E-Auto | Rabatte auf Elektroautos: Diese Modelle werden massiv günstiger
Automobilhersteller gewähren laut einer Studie immer höhere Rabatte auf Stromer. Im Premiumsegment ist der Preiskampf bereits in vollem Gange.Der Kampf um Kunden führt bei E-Autos zunehmend zu steigenden Rabatten. Für einen Stromer im Premiumsegment stieg der durchschnittliche Nachlass um ein Viertel auf 14 Prozent. Im mittleren Segment stieg der Durchschnittsrabatt um ein Drittel auf elf Prozent, ergab eine Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy&. "Lediglich im Volumenmarkt, in dem weiterhin die höchsten staatlichen Kaufprämien locken, blieben die Rabatte weitgehend gleich" bei neun bis zehn Prozent, teilte PwC mit."Im Kampf um Marktanteile liefern sich die Autobauer eine BEV-Rabattschlacht, die nun Europa erreicht", erklärten die Branchenexperten. Nachdem Corona-Lockdowns und Lieferengpässe lange für ein knappes Angebot und hohe Preise gesorgt hatten, zieht die Autoproduktion wieder an. Die Daten "zeigen, dass die Autobauer am deutschen Markt verstärkt auf Rabatte setzen und diese auch für BEVs gewähren".Normale Marktbedingungen nun auch im Elektrosegment Mit einem Anteil von knapp 16 Prozent an den Zulassungen seien die Stromer jetzt auf der Schwelle zum Massenmarkt. Damit "herrschen nun auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen mit allem, was dazu gehört", sagte PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert. "Die Early-Adopter und Überzeugungskäufer haben sich eingedeckt. Nun greifen die Mainstreamkäufer zu, die jedoch härtere Kriterien hinsichtlich Produkt und Preis anlegen."Deutsche Autobauer müssen aktuell mit steigender Konkurrenz aus China kämpfen. Hersteller wie MG, BYD, Nio, Ora oder Aiways drängen auf den Markt und bieten mittlerweile vergleichbare Qualität zu günstigeren Preisen. In China wiederum haben Marken wie VW Schwierigkeiten, ihre E-Autos loszuwerden: Die Kunden dort legen Wert auf technische Spielereien und Vernetzung mit dem Internet – hier hängen europäische Marken im Vergleich zu einheimischen Marken hinterher. Den ID.3 bietet VW in China aktuell für umgerechnet 15.000 Euro an – in Deutschland ist der Kompaktstromer mehr als doppelt so teuer.Preiskampf belastet GewinneAber: Die Rabatte belasten die Gewinnmargen. Zudem steigen die Preise für Lithium und andere Rohstoffe wieder. Die deutschen Autobauer würden in einen Preiskampf gezwungen, den sie nur bestehen könnten, wenn sie Puffer bei den Kosten hätten, heißt es von PwC. In Deutschland gebaute Stromer seien rund 40 Prozent teurer als die gleichen Modelle, die in China gebaut und verkauft würden. Chinesische Autokonzerne verkauften ihre Stromer in Deutschland ebenfalls rund 40 Prozent teurer als in China, wo es gerade weitere Preissenkungen gegeben habe.Starkes Wachstum in KernmärktenIn den ersten sechs Monaten wurden laut dem Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach in China, Europa und den USA insgesamt gut 4 Millionen vollelektrische Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem Plus von 36 Prozent.Größter Markt bleibt China mit 2,6 Millionen E-Auto-Neuzulassungen. Der Marktanteil der Stromer steigt dort auf knapp 23 Prozent. In Europa inklusive Vereinigtem Königreich und den EFTA-Staaten kamen 939.000 Fahrzeuge neu auf die Straße (plus 45 Prozent). Der US-Markt legte um 47 Prozent auf 560.000 Einheiten zu.Stärkster Hersteller war im ersten Halbjahr Tesla mit weltweit 889.000 Auslieferungen (plus 57 Prozent). Stark auf den Fersen ist dem US-Hersteller der chinesische Wettbewerber BYD, der beim Absatz auf 617.000 Pkw nahezu verdoppelt hat. Der Volkswagen-Konzern folgt mit 321.000 Einheiten und einem Plus von 49 Prozent auf Rang drei. Starkes Wachstum zeigten auch die E-Auto-Neuzulassungen von BMW und Mercedes-Benz, die sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum in etwa verdoppelt haben.