Raum Görlitz: 42 Flüchtlinge aufgegriffen – Schleuser längst auf und davon
Mittlerweile gehöre es zum Alltag der Bundespolizei, Menschen ohne Papiere hinter der Grenze aufzugreifen. Die Schleuser sind dann oft nicht mehr auffindbar.Innerhalb von 24 Stunden hat die Bundespolizei im Raum Görlitz 49 Flüchtlinge aufgegriffen und zwei Schleuser festgenommen. Die beiden Männer im Alter von 28 und 32 Jahren hätten in der Nacht zum Freitag mit zwei Autos insgesamt sieben Flüchtlinge auf der A4 von Polen nach Deutschland gebracht, teilte die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf mit.In vielen Fällen wird die Bundespolizei allerdings erst gerufen, wenn die Schleuser längst davon sind. "Mittlerweile gehört es zu unserer täglichen Arbeit, dass wir Menschen ohne Papiere aufgreifen, die von Schleuser hinter der Grenze abgesetzt werden", sagte ein Sprecher des Lagediensts der Bundespolizei Pirna t-online."Gummidichtungen rausgerissen, um mehr Luft zu bekommen"So wurden am Donnerstag im Stadtgebiet Görlitz, in Uhyst, Tauchritz und Rietschen insgesamt 42 Migranten in Gewahrsam genommen – die Schleuser waren da schon nicht mehr auffindbar. Viele hätten einen Asylantrag gestellt und seien zu Erstaufnahmeeinrichtungen weitergeleitet worden.Obwohl Szenen wie diese längst zum Alltag der Bundespolizisten dazugehören, gehe ihnen die Erlebnisse immer wieder nah: "Wer die Tür eines Transporters öffnet, schaut in die Gesichter vieler Flüchtlinge auf engstem Raum. Dann denkt man: Das ist doch völlig irre. Viele sind erschöpft und wirken apathisch. Sie reißen während der Fahrt die Gummidichtung aus den Türen, um mehr Luft zu bekommen", fasst es der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel zusammen. Hier lesen Sie, wie momentan ein Tag bei der Bundespolizei in der Grenzregion abläuft.