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++ Newsblog zu Ukraine ++ Putin glaubt weiter an einen russischen Sieg

Tag 497: Beide Kriegsparteien werfen sich einen bevorstehenden Anschlag auf ein AKW vor. Moskau bekräftigt, das Getreideabkommen auslaufen lassen zu wollen. Alle Infos im Newsblog.Maliar: "Im Norden, um ehrlich zu sein, gibt es keinen Vorstoß"02.32 Uhr: Nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsministerin Hanna Maljar machen die ukrainischen Streitkräfte in den Gebieten außerhalb von Bachmut trotz heftigen russischen Widerstands täglich Fortschritte. "Wir rücken an der Südflanke von Bachmut vor. Im Norden, um ehrlich zu sein, gibt es schwere Kämpfe und bisher keinen Vorstoß", sagte Maljar im staatlichen Fernsehen. Die russischen Streitkräfte verstärkten ihre Truppen im Süden und im Osten und seien weiter nördlich in der Nähe von Lyman und Swatowe auf dem Vormarsch.Ukraine: Angriff auf russische Streitkräfte in der Donezk-Region2.04 Uhr: Das ukrainische Militär berichtet auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, ukrainische Streitkräfte hätten mit gezieltem Beschuss eine Formation russischer Streitkräfte in Makijvka in der russisch kontrollierten Donezk-Region "vernichtet". Der Chef der Separatistenverwaltung der Region, Denis Puschilin teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, bei dem Angriff seien Wohngegenden und ein Krankenhaus getroffen worden. Ein Mann sei getötet, 36 Menschen verletzt worden, darunter ein Baby und ein siebenjähriger Junge. Die Aussagen beider Seiten konnten von Reuters nicht überprüft werden.Selenskyj-Berater übt scharfe Kritik an IAEA-Chef Rafael Grossi0.45 Uhr: Der Selenskyj-Berater Mychajlo Podoljak übt scharfe Kritik am Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Bemühungen Rafael Grossis um die Sicherheit des Atomkraftwerkes Saporischschja hätten keine Wirkung gezeigt. Die IAEA hätte bei dem Versuch, die Sicherheit des Atomkraftwerkes zu gewährleisten, eine Kehrtwendung gemacht. Grossi hätte "herumgealbert", anstatt die Position der IAEA von Anfang deutlich zu machen. "Und wenn es eine Katastrophe gibt, dann wird er sagen, dass sie nichts damit zu tun hatten und ja vor allen Gefahren gewarnt hatten."Scholz und Biden telefonieren zu Ukraine und Nato22.44 Uhr: Die Bundesregierung gibt ein Telefonat von Kanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden bekannt. Themen seien der Ukraine-Krieg und die Vorbereitung des Nato-Gipfels in der kommenden Woche gewesen, heißt es. Von dem Treffen in Vilnius müsste ein starkes Signal der Geschlossenheit der Allianz ausgehen.Putin glaubt weiter an russischen Sieg im Krieg gegen Ukraine22.30 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben weiter vom Sieg Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine überzeugt. "Daran gibt es keinen Zweifel", sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen der Hochschule für staatliche Verwaltung. Der Kremlchef hatte den Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 selbst befohlen.Als Kriegsziele gab er damals unter anderem den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine und die Entmilitarisierung des Nachbarlandes an. Außerdem müsse Russland zur eigenen Sicherheit den Nato-Beitritt der Ukraine verhindern, so Putin.Nach mehr als 16 Monaten Krieg hält Russland zwar immer noch große Gebiete der Ukraine besetzt, ist aber weit von diesen Kriegszielen entfernt. Nach einer Reihe von Niederlagen im Krieg und einem Söldneraufstand jüngst im eigenen Land hat sich Putin zuletzt seltener offen darüber geäußert, ob er noch an einen Sieg glaube.Moskau und Kiew werfen sich bevorstehenden Anschlag auf Atomkraftwerk vor22.31 Uhr: Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine vor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch sei demnach ein Angriff der russischen beziehungsweise ukrainischen Truppen zu erwarten. Beweise hierfür haben weder Moskau noch Kiew vorgelegt. Die Kriegsparteien haben sich in der Vergangenheit immer wieder mit Behauptungen rund um Europas größtes AKW in Saporischschja provoziert.Lesen Sie mehr: Gegenseitige Vorwürfe zu nahendem Anschlag auf AtomkraftwerkZahl der Verletzten nahe Charkiw steigt auf 4319.28 Uhr: In der ostukrainischen Stadt Perwomajskyj sind bei einem mutmaßlichen Raketeneinschlag Dutzende Menschen verletzt worden. Mindestens 43 Verletzte seien inzwischen registriert worden, darunter mehrere Minderjährige, teilte der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag bei Telegram mit. Unter den Verletzten sollen zahlreiche Kinder sein. In dem betroffenen Wohngebiet gebe es Schäden an neun Mehrfamilienhäusern und mehreren Autos.Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schlug in dem Ort eine russische Iskander-Rakete ein. Ursprünglich war man von einer Artilleriegranate ausgegangen. Die Behörden leiteten Untersuchungen zur Frage ein, warum in dem Gebiet zu dem Zeitpunkt kein Luftalarm ausgelöst worden war. Die Kreisstadt liegt über 100 Kilometer von der Frontlinie im Osten und der russischen Grenze im Norden entfernt. Moskau hat sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.Rubel fällt auf tiefsten Punkt seit mehr als einem Jahr18.32 Uhr: In Russland hat sich der Verfall der Landeswährung Rubel fortgesetzt. Erstmals seit Ende März 2022 - also kurz nach dem Kriegsausbruch - kostete der Dollar am Dienstag an der Moskauer Börse wieder mehr als 90 Rubel. Der Euro erreichte im Tagesverlauf einen Wert von zeitweise über 98 Rubel. Die russische Landeswährung liegt damit deutlich unter ihren Höchstständen vom Vorjahr.War der Rubel 2022 zunächst unmittelbar nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingebrochen, legte er später im Jahresverlauf stark zu. Ein Grund dafür waren auch die westlichen Sanktionen, die zunächst die Importe beschränkten, während der russische Export weiterlief.Mit den Beschränkungen für den Ölexport und der Einführung eines Preisdeckels für russisches Öl sind allerdings 2023 die Exporteinnahmen Russlands gesunken. Der Kursverfall hänge eben mit der Verringerung des Handelsüberschusses zusammen, sagte die Vizezentralbankchefin Xenia Judajewa am Dienstag. Die aktuelle Entwicklung des Rubels stelle aber keine Gefahr für die finanzielle Stabilität des Landes dar, daher werde die Zentralbank auch vorläufig nicht Exporteure wieder dazu verpflichten, ihre Valuta zu verkaufen, sagte sie.Moskau will Getreideabkommen auslaufen lassen17.23 Uhr: Russland sieht derzeit keinen Grund, das in knapp zwei Wochen auslaufende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu verlängern. "Angesichts der derzeitigen Umstände ist klar, dass es keinen Grund gibt zu verlängern", hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Moskau.Das vor einem Jahr unter Vermittlung der UNO und der Türkei ausgehandelte Abkommen für den Export aus ukrainischen Häfen durch das Schwarze Meer läuft am 17. Juli aus. Die russische Führung bemängelt seit Monaten, dass es für die Ausfuhr russischer Agrarprodukte Hindernisse wie die westlichen Sanktionen gebe, und droht mit dem Rückzug aus dem Abkommen. Die Ukraine wirft Russland ihrerseits vor, die Registrierung ukrainischer Schiffe seit dem 26. Juni gestoppt und damit die Umsetzung des Abkommens ins Stocken gebracht zu haben.Nach Angaben des ukrainischen Verkehrsministers Oleksandr Kubrakow warten derzeit 29 Schiffe mit 1,4 Millionen Tonnen Getreide an Bord am Eingang des Bosporus, weil die Inspektionen ausgesetzt wurden. Das Getreideabkommen zur Verhinderung einer weltweiten Lebensmittelkrise war bereits mehrfach verlängert worden, zuletzt im Mai. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich im Juni mit Blick auf eine Verlängerung "besorgt".Russen bombardieren Stadt in Region Charkiw – viele Verletzte14.38 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Region Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben 31 Menschen verletzt, darunter 9 Kinder. Wie die ukrainische Präsidentschaft am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Angriff in der Stadt Perwomajskyj im Osten des Landes. Stabschef Andrij Jermak schrieb im Onlinedienst Telegram: "31 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert"; unter den Opfern seien 9 Kinder, davon 2 Babys. Mehrere Autos sollen in dem Ort in Flammen stehen. Eine Reaktion Russlands gab es zunächst nicht.Diese Bilder entfachen Selenskyjs Wut14.36 Uhr: 2021 wurde Michail Saakaschwili in Georgien verhaftet. Seither zeigen Bilder seinen körperlichen Verfall. Schon die Vergangenheit des Ex-Präsidenten war turbulent. Hier lesen Sie die Hintergründe.Ukrainer zerstören in zwei Minuten russische Luft-Armada13.55 Uhr: Offenbar gelang den ukrainischen Streitkräften bereits im Mai ein spektakulärer Schlag gegen die russische Luftwaffe. Dass dieser erst jetzt bekannt wurde, hat einen Grund. Lesen Sie hier mehr.Auch die Schweiz will sich an Sky Shield beteiligen13.43 Uhr: Mit der Schweiz will sich ein weiteres neutrales Land am europäischen bodengestützten Luftverteidigungssystem Sky Shield beteiligen. Verteidigungsministerin Viola Amherd werde am Freitag in Bern eine entsprechende Absichtserklärung unterschreiben, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Dienstag mit. Ein solcher Schritt sei auch für neutrale Staaten in vielen Bereichen möglich. Am Wochenende hatte das ebenfalls neutrale Österreich seine Beteiligung angekündigt.Die Unterzeichnung werde beim regelmäßigen trilateralen Treffen der Verteidigungsminister Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Bern erfolgen, hieß es weiter. Dazu werden auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und dessen österreichische Amtskollegin Klaudia Tanner erwartet.Russische Luftabwehr: Fünf Drohnen über Region Moskau abgeschossen8.47 Uhr: Die russische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben am Dienstag fünf Drohnen über der Region Moskau unschädlich gemacht. Das russische Verteidigungsministerium machte die Ukraine für den Beschuss verantwortlich, Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. "Heute Morgen haben wir den Versuch des Regimes in Kiew vereitelt, einen Terrorakt mit fünf Drohnen zu verüben", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sprach im Onlinedienst Telegram vom Versuch der Ukraine, ein Gebiet anzugreifen, in dem sich zivile Infrastruktur befinde. Dies betraf demnach auch den Moskauer Flughafen Wnukowo, der für internationale Flüge genutzt wird. Der Drohnenangriff sei "ein neuer Terrorakt", fügte Sacharowa hinzu. Da der ukrainische Staatschef Wolodymyr "Selenskyj Terrorakte mithilfe von vom Westen gelieferten oder mithilfe westlicher Finanzierung gekauften Waffen begeht, handelt es sich um internationalen Terrorismus", argumentierte die Sprecherin des russischen Außenministeriums.Laut dem Verteidigungsministerium zerstörte die russische Luftabwehr vier der Drohnen in der Nähe von Moskau, die fünfte sei in der Hauptstadtregion mit "Mitteln der elektronischen Kriegsführung" ausgeschaltet worden. Zunächst hatten russische Nachrichtenagenturen über drei Drohnenangriffe berichtet, davon zwei in der Region Moskau und einer in der rund 190 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Region Kaluga. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge hätten alle Geschosse Moskau zum Ziel gehabt, berichtete die Nachrichtenagentur Tass. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gab es immer wieder Drohnenangriffe auf russische Städte. In den vergangenen Monaten intensivierten sich diese Vorfälle allerdings.Russland soll 180.000 Soldaten an Ostfronten stationiert haben7.23 Uhr: Russland soll laut dem Sprecher einer östlichen Einheit der ukrainischen Streitkräfte, Serhii Cherevatyi, mehr als 180.000 Soldaten an den Ostfronten in Bachmut und Lyman-Kupiansk stationiert haben. Das berichtet der "Focus".Cherevatyi zufolge wurde an der Lyman-Kupiansk-Front eine "ziemlich mächtige Truppengruppe mit über 120 feindlichen Einheiten" eingesetzt. Darunter seien Luftangriffs- sowie mechanisierte Einheiten, Teile der "Bars Combat Army Reserve" und neue Einheiten, denen auch ehemalige Gefangene angehörten. An der Front in Bachmut seien rund 50.000 russische Soldaten.Tschechien: Russland für Jahrzehnte Gefahr für Europa5 Uhr: Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht Tschechiens Außenminister Jan Lipavsky auch sein Land bedroht. "Unsere Bedrohung ist keine Einbildung. Russland wird auf Jahrzehnte eine Gefahr für den europäischen Kontinent darstellen", sagte er dem "Tagesspiegel" (Dienstag). Er sei froh, dass Deutschlands neue Sicherheitsstrategie dies klar zum Ausdruck bringe.Wegen ähnlich gelagerter Probleme bedeute eine Gefahr für Tschechien zugleich eine Gefahr für Deutschland. "Unsere Volkswirtschaften sind stark voneinander abhängig. (...) Wir haben wirtschaftlich einen gemeinsamen Raum geschaffen. Wenn wir in Gefahr sind, dann ist Deutschland das auch", sagte der Minister weiter.Selenskyj dankt Scholz für Flugabwehr1 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die deutsche Hilfe bei der Flugabwehr in einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als "sehr kraftvoll" gelobt. "Die brillanten Iris-T-Systeme haben sich als sehr wirksam beim Schutz unseres Luftraums erwiesen", sagte Selenskyj auch in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Zudem habe Deutschland der Ukraine das sehr effektive Flugabwehrsystem vom US-Typ Patriot überlassen. "Die Ukraine ist sehr dankbar dafür", sagte Selenskyj nach dem Telefonat.Der Staatschef hob zum Tag der Raketenabwehr der Luftstreitkräfte darüber hinaus die Erfolge der Truppen hervor. Es seien seit Kriegsbeginn mehr als 180 russische Flugzeuge, mehr als 130 Hubschrauber, über 40 Raketen und mehr als 1.000 Marschflugkörper sowie über 1.600 Drohnen verschiedener Typen abgeschossen worden, teilte Selenskyj mit. "All das bedeutet Abertausende Leben, die von ihnen gerettet wurden, Hunderte Orte mit wichtiger Infrastruktur, die sie geschützt haben."Zugleich machte Selenskyj einmal mehr deutlich, dass das Land noch viel mehr Hilfe des Westens für den eigenen Schutz benötige. "Leider hat unser Land nicht genügend hochqualitative Flugabwehrsysteme, um unser ganzes Gebiet zu schützen und alle feindlichen Ziele zu zerstören", sagte er. Russland nutze diese Schwäche aus – wie etwa am Montag, als das Land mit einem "weiteren terroristischen Angriff" mit einer Drohne Wohngebäude und ein Gebäude des Geheimdienstes in der Stadt Sumy im Nordosten getroffen habe.Montag, 3. JuliRussische Internetseiten mit Wahlwerbung für Prigoschin blockiert20.05 Uhr: Mehrere russische Webseiten mit inoffizieller Wahlwerbung für den Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin sind nach dem beendeten Aufstand seiner Wagner-Armee gesperrt worden. Behörden hätten in den vergangenen Tagen mehrere Seiten, auf denen Prigoschin mit Blick auf die Präsidentenwahl 2024 als Beschützer Russlands präsentiert wird, blockiert, wie die unabhängige und für die Freiheit des Internets eintretende Organisation Roskomswoboda am Montag mitteilte. Es war unklar, wer die Internetseiten lanciert hatte.Allem Anschein nach wollten Wagner-Söldner mit der Werbung ihren Chef würdigen. Prigoschin betonte in der Vergangenheit stets, dass er keine politischen Ambitionen habe. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) machte hingegen im März darauf aufmerksam, dass der Wagner-Chef seinen Einfluss nutzen könnte, um bei der Präsidentenwahl 2024 anzutreten. Bei der Abstimmung im März dürfte einmal mehr Kremlchef Wladimir Putin antreten, der seit mehr als 23 Jahren regiert."Sei bereit, Prigoschin zu unterstützen, um Russland zu retten", hieß es auf den in Russland nicht mehr abrufbaren Webseiten. Der Söldner-Chef wurde dabei als der "neue Führer des neuen Russlands" dargestellt. Mit ultranationalistischer Rhetorik und dem Slogan "zielsicher schießen, ehrlich arbeiten" kündigten die unbekannten Autoren dabei den Kampf gegen das alte System an. Die Behörden hatten zuletzt mehrere Seiten mit Inhalten zu Prigoschin gesperrt, nachdem er im Kreml in Ungnade gefallen war.Eine Kandidatur Prigoschins gilt inzwischen ohnehin als unwahrscheinlich. Das unabhängige russische Meinungsforschungsinstitut Lewada stellte in einer am Montag veröffentlichten Umfrage fest, dass Prigoschins Popularität in der Bevölkerung seit seinem gescheiterten Aufstand stark gesunken sei. Er soll sich seitdem im benachbarten Belarus befinden.Prigoschin: "Bald werdet ihr unsere nächsten Siege an der Front sehen"18.35 Uhr: Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin hat in einer Audiomitteilung offenbar angekündigt, dass seine Söldnertruppe bald neue Siege an der Front erzielen werde. "Ich bin sicher, dass ihr bald unsere nächsten Siege an der Front sehen werdet", heißt es in der auf einem der Söldnergruppe nahestehenden Telegram-Kanal veröffentlichten Nachricht. Welche Front er damit genau meint und was er vorhabe, sagt er nicht. Hier lesen Sie mehr.Scholz sichert Selenskyj bei Telefonat weitere Unterstützung zu18.28 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag in einem Telefonat weitere Unterstützung zugesagt. "Der Bundeskanzler bekräftigte die fortwährende und unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine angesichts der unverändert anhaltenden Aggression der Russischen Föderation", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Selenskyj habe seinerseits Scholz für die militärische Unterstützung Deutschlands gedankt, insbesondere zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und Artillerie.Scholz und Selenskyj sprachen demnach über die politische, militärische und humanitäre Lage in der Ukraine. Der Bundeskanzler habe angekündigt, dass Deutschland die Unterstützung für die Ukraine auch im militärischen Bereich in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern fortführen werde. Beide vereinbarten demnach auch, "ihren konstruktiven Austausch auch mit Blick auf die globale Unterstützung für eine Friedenslösung fortzuführen und weiter eng in Kontakt zu bleiben".Laut Hebestreit riefen Scholz und Selenskyj zudem gemeinsam dazu auf, das Getreideabkommen unter Ägide der Vereinten Nationen über den 17. Juli hinaus zu verlängern. Dieses trage dazu bei, die globale Ernährungssituation zu verbessern, betonten demnach beide. Russland hat wiederholt damit gedroht, das Abkommen auslaufen zu lassen, das den Export ukrainischen Getreides auf dem Seeweg ermöglicht.Schoigu äußert sich erstmals öffentlich zu Wagner-Aufstand12.57 Uhr: Der kurzzeitige Söldner-Aufstand hat laut dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu keinen Einfluss auf den Militäreinsatz in der Ukraine. Die Rebellion habe darauf abgezielt, Russland zu destabilisieren, sei aber an der Loyalität der Truppen gescheitert und habe keine Auswirkungen auf die Lage an den Fronten gehabt, sagte Schoigu in seiner ersten öffentlichen Äußerung zu dem Aufstand bei einer Sitzung seines Ministeriums in Moskau.Der Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte bei seinem Aufstand Ende Juni die Entlassung von Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow gefordert. Gerassimow, der seitdem nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten ist, ist auch auf den vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Fotos von der Sitzung nicht zu sehen.Selenskyj: Machen Fortschritte bei Gegenoffensive12.27 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte kommen laut Präsident Wolodymyr Selenskyj bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen trotz aller Probleme voran. "Die vergangene Woche war schwierig an der Front. Aber wir machen Fortschritte", schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. "Wir kommen voran, Schritt für Schritt! Ich danke allen, die die Ukraine verteidigen, allen, die diesen Krieg für den Sieg der Ukraine führen!"Medwedew: Ukraine-Konflikt könnte dauerhaft werden11.55 Uhr: Der russische Spitzenpolitiker Dmitri Medwedew sagt, die Konfrontation mit dem Westen könnte Jahrzehnte anhalten und der Konflikt mit der Ukraine zu einem Dauerzustand werden. Russland sei nach wie vor entschlossen, einen Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern, schreibt der Vizevorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates in der amtlichen Zeitung "Rossijskaja Gaseta". Der Konflikt mit der Ukraine könne "dauerhaft" werden, da er für Russland existenziell sei, fügte der Ex-Präsident angesichts der Nato-Regel hinzu, keine in Territorialkonflikte verwickelten Länder aufzunehmen.Zugleich redet er erneut über einen möglichen Atomkrieg. Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen seien viel größer als während der Kuba-Krise 1962. Ein Atomkrieg sei nicht nur möglich, sondern durchaus wahrscheinlich, werde aber wohl keine Gewinner haben. Der einzige Weg zur Deeskalation zwischen Russland und dem Westen seien harte Verhandlungen. Westliche Beobachter sehen in Medwedews wiederholtem "atomaren Säbelrasseln" eine Taktik, um die Verbündeten der Ukraine einzuschüchtern.Russland behauptet, Anschlag auf Krim-Chef vereitelt zu haben09.53 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben ein Attentat auf den Regierungschef der annektierten Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, vereitelt. Mehr dazu lesen Sie hier.Selenskyj: "Gefährliche Botschaften von einigen Republikanern"8.59 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet, die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu verlieren. Das teilte er spanischen Medienvertretern am vergangenen Samstag bei einer Pressekonferenz in Kiew mit. Er habe "gefährliche Botschaften von einigen Republikanern" wahrgenommen, so Selenskyj.Über den Besuch des ehemaligen Vizepräsidenten der USA und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mike Pence sagte Selenskyj: "Mike Pence hat uns besucht, und er unterstützt die Ukraine. Zuallererst als US-Amerikaner und dann als Republikaner." Die Ukraine habe im Moment zwar die Zustimmung beider Parteien. Allerdings gebe es in den jeweiligen Parteikreisen unterschiedliche Botschaften hinsichtlich der Unterstützung für die Ukraine.So kämen von einigen Republikanern gelegentlich Signale, dass es weniger Militärhilfen für Kiew geben könnte. Selenskyj betonte, dass unabhängig davon, wer die nächsten US-Präsidentschaftswahlen gewinne, die Aufrechterhaltung der parteiübergreifenden Unterstützung "das Wichtigste für die Ukraine" sei.Russland: 700.000 Kinder aus der Ukraine haben "Zuflucht gefunden"5.33 Uhr: Russland hat rund 700.000 Kinder aus den Konfliktgebieten in der Ukraine auf russisches Territorium gebracht. Dies teilte Grigori Karasin, Vorsitzender des internationalen Ausschusses des russischen Föderationsrates, in der Nacht zum Montag auf Telegram mit. Die Kinder, die vor Bomben und Beschuss in den Konfliktgebieten geflohen seien, hätten in Russland Zuflucht gefunden. Nach Angaben der Ukraine wurden 19.492 ukrainische Kinder illegal nach Russland deportiert.Bereits im Frühjahr dieses Jahres hat der internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin sowie gegen die Beauftragte für Kinderrechte der russischen Regierung, Maria Aleksejewna Lwowa-Belowa, erlassen. Ihnen wirft der IStGH vor, persönlich für die rechtswidrige Deportation von Kindern von der Ukraine nach Russland verantwortlich sein.Minenfelder und Lufthoheit der Russen sind größte Probleme5.00 Uhr: Die russische Lufthoheit und Minenfelder stellen nach Ansicht des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba die größten Probleme für die ukrainischen Truppen bei ihrer Gegenoffensive dar. Unter Einsatz ihres Lebens müssten die ukrainischen Soldaten am Tag manchmal 200 oder 300 Meter durch ein Minenfeld robben, um das Gelände für die vorrückenden Truppen zu räumen, sagte Kuleba in Kiew in einem Interview von "Bild", "Welt" und "Politico". Die mit Beton, Stahl und anderen Materialien verstärkten Befestigungen der Russen seien schwer zu zerstören.Darüber hinaus würden die Streitkräfte sehr darunter leiden, "dass uns Anti-Luft-, Anti-Hubschrauber- und Anti-Flugzeug-Waffen am Boden fehlen", sagte Kuleba weiter. Mit dem Einsatz von Kampfhubschraubern und Kampfflugzeugen sei es den Russen gelungen, "unsere Gegenoffensivkräfte zu treffen".Verlängerung des Getreideabkommens erneut in der Schwebe2.45 Uhr: Der russische Gesandte bei den Vereinten Nationen in Genf sieht laut einem Medienbericht keinen Grund, das am 18. Juli auslaufende Getreideabkommen zu verlängern. Die Umsetzung der russischen Bedingungen für das Abkommen seien ins Stocken geraten, sagte Gennady Gatilow gegenüber der russischen Zeitung "Iswestija". Russland fordert unter anderem eine Wiederanbindung der russischen Landwirtschaftsbank Rosselkhozbank an das internationale Swift-Bankzahlungssystem.Ukraine: Überall schwere Kämpfe – russische Truppen greifen an0.49 Uhr: Nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin der Ukraine wehren sich die ukrainischen Streitkräfte gegen einen russischen Angriff an den östlichen Frontabschnitten. Auch im Nordosten sei die Situation für sie schwierig, schreibt Hanna Maliar am Sonntag auf Telegram. Es gebe überall schwere Kämpfe. Die ukrainischen Truppen machten aber Fortschritte in der Nähe der zerstörten Stadt Bachmut und im Süden.Auch bei Swatowe im angrenzenden Gebiet Luhansk rückten die Besatzer demnach weiter vor. "Dort toben heftige Kämpfe. (...) Die Situation ist ziemlich kompliziert."Unweit von Bachmut hingegen sei die ukrainische Armee im Vormarsch und habe "Teilerfolge" zu verzeichnen, fügte sie hinzu. Auch im Süden der Ukraine rückten die eigenen Truppen in Richtung der Städte Berdjansk und Melitopol "in schweren Kämpfen, aber allmählich" vor, schrieb Maljar. Sie sprach von "heftigem feindlichen Widerstand".Laut Angaben aus Moskau haben russische Truppen ukrainische Angriffe in der Nähe von Bachmut und in weiter südlich gelegenen Gebieten sowie im Nordosten abgewehrt oder eingedämmt.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.