.50 Uhr: Kämpfer der Söldnergruppe Wagner haben einem Insider zufolge alle militärischen Einrichtungen der Stadt Woronesch 500 Kilometer südlich von Moskau unter ihre Kontrolle gebracht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Woronesch liegt etwa auf halber Strecke zwischen Moskau und Rostow am Don. Die Großstadt hat rund 900.000 Einwohner.Selenskyj-Berater: In Russland fängt alles gerade erst an8.38 Uhr: Ein führender Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nennt den Vorstoß des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin eine "Antiterror-Operation". Einer müsse auf jeden Fall verlieren, entweder Prigoschin oder seine Gegner, twitterte Mychailo Podoljak: "In Russland fängt alles gerade erst an."Polizei stürmt offenbar Wagner-Zentrale in St. Petersburg8.32 Uhr: In St. Petersburg wird offenbar die Zentrale der Wagner-Söldner durchsucht. Ein Video davon wird unter anderem von russischen Medien verbreitet. Das belarussische oppositionelle Portal Nexta schrieb dazu: "Das Zentrum von PMC Wagner in St. Petersburg bekommt Besuch."Regierung: Wagner-Söldner sollen Prigoschin nicht mehr folgen08.15 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat die Kämpfer der Söldnergruppe Wagner aufgefordert, ihrem Chef Jewgeni Prigoschin die Gefolgschaft zu verweigern. Dieser habe sie "getäuscht und in ein kriminelles Abenteuer geführt". Die Söldner sollten die Behörden kontaktieren, ihre Sicherheit werde garantiert.Anti-Terror-Alarmzustand in Moskau und Umgebung8.13 Uhr: Angesichts des bewaffneten Aufstands des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen. "Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und dem Gebiet Moskau zu verhindern, ist ein Regime für Operationen zur Terrorbekämpfung eingeführt worden", teilte das nationale Anti-Terror-Komitee mit. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.Putin plant Fernsehansprache8.08 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin will einem Bericht zufolge bald im Fernsehen sprechen. Der Staatschef werde sich in Kürze an die Öffentlichkeit wenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Samstag. Details nannte er zunächst nicht.Wird Prigoschins Coup gelingen? Das sagen Experten8.07 Uhr: Prigoschin betont, es handele sich nicht um einen Putsch. Der Machtkampf zwischen ihm und der Militärführung allerdings spitzt sich schon seit Monaten zu. Was steckt dahinter? Und könnte Prigoschin mit seinem Coup gegen die Militärführung Erfolg haben? Das sagen Experten.Prigoschin will mit Verteidigungsminister sprechen6.55 Uhr: Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hält sich nach eigenen Angaben mit seinen Kämpfern im südrussischen Rostow am Don auf und will mit Russlands Verteidigungsminister verhandeln. Prigoschin sagte in einem auf Telegram veröffentlichten Video, er kontrolliere mit seiner Söldnertruppe Wagner alle Militäreinrichtungen der Stadt und werde auf Moskau marschieren, wenn Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow nicht zu ihm kämen. Dies behindere nicht Russlands "militärische Spezialoperation" in der Ukraine, sagte Prigoschin. Zuvor hatte er schon betont, seine Aktion sei kein Militärputsch.Autobahn von Moskau in den Süden gesperrt06.05 Uhr: Die von Süden nach Moskau führende Autobahn M-4 ist nach Angaben des örtlichen Gouverneurs für den Verkehr gesperrt worden. Die Autobahn sei an der Grenze zur Region Woronesch, etwa 400 Kilometer südlich von Moskau, geschlossen worden, sagte der Gouverneur der Region Lipezk.Moskau verstärkt Sicherheitsvorkehrungen5.20 Uhr: Die russische Hauptstadt Moskau verstärkt die Sicherheitsmaßnahmen. Es würden zusätzliche Straßenkontrollen eingeführt, sagt Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin. Zudem würden Anti-Terror-Maßnahmen ergriffen.Das ist passiertAb Freitagabend überschlugen sich die Ereignisse: Prigoschin erklärte in einem Video, das Verteidigungsministerium versuche, Putin und die Öffentlichkeit über die Kriegsgründe zu täuschen. Dass von der Ukraine eine Aggression ausgehe und diese gemeinsam mit der Nato Russland angreifen solle, sei eine Lügengeschichte. Er warf Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, diesen aus Geltungssucht begonnen zu haben und kündigte an, "das Böse" in der militärischen Führung zu stoppen.Kurz darauf gab es Berichte, dass Wagner-Söldner aus den besetzten Gebieten in der Ostukraine in die russische Region Rostow gezogen seien. Mit einer unbekannten Zahl sind sie in die Großstadt Rostow am Don einmarschiert. Prigoschin behauptet, Wagner würde dort alle militärischen Einrichtungen kontrollieren. Mehr dazu lesen Sie hier.
