Bußgeld: So teuer kann Rauchen hinterm Autosteuer werden
Viele Raucher nutzen die Autofahrt für eine Zigarette hinterm Steuer. Verboten ist das nicht. Und dennoch kann es harte Strafen geben, warnen Experten. Schon wieder ein Unfall durch das Rauchen am Steuer: Wegen eines Hustenanfalls beim Rauchen hat ein Autofahrer bei Eggesin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der 47-Jährige wurde leicht verletzt, als sein Wagen von der Landstraße abkam und in einem Waldstück auf der Fahrerseite liegen blieb. Nach Angaben der Polizei hatte der Fahrer während der Fahrt versucht, sich eine Zigarette anzuzünden, was zu einem Hustenanfall führte. Am Auto entstand hoher Schaden. Und es könnte weitere Konsequenzen geben. Denn obwohl es nicht ausdrücklich verboten ist, warnen Experten vor den hohen Kosten, die durch das Rauchen am Steuer entstehen können. Zunächst einmal lenkt das Rauchen während der Fahrt ab und kann gefährlich sein. Glut auf dem Sitz oder eine zu späte Reaktion in einer Notsituation kann zu schweren Unfällen führen. In diesem Fall können Raucher wegen grober Fahrlässigkeit haftbar gemacht werden. Die Haftung hängt dann davon ab, ob weitere Unfallursachen wie zum Beispiel eine Vorfahrtsverletzung vorliegen. Experten empfehlen daher, eine Raucherpause einzulegen und sich dabei die Beine zu vertreten. Bei längeren Fahrten können auch Nikotinpflaster oder -kaugummis helfen. Nicht nur eine Ablenkung, sondern auch ungesund Auch aus anderen Gründen ist es nicht ratsam, im Auto zu rauchen: Auf engem Raum ist das Gesundheitsrisiko für die Mitreisenden erhöht. Ähnliche Risiken bergen E-Zigaretten: Sie lenken ab und ihr Dampf setzt gesundheitsschädliche Stoffe wie Acetaldehyd und Acrolein frei. Verkehrsmediziner plädieren daher für ein generelles Rauchverbot im Auto. Einige Bundesländer planen sogar, ihre Nichtraucherschutzgesetze zu ändern: Wenn Kinder oder Schwangere im Auto mitfahren, soll das Rauchen dort verboten werden – und Verstöße könnten mit 500 bis 3.000 Euro geahndet werden. Rauchen bedeutet Wertverlust Und nicht zuletzt: Ein vollgequalmtes Auto bedeutet beim Wiederverkauf einen Wertverlust von durchschnittlich 1.500 Euro. Da hilft auch ein Duftbaum am Innenspiegel oder eine oberflächliche Reinigung nicht viel. Stattdessen sollten Sie eine professionelle Reinigung in Betracht ziehen, die mindestens 90 Euro kostet und die unangenehmen Gerüche dauerhaft beseitigt. Je älter das Auto ist, desto aufwendiger (und teurer) wird diese Reinigung – rechnen Sie mit Kosten zwischen 300 und 400 Euro. Übrigens: Wer seine brennende Zigarette aus dem Fenster wirft, riskiert je nach Bundesland ein Bußgeld von bis zu 100 Euro und einen Punkt in Flensburg – zusätzlich zu einem weiteren Bußgeld von 60 Euro, wenn andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.