Tesla-Gigafactory in Grünheide: Standort verpasst eigenes Ziel
Die Pläne waren groß, doch bisher hakt es bei der Umsetzung: Die Fabrik des Elektroauto-Pioniers nahe Berlin enttäuscht laut internen Berichten mit niedrigen Fertigungszahlen.Tesla war mit großen Ambitionen an den Start gegangen: In Grünheide sollten jede Woche rund 5.000 Elektroautos vom Band rollen. Doch dieses Ziel ist laut einer Recherche des Wirtschaftsmagazins "Business Insider" bisher nur einmal erreicht worden. Und das auch nur, weil Mitarbeiter zahlreiche Überstunden eingelegt hätten. Außerdem soll die Produktionsmenge demnach seither stark zurückgegangen sein.Das Ziel, das der US-Autobauer noch im März für sein einziges deutsches Werk verkündet hatte, scheint inzwischen unrealistisch. Interne Unterlagen der Firma von Juli und August, die "Business Insider" einsehen konnte, sollen zeigen, dass die erwünschten Produktionsmengen dementsprechend angepasst worden sind. Pro Tag sollen demnach nun 870 Fahrzeuge fertiggestellt werden, was einer wöchentlichen Menge von 4.350 Neuwagen entspricht. Verglichen mit den Zielzahlen von März sind das wöchentlich 650 Autos weniger.Und die Talfahrt soll noch nicht zu Ende sein: Das Magazin zitiert Mitarbeiter, die über viele offene Stellen, eine deutliche Arbeitsverdichtung und einen dementsprechend hohen Krankenstand in der Produktion klagen. Die Ziele seien zuletzt entsprechend weiter gedrosselt worden. Auf Anfrage der "B.Z." gab Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sich überrascht über diese Entwicklung: Er kenne die aktuellen Produktionszahlen nicht, gehe aber davon aus, dass "bei den Arbeitskräften alle Ampeln auf grün" stünden.