Alarm vor Berlin: Löwe auf der Flucht – Zirkus äußert Zweifel
Großer Einsatz am Morgen zwischen Berlin und Potsdam: Dort ist offenbar eine Löwin entkommen. Die Bevölkerung wird vor einer Raubkatze gewarnt.Am Donnerstagmorgen warnt die Polizei die Bewohner mehrerer Orte in Brandenburg und Teilen vom Süden Berlins vor dem Verlassen ihrer Häuser. Grund ist eine Raubkatze, die dort durch die Gegend streifen soll.Ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei Brandenburg hatte t-online am frühen Morgen den Vorfall bestätigt. Vermutlich handele es sich um eine Löwin. Sicher sagen könne man das aber erst nach dem Fund des Tieres. Ein Zeuge hatte die Raubkatze an einer Straße gefilmt.Zu den Orten in Brandenburg zählen unter anderem Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf – in der Warnapp Nina wurde der Warnkreis am Morgen auf ein Gebiet erweitert, das bis zu den südlichen Berliner Bezirken Zehlendorf, Steglitz und Neukölln reicht.9.14 Uhr: So reagiert der BürgermeisterIn Kleinmachnow befolgt ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger offenbar die Sicherheitshinweise von Ordnungsamt und Polizei. Es sind auffallend wenige Menschen unterwegs, wie ein t-online-Reporter beobachtet. Der Betrieb auf dem Markt ist heruntergefahren, so Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert.Er sieht die Gefahr im Ort vor der Löwin im Rahmen: "Und zwar dann, wenn man sich an die Ratschläge der Polizei hält, das heißt man geht nicht im Wald spazieren, geht direkt zum Auto", sagt Grubert t-online vor Ort.Er sei am Morgen selbst kurz mit seinem Hund draußen gewesen. "Man sollte auf jeden Fall nicht ins freie Gelände oder in den Wald gehen".8.52 Uhr: Lokaler Zirkus meldet Zweifel an: Ist es gar keine Löwin?Der Besitzer eines Zirkus, der gerade in Teltow gastiert, bezweifelt, dass es sich bei der flüchtigen Raubkatze um eine Löwin handelt. Roman Rogall vom Circus Rogall sagte der "Märkischen Oderzeitung" (MOZ): "Wir hatten im letzten Jahr einen ähnlichen Fall. Am Ende stellte sich heraus, dass es sich gar nicht um einen Löwen handelte, sondern um einen Kaukasischen Bärenhund."Der Tierkenner sei sich sicher, dass es sich nicht um eine Löwin handeln könne. Und: "Ich wüsste auch nicht, wer hier in der Umgebung privat einen Löwen hält." Der kaukasische Bärenhund, im Übrigen auch ein verbotenes Schutztier, sei der normalen Löwin in seiner Größe ähnlich.8.20 Uhr: So reagiert Kleinmachnow auf die Löwinnen-SucheDie Gemeinde Kleinmachnow hat auf die Suche nach einem entlaufenen Raubtier reagiert, hält aber Einrichtungen offen. Die Kitas seien geöffnet, die Kinder dürften aber nicht in den Garten, sagte eine Sprecherin der Gemeinde. Auch das Rathaus bleibe offen. Den Händlern am Markt sei empfohlen worden, keine Stände aufzubauen. "Es sind kaum Leute da", sagte die Sprecherin.7.40 Uhr: Schläft die Löwin in einem Wald?Mehrere Stunden nach Beginn der Suche nach der Raubkatze sind die Helfer immer noch nicht fündig geworden. Die Polizei Brandenburg teilte auf Twitter mit, dass man weiterhin nach der Löwin suchen würde. Anwohner in der Region sollten Türen und Fenster geschlossen halten.Wie der RBB berichtet, geht die Polizei davon aus, dass die Löwin in einem kleinen Wald schlafe. Die Ermittler haben bislang nach Angaben des Lagediensts aber noch keine näheren Erkenntnisse zum Aufenthaltsort des Tiers.7.12 Uhr: Ist die Raubkatze auch eine Gefahr für die Berliner?Nachdem zunächst Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow im Fokus des Gefahrengebiets lagen, ist die Warnung nun auf den Süden Berlins erweitert worden. Nun liegen auch die Berliner Ortsteile Zehlendorf, Steglitz, Marienfelde und Tempelhof im Gebiet, in dem die Löwin offenbar vermutet wird.6 Uhr: Rätsel um Herkunft der LöwinEinsatzkräfte sind mit zahlreichen Kräften seit Mitternacht im Einsatz. Zwei Polizeihubschrauber kreisten in der Nacht über der Region. Woher das Raubtier stamme, ist bislang unklar. "In der Region vermisst kein Zoo oder Zirkus so ein Tier", so der Sprecher.5.30 Uhr: Video soll Löwin zeigen – Polizei nimmt Zeugen ernstAuf Twitter kursierte in der Früh ein Video, das eine Löwin an einem Straßenrand zeigen soll. Am frühen Donnerstagmorgen ließ sich zunächst nicht bestätigen, ob dieses Video tatsächlich das gesuchte Tier zeigt. Gegen Mitternacht hatte die Polizei mit einer großen Suche nach der Raubkatze begonnen, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei Brandenburg t-online sagte.Die Einsatzkräfte waren von Zeugen alarmiert worden, die die mutmaßliche Löwin gesichtet hatten. Die Polizei hält den Zeugen für glaubhaft, wie ein Sprecher t-online mitteilt. Auch Tierschutzexperten mit Betäubungsgewehren wurden angefordert. Damit soll das Tier wohl im Zweifel ruhig gestellt werden. Über die Warn-App Nina und Durchsagen im Radio wurde die Bevölkerung vor dem Tier gewarnt.
