Ausflug in Niedersachsen: Mysteriöses Naturphänomen lockt in den Harz
Ein See mitten im Harz lockt vor allem im Frühjahr: Dann verwandelt sich das Wasser zu einem karibischen Gewässer – und wirkt äußerst geheimnisvoll. Kleiner See, großes Staunen: Mitten im Harzer Landschaftsschutzgebiet liegt ein winziges Naturphänomen. Eingebettet zwischen Felshängen und Nadelbäumen zeigt sich der Blaue See. Jedes Jahr zieht das Gewässer zahlreiche Besucher an, denn vor allem seine Farbe fasziniert die Menschen. Mit seiner azurblauen Färbung verströmt der See Karibikflair, weit fahren müssen Niedersachsen und Bremer dafür jedoch nicht, auch wenn der See in Sachsen-Anhalt liegt. Von Bremen aus sind es mit dem Auto knapp drei Stunden, die vorrangig über die Autobahn führen. Startet man in Hannover , ist man bereits in knapp zwei Stunden im nächstgelegenen größeren Ort Elbingerode. Von dort aus können Besucher den Weg von gut fünf Kilometern am besten zu Fuß bewerkstelligen – der Harz gilt eben auch als Eldorado für Wanderfans. Auch mit dem Auto ist eine Anreise möglich. Praktischerweise liegt der Blaue See in unmittelbarer Nähe zur B27. Blauer See im Harz: So kommt es zum Farbenspiel Zwar ist das Baden im künstlich angelegten See offiziell verboten, dennoch springen immer wieder Einheimische wie Touristen in das erfrischende Nass, wie Berichte und Fotos zahlreicher Plattformen zeigen. Da jedoch allein der Anblick des tiefblauen Wassers Faszination genug sein kann, reicht es auch, sich vom Ufer aus an der Schönheit zu erfreuen. Das "blaue Wunder", so wird der See von vielen umgangssprachlich genannt, erhält seine charakteristische Farbe durch Kalziumpartikel, die sich im Wasser befinden. Der See wird zum einen durch Regenwasser gespeist, zum anderen durch Karstquellen. So bildet sich eine hohe Konzentration von Kalziumkarbonat am Grund, das Wasser darüber ist nährstoffarm und sauber. Fällt dann Sonnenlicht auf den See, erstrahlt er im Idealfall in einem tiefen Hellblau. Dieses Phänomen tritt meist in den Frühjahrsmonaten auf. Die Sonne scheint häufiger und intensiver, der See ist gut gefüllt – ideale Bedingungen für ein "blaues Wunder". Im Hochsommer verfärbt sich der See größtenteils grünlich. Das Wasser nimmt ab, eine vermehrte Algenbildung setzt ein. Fällt kaum noch Regen, trocknet der See auch schon mal gänzlich aus. Verwechslungsgefahr: Auch bei Garbsen gibt es einen Blauen See Rund 90 Meter in der Länge und 40 Meter in der Breite misst der See. An seinen Ufern tummeln sich vor allem im Sommer zahlreiche Besucher. Wer dem Trubel entfliehen möchte, hat dafür auch in Elbingerode die Gelegenheit. Rund um den Ort erstrecken sich zahlreiche Wanderrouten, auch ein Naturbad findet sich dort. Baden ist hier explizit erwünscht. Damit Interessierte nicht den falschen See anfahren, sei an dieser Stelle erwähnt, dass es zwei "Blaue Seen" gibt. Der eine liegt im Harz, der andere direkt an der nordwestlichen Stadtgrenze zu Hannover in Garbsen. Der See entstand ebenfalls künstlich und im Zuge der Arbeiten für die nahegelegene A2. Auch er schimmert im Sommer blau, jedoch nicht so intensiv wie sein kleiner Bruder weiter im Süden. Baden ist dort möglich – an einem rund 600 Meter langen Sandstrand.