Gewitter: Hier droht in Wohnwagen und Wohnmobilen Gefahr
Autos bieten einen Schutz vor Gewittern. Doch bei Campingfahrzeugen sieht das teils anders aus. Wo Sie vor Blitzen sicher sind.Dunkle Wolken ziehen auf, am Himmel grummelt es und erste Blitze zucken in Richtung Erde: Vor allem im Sommer entlädt sich nach starker Hitze schnell ein Gewitter. Für die einen faszinierend, für die anderen extrem gruselig – und im Freien durchaus gefährlich.In einem normalen Auto ist man gut vor Blitzeinschlägen geschützt: Die Karosserie bildet einen sogenannten Faradayschen Käfig. So wird die elektrische Entladung beim Einschlag um die Insassen herumgelenkt. Trotzdem gilt: Schließen Sie alle Fenster und natürlich auch das Schiebedach – falls möglich, ziehen Sie auch die Antenne ein. Doch wie steht es um Campingfahrzeuge wie Wohnmobile oder Wohnwagen?Wie gut ist man im Wohnmobil vor Blitzeinschlägen geschützt?Bei Campingfahrzeugen kommt es beim Thema Blitzschutz ganz darauf an, aus welchen Materialien sie gebaut sind:Bei Fahrzeugen mit einer Metallhaut aus mindestens 0,5 Millimeter starkem Aluminium gibt es laut ADAC keine Probleme. Aber diese und andere Metallteile müssten leitend mit dem Fahrzeugrahmen verbunden sein. Campingbusse oder Kastenwagen gehören zu dieser Kategorie, hier sind Sie gut vor Blitzeinschlägen geschützt.Anders steht es mit Fahrzeugen, die einen Kunststoff- oder GFK-Aufbau haben. Hier gibt es einen bedeutenden Unterschied: Falls das Fahrzeug komplett aus Kunststoff besteht und kein Metallgerippe oder -geflecht in den Außenwänden hat, gibt es laut ADAC keinen Faradayschen Käfig – und daher keinen Schutz gegen Blitzschlag. Wenn allerdings nur die Beplankung aus Kunststoff besteht und auf einem Metallgerippe befestigt wurde, kann die Blitzenergie abfließen.So schützen Sie sichBlitze schlagen an exponierten Punkten ein – also in frei stehende und/oder besonders hohe Objekte. Parken Sie deshalb nicht auf Anhöhen oder in der Nähe von Masten oder anderen Gegenständen – der Blitz kann auch auf Ihren Camper überspringen.Bei Fahrzeugen mit Kunststoffaufbau rät der ADAC, sich während eines Gewitters nach Möglichkeit in der Mitte des Fahrzeugs bodennah in Hockstellung aufzuhalten. Eine Alternative ist es, sich in der Fahrerkabine aufzuhalten – sie besteht in der Regel vollständig aus Metall.Bei einem Wohnwagen aus Kunststoff können Sie sich alternativ in Ihrem Auto aufhalten, bis das Schlimmste vorbei ist. Aber gehen Sie kein Risiko ein: Wenn die Blitze bereits über Ihnen zucken, bleiben Sie im Wohnwagen.Nicht nur Blitze sind ein RisikoMit einem Gewitter gehen nicht nur gefährliche Blitze einher, sondern meist auch Regen, Hagel oder Sturmböen. Herabfallende Äste, umherfliegende Teile oder umstürzende Bäume stellen durch ihre höhere Wahrscheinlichkeit ein deutlich größeres Risiko dar als Blitzeinschläge. Achten Sie also darauf, nicht in der Nähe von einzeln stehenden Bäumen zu nächtigen.Gewitter: So sollten Sie sich im Wohnmobil oder Wohnwagen verhaltenSchließen Sie alle Türen, Fenster sowie Hub- oder Klappdächer und ziehen Sie die Markise ein, falls vorhanden.Entfernen Sie auch alle Antennen.Trennen Sie die 230-Volt-Stromversorgung vom Camper und schalten Sie Elektrogeräte ab.Waschen Sie während des Gewitters nicht ab und vermeiden Sie es, zu duschen.Halten Sie sich nicht im Vorzelt auf und fassen Sie keine metallischen Gegenstände an, die mit der Karosserie verbunden sind.Strecken Sie den Kopf nicht aus Luken oder Fenstern.Checken Sie nach einem Gewitter auch die Reifen Ihres Campers – falls ein Blitz das Fahrzeug getroffen hat, kann der Stahlgürtel Schaden nehmen.