Prorussischer Autokorso und Ukraine-Tag in Köln: Polizeipräsident äußert sich
Am Sonntag finden in Köln zwei Veranstaltungen statt, die nicht konträrer sein könnten. Kölns Polizeipräsident äußert sich zur brisanten Lage.Die prorussische Aktivistin Elena Kolbasikova hat für den kommenden Sonntag einen Autokorso durch Köln angemeldet. Ausgerechnet dann, wenn der "Ukraine-Tag" stattfindet.Der Korso soll um 12 Uhr von der Deutzer Werft unter dem Motto "Frieden mit Russland" starten. Insgesamt werden rund 1.000 Teilnehmer und etwa 200 Autos erwartet, wie die Polizei erklärt. Die Route führt durch die Innenstadt und entlang des Rheinufers zurück zum Ausgangspunkt. Im Bereich der Platzfläche "Am Schokoladenmuseum" werde es eine Gegendemonstration mit etwa 50 Teilnehmern geben, die von 1130 Uhr bis 19 Uhr unter dem Motto "Keine Putin Propaganda in Köln" stattfindet. Lesen Sie hier mehr dazu.Elena Kolbasnikova: Wer ist die Frau hinter den "Russenkorsos"?Währenddessen wird dort auch der "Ukraine-Tag" veranstaltet, ein Festival zur Unterstützung ukrainischer Kunst und Kultur. Die Bereitschaftspolizei sei vor Ort, um mögliche Zusammenstöße zwischen verschiedenen Meinungsgruppen zu verhindern. Während des Autokorsos könne es zu kurzfristigen Straßensperrungen im Innenstadtbereich kommen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.Polizeipräsident äußerst sichPolizeipräsident Falk Schnabel betonte: "Wir sind uns der emotionalen Bedeutung und der Sensibilität bewusst, die mit Versammlungen zu diesem Thema einhergehen. Wir erkennen an, dass viele Menschen aufgrund des kriegerischen Geschehens in der Ukraine besorgt sind".Dennoch sei die Polizei an die Prinzipien der Versammlungsfreiheit und der Neutralität gebunden. "Wir haben entsprechende Auflagen erlassen, um jegliche Unterstützung für den Krieg oder das Infragestellen der Souveränität der Ukraine zu untersagen. Unsere Einsatzkräfte werden mit Sensibilität, aber auch Entschlossenheit handeln, falls Teilnehmer der Versammlungen die Versammlungsfreiheit nutzen, um rechtswidrige Aktionen oder bedrohliche Äußerungen gegenüber anderen zu unternehmen", so Schnabel.