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Tanken: Neue Spritsorten HVO100 und XTL – wer sie meiden sollte

Im Frühjahr kommen die neuen Kraftstoffe HVO100 und XTL an die Tankstellen. Doch wer darf sie tanken und wer sollte sie meiden? Mehr Auswahl an deutschen Tankstellen: Im April steigt das Angebot um neue Dieselsorten. Aber Achtung: Nicht jedes Auto ist für diese Kraftstoffe geeignet. Alles Wichtige im Überblick. Welche neuen Dieselsorten gibt es? Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Deshalb führt es umweltfreundlichere Kraftstoffe ein. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass zunächst fünf Prozent der rund 14.500 Tankstellen in Deutschland mindestens eine der beiden Sorten in ihr Angebot aufnehmen werden. Pro Jahr erwartet das Ministerium einen Zuwachs von einem Prozent. An diesen Tankstellen werden Sie künftig auf die Bezeichnungen XTL und HVO stoßen. Das bedeuten die neuen Kürzel: XTL steht für "X to Liquid". Dahinter verbergen sich zwei Arten von paraffinhaltigem Diesel. Die Basis dieser Kraftstoffe kann aus verschiedenen Rohstoffen wie Erdgas, Biomasse oder Kohle bestehen. Biokraftstoffe können aus nachwachsenden Rohstoffen oder Abfallprodukten wie Gülle oder Altspeiseöl hergestellt werden. Ein weiterer paraffinischer Dieselkraftstoff ist HVO (Hydrotreated Vegetable Oils), der auf Pflanzenölen basiert. Reiner HVO-Kraftstoff wird als HVO100 oder C.A.R.E bezeichnet, in Kombination mit Dieselkraftstoff entsteht das Gemisch Diesel R33. Hinzu kommt der Diesel B10. Er wird einen Biokraftstoffanteil von zehn Prozent haben – analog zum bereits bekannten Diesel B7 mit sieben Prozent Beimischung. An den Zapfsäulen der Tankstellen wird der neue Diesel entsprechend gekennzeichnet sein. Was macht die neuen Kraftstoffe zu "bio"? Bei der Verbrennung dieser umweltfreundlicheren Varianten wird zwar auch das Treibhausgas CO2 freigesetzt, jedoch weniger als bei herkömmlichem Diesel. Der entscheidende Unterschied liegt im geschlossenen CO2-Kreislauf: Bei der Herstellung von HVO wird der Atmosphäre Kohlendioxid entzogen – durch das Wachstum der Pflanzen. Die CO2-Bilanz gilt daher als ausgeglichen. Bei XTL liegt der ökologische Vorteil darin, dass Abfallstoffe zur Energiegewinnung genutzt werden können. Welche Autos vertragen die neuen Kraftstoffe? Nicht alle Autos sind für die neuen Kraftstoffe geeignet. Tanken Sie B10 oder XTL nur, wenn Ihr Fahrzeughersteller dies freigegeben hat. Welcher Diesel sich für Ihr Auto eignet, steht zum Beispiel auf dem Tankdeckel und in der Betriebsanleitung. Derzeit sind Modelle folgender Marken für B10 oder XTL freigegeben: Audi BMW (gesamte Dieselflotte) Citroën Cupra Dacia Nissan Opel Peugeot Renault Seat Škoda Toyota Volvo Volkswagen Reichen diese alternativen Kraftstoffe für den Klimaschutz aus? Nein. Allein im Jahr 2022 wurden in Deutschland 52,2 Millionen Tonnen Kraftstoff verbraucht. Das sind über 140.000 Tonnen pro Tag. Die Einführung von XTL und anderen alternativen Kraftstoffen allein reicht nicht aus, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Ohne den enormen Kraftstoffbedarf zu senken, wird dies nicht gelingen, so das Bundesverkehrsministerium . Einen entscheidenden Vorteil sieht man daher in der energieeffizienten Elektromobilität.