Sturmflut in Norddeutschland: Riesiger Schaden erwartet | Newsblog
Eine Jahrhundertflut sorgt in Norddeutschland für Chaos: Ein Damm bricht und eine Person kommt ums Leben. Alle Infos im Newsblog.Am Samstagmorgen entspannt sich die Lage an der Ostsee. Die Sturmflut-Warnungen wurden aufgehoben und die Pegelstände sinken. Bislang gibt es keine Berichte über weitere verletzte Personen. Rund 2.000 Menschen mussten nach vorläufiger Schätzung evakuiert werden.Boote im Hafen gekentert – riesiger Schaden erwartet9 Uhr: Wie die "Kieler Nachrichten" berichten, sind im Hafen von Kiel-Schilksee mehrere Segelboote und Sportboote beschädigt worden oder gar gekentert. Die Zeitung schreibt von einem "Bild der Verwüstung" am Austragungsort der Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1972. Die Kieler Feuerwehr musste in den letzten 24 Stunden zu rund 150 wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium Schleswig-Holstein rechnet mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe.Fähren auf der Nordsee fahren nicht8.45 Uhr: Wegen des extremen Niedrigwassers im schleswig-holsteinischen Wattenmeer sind die Fährverbindungen zu den Inseln und Halligen am Samstag noch beeinträchtigt. Betroffen seien Verbindungen ab Pellworm und Nordstrand. Am Nachmittag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei kündigte am Morgen an, es könne auf der Föhr-Amrum-Linie und auf der Hallig-Linie zu Änderungen des Fahrplans kommen.Der Oststurm, der am Freitag und in der Nacht zu Samstag zu einer sehr schweren Sturmflut an der Ostseeküste geführt hatte, trieb das Wasser der Nordsee aus dem Wattenmeer, sodass der Schiffsverkehr eingeschränkt werden musste.Einschränkungen im Bahnverkehr8 Uhr: Im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn kommt es wegen des Sturms weiter zu Einschränkungen. Aufgrund einer Reparatur an der Oberleitung zwischen Bergen auf Rügen und Ostseebad Binz komme es zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr, teilt die Deutsche Bahn mit. Zwischen Lübeck und Travemünde Strand ist die Strecke derzeit noch gesperrt, es kommt bis mindestens 10 Uhr zu Ausfällen. Auch zwischen Rendsburg und Kiel sowie Eckernförde und Kiel geht aktuell nichts, teilt die Bahn auf ihrer Webseite mit. Auf allen anderen Strecken im Norden wurde der Betrieb wieder aufgenommen, es kommt aber zu zahlreichen Verspätungen.Fähren nach Dänemark starten wieder7.30 Uhr: Die Fähren von Scandlines nach Dänemark nehmen den Betrieb wieder auf. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt, wird die Strecke Puttgarden (Fehmarn) nach Rødby bereits wieder seit dem frühen Morgen bedient. Zwischen Rostock und Gedser sollen die ersten Fähren wieder um 11.15 Uhr starten.Entwarnung nach schwerer Sturmflut6.45 Uhr: Die Situation an der Ostseeküste hat sich am frühen Samstagmorgen etwas entspannt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geht am Samstag von sinkenden Pegelständen aus. Die Pegelstände sind zwar immer noch hoch, sollen sich aber bis zum Abend weiter normalisieren: In Flensburg ist der Pegel auf unter 1,70 Meter über dem mittleren Wasserstand gefallen.Feuerwehr pumpt Keller der Polizeidirektion leer2.55 Uhr: Das Hochwasser durch die Ostsee-Sturmflut hat auch vor der Polizei nicht haltgemacht. Nach lokalen Medienberichten pumpte die Feuerwehr den Keller der Polizeidirektion Flensburg leer. Dort sei Wasser eingedrungen, in den Räumlichkeiten sollen sich technische Anlagen befinden. Es wird damit gerechnet, dass die Pumparbeiten in Flensburg noch bis zum Morgen dauern.Bericht: Ostseedeich in Hasselberg gebrochen1.20 Uhr: Nach Angaben der Schleswig-Holsteinischen Zeitung ist der Ostseedeich in der Gemeinde Hasselberg an einer Stelle gebrochen. Wasser sei auf das Gelände eines Gutshofes geflossen. An andere Stellen habe die Feuerwehr mit großen Säcken den Deich sichern können. Pegel in Flensburg klettert auf 2,27 Meter0.41 Uhr: Gegen Mitternacht kletterte der Pegel in Flensburg auf 2,27 Meter über dem mittleren Wasserstand, wie eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Rostock der Nachrichtenagentur dpa sagte. Erwartet worden waren "lediglich" 2 Meter. Zwar wehte der Wind noch heftig, doch gebe es Anzeichen für ein Stabilisieren der Lage.Freitag, 20. Oktober 2023Wichtige Straße in Rostock gesperrt23.41 Uhr: Laut einer Warnung des Katwarn-Dienstes ist in Rostock eine der Hauptverkehrsachsen dicht. Wegen Überschwemmungen sei die Straße Am Strande vom Tiefbauamt gesperrt worden. Autofahrer sollen das Gebiet weiträumig umfahren.Evakuierung in Eckernförde23.30 Uhr: Die örtliche Gefahrenabwehrbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde fordert Bewohner in Eckerförde auf, ihre Häuser zu verlassen. Betroffen seien die Altstadt, die Laugebrücke, die Lotte Straße und der Jungfernstieg, wurde auf der Warnapp Katwarn gemeldet. Sie sollen den Rewe Parkplatz in der Reeperbahn aufsuchen, von dort gibt es einen Busshuttle zu einer gesicherten Unterkunft.Einsatzkräfte geben Deich auf - mögliche Evakuierung22.30 Uhr: Bei der schweren Sturmflut haben die Einsatzkräfte im 600-Einwohner-Ort Maasholm den Deich aufgegeben. Die Bewohner in drei Ortsteilen wurden aufgefordert, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten, wie ein Sprecher des Kreises Schleswig-Flensburg am späten Freitagabend sagte. Eine Mehrzweckhalle sei vorbereitet worden.In der Schleistadt Arnis, die mit gerade einmal 300 Einwohnern als die kleinste Stadt Deutschlands gilt, seien zwei Deiche gebrochen. Dies habe aber keine Auswirkungen auf die Menschen.Minister warnt Bewohner: Gefährdete Bereiche meiden21.24 Uhr: Der für Küstenschutz zuständige Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) mahnt die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern in den betroffenen Gebieten zur Vorsicht. Zwar sei die Sturmflut für den überwiegenden Teil der Küste Mecklenburg-Vorpommerns nach den aktuellen Prognosen nicht als schwere Sturmflut einzuordnen. Er bitte jedoch darum, "die durch Hochwasser und Seegang gefährdeten Bereiche insbesondere in den Nachtstunden zu meiden und sich nicht unnötigen Gefahren zum Beispiel bei der Bergung von Sachgegenständen auszusetzen".Auch in Mecklenburg-Vorpommern liegen Sturmflutwasserstände laut Umweltministerium teilweise über den Modellrechnungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). In Wismar solle der Wasserstand nach derzeitigem Kenntnisstand weiter auf etwa 1,50 Meter über dem mittleren Wasserstand steigen. Für Warnemünde und Greifswald werde derzeit von Scheitelwasserständen bis 1,40 Meter über Normal gerechnet, wie das Ministerium weiter mitteilte. Im Vergleich zu den Sturmfluten 2017 und 2019 seien die Wasserstände an der Außenküste aber deutlich geringer. Im Januar 2019 wurde in Wismar ein Höchstwasserstand von 1,91 Meter über dem mittleren Wasserstand gemessen und in Greifswald waren es 1,67 Meter.Wasser steigt in Flensburg weiter20.44 Uhr: Der Wasserstand ist auf einen Stand von 2,17 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte ursprünglich einen Pegelstand von bis zu zwei Meter über das mittlere Hochwasser erwartet. In Eckernförde überschritt der Pegelstand laut Tabelle des Umweltministeriums um 20.39 Uhr mit 2,02 Metern ebenfalls die Zweimetermarke.Einsatzkräfte befreien Schwangere mit Schlauchboot20.30 Uhr: Das Wasser in den Straßen rund um den Flensburger Hafen steht so hoch, dass viele Häuser nicht mehr mit dem Auto erreicht werden können. Zu einem Notfall mussten Einsatzkräfte des THW deshalb mit dem Schlauchboot anrücken, berichtet ein Reporter vor Ort. Eine Frau, im dritten Monat schwanger, klagte über Unterleibschmerzen. Die Einsatzkräfte befreiten sie aus ihrer Wohnung in der Straße Schiffbrücke und schoben sie im Boot ans trockene Ufer. Dort wurde sie vom Rettungsdienst in Empfang genommen. Erstes Todesopfer: Baum erschlägt Frau auf Fehmarn20.11 Uhr: Ein im Sturm umgestürzter Baum hat eine 33 Jahre alte Frau in ihrem Auto auf der Ostseeinsel Fehmarn erschlagen. Das Unglück im Kreis Ostholstein ereignete sich am Freitagnachmittag, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Die Frau lebte auf der Insel. Zu den genauen Umständen des Unglücks konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.Jahrhundertflut in Flensburg20.01 Uhr: In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut am Freitagabend (19.33 Uhr) auf einen Stand von 2,05 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte dort einen Pegelstand von bis zu zwei Meter über das mittlere Hochwasser erwartet. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren.Wasser erreicht Deichkrone – Campingplätze evakuiert19.46 Uhr: Bei Heringsdorf südlich von Fehmarn sind mehrere Campingplätze und eine Ferienhausanlage evakuiert worden, da das Hochwasser fast die Krone des Deichs erreicht habe. Das sagte ein Campingplatzbesitzer der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend. Noch halte der Deich aber noch.Östlich von Rügen höchste Warnstufe ausgerufen19.29 Uhr: Der Krisenstab des Amtes Mönchgut-Granitz hat für den Südosten der Insel Rügen die Extremwetterlage Warnstufe ausgerufen, also die höchste Warnstufe. "Drüber geht nicht", sagte ein Sprecher des Krisenstabs t-online. Laut dem Amt könne der bisherige Höchststand von 1,30 Meter um weitere 0,30 bis 0,40 Meter steigen. "Und trotzdem ist im Ortsteil Groß Zicker der erste Deich gerissen", so der Sprecher weiter. Außerdem sei eine Eiche auf die Schmalspurbahn "Rasender Roland" eingeschlagen. "Glücklicherweise waren keine Fahrgäste in der Bahn."Aktuell werden zusätzliche Modellprognosen ausgewertet. Anwohner und Besucher werden dringend aufgefordert, Fahrzeuge umgehend aus dem Hafenbereich und angrenzenden Flächen zu entfernen.Fischerdorf bei Wolgast überspült19 Uhr: Seit dem frühen Abend ist die Situation im kleinen Fischerort Freest bei Wolgast dramatisch. Die ersten Fischerhütten stehen im Wasser. Zahlreiche Schaulustige haben sich eingefunden, um Fotos und Videos zu machen. Der Hafenweg ist nahezu vollständig überschwemmt, dennoch wagen sich einige Autofahrer durch die überfluteten Straßen des Ortes.Zudem hat der Wind am Abend noch einmal deutlich zugelegt. Während die Wetterstation an der Greifswalder Oie Windgeschwindigkeiten von 89 km/h registrierte, wehte auf der Ostseeinsel Rügen der Wind bereits mit voller Orkanstärke. Am Kap Arkona wurden um 18 Uhr sogar Windgeschwindigkeiten von 130 km/h gemessen.Teile von Seebrücke lösen sich – Ostseebad Zinnowitz gesperrt18.45 Uhr: Wegen des Sturms wurde die Seebrücke im Ostseebad Zinnowitz für Besucher gesperrt. "Es haben sich bereits Teile an der Seebrücke gelöst. Es bestand die Gefahr, dass Besucher durch herumfliegende Teile verletzt werden könnten. Darum haben wir beschlossen, die Brücke zu sperren", erklärte Peter Usemann, Bürgermeister des Ostseebades Zinnowitz.Trotz des stürmischen Wetters lassen sich manche, in dicke Jacken eingehüllt, nicht von einem Strandspaziergang abhalten. Die Sturmflut macht den Strand gerade noch passierbar, jedoch werden bereits erste Schäden gemeldet. Nur wenige Kilometer weiter östlich, im Ort Zempin, bricht die Kante der Düne ab. Mehrere Tonnen Sand werden in den nächsten Stunden in die Ostsee gespült.Flensburg: Strom am Hafen abgeschaltet18.37 Uhr: Die Stadtwerke Flensburg haben wegen des Hochwassers in Teilen des Hafens den Strom abgestellt. Betroffen seien die Straßenzüge Schiffbrücke, Norderhofenden von ZOB bis zum Nordertor, Hafenspitze und von Gosch bis zum Fischereiverein auf der Hafenostseite, teilte ein Sprecher der Stadt am Freitagabend mit. Wegen des Hochwassers komme es zu Kurzschlüssen und kleineren Bränden in den Verteileranlagen.Die Stadtwerke kritisierten, dass sie im Einsatzbereich durch Boote, Kanufahrer und Schaulustige auf SUP-Brettern behindert werden. "Diese Personen bringen sich selbst in Gefahr und müssen dies unbedingt unterlassen", so der Stadtsprecher.In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut am Freitagabend (17.35 Uhr) auf einen Stand von 1,99 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren. In Eckernförde lag der Pegelstand um 17.35 Uhr bei 1,91 Meter und in Neustadt bei 1,74 Meter zum mittleren Wasserstand.Schaulustige behindern Arbeit: "Keine Zeit für Katastrophentourismus"18.30 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bittet die Bürger, die Arbeit der Einsatzkräfte bei der schweren Ostseeflut nicht zu behindern. "Dies ist nicht die Zeit für Schaulustige und Katastrophentourismus", so der CDU-Politiker am Freitagnachmittag. Die Menschen sollten die Küstenbereiche meiden, auch zur eigenen Sicherheit.Zudem hat Günther allen Helfern gedankt: "Das ist eine herausfordernde Situation, und ich bin allen Helferinnen und Helfern sehr dankbar, die zurzeit im Einsatz sind." Damm bricht in Dänemark – 200 Haushalte ohne Strom18.02 Uhr: In einer Sommerhaussiedlung an der dänischen Ostküste ist nahe Haderslev (Hadersleben) in Südostjütland infolge der Sturmflut ein Damm gebrochen. Anwohner und Urlauber mussten die Gegend um Sandersvig Strand sofort verlassen, wie die Polizei auf X, ehemals Twitter, mitteilt. Auch auf der Insel Møn im Südosten Dänemarks wurden die Bewohner einer Sommerhausgegend gebeten, ihre Häuser bis zum Abend zu verlassen. Dort drohen demnach Überschwemmungen.Etwa 200 Haushalte waren zudem vom Stromnetz abgeschnitten: Wie der Stromanbieter N1 dem Sender TV2 mitteilte, waren vor allem Sommerhäuser in den Gegenden Aabenraa (Apenrade) und Gråsten Havn, unweit der deutsch-dänischen Grenze, betroffen.Bahn stellt Verkehr in Teilen Schleswig-Holsteins ein17.45 Uhr: Der Sturm über Schleswig-Holstein führt zu Behinderungen im Bahnverkehr. Laut der Deutschen Bahn müssen die Passagiere aufgrund verringerter Geschwindigkeiten der Züge mit bis zu 120 Minuten mehr Fahrzeit rechnen. Ab 20 Uhr wird der Bahnverkehr auf folgenden Strecken eingestellt:RB72/73 Eckernförde - KielRB74 Husum - KielRB75 Rendsburg - KielInnenministerium: Bewohner sollen zu Hause bleiben17.17 Uhr: Schleswig-Holsteins Innenministerium ruft dringend dazu auf, in von der schweren Ostsee-Sturmflut betroffenen Gebieten zu Hause zu bleiben. "Sehen Sie bitte von einem Aufsuchen der vom Hochwasser besonders gefährdeten Bereiche an der Küste, insbesondere Hafen- und Küstenschutzanlagen sowie Steilufer und Strände, dringend ab", appellierte das Innenministerium am Freitagnachmittag. Besonders gefährdet seien die Stadt Flensburg, der Kreis Schleswig-Flensburg, der Kreis Rendsburg-Eckernförde und die Landeshauptstadt Kiel."Entfernen Sie bitte in Hafenbereichen, angrenzenden Flächen und Straßen sowie in Ufernähe abgestellte Fahrzeuge", hieß es weiter. Einsatzkräfte sollten nicht an ihrer Arbeit gehindert werden.Ostsee-Sturm sorgt für Ausfälle von Flügen und Fähren in Dänemark17.15 Uhr: Auch Dänemark ist vom Sturm betroffen: Flug- und Fährverbindungen über die Ostsee sind zum Teil gestrichen. Am Kopenhagener Flughafen sind bereits 71 von 750 geplanten Flügen von und nach Kopenhagen abgesagt worden, teilte der Flughafen bei X, ehemals Twitter, mit. Demnach seien außerdem relativ viele Verspätungen zu erwarten.Auch der Fährverkehr innerhalb des Landes sowie nach Deutschland ist derzeit eingeschränkt. Der Betrieb auf den Strecken zwischen Gedser und Rostock sowie Rødby und Puttgarden wurde sogar eingestellt. Laut Angaben der Reederei Scandlines werden die Fähren voraussichtlich ab Samstagmorgen wieder fahren.Chaos auf Rügen: Strände verschwunden, Zugverkehr unterbrochen17 Uhr: Die Sturmlage entlang der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern spitzt sich zu. Hochwasser, umgestürzte Bäume und abgesperrte Bahnstrecken stellen die Einsatzkräfte vor Herausforderungen. In Wismar wurden die Anwohner bereits gewarnt und aufgefordert, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. "Wir gehen davon aus, dass wir für Mecklenburg-Vorpommern eine leichte bis mittlere Sturmflut zu erwarten haben, die ihren Höhepunkt in der Nacht von Freitag zu Samstag erreichen wird", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutz- und Agrarminister Till Backhaus. Hier lesen Sie den vollständigen Bericht zur angespannten Lage auf Mecklenburg-Vorpommern.Auf der Insel Rügen tobt unterdessen ein ausgewachsener Herbststurm. So meldete die Wetterstation am Kap Arkona eine Spitzenböe von 122 km/h. Der Strand zwischen Juliusruh und Glowe ist inzwischen fast vollständig von Ostseewasser umspült. Wie die Polizei Neubrandenburg mitteilte, stürzte vor wenigen Minuten ein Baum auf die Bahnstrecke zwischen Sassnitz und Stralsund. Der Bahnverkehr ist deshalb bis auf Weiteres gesperrt.Südstrand auf Fehmarn vom Wasser verschluckt16.50 Uhr: Der Südstrand von Fehmarn ist komplett überschwemmt. "Der breite, weitläufige Südstrand ist an vielen Stellen komplett von der Sturmflut verschluckt worden", berichtet ein Reporter. Zuvor konnte man hier auf den Stegen spazieren gehen.Straßen in Flensburg überschwemmt: Kein Durchkommen für Autofahrer16.31 Uhr: Wegen Hochwassers und weiter steigenden Pegelständen sind Straßen in der Flensburger Innenstadt gesperrt. Vor allem an der Schiffbrücke und den Norderhofenden ist für Autofahrer kein Durchkommen mehr. Die Polizei bittet die Verkehrsteilnehmer, die Bereiche um die Flensburger Förde großräumig zu umfahren.Auch für Fußgänger und Radfahrer ist der Hafen nur eingeschränkt nutzbar. Die Promenade an der Schiffbrücke ist überschwemmt, auch an der Hafenspitze ist bereits "Land unter".Landeswasserschutzpolizei: "Selbst wir haben Schwierigkeiten, gegen den Wind anzufahren"15.05 Uhr: Ein Sportschiff im Rostocker Stadthafen ist mit Wasser vollgelaufen – in der Folge sackte das Heck ab, das Schiff drohte zu sinken. Passanten alarmierten die Feuerwehr, die daraufhin das Wasser abpumpte. "Wie es dazu kam, können wir noch nicht sagen", sagt der Sprecher des Landeswasserschutzpolizeiamts Mecklenburg-Vorpommern auf Anfrage von t-online. Die Feuerwehr hat das Schiff gesichert und legte Ölsperren aus, um eine Verunreinigung durch auslaufende Betriebsstoffe zu verhindern.Grundsätzlich sei es in Rostock trotz des Sturms noch recht ruhig. Dennoch sagt der Sprecher: "Wir sind froh, dass die Bürgerinnen und Bürger drinnen bleiben. Selbst wir haben mittlerweile Schwierigkeiten, gegen den Wind anzufahren."Mecklenburg-Vorpommern weitgehend verschont14.20 Uhr: Kaum oder nur geringe Schäden durch das Hochwasser werden in Mecklenburg-Vorpommern erwartet. Lediglich nahe der Lübecker Bucht werde das Niveau einer schweren Sturmflut erreicht. Dort dürfte der Küstenschutz jedoch standhalten, ist die zuständige Landesbehörde überzeugt. Nur an den Boddengewässern, die mit der Ostsee verbunden sind, könnte es zu stärkeren Überflutungen kommen.Bundestag signalisiert wegen Sturmflut Anteilnahme13.30 Uhr: Der amtierende Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Kubicki (FDP), hat sich an die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gewendet. Die Tagesordnung unterbrach er, um auf die mögliche Jahrhundertflut hinzuweisen. Er sagte: "Ich finde, das Haus sollte den Menschen wünschen, dass die Sachschäden gering bleiben und Menschenschäden nicht zu befürchten sind." Unterricht in Mecklenburg-Vorpommern darf ausfallen13.10 Uhr: Wegen des Sturms dürfen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern den Nachmittagsunterricht ausfallen lassen. Das hat das Bildungsministerium entschieden. Demnach dürften die Schulleitungen selbst über den Ausfall entscheiden. Drei bis vier Meter hohe Wellen: Polizei rückt mehrfach aus13 Uhr: Insgesamt 35 Sturmeinsätze verzeichnet die Polizei bis zum Mittag. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) waren vor allem Kiel-Schilksee und der Tiessenkai in Holtenau betroffen. Dort hätten noch viele geparkte Autos gestanden. Ein weiteres Problem: "In Schilksee schwimmen immer noch 20 Strandkörbe herum und knallen gegen die Mauer", sagte eine Polizeisprecherin der dpa. Das sei besonders angesichts der drei bis vier Meter hohen Wellen gefährlich. Etwa 150 Körbe seien bereits geborgen worden. Diverse Bäume sind umgestürzt. Rügenbrücken-Marathon abgesagt12.40 Uhr: Weil die Strecke schon jetzt nicht mehr belaufbar sei, ist der Sparkassen-Rügenbrücken-Marathon in Stralsund abgesagt worden. Das gaben die Veranstalter auf ihrer Facebook-Seite bekannt. Der Lauf hätte am Samstag stattfinden sollen. "Eure Sicherheit liegt uns am Herzen, daher können wir euch nicht auf die Strecke schicken", heißt es. Die 137 Teilnehmer würden stattdessen auf die Halbmarathon-Distanz umgemeldet.Sicherheitsmaßnahme: Mehrere Straßen in Kiel gesperrt12.30 Uhr: Ab 15 Uhr werden mehrere Straßen in Kiel gesperrt. Dazu zählen die Kiellinie und der Deichweg am Falckensteiner Strand. Voraussichtlich bis Samstagvormittag soll die Sperrung anhalten.Schiffe liegen im Fährhafen von Langeoog auf dem Trockenen12.20 Uhr: Vor allem Schlamm statt Wasser ist derzeit im Fährhafen von Langeoog zu sehen. Das zeigen Fotos eines Reporters vor Ort. Wegen des extremen Niedrigwassers liegen die Schiffe derzeit auf dem Trockenen. Erste Videos des gefluteten Flensburgs veröffentlicht11.20 Uhr: In den sozialen Medien kursieren bereits erste Videos und Fotos von Überschwemmungen. Manche davon sind besonders kurios. Ein Video auf TikTok zeigt etwa einen Fahrradfahrer, der sich auf dem Rad durch die Fluten kämpft. In den Kommentaren schreibt eine Userin: "Flensburg einfach ein Meer geworden." Ein anderer schreibt: "Eltern früher: Ich bin bei Wind und Wetter mit Fahrrad zur Arbeit gefahren."Auch auf der Plattform X, ehemals Twitter, ist das Ausmaß der Fluten zu sehen. Videos zeigen geflutete Gärten und erste Einsätze der Feuerwehr.Ostseeküste: Erste Straße überschwemmt10.45 Uhr: Mehrere Uferzonen und Straßen an der deutschen Ostseeküste sind bereits überschwemmt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, drückte in Flensburg das Wasser am Freitagmorgen in die Schiffbrücke, eine Straße am Flensburger Hafen am Rande der Innenstadt, wie eine Polizeisprecherin sagte. "Das dicke Ende kommt noch", fügt sie hinzu. Auch in Lübeck sind Uferbereiche vom Wasser überschwemmt worden, die Trave ist nach Angaben einer Polizeisprecherin über die Ufer getreten.Jahrhundertflut möglich: Politik warnt Künstenbewohner9.40 Uhr: In Flensburg werden Wasserstände von bis zu zwei Metern über dem Normalwert erwartet. Seit mehr als 100 Jahren wären es die höchsten Stände. Die Politik hat bereits Warnungen ausgesprochen. Unter anderem Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) appellierte an die Bewohner der Ostseeküste, "sich gut zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen". Wie lange die Flut andauern könnte, lesen Sie hier.Fährbetrieb auf deutschen Inseln eingeschränkt8.30 Uhr: Insulaner und Herbsturlauber müssen sich in den kommenden Tagen auf Verschiebungen und Ausfälle bei Fähren von und zu den deutschen Inseln einstellen. Infolge des starken Ostwindes sind seit Donnerstag an der gesamten deutschen Nordseeküste die Wasserstände deutlich niedriger als sonst. Betroffen ist der Fährbetrieb unter anderem zu den Inseln Juist, Norderney, Wangerooge. Auch bei den Autozügen und dem Fährbetrieb zur Insel Sylt gibt es Einschränkungen.Feuerwehrleute retten 100 Strandkörbe aus den Fluten8.25 Uhr: In Kiel-Schilksee wurden am Donnerstagabend rund 100 Strandkörbe überschwemmt – sie drohten in die Förde abzutreiben. Einsatzkräfte der Feuerwehr waren auf dem überfluteten Strandabschnitt vor Ort, um die schweren Sitzgelegenheiten zu bergen. Was der Grund für die Rettungsaktion war, lesen Sie hier.Niedrigwasser: Schiffe laufen in Hamburg auf Grund7.20 Uhr: Als hätte jemand den Stöpsel gezogen: Das Wasser im Hamburger Hafen stand am Donnerstag kurzzeitig so tief, dass Schiffe teilweise nicht mehr ablegen konnten. Barkassen lagen auf Grund und konnten die Fleete in der Speicherstadt nicht mehr befahren. Mehr dazu lesen Sie hier.