Wacken: Grobe Fehler bei der Planung? – Besucherin kritisiert Organisation
Das weltgrößte Metal-Festival Wacken säuft ab, wegen des extremen Regens wurde die Anreise gestoppt. Droht dem Festival das Aus? Alle Entwicklungen im Newsblog.Es ist das größte Heavy-Metal-Festival der Welt, 85.000 Fans nehmen teilweise Reisen von Tausenden Kilometern auf sich, um nach Wacken zu kommen. In dem kleinen Dorf findet vom 2. bis 5. August das gleichnamige Festival statt. Doch in diesem Jahr herrscht schon vorher Katerstimmung: Extremer Regen verwüstet die Campingflächen, der Veranstalter reagiert.Feuer im Wacken-CampMittwoch, 10.20 Uhr: Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Itzehoe mitteilte, ist in der Nacht zu Dienstag auf dem Wacken-Gelände ein Feuer ausgebrochen. "Gegen 01.45 Uhr war auf dem Gelände ein Audi eines Halters aus Titisee-Neustadt in Flammen geraten", so der Sprecher am Dienstagvormittag. Das Fahrzeug brannte demnach komplett aus. Es wurden allerdings keine Personen oder weitere Gegenstände verletzt oder beschädigt. Nach einer Stunde war der Einsatz beendet.Das Schlammchaos aus der LuftMittwoch, 9.55 Uhr: Das Wacken-Festival 2023 kämpft gegen Regen und Schlamm. Doch wie ist die Situation tatsächlich? Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß.Bundeswehr-Tonner bleiben streckenMittwoch, 9.51 Uhr: Nichts geht mehr bei Wacken. Selbst Fahrzeuge, die für schwieriges Gelände gemacht sind, stellt der norddeutsche Schlamm offenbar vor massive Probleme. Ein Twitter-Nutzer zeigt Videos, die zeigen, wie Treckerfahrer ehemalige Bundeswehrfahrzeuge durch den Matsch helfen müssen.Wacken-Besucher wütend: "Das ist ganz schön kacke"Mittwoch, 9.22 Uhr: Nach dem am Dienstag verkündeten Anreisestopp für Besucher des Wacken-Festivals mit Fahrzeugen haben bereits angereiste Teilnehmer Kritik geäußert. "Das ist ganz schön kacke. Da hätte man sich schon besser vorbereiten können, allein schon weil es seit Wochen bekannt war, dass es regnen wird", kritisierte Alicia aus Landshut die Organisation des Heavy-Metal-Festivals. Sie mache sich Sorgen, dass das Festival auch noch abgesagt werde."Mir wäre es sogar recht, wenn es noch abgesagt wird", sagte Malte aus dem Ahrtal. Die Festival-Planer hätten gewusst, wie das Wetter ist. "Die hätten das viel früher stoppen können." Deswegen sei er sauer.Fotoshow: Wacken fällt ins WasserMittwoch, 8.56 Uhr: Das Schlammchaos beim Wacken Open Air 2023 in Bildern: Von Hoffnung zur großen Enttäuschung.Einlassstopp hat nicht alle erreicht: "Schon sehr enttäuscht"Mittwoch, 7.44 Uhr: Am offiziellen Starttag von Wacken hat der Einlassstopp noch nicht alle erreicht. Cornelia aus Rosenheim wartet seit Dienstag 16 Uhr auf einem Parkplatz auf Informationen und ist enttäuscht. "Wir haben uns an den Anreisestopp gehalten und die, die nicht drauf gehört haben, sind jetzt teilweise drin", sagt sie einem t-online-Reporter. "Sauer bin ich nicht, aber schon sehr enttäuscht".Zur Kommunikation, die die Fans nur scheibchenweise erreichte, sagt sie: "Die haben halt gekämpft." Eine Absage hätte sie wegen der Menschen vor Ort dennoch nicht für eine bessere Lösung gehalten. "Man hätte früher auf Ausweichflächen setzen müssen." Während Cornelias Nachbarn einpacken, wollen andere trotzdem weiterfahren und es versuchen.Metal-Fans in Hamburg wurden noch Versprechungen gemachtMittwoch, 7.15 Uhr: Auch die Heavy-Metal-Fans, die die Nacht auf dem Parkplatz des Volksparkstadions verbracht haben, sind vom frühmorgendlichen Einlassstopp des Wacken-Veranstalters überrascht worden. Am Dienstagabend hatten sie noch von Ordnern vor dem HSV-Stadion gehört, dass sie am Mittwoch unter Nennung eines Codeworts auf jeden Fall an das Festivalgelände herankommen könnten.Das habe den Fans noch Hoffnung gemacht, so ein t-online-Reporter vor Ort. Doch mit der Ankündigung von Mittwochfrüh darf nun wirklich niemand mehr auf das Festivalgelände. Die Kommunikationsstrategie des Veranstalters war bereits am Dienstag in die Kritik geraten.Festival verkündet kompletten EinlassstoppMittwoch, 4 Uhr: Das Wacken-Festival hat am Mittwochmorgen auf seiner Facebook-Seite einen vollständigen Einlassstopp verkündet. Die Ticketbesitzer, die es bislang nicht auf das Gelände geschafft haben, können damit nicht an dem Metal-Festival teilnehmen, das an diesem Mittwoch in Schleswig-Holstein beginnen soll. Die "vertretbare Besucherzahl" sei in der Nacht erreicht worden.Wie viele Metal-Fans sich nun auf dem Gelände befinden, war am frühen Morgen zunächst unklar. Sicher ist jedoch: Mit der Entscheidung werden wohl Tausende Fans nicht an dem Metal-Festival teilnehmen können. Jegliche weitere Anreise müsse "sofort gestoppt und abgebrochen werden", hieß es vom Veranstalter.Die Entscheidung sei "zum ersten Mal in der Geschichte des W:O:A" getroffen worden. Der Veranstalter teilte zudem mit: "Wir sind sehr traurig, aber die anhaltend schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl."Festivalmitbegründer Jensen verteidigt VorgehenDienstag, 20.25 Uhr: Nach dem am Dienstag verkündeten Stopp des Einlasses von Fahrzeugen auf das verschlammte Gelände des Heavy-Metal-Festivals in Wacken hat Festivalmitbegründer Thomas Jensen das Vorgehen der Veranstalter verteidigt. Die Besucher des Festivals dürften weiter auf das Gelände, "nur nicht mit Auto", sagte Jensen am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur. "Von Stunde zu Stunde versuchen wir, Verbesserungen umzusetzen."Wie viele der 85.000 am Dienstagabend bereits auf dem Gelände weilten, war noch unklar. "Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr", sagte Jensen. Die Veranstalter stimmten sich eng mit den Behörden ab. "Es gibt da eine totale Transparenz." Es dauere, solche Entscheidungen zu treffen. "Schnellere Informationen sind eine Forderung der Zeit." Oberste Priorität bleibe aber die Sicherheit. "Wir machen uns die Entscheidungen nicht leicht."Mann mit 2,14 Promille fliegt von FestivalgeländeDienstag, 20 Uhr: Nicht nur das Unwetter macht manchen Festival-Fans einen Strich durch die Rechnung: Ein Wacken-Besucher aus Nordrhein-Westfalen hat sich den Spaß selbst vorzeitig verdorben. Der 51-jährige Mann hatte 2,14 Promille, sei den Anweisungen eines jungen Security-Mitarbeiters nicht nachgekommen und habe ihn mit einem Schlag leicht verletzt, teilt die Polizei Itzehoe mit. Das führte dazu, dass sich der Mann nun nur noch auf den Campingflächen aufhalten darf, sein Festival-Bändchen musste er abgeben und darf demnach nicht auf das Konzertgelände.Fans mit gemischten GefühlenDienstag, 19.12 Uhr: Nach dem am Dienstag verkündeten Anreisestopp haben bereits angereiste Wacken-Fans Kritik geäußert. "Das ist ganz schön kacke. Da hätte man sich schon besser vorbereiten können, allein schon weil es seit Wochen bekannt war, dass es regnen wird", kritisierte Alicia aus Landshut die Organisation des Heavy-Metal-Festivals. Sie mache sich Sorgen, dass das Festival auch noch abgesagt werde."Mir wäre es sogar recht, wenn es noch abgesagt wird", sagte Malte aus dem Ahrtal. Die Festival-Planer hätten gewusst, wie das Wetter ist. "Die hätten das viel früher stoppen können." Deswegen sei er sauer. Ein anderer Besucher äußerte aber auch Verständnis für die Veranstalter. Es tue ihm unheimlich leid für alle, die sich seit Wochen bis Monaten vorbereitet hätten, sagte Rolf aus dem Sauerland. "Das ist ja ein Riesen-Event und man ist machtlos der Sache gegenüber".HSV-Parkplatz in Hamburg wird zum Mini-FestivalDienstag, 18.15 Uhr: Am Stadion des Hamburger SV ist der Parkplatz am frühen Abend sehr gut gefüllt. Rund 200 Fahrzeuge stehen auf dem hier bereitgestellten Ausweichcampingplatz. Die Stimmung ist laut einem Ordner gut, aber: "Es wird voll werden." Einige Camper grillen, laute Musik ist zu hören. Hier lesen Sie mehr von der Stimmung vor Ort.Anwohner bieten Stellplätze anDienstag, 17.45 Uhr: Bei Kleinanzeigen bieten zahlreiche Nutzer ihrer Hilfe für gestrandete Wacken-Fans an. Ob Wohnmobil-Stellplatz, eine Gartenfläche zum Zelten oder einfach die Möglichkeit, auf Toilette zu gehen – in der Region von Wacken lässt man hilflose Festival-Fans offenbar nicht allein.Bochumer fährt mit dem Fahrrad zum WackenDienstag, 17.30 Uhr: Er hat's geschafft bis auf das Festivalgelände: Der Bochumer Lukas Litwin ist zweieinhalb Tage lang mit dem Rad zum Wacken gefahren. "Ich bin die 420 Kilometer mit dem Gelände-Rennrad gefahren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Dort campt er mittlerweile zum zwölften Mal gemeinsam mit seinem 64 Jahre alten Vater – er im Zelt, der Vater im Wohnwagen.Internationale Fans stranden in DeutschlandDienstag, 17.20 Uhr: Das größte Metal-Festival der Welt holt nicht nur deutsche Fans nach Wacken. Aus allen Ländern der Welt reisten Fans an und sitzen nach dem Anreisestopp irgendwo in Deutschland fest. Das sorgt natürlich für Unmut. "Mein Sohn hat den ganzen Weg aus den USA auf sich genommen und kann jetzt nicht mehr umkehren. Ich hoffe wirklich, dass alles gut wird", schreibt etwa eine Mutter bei Facebook.Ein weiterer internationaler Fan ärgert sich über die seiner Ansicht nach mangelhafte Kommunikation: "Können wir bitte ein Update bekommen. Das letzte war um 13 Uhr, das ist wirklich nicht okay." "Wir sind nun auf halbem Weg von England nach Deutschland. Ich hoffe, das wird noch was, weil wir nicht jetzt nicht wieder nach Hause können", schreibt ein weiterer Fan."Mein Mann und ich sind aus Kanada gekommen. Wir haben uns für die Anreise einen Van gemietet und sind fast da. Es geht nicht nur um den Ticketpreis, es geht um die Kosten für den Van und die ganzen Vorräte, die wir nicht wieder mit nach Hause nehmen können. Das ist die absolut größte Enttäuschung", schreibt ein weiterer enttäuschter Fan.Veranstalter stoppt Kfz-Anreise komplettDienstag, 16.55 Uhr: Düstere Aussichten und eine historische Entscheidung: Wie am Dienstagnachmittag von den Veranstaltern bekannt gegeben wurde, ist die Anreise zum Wacken Open Air "mit Kraftfahrzeugen aller Art" endgültig gestoppt."Durch die anhaltend schwierige Wetterlage mit den zusätzlichen Regenmengen in den letzten 24 Stunden und den daraus resultierenden Zustand der Campingflächen, Veranstaltungsflächen und Zuwege können keine Kraftfahrzeuge mehr das Campinggelände befahren, da sonst die Sicherheit und Versorgung nicht gewährleistet werden kann", heißt es auf der Website.Demnach sollen Fans ihre Anreise abbrechen oder gar nicht erst aufbrechen. Dies gelte bis zum Festivalende am Sonntag. "Wir sind sehr traurig, diese schwere Entscheidung – zum ersten Mal in der Geschichte des W:O:A – treffen zu müssen", so die Veranstalter. Anreisen mit Zug und Shuttlebus seien weiterhin möglich.Kreis Steinburg rechnet nicht mit AbsageDienstag, 16.16 Uhr: Langsam wird die Sorge groß, dass das ausverkaufte Wacken, das am Mittwoch offiziell startet, noch komplett abgesagt wird. "Wir entscheiden von Stunde zu Stunde und bitten um euer Verständnis für die äußerst schwierige Lage. Ihr unterstützt uns am meisten, wenn ihr jetzt zu Hause bleibt", schreiben die Veranstalter am Dienstag. Der Kreis Steinburg ist da jedoch optimistischer: Nach Angaben des stellvertretenden Landrats Marko Förster stehe man im regelmäßigen Austausch mit den Festival-Veranstaltern.Ein Grund, die Veranstaltung abzusagen, bestünde aus seiner Sicht nur, wenn zum Beispiel ein Orkan angekündigt wäre. Aktuell gebe es aber nur Probleme mit Regenwasser. "Aus unserer Sicht ist das Sache des Veranstalters", heißt es.27-Jähriger will mit E-Scooter über Autobahn zum WackenDienstag, 15.45 Uhr: Ein 27-Jähriger hatte seine ganz eigenen Probleme mit der Anreise zum Wacken. Als ihm der Sprit seines Autos ausging, düste er mit dem E-Scooter über die Autobahn. Was dann geschah, lesen Sie hier.15.30 Uhr: Bei einer endgültigen Absage oder Abbruch des Wacken bekommen Festival-Fans ihr Geld erstattet. So steht es in den AGB. Das Ticket in diesem Jahr kostete 299 Euro.Asche von Lemmy Kilmister wird in Wacken beigesetztDienstag, 15.10 Uhr: Abseits des Anreise-Chaos gibt es auch eine Nachricht, die Heavy-Metal-Fans berühren dürfte: Die Asche vom verstorbenen Lemmy Kilmister, dem legendäre Frontmann von Motörhead, soll in Wacken beigesetzt werden. Das rührt auch Wacken-Veranstalter Thomas Jensen.14 Uhr: Die Wetter-Aussichten für die nächsten Tage sind wenig optimistisch: Laut dem Online-Wetterdienst "wetter.com" bleibt es nass, bis Donnerstag ist immer wieder mit Regen zu rechnen. Immerhin: Eine Unwetterwarnung gibt es derzeit nicht. Lesen Sie hier mehr zur Wettervorhersage.Zahlreiche Hilfsangebote für gestrandete Wacken-FansDienstag, 13.30 Uhr: Festival-Fans, die schon auf dem Weg nach Wacken oder sogar kurz vor dem Ziel waren, strandeten irgendwo auf dem Hinweg. Für die Gestrandeten wurde die Fläche am Stadion des Hamburger SV als Ausweichcampingplatz bereitgestellt. Dort harren die Fans nun aus und hoffen, dass es bald weitergeht. Auch Anwohner zeigen sich in den sozialen Netzwerken hilfsbereit und bieten Festival-Fans eine kurzfristige Unterkunft an. Ein besonderes Angebot kam dazu von einem Baumarkt-Leiter im benachbarten Itzehoe, der zum Verkauf stehende Gartenhäuschen zum Schlafen anbot. Auch inAnreisestopp: Veranstalter greift durchDienstag, 13 Uhr: Für die rund 85.000 Besucher des Wacken Open Airs 2023 wurde am Montagabend ein Anreisestopp verhängt. Auch am Dienstag teilen die Festivalveranstalter mit, dass Fans nicht anreisen sollen. Der Regen der vergangenen Tage hat das Gelände des Festivals in eine Schlammwüste verwandelt. Immerhin sind rund 720 Wacken-Fans am Dienstagvormittag mit dem sogenannten Metal-Train im schleswig-holsteinischen Itzehoe angekommen. "Die Einfahrt und der Ausstieg verlief lautstark, aber friedlich. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung", teilte die Bundespolizei am Dienstag mit.Der Dauerregen sorgt schon seit Montag für ein heftiges Verkehrschaos auf sämtlichen Routen. Selbst die Polizei stand im Stau. Doch selbst wer den Stau überwunden hatte, konnte die schlammigen Campingflächen des Wacken Festivals teilweise gar nicht erst befahren.
