Jeep Renegade: Elektro-SUV kommt plötzlich als Benziner
Der Jeep Avenger sollte in Deutschland eigentlich ausschließlich als Elektroauto verkauft werden. Warum der Hersteller einen Rückzieher macht. Als erstes reines Akku-Auto der Marke hatte Jeep den Avenger angekündigt. Das Kompakt-SUV sollte den Nerv der Europäer treffen: ausreichend groß und hoch, aber dennoch wendig genug für die hiesigen Straßen. Mit Technik aus dem Stellantis-Konzern (u. a. Opel, Peugeot, Fiat) sollte der Avenger rein elektrisch auf Kundenfang gehen. Doch plötzlich macht Jeep eine Kehrtwende: Nun ist das SUV auch mit einem 100 PS starken 1,2-Liter-Benziner erhältlich, der es über die Vorderräder antreibt.Verbrennerversion ist nicht neuWoher kommt der plötzliche Sinneswandel? Man muss über den Avenger wissen: Andernorts gibt es ihn schon mit Verbrennungsmotor – das ist vor allem wichtig in Ländern wie Italien oder Spanien, wo die Ladeinfrastruktur noch nicht gut genug ausgebaut ist. Einen Benziner-Avenger zu bauen, bedeutet für Jeep also keinen Zusatzaufwand – die Fahrzeuge gibt es sowieso."Schwarzmarkt" für BenzinerEinerseits begründete Jeep die Entscheidung mit einer hohen Kundennachfrage nach dem Benziner. Das ist nicht erstaunlich, schließlich ist er mit Preisen ab 27.000 Euro gut 10.000 Euro günstiger als der 115 kW/156 PS starke Stromer. Wie Motor1 berichtet, ist die Entscheidung von Jeep-Europachef Eric Laforge zudem pragmatischer Natur: In Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien, in denen der Avenger ausschließlich als Elektroauto verkauft wurde, sei ein paralleler Importmarkt für die Benzinversionen entstanden. Der Benziner-Avenger wurde zu einer überteuerten "Schwarzmarktware", sodass Jeep zum Schutz der Händler und zugunsten einheitlicher Preise die Kehrtwende machte. Allerdings soll die Benzinversion nur in begrenzten Stückzahlen erhältlich sein, denn die Entscheidung des Konzerns steht fest: 2030 sollen nur noch Neuwagen mit E-Antrieb verkauft werden.