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Nach schwerem Unwetter in Bad Bayersoien: Tote Haustiere, zerstörte Dächer

Am Wochenende wurde die 1.300-Seelen-Gemeinde Bad Bayersoien von schweren Unwettern getroffen. Die Folgen sind immens. Nun bauen alle gemeinsam das Dorf wieder auf.Zerstörte Dächer, zerschlagene Scheiben, verwüstete Gärten: Im oberbayerischen Bad Bayersoien herrscht der Ausnahmezustand. Am Samstag zog ein Unwetter durch das Dörfchen im Landkreis Oberammergau und brachte Hagel, Regen und heftige Sturmböen mit sich. Infolgedessen rief Landrat Anton Speer (Freie Wähler) den Katastrophenfall aus. Die Einheimischen vor Ort sind angesichts der schweren Schäden erschüttert.Bad Bayersoien: Tote Haustiere und zerstörte Dächer"Alles ist kaputt", klagt etwa Christel Maier. Das Dach ihres Hauses, das ihres Sohnes und das des Schuppens – alles ist in kleinste Einzelteile zerlegt.Nicht nur einen immensen Sachschaden hat die 70-Jährige durch den Hagel zu beklagen. "Unsere Katze ist tot. Sie war auf der Straße unterwegs und hat vor lauter Angst wohl nicht mehr gewusst, wohin. Ich habe sie dann am Sonntag leblos aufgefunden, mit einer riesigen Wunde am Schädel." Auch Christel Maier habe ein faustgroßes Hagelkorn am Kopf getroffen, das "eine dicke Beule" hinterlassen habe.Nicht nur die Einwohner, sondern auch viele Touristen sind von den Folgen des Gewitters betroffen. "Eigentlich wollten wir am Sonntag abreisen, dann zerstörte das Unwetter unser Auto komplett. Totalschaden. Bis ein Ersatzwagen kommt, dürfen wir dank unserer Vermieterin kostenlos weiter in unserer Ferienwohnung wohnen. Das ist wirklich sehr freundlich", berichtet ein Touristenpaar aus Mannheim über den Ausgang ihres zweiwöchigen Bayern-Urlaubs.Tennisballgroße Hagelkörner – 370 Einsatzkräfte vor OrtNur rund 15 Minuten hat das Unwetter am Samstagnachmittag über dem bayerischen Dörfchen gewütet – und doch ist das Ausmaß der Zerstörung immens. Mindestens 80 Prozent der Häuser in Bad Bayersoien sind laut Einsatzkräften durch das Gewitter beschädigt worden.Insbesondere die Dächer vieler Häuser sowie zahllose Autos wurden durch die riesigen Hagelkörner zerstört. Sie sollen zum Teil zwischen sechs und acht Zentimeter Durchmesser gehabt haben. Gärten und Höfe sind verwüstet. Ersten Schätzungen zufolge gehen die Sachschäden in die Millionenhöhe. Menschen seien zum Glück nicht ernsthaft verletzt worden.Unmittelbar seit Einbruch des Gewitters sind nun zahllose Einsatzkräfte vor Ort. Waren es am Anfang noch unter 200, stieg die Anzahl der Helfer am Montag bei anhaltendem Dauerregen auf rund 370 an. Beteiligt sind unter anderem diverse Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis, aber auch das Bayerische Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Bergwacht."Wir sind heute seit neun Uhr morgens im Einsatz", berichtet ein junger Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Altenau einer Reporterin vor Ort. "Überwiegend sind wir damit beschäftigt, Planen auf den zerstörten Dächern zu befestigen, um zu verhindern, dass es hineinregnet." Wie lange die Schicht heute noch dauern werde? "Wir arbeiten, bis wir keine Kraft mehr haben", sagt der junge Mann.Freiwillige helfen und spenden NahrungsmittelFreundlichkeit und Zuversicht begegnen einem im einst so urigen Bad Bayersoien an jeder Ecke: Ausnahmslos alle helfen, wo sie nur können. Darüber freut sich Birgit Klöckl, deren Familie seit 1981 Ferienwohnungen vermietet. "An unserem Dach sind durch das Unwetter große Schäden entstanden. Zum Glück sind viele Freunde und Verwandte gekommen, um mit anzupacken", berichtet die 53-Jährige. Im Hintergrund werkeln besagte Helfer schon seit Stunden auf dem Dach herum. Trotz Regen, trotz Wind – hier lässt sich keiner unterkriegen.Für das Wohl der Helfer und Einsatzkräfte wird ebenfalls herzlichst gesorgt: Sie alle finden für eine Verschnaufpause im Schützenheim Bad Bayersoien Unterschlupf. Dort gibt es nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch warmes Essen.Viele der Speisen werden von Einheimischen gespendet: "Wir müssen gar nicht fragen. Die Leute stehen hier einfach in der Tür und bringen ungefragt Essen vorbei. Das ist toll, es halten einfach alle zusammen", berichtet einer der Helfer in der Versorgungsstelle.Noch bis einschließlich Dienstag ist die Versorgung der Einsatzkräfte geplant, danach will man weitersehen, wie sich die Lage in der Gemeinde entwickelt hat. "Haben Sie eigentlich schon was gegessen?", will der Verantwortliche der Versorgungsstelle am Ende des Gesprächs auch von der Reporterin wissen. In Bad Bayersoien sorgt man eben füreinander.