Berlin: Unfall nach Verfolgungsjagd mit 100 km/h – "Kokstaxi"-Fahrer flieht
Am Mittwochabend ist der Fahrer eines vermeintlichen "Kokstaxis" auf der Flucht vor der Polizei verunfallt. Der Mann am Steuer war viel zu schnell unterwegs, als er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor.Zwei Zivilbeamten fiel der 43-Jährige gegen 22.30 Uhr in der Grünberger Straße im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg auf, weil er laut Polizei mehrfach aus seinem Auto aus- und wieder eingestiegen sei. Die Polizisten vermuteten, dass der 43-Jährige gerade dabei war, aus seinem Auto heraus mit Drogen zu handeln.Als der Mann losgefahren sei, hätte die Streife ihn verfolgt. Als die Beamten ihn an der Kreuzung der Puschkinallee und der Bouchéstraße kontrollieren wollten, habe der Mann jedoch Gas gegeben und sei mit etwa 100 Kilometern pro Stunde geflüchtet. Auf der Bouchéstraße habe er dann die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und sei mit zwei geparkten Autos kollidiert.Verdächtiger ist noch nicht gefasstZur Festnahme des Verdächtigen kam es laut der Polizei daraufhin aber nicht. Der Mann sei zu Fuß weiter geflüchtet. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft habe die Polizei das verunfallte Auto durchsucht. Dabei hätten die Einsatzkräfte zwei vermeintlich mit Kokain gefüllte Mikroreagenzgläser sowie Geld sicherstellen können. Anhand der im Wagen liegenden Papiere sei der Geflüchtete identifiziert worden.Gefasst ist er allerdings noch nicht, wie eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage von t-online mitteilte. Die Ermittlungen würden noch laufen. Man habe jedoch die Erkenntnis gewonnen, dass es sich in der Tat um den Fahrer eines "Kokstaxis" handele.Die Berliner Polizei schrieb zu dem Fall auf der Plattform X (vormals Twitter) auf humorige Art und Weise einen nicht ganz erst gemeinten Aufruf an den Gesuchten. Dieser könne sich seine Papiere auf dem Polizeirevier abholen. Das Kokain werde er jedoch nicht zurückbekommen.Die sogenannten "Kokstaxis" sind ein Phänomen, das in den vergangenen Jahren in der Hauptstadt vermehrt aufgekommen ist. Das Prinzip dieser Form des Drogenhandels ist die Lieferung von Betäubungsmitteln aller Art per Auto direkt an die Käufer. Diese bestellen zumeist per Handy bei den Händlern, die dann zum verabredeten Bestimmungsort fahren und die Rauschmittel ausliefern.