Robotaxis für erotische Spielchen: Trend in San Francisco
Fahrgäste in Robotaxis nutzen die Abwesenheit eines Fahrers offenbar auf besondere Art und Weise aus. Sie genießen ein Schäferstündchen.In San Francisco dürfen Robotaxis den ganzen Tag über fahren. Das erlaubte vergangene Woche die kalifornische Fahrzeugbehörde. Doch mit den selbstfahrenden Taxis kommen auch Probleme. Da wären zum einen Staus durch liegengebliebene Fahrzeuge. Bewohner der Stadt hatten berichtet, dass einige Robotaxis am Wochenende plötzlich stehengeblieben seien – offenbar ein Softwareproblem.Aber es taucht noch ein weiteres Verkehrsrisiko auf, wie der "San Francisco Standard" berichtet. Da es in den Automobilen keinen Fahrer mehr gibt, sind Fahrgäste ganz allein – und nutzen die Zweisamkeit bisweilen zum erotischen Vergnügen aus. "Wir sind eingestiegen und haben sofort losgelegt", sagte eine Fahrgästin namens Megan dem Online-Magazin. Ihr Partner habe bereits sechsmal Sex in einem Robotaxi gehabt. Nach Recherchen des Magazins komme das häufiger bei der Firma Cruise vor, die selbstfahrende Autos anbietet. Das Magazin habe keinen Fall beim Konkurrenten Waymo finden können.Die selbstfahrenden Taxis sehen aus wie normale Fahrzeuge, nur dass der Fahrersitz leer bleibt. Gäste können auf dem Beifahrersitz Platz nehmen oder auf der Rückbank.Ist Sex im Taxi erlaubt oder nicht?"Die Mehrzahl unserer Fahrgäste zeigt Respekt und folgt den Regeln", sagte ein Sprecher von Waymo gegenüber dem San Francisco Standard. Wettbewerber Cruise warnt sogar die Fahrgäste, die Spaß haben wollen. Zwar sei kein Fahrer da und die Fenster könnten beschlagen. Aber: "Wir nehmen das Fahrzeuginnere aus Gründen der Sicherheit mit Kamera auf Video auf", heißt es auf der Webseite des Unternehmens. "Sollte etwas während der Fahrt geschehen, können wir das untersuchen".Ganz unumstritten sind Videoaufnahmen nicht. Denn diese können auch der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Entsprechende Anfragen hat es nach Medienberichten bereits gegeben. "Ich betrachte dies als eine Erweiterung der Automobilüberwachung, bei der wir seit Jahren immer mehr Funktionen haben, die unsere Autos in Polizeiwerkzeuge verwandeln", sagte Albert Fox Cahn, ein Anti-Überwachungsaktivist und Direktor des Surveillance Technology Oversight Projekt, gegenüber dem britischen "The Guardian".Anbieter verweisen auf TransportbedingungenAuch ohne Kamera bleiben die Aktivitäten im Inneren der Robotaxis nicht unbedingt im Verborgenen. Mitfahrerin Megan berichtete, dass nahe des Golden Gate Parks die dort installierten Lampen das Innere des Wagen beleuchtet hätten. Und auch ein Fußgänger hätte sich bei einer anderen Fahrt bei näherem Hinschauen gewundert, was dort vorgehe.Die beiden Robotaxi-Anbieter wollten auf Anfrage des Magazins keine klare Antwort geben, ob Sex im Wageninneren erlaubt sei oder nicht. Cruise verwies laut Bericht darauf, dass man nichts machen sollte, dass andere einschränke. Auch seien Drohungen und unanständige Handlungen gegenüber anderen gegen die Regeln. Unklar ist aber, ob das auch bei beiderseitigem Einverständnis gilt. Das befragte Paar meinte, Beischlaf im Taxi sei zwar nicht besonders bequem. Aber dass man in der Öffentlichkeit unterwegs sei und ein Tabu breche, mache Spaß und sei aufregend.