Berlin: Smart fährt modernsten Blitzer um – So geht es nun weiter
Ein kleines Auto räumt ein für viele Berliner großes Ärgernis ab. Viele jubeln – doch Gaffer sorgen für Unmut bei der Polizei. An der Unfallstelle dürfte zudem bald ein neuer Blitzer stehen.Der überraschende "Tod" einer der modernsten Blitzersäulen Berlins sorgt unter zahlreichen Autofahrern im Netz für Schadenfreude: Sie hatte am Tempelhofer Damm an der Auffahrt zur A100 in den vergangenen Monaten wohl zahlreiche Berliner erwischt – nun wird sie hier wohl für einige Zeit nicht mehr blitzen.Der Grund ist ein Smart-Fahrer, der am Wochenende an der Auffahrt zur A100 erst zahlreiche Poller umgelegt hatte und dann auch die Säule mit sich riss. Wie ein Reporter vor Ort berichtete, lagen in der Nacht zu Montag an der Strecke nur noch Einzelteile herum.Führerschein: Würden Sie heute noch die Theorieprüfung bestehen?Fotos und Videos gemacht: Gaffer behindern RettungsmaßnahmenWie die Polizei mitteilt, haben bis zu 50 Personen die Unfallstelle belagert. Diese hätten Fotos und Videos vom Rettungseinsatz und den Rettungskräften gemacht. Es sei zudem zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gaffern sowie zwischen einem 20-jährigen Gaffer und einem 37-jährigen Ersthelfer gekommen.Laut eigener Aussage hat die Polizei gegen den 20-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung, der unterlassenen Hilfeleistung sowie des Verdachts der Verletzung des persönlichen Lebensbereiches und Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen eingeleitet.Aufgrund der Störer seien bis zu 30 zusätzliche Polizeieinsatzkräfte herbeigerufen worden. Erst dann hätte die Lage beruhigt und die Rettungsmaßnahmen ordnungsgemäß durchgeführt werden können.Das Internet bejubelt die Zerstörung des BlitzersDie Anlage hatte die Rotphase und die Geschwindigkeit am Tempelhofer Damm stadteinwärts kontrolliert. Die Anschaffungskosten für die Säule, die zu den modernsten Blitzanlagen der Hauptstadt gehört, soll bei rund 80.000 Euro liegen. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ermittelt nun die Berliner Polizei.Die Nachricht des Blitzer-"Todes" verbreitete sich in den Sozialen Medien am Sonntag in Windeseile: Allein das Video eines Tiktok-Nutzers, der die Zerstörung des Blitzers bejubelt, erreichte bis Montagfrüh rund 100.000 Menschen. In den Kommentaren freuten sich zahlreiche Nutzer über den Totalschaden der Anlage.Unter Berliner Autofahrern wurde der Totalschaden des teuren Blitzers auch in verschiedenen Facebook-Gruppen bejubelt: Mehrere Nutzer zeigten sich erleichtert – und wünschten dem Fahrer des verunglückten Smarts gute Besserung. Wie es dem Fahrer geht, ist nicht bekannt.Berlin nahm zuletzt 100 Millionen Euro mit Bußgeldern einEs dürfte jedoch nur ein kurzer Sieg für die Berliner Autofahrer sein, denen die Blitzer am Straßenrand ein Dorn im Auge sind. Innensenatorin Iris Spranger will die Anzahl der Blitzer in der Stadt deutlich ausbauen: von derzeit 40 auf fast 100, so der Plan der SPD-Politikerin. 2026 soll das Ziel erreicht sein, schreibt der Koalitionsvertrag vor.Die Investition lohnt sich: Das Land Berlin hat im vergangenen Jahr 100 Millionen Euro Strafgelder wegen Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken und zu schnellem Fahren eingenommen – deutlich mehr als noch in den Vorjahren.Zu schnelles Fahren gilt als eine der Hauptursachen für schwere und auch tödliche Unfälle.