Fehlermeldung

Deprecated function: Array and string offset access syntax with curly braces is deprecated in include_once() (line 20 of /mnt/web715/a0/94/5496894/htdocs/automotivemedia-cms/includes/file.phar.inc).

Mercedes Concept CLA Class: Dieses E-Auto gibt es auch als Verbrenner

Mit dem Concept CLA Class gibt Mercedes einen Ausblick auf die Neuauflage des CLA. Doch entscheidender ist, was technisch unter der Blechhaut des Stromers steckt.Mercedes schlägt mit dem Concept CLA Class auf der IAA Mobility in München das nächste Kapitel seiner Elektrifizierungsstrategie auf. Die MMA-Plattform (Mercedes-Benz Modular Architecture) wird das Fundament künftiger Elektro-Einstiegsmodelle der Marke, die 2024 mit großer Reichweite und starkem Rechenhirn auf den Markt kommen werden.Das Konzeptfahrzeug gibt gleichzeitig einen konkreten Ausblick auf Design und Innenraum der kommenden Fahrzeugfamilie, die aus mindestens vier Mitgliedern – geplant sind zusätzlich ein Shooting Brake und zwei SUV – bestehen wird. Erste Details zur Technik lassen aufhorchen.Nicht ausschließlich elektrischDenn das Antriebssystem wird nicht ausschließlich elektrisch sein: Auf MMA-Basis wird es weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor geben. Diese werden in einigen Märkten noch in Jahren gefragt bleiben, weshalb Mercedes die zweigleisige Strategie verfolgt. Plug-in-Hybride, so die Produktmanagerin Christina Currle-Hamel, sind auf MMA-Basis hingegen ausgeschlossen. Mercedes-Chef Ola Källenius erläuterte im Interview, warum E-Autos auch auf absehbare Zeit teuer bleiben dürften.Die primäre Ausrichtung der Plattform sei ohnehin die auf E-Autos. Diese sollen dank neuer 800-Volt-Architektur und einem in vielen Punkten auf Effizienz getrimmten Fahrzeug bis zu 750 Kilometer Reichweite bieten. Zahlen zu den Batterieformaten werden noch keine genannt, dafür aber ein niedriger Verbrauchswert von 12 kWh pro 100 Kilometer. Langstreckentauglichkeit verspricht außerdem der Onboard-Lader der kommenden MMA-Serienfahrzeuge, denn dieser soll mit bis zu 250 kW Strom in die Akkus jagen. Das 800-Volt-System erlaubt sogar deutlich mehr – bei Mercedes ist man jedoch der Ansicht, mit 250 kW einen für Kunden guten Kompromiss aus Geschwindigkeit und Beanspruchung der Akkus gefunden zu haben. Immerhin lassen sich bereits mit dieser Leistung 400 Kilometer Reichweite in 15 Minuten nachtanken.Klassische FormenWie seriennah ist das Design des Concept CLA, das Ende 2024/Anfang 2025 auf den Markt kommen soll? Wahrscheinlich sehr. Während sich bei einigen aktuellen Viertürer-Coupés von Mercedes in der Seitenansicht Front und Heck nicht so recht voneinander unterscheiden, wirkt das CLA Concept mit langer und flacher Front, dem bogenförmigen Dachverlauf und dem knackigen Heck klassisch. Trotz der vier Türen hat es den Charme eines "echten" Coupés. Typische Kunden der Marke dürfte Mercedes mit diesem Styling wieder abholen.Ganz so flach wie das Showcar wird der elektrische Serien-CLA allerdings nicht werden – und viele Details wie die Unmengen an Chrom und beleuchteten Sterne werden wohl auch nicht in Serie gehen. Hier bleibt das Concept, auch wenn es bereits seriennahes Design zeigt, eben doch ein typisches Showcar.Innenraum mit viel Bling-Bling – und nachhaltigen DetailsDas wird auch auf viele Details des hell eingerichteten und chromblitzenden Innenraums zutreffen, der mit etlichen Wow-Effekten ausstaffiert wurde. Neben viel Bling-Bling finden sich auch nachhaltige Elemente wie Öko-Textilien, mit Kaffeebohnen gegerbtes Leder oder aus Papierstoff gefertigte Zierteile. Mit diesen eher unscheinbaren Details soll der Umweltgedanke stärker in den Fokus rücken, was auch beim Serienfahrzeug etwa mit aus Zellulose und Hanffasern gefertigten Bauteilen ein Thema wird.Apropos Serie: Das gute Platzangebot des Showcars soll dem des kommenden Serien-CLA entsprechen. Dieser startet in Deutschland übrigens zuerst elektrisch, zunächst mit Heckantrieb als Single-Motor-Version, danach mit Allrad (4Matic) als Dual-Motor-Variante. Eine Verbrennerversion mit Frontantrieb soll es ebenfalls geben.Superrechner und SelbstfahrfunktionenEin besonderes Detail im CLA Concept findet sich mittig im vorderen Fußraum in Form eines leuchtenden Kästchens mit der Aufschrift "MB.OS". Dieses Bauteil symbolisiert das neue digitale Fundament von Mercedes. In dem Kästchen steckt nämlich ein Superrechner mit wassergekühltem Chip, der im Zusammenspiel mit dem von Mercedes selbstentwickelten Betriebssystem MB.OS (Mercedes-Benz Operating System) den zunehmend anspruchsvolleren Anforderungen der digitalen Autozukunft gerecht werden soll.Gäste sollen sich in Fahrzeugen der MMA-Generation wie in einem zweiten Zuhause fühlen und im Auto keinen digitalen Komfort mehr vermissen. Und sie können künftig viele Selbstfahrfunktionen genießen. Vom Start ab sollen MMA-Fahrzeuge Level-3-fähig sein. Ein weiteres Kästchen, das sich außen zwischen Windschutzscheibe und Dach befindet, deutet beim CLA Concept einen entsprechenden Sensor-Cluster mit Lidar an. Beim Serienmodell wird dieses Bauteil wohl etwas anders aussehen, doch darf man sich als Kunde schon mal an die Integration einer neuen Sensor-Generation für hochautomatisierte Fahrfunktionen gewöhnen.Schritt zur CO2-NeutralitätDarüber hinaus markiert die MMA-Plattform für Mercedes einen wichtigen Schritt hin zur Erreichung der "Ambition 2039", mit der sich der Hersteller selbst dazu verpflichtet hat, bilanziell CO2-Neutralität in seiner gesamten Wertschöpfungskette bis 2039 zu erreichen. Das betrifft die Lieferketten, Produktion und Logistik, die sogenannte Well-to-wheel-Bilanz und das Lifecycle-Ende der Fahrzeuge. Deshalb, so Mercedes, wurde MMA von Grund auf nachhaltig gedacht.Unter anderem wird die Zell- und Kathodenherstellung CO2-neutral sein, weshalb kommende Batterien bereits bei ihrer Herstellung um 40 Prozent weniger Klimagase verursachen werden. Ziele für Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft sind in einigen Bereichen wie etwa den im Fahrzeug verwendeten Textilien relativ leicht erreichbar. Bei anderen Werkstoffen wie etwa Stahl steht man vor größeren Herausforderungen. Hier wird Mercedes abhängig davon sein, wie schnell der Stahlindustrie ihre Transformation gelingt. Sollte es in einigen Bereichen nicht gelingen, bis 2039 klimaneutral zu werden, will der Autobauer etwa mit zertifizierten Klimaschutzprojekten Ausgleiche schaffen.