Newsblog zu Russland und Ukraine | Zahl der Toten nach Kramatorsk-Angriff steigt auf acht
Tag 490: Die Zahl der Toten nach dem verheerenden Raketenangriff ist auf acht gestiegen. Nach dem gescheiterten Putschversuch in Russland richten sich die Blicke auf das Frontgeschehen in der Ukraine. Alle Infos im Newsblog.Kramatorsk: Anzahl der Toten steigt nach Angriff auf acht6.55 Uhr: Nach dem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk ist die Zahl der Toten auf acht gestiegen. Unter den Toten seien drei Kinder, die aus den Trümmern geborgen worden seien, teilte der staatliche Rettungsdienst der Ukraine am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Außerdem sind demnach mindestens 56 Menschen verletzt worden. "Die Rettungskräfte durchsuchen die Trümmer des zerstörten Gebäudes und suchen nach Personen, die sich wahrscheinlich unter den Trümmern befinden", fügte der Rettungsdienst hinzu.Bei dem Angriff am Dienstag wurde das Restaurant Ria Pizza im Zentrum der Stadt zerstört, das bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt war. Neben dem Restaurant wurden Wohnungen, Geschäfte, Autos und eine Poststelle sowie mehrere weitere Gebäude beschädigt, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag bei Telegram mittrilte. Eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP sah vor Ort Rettungswagen, Polizei, Soldaten und den Bürgermeister der Stadt. Vor dem Restaurant versammelten sich zahlreiche Bewohner der Stadt.Kramatorsk war vor dem Krieg eine Stadt mit 150.000 Einwohnern und ist die letzte Großstadt unter ukrainischer Kontrolle im Osten des Landes. Sie liegt etwa 30 Kilometer von der Front entfernt.USA verhängen neue Sanktionen gegen Wagner-Gruppe5.32 Uhr: Die US-Regierung verhängt neue Sanktionen im Zusammenhang mit der russischen Privatarmee Wagner in Afrika. Zum einen würden Einrichtungen in der Zentralafrikanischen Republik wegen ihrer Verbindung zu Wagner mit Maßnahmen belegt, teilte das US-Außenministerium am Dienstag mit. Diese würden sich außerdem an "Aktivitäten beteiligen, die die demokratischen Prozesse und Institutionen" in dem Land untergraben. Zum anderen werde ein russischer Staatsangehöriger auf die Sanktionsliste gesetzt, der als Führungskraft von Wagner im westafrikanischen Mali im Einsatz gewesen sei. "Überall, wo Wagner tätig war, hat es Tod und Zerstörung gegeben", teilte die US-Regierung mit.Die US-Regierung hat Wagner zur transnationalen kriminellen Organisation erklärt. Das russische Unternehmen Wagner blickt auf Einsätze unter anderem in Libyen, Syrien, der Ukraine und in mehreren Ländern Afrikas zurück. Ihm werden Verstöße gegen das Völkerrecht und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Eine Folge der Sanktionen ist, dass etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren werden - Geschäfte mit ihnen werden US-Bürgern untersagt. Auch internationale Geschäfte werden meist deutlich schwieriger.Stoltenberg: Nato bereit zu Verteidigung gegen "Moskau oder Minsk"4.09 Uhr: Die Nato ist nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus "Moskau oder Minsk". Bei ihrem nächsten Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Nato eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen.Die Nato ist nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus "Moskau oder Minsk". Bei ihrem nächsten Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Allianz eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen, um alle ihre Mitglieder zu schützen und besonders diejenigen mit einer gemeinsamen Grenze mit Russland und Belarus, sagte Stoltenberg am Dienstag vor Journalisten in Den Haag.Mit Blick auf die Aufnahme des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin durch Belarus sagte Stoltenberg, es sei zu früh, die Folgen dieser Tatsache abschließend zu beurteilen. "Sehr wahrscheinlich werden sich auch einige seiner Truppen in Belarus niederlassen", sagte Stoltenberg nach einem gemeinsamen Abendessen von Staats- und Regierungschefs von sieben Nato-Staaten."Absolut klar ist, dass wir eine klare Botschaft an Moskau und an Minsk geschickt haben, dass die Nato da ist, um jeden Verbündeten und jeden Zentimeter Nato-Territorium zu schützen", sagte der Nato-Chef. Es gebe "keinen Raum für Missverständnisse in Moskau oder Minsk über unsere Fähigkeit, Verbündete gegen jede potenzielle Bedrohung zu verteidigen, und das gilt unabhängig davon, was man über die Bewegungen der Wagner-Truppen denkt", sagte Stoltenberg.Zugleich warnte er, der Westen dürfe Russland nach den chaotischen Ereignissen am Wochenende "nicht unterschätzen".Kremlkritiker Nawalny: Niemand hat Putin verteidigt22.19 Uhr: Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf den Söldneraufstand vor wenigen Tagen mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung attestiert. "In dem Moment, in dem Militärkolonnen nach Moskau fuhren, um es zu besetzen, stand niemand auf, um Putin zu verteidigen", ließ Nawalny am Dienstag über sein Team in sozialen Netzwerken mitteilen."Es gab um ihn (Putin) herum keinerlei nationale Einheit." Der Kremlchef sei offenbar noch unpopulärer in der Bevölkerung als der aufständische Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, meinte Nawalny."Für Russland gibt es keine größere Bedrohung als das Putin-Regime", fügte der 47 Jahre alte Oppositionspolitiker hinzu, der international als politischer Gefangener gilt. Schließlich habe der Präsident viele der verurteilten Verbrecher, die für Prigoschins Truppe kämpften, einst selbst begnadigt. "Putins Regime ist für das Land so gefährlich, dass selbst sein unvermeidlicher Zusammenbruch das Risiko eines Bürgerkriegs mit sich bringt."Selenskyj feuert Chef von Rüstungskonzern21.28 Uhr: Mitten im Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Jurij Hussjew, entlassen. Das entsprechende Dekret wurde am Dienstag vom Präsidentenbüro in Kiew veröffentlicht. Hussjew hatte den Posten seit Dezember 2020 inne. Nachfolger soll Medienberichten zufolge der 31 Jahre alte Chef des Panzerwerks im ostukrainischen Charkiw, Herman Smetanin, werden. Eine offizielle Bestätigung lag dazu zunächst nicht vor.In der Holding Ukroboronprom sind alle Rüstungsunternehmen der Ukraine konzentriert. Angaben der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" nach hatte Selenskyj von Hussjew eine höhere Produktion der Kurzstreckenrakete Sapsan (Wanderfalke) erwartet. Die in der Exportvariante Hrim-2 (Donner-2) genannte Rakete kann Ziele bis in 500 Kilometer Entfernung erreichen.Bisher ist Kiew bei der Störung der Logistik von Kriegsgegner Russland vor allem auf Raketen westlicher Herkunft angewiesen. Allerdings hat die ukrainische Armee russischen Angaben zufolge auch schon mehrfach Ziele auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim mit Hrim-2-Raketen angegriffen.Weitere US-Sanktionen gegen Wagner wegen Afrika-Geschäft verhängt21.24 Uhr: Die US-Regierung verhängt neue Sanktionen im Zusammenhang mit der russischen Privatarmee Wagner in Afrika. Zum einen würden Einrichtungen in der Zentralafrikanischen Republik wegen ihrer Verbindung zu Wagner mit Maßnahmen belegt, teilte das US-Außenministerium am Dienstag mit. Diese würden sich außerdem an "Aktivitäten beteiligen, die die demokratischen Prozesse und Institutionen" in dem Land untergraben. Zum anderen werde ein russischer Staatsangehöriger auf die Sanktionsliste gesetzt, der als Führungskraft von Wagner im westafrikanischen Mali im Einsatz gewesen sei. "Überall, wo Wagner tätig war, hat es Tod und Zerstörung gegeben", teilte die US-Regierung mit.Die US-Regierung hat Wagner zur transnationalen kriminellen Organisation erklärt. Das russische Unternehmen Wagner blickt auf Einsätze unter anderem in Libyen, Syrien, der Ukraine und in mehreren Ländern Afrikas zurück. Ihm werden Verstöße gegen das Völkerrecht und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Eine Folge der Sanktionen ist, dass etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren werden – Geschäfte mit ihnen werden US-Bürgern untersagt. Auch internationale Geschäfte werden meist deutlich schwieriger.USA sagen Ukraine weitere Militärhilfen zu21.06 Uhr: Die USA haben der Ukraine im Krieg gegen Russland weitere Militärhilfen in Höhe von einer halben Milliarde Dollar zugesagt. Das neue Rüstungspaket mit einem Umfang von umgerechnet 460 Millionen Euro soll die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive gegen Russland unterstützen sowie den Schutz vor russischen Luftangriffen verbessern, wie das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mitteilte.Die USA liefern Kiew laut dem Pentagon unter anderem 30 Schützenpanzer vom Typ Bradley und 25 Panzerfahrzeuge vom Typ Stryker. Geliefert werden auch zusätzliche Munition für das Luftabwehrsystem Patriot und den Mehrfachraketenwerfer Himars, neue Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen. Die Verkündung des neuen Hilfspakets erfolgt wenige Tage nach dem Aufstand der russischen Söldnergruppe Wagner.Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland und haben dem Land seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 Militärhilfen im Wert von mehr als 40 Milliarden Dollar zugesagt. Die Unterstützung der Ukraine wird am Mittwoch auch Thema beim Antrittsbesuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Washington sein. Pistorius wird in der US-Hauptstadt unter anderem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin treffen.Raketenangriff auf Kramatorsk: Zwei Tote20.06 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet und 22 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe Kramatorsk am Dienstagabend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Restaurant getroffen, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit. Unter den Verletzten sei auch ein Kind. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten.Russland führt seit mehr als 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Entgegen der offiziellen Behauptungen aus Moskau werden Raketen, Marschflugkörper und Drohnen immer wieder auf ukrainische Wohngebiete abgefeuert und töten Zivilisten.Ukrainische Armee: Während Wagner-Aufstand Angriffe gestartet18.04 Uhr: Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge das Chaos um den Söldner-Aufstand in Russland am vergangenen Wochenende genutzt, um im eigenen Land unweit der östlichen Stadt Bachmut Angriffe gegen russischen Truppen zu starten. "Gerade halten die Angriffe am Abschnitt Bachmut bereits den vierten Tag an", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag bei Telegram. Jeden Tag seien dabei "entlang der Flanken" Fortschritte erzielt worden.In die von russischen Truppen besetzte Stadt Bachmut selbst seien die ukrainischen Einheiten dabei jedoch noch nicht vorgedrungen. Die russischen Soldaten würden dort jetzt die von den Ukrainern vorher errichteten Befestigungen nutzen. "Daher braucht es für die Befreiung dieser Landstriche größere Anstrengungen und Geduld", sagte Maljar.Belarus bot Wagner alten Militär-Stützpunkt an16.49 Uhr: Belarus hat den russischen Wagner-Söldnern nach eigenen Angaben eine verlassene Militärbasis als Unterkunft angeboten. "Wir haben einen Zaun, wir haben alles – schlagen Sie Ihre Zelte auf", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Belta Präsident Alexander Lukaschenko. Man werde für die Söldner keine Lager aufbauen, heißt es weiter. Zudem gebe es keine Pläne, Rekrutierungsbüros für Wagner in Belarus zu eröffnen.Putin-Verbündeter: Deshalb rückte Wagner so weit vor16.14 Uhr: Die Wagner-Söldner konnten dem Direktor der russischen Nationalgarde zufolge so schnell vorankommen, weil die Regierungskräfte sich auf die Verteidigung Moskaus konzentriert hätten. "Es ist ganz einfach: Wir haben unsere ganzen Kräfte in Moskau zusammengezogen", sagt Viktor Solotow, ein enger Verbündeter von Präsident Wladimir Putin. In Zukunft sollen die etwa 340.000 Nationalgardisten auch mit schweren Waffen und Panzern ausgerüstet werden. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zufolge fuhren seine Kämpfer am Samstag 780 Kilometer durch Westrussland und kamen bis auf 200 Kilometer auf Moskau heran.Lukaschenko: Prigoschin in Belarus angekommen15.55 Uhr: Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen Moskaus Militärführung in Belarus eingetroffen. "Ja, wirklich, er ist heute in Belarus", sagte Machthaber Alexander Lukaschenko am Dienstag in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.Experte: Russen werden Prigoschin über kurz oder lang liquidieren15.18 Uhr: Nach dem bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldner in Russland muss deren Chef Jewgeni Prigoschin aus Sicht des Politikwissenschaftlers Herfried Münkler um sein Leben bangen. "Ich gehe davon aus, dass die Russen Prigoschin über kurz oder lang liquidieren werden", sagte er "Spiegel Online". Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, der ihm nun offenbar Unterschlupf gewähre, werde dem russischen Geheimdienst dabei kaum im Weg stehen.Nach dem von Prigoschin angezettelten Aufstand wurde das Strafverfahren in Russland gegen ihn zunächst eingestellt. Doch noch am Samstag hatte Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Drahtzieher würden ihrer "unausweichlichen Bestrafung" zugeführt.Der aufsehenerregende Marsch der Wagner-Truppe Richtung Moskau war nach Münklers Einschätzung wohl eine Reaktion Prigoschins darauf, dass Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu alle Söldnertruppen unter das Oberkommando des Militärs stellen wollte. "Damit wäre Prigoschin als eigenständiger Akteur ausgeschaltet, sowohl militärisch als auch politisch. Sein Ziel war daher, Schoigu und Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow abzusetzen."Putin: Wagner-Gruppe war komplett vom Staat finanziert14.46 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat erstmals eingeräumt, dass die Wagner-Armee des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin gänzlich vom Staat finanziert wurde. "Wir haben diese Gruppe komplett finanziert", sagte Putin der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Soldaten.Nach Darstellung Putins erhielt die Gruppe von Mai 2022 bis Mai 2023 insgesamt 86,26 Milliarden Rubel (rund 930 Millionen Euro) aus dem Staatshaushalt. Offiziell nennt sich die Söldnertruppe ein privates Militärunternehmen.Putin: Faktisch "Bürgerkrieg" in Russland verhindert14.02 Uhr: Nach dem Ende des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner hat Kremlchef Wladimir Putin in einer weiteren Rede den Sicherheitsdiensten für ihren Einsatz zum Schutz Russlands gedankt. Soldaten und Mitarbeiter der Geheimdienste hätten sich dem Versuch einer Revolte am 24. Juni entgegengestellt und so einen "Bürgerkrieg" verhindert, sagte Putin am Dienstag bei der Rede vor Uniformierten auf dem Kremlgelände. Unter den Anwesenden war auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu."Sie haben die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit unserer Bürger verteidigt, unsere Heimat vor Erschütterungen bewahrt, faktisch einen Bürgerkrieg verhindert", lobte der Kremlchef bei der Rede, die im Staatsfernsehen gezeigt wurde. "Wir wussten, dass wir gewinnen, die Aufständischen hätten Moskau nicht eingenommen", betonte er.Russland will Nationalgarde mit Panzern aufrüsten13.05 Uhr: Die russische Nationalgarde soll nach dem gescheiterten Söldner-Aufstand mit schweren Waffen und Panzern ausgerüstet werden. Dies kündigt der Chef der Nationalgarde, Viktor Solotow, laut der russischen Nachrichtenagentur RIA an. Während des Marschs von Kämpfern der Söldnertruppe Wagner auf Moskau waren Einheiten der Nationalgarde zur Sicherung der Hauptstadt im Einsatz. Die Wagner-Soldaten wären nicht in der Lage gewesen, Moskau einzunehmen, wenn sie ihren Marsch fortgesetzt hätten, sagt Solotow der Nachrichtenagentur Tass zufolge.Prigoschins Privatjet in Minsk gelandet11.00 Uhr: Das Flugzeug des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin ist mehreren Berichten zufolge in der belarussischen Hauptstadt Minsk gelandet. Die Maschine mit dem Identifizierungscode "Embraer Legacy 600" steht laut US-Sanktionsunterlagen mit Prigoschin in Verbindung. Daten der Flugbeobachtungsseite "Flightradar24" zeigen nun, dass das Flugzeug wohl am Dienstagmorgen von Russland nach Belarus geflogen ist. Um 6.40 Uhr Ortszeit (5.40 Uhr deutscher Zeit) sei die Maschine aus Rostow am Don kommend auf dem rund 20 Kilometer von Minsk entfernten Flughafen gelandet. Nach dem plötzlichen Ende des Söldner-Aufstandes am Samstag soll Prigoschin nach Belarus ins Exil gehen. Bislang gibt es aber keine gesicherten Informationen über seinen Aufenthaltsort.Putin räumt erstmals Todesopfer bei Aufstand ein9.54 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit einer Ehrung getöteter Piloten erstmals offiziell Todesopfer des Söldner-Aufstands eingeräumt. "Russland wurde durch den Mut und die Selbstaufopferung der gefallenen Helden-Piloten vor tragischen, verheerenden Folgen bewahrt", sagte Putin in einer im russischen Fernsehen übertragenen Rede. Die Rebellion der Söldnertruppe Wagner habe die Existenz Russlands bedroht, die Drahtzieher würden bestraft. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin war bei der Vereinbarung, die zum abrupten Ende der Rebellion führte, Exil in Belarus und wie auch seinen Kämpfern Straffreiheit zugesichert worden. Putin erklärte, die Organisatoren des Aufstands hätten ihre Untergebenen betrogen. "Sie haben sie belogen, in den Tod getrieben und dazu, das Feuer auf ihre eigenen Leute zu richten." Genau dieses Phänomen – den Brudermord – würden Russlands Feinde sich erhoffen. Doch Russland werde sich nicht erpressen lassen und nicht dulden, dass Unruhe im Land gestiftet werde. Putin dankte der Bevölkerung und den Sicherheitskräften, sich zum Schutz des Vaterlands geeint zu haben. Er betonte, direkt Befehle gegeben zu haben, um "ernstes Blutvergießen" zu verhindern.Russland – Kampfflugzeug-Übungen über der Ostsee05.46 Uhr: Über der Ostsee führen russische Kampfjets nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums taktische Übungen durch. "Die Besatzungen der Su-27 der Baltischen Flotte feuerten aus der Luft auf Marschflugkörper und feindliche Flugzeugattrappen", teilt das Ministerium über die Nachrichten-App Telegram mit."Das Hauptziel der Übung ist es, die Bereitschaft der Flugbesatzung zu testen, Kampf- und Spezialaufgaben wie vorgesehen durchzuführen." Die Besatzungen der Kampfjets würden jedoch nicht nur ihre Fähigkeiten verbessern, sondern seien auch "rund um die Uhr im Kampfeinsatz", um den Luftraum der russischen Exklave Kaliningrad zu schützen.Russischer Politiker: "Es gibt Probleme in der regulären Armee"04.27 Uhr: Vor dem Hintergrund des Aufstandes der Söldnertruppe Wagner dringt der russische Unterhändler Leonid Slutski auf eine Vertragsarmee mit mindestens sieben Millionen Menschen aus Militär und Zivilstand. "Das Land braucht keine PMCs (private Sicherheits- und Militärunternehmen) und dergleichen", sagt Slutski, Chef der Liberaldemokratischen Partei, auf der Nachrichten-App Telegram. "Es gibt Probleme in der regulären Armee, aber PMCs können sie nicht lösen."Ende 2022 befürwortete der russische Präsident Wladimir Putin eine Aufstockung der Armee von 1,15 Millionen auf 1,5 Millionen Soldaten, darunter 695.000 Vertragssoldaten. Die Aufstockung auf sieben Millionen würde enorme Haushaltsausgaben erfordern. Die russische Wirtschaft schrumpfte im vergangenen Jahr infolge des Krieges und der westlichen Sanktionen um 2,2 Prozent und wird sich in diesem Jahr voraussichtlich nur geringfügig erholen.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.