Ein echter Klassiker: Seit seiner Markteinführung 1998 fährt der Ford zuverlässig, heute in der vierten Generation. Doch beim TÜV zeigt er einige Mängel.Der Ford Focus ist einer der wichtigsten Konkurrenten des VW Golf. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) zeigt der Kompakte einige verblüffende Qualitäten, aber auch typische Mängel, die Gebrauchtwageninteressenten kennen sollten.ModellhistorieDie dritte Auflage des Ford-Klassikers wurde ab Ende 2010 bis 2018 produziert. Mit dem Facelift von 2014 überarbeitete der Hersteller das Karosseriekleid und die Leuchten, es kamen neue Motorvarianten unter die Haube, und der Instrumententräger wurde umgestaltet. Auch wurden die Assistenzsysteme besser, so funktionierte die City-Notbremse nun bis Tempo 50, zuvor funktionierte sie nur bis 30 km/h.2018 kam die vierte Generation in den Handel – mit einem deutlich gewachsenen Angebot an Assistenzsystemen vom Head-up-Display über adaptive LED-Scheinwerfer bis zum Notbremsassistenten, der zugleich beim Ausweichen hilft. Das letzte Facelift stammt von 2021. Karosserie und VariantenWie sein Hauptkonkurrent VW Golf wurde der dritte Focus klassisch als fünftüriges Schrägheck und als Kombi (Turnier) gefertigt, aber abweichend auch als viertürige Stufenhecklimousine.Das dreitürige, coupéhafte Schrägheck sowie das Klappdach-Cabrio, in der Vorgängergeneration noch erhältlich, wurde nicht mehr produziert. Die Viertauflage fährt als Fünftürer, Kombi und Active mit erhöhter Bodenfreiheit und angedeuteter SUV-Optik.Abmessungen (laut ADAC): 3. Generation4,36 m bis 4,56 m x 1,82 m x 1,48 m bis 1,51 m (L x B x H)Kofferraumvolumen 363 l bis 1262 l (Fünftürer; Focus Electric: 237 l bis 1125 l), 475 l (Stufenheck), 490 l bis 1516 l (Turnier)Abmessungen (laut ADAC): 4. Generation4,38 m bis 4,69 m x 1,83 m bis 1,84 m x 1,45 m bis 1,50 m (L x B x H)Kofferraumvolumen 375 l bis 1354 l, Turnier: 608 l bis 1653 lStärken"Grundsätzlich darf der Focus als unkomplizierter Alltagsbegleiter gelten", schreibt der "Auto Bild Tüv-Report 2023". Zuverlässig sind demnach die Antriebswellen und die gesamte Lenkanlage.Rost und Risse am Fahrwerk kommen nicht vor. Die hintere Beleuchtung wird fast nie beanstandet, auch Funktion von Fuß- und Feststellbremse und Bremsleitungen machen kaum Sorgen. SchwächenDie Viertauflage zeigt schon ab der ersten HU Ölverlust, auch die Bremsscheiben sind dann oft schon marode. "Unbedingt" darauf achten, rät der Report.Die Drittauflage wird ab der vierten HU von Schwächen an Achsfedern und Dämpfung sowie teils auch schwächelnden Bremsschläuchen heimgesucht, die vordere Beleuchtung macht schon beim zweiten Check Probleme.In allen Jahrgängen zeigt sich die Blinkanlage "übermäßig fehlerhaft", außerdem ist Ölverlust generell ein Problem auch bei der Drittauflage, deren Auspuff eine weitere Schwachstelle ist. PannenverhaltenIn der ADAC-Pannenstatistik belegen nur Modelle der Erstzulassungsjahre 2018 und 2020 gute Plätze, neuere Modelle sind nicht erfasst. Im Mittelfeld oder dahinter rangieren Exemplare von 2012, 2013, 2015, 2016, 2017 und 2019.Autos von 2014 schneiden dagegen schlecht ab. Als Pannenschwerpunkte verhageln vor allem die Bilanz: Anlasser (2013), Starterbatterien (2010 bis 2014) sowie Generatoren (2010). Motoren: 3. GenerationBenziner (Drei- und Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 63 kW/85 PS bis 257 kW/350 PSDiesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 70 kW/95 PS bis 136 kW/185 PSElektro (Frontantrieb): 107 kW/145 PSMotoren: 4. GenerationBenziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb; teils als Mild-Hybrid): 74 kW/100 PS bis 206 kW/280 PSDiesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 70 kW/95 PS bis 140 kW/190 PSE-Version zugunsten anderer Baureihen gestrichenMarktpreiseLaut "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren KilometernFord Focus ST 2.3 EcoBoost Start/Stopp als Fünftürer (2019); 206 kW/280 PS (Vierzylinder); 53.000 Kilometer; 24.500 EuroFord Focus 1.5 EcoBoost Cool&Connect als Kombi (2018); 110 kW/150 PS (Dreizylinder); 63.000 Kilometer; 16.950 EuroFord Focus 1.0 EcoBoost Mild-Hybrid Cool&Connect als Fünftürer (2020); 114 kW/155 PS (Dreizylinder); 42.000 Kilometer; 18.450 Euro