Tesla-Gigafactory in Grünheide: Die mächtigen neuen Pläne von Elon Musk
Große Pläne vor den Toren Berlins: Tesla will in Grünheide mächtig wachsen. Sorgen machen sich Naturschützer. Doch deren Bedenken will der Konzern entkräften.Der US-Elektroautobauer Tesla will laut einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" die Gigafactory in Grünheide bei Berlin zur größten Autofabrik des Landes ausbauen. Ziel ist eine Verdoppelung der Produktionskapazität von zunächst angepeilten 500.000 Autos auf eine Million Autos im Jahr.Dafür will das Unternehmen von Elon Musk dem Bericht zufolge die Belegschaft der Fabrik auf 22.500 Mitarbeiter aufstocken und zugleich im Norden der Anlage neues Produktionsgebäude errichten, das etwa 700 mal 700 Meter groß ist. Weitere Rodungen sind für den Ausbau derzeit nicht geplant.Derzeit produzieren 11.000 Mitarbeiter rund 250.000 E-Autos in Grünheide, das Teslas größtes Werk in Europa ist. Für die neuen Baupläne muss der E-Auto-Gigant auch mehr Sicherheitsanforderungen als bisher erfüllen.Die Nachrichtenagentur dpa berichtet zudem, dass die Pläne für den Ausbau dazu führen, dass der Betrieb nach der Störfallverordnung von der unteren Klasse in die obere Klasse eingestuft wird. Das schließe einen umfangreichen Sicherheitsbericht ein. Künftig seien weitere Meldepflichten nötig und die Ausstattung der Werksfeuerwehr müsse ein höheres Niveau haben.Bürger können sich in Veranstaltungen über Vorgehen informierenDazu stellt das Unternehmen Anträge in drei Teilen auf eine umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg. Am Dienstag (18. Juli) informiert Tesla bei einer Veranstaltung in Grünheide darüber. Der Antrag soll ab Mittwoch (19. Juli) einschließlich der Stellungnahmen von Behörden öffentlich ausliegen und im Internet (https://www.uvp-verbund.de) zu lesen sein. Bis 18. September können Bürgerinnen und Bürger dann Einwände gegen das Vorhaben erheben.Tesla stellt in Grünheide bei Berlin seit März 2022 Elektroautos her. Das Ziel der ersten Ausbaustufe, 500.000 Autos pro Jahr, wurde bisher noch nicht erreicht. Naturschützer haben Bedenken, weil die Fabrik teils im Wasserschutzgebiet liegt.Die Kapazität für die Produktion von Batteriespeichern soll von 50 auf 100 Gigawattstunden pro Jahr erhöht werden. Im Rahmen des Ausbaus ist die Errichtung einer Anlage für das Batterierecycling vorgesehen, um Materialien aus Batteriezellen zurückzugewinnen. Tesla hatte den Schwerpunkt der Batterieproduktion wegen steuerlicher Vorteile in die USA verlegt. Ob in der Batteriefabrik in Grünheide komplette Batterien gefertigt werden sollen, ist offen.Tesla verspricht: Frischwasserbedarf in der Region soll nicht steigenDer Bedarf an Frischwasser soll mit dem Ausbau nach der Planung des Unternehmens nicht steigen. Vorgesehen sind 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr für eine Produktionskapazität von 500.000 Fahrzeugen im Jahr. Diese Zahl soll nicht zunehmen, wenn der Ausbau auf eine Million Fahrzeuge im Jahr erweitert wird. Auch für Strom ist derzeit keine zusätzliche Kapazität geplant.Lagergebäude sind mit dem Ausbau ebenfalls geplant, sie liegen laut Tesla außerhalb des Wasserschutzgebietes. Die Baumaßnahmen für die Errichtung sollen voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 beginnen. Der Bau eines weiteren Werksgebäudes ist noch nicht terminiert.