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Terroranschlag in Moskau: Was wir bisher wissen – und was nicht | Überblick

Bei einem Terrorangriff nahe der russischen Hauptstadt wird eine Konzerthalle attackiert. Es gibt offenbar viele Opfer. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Flammen und Rauchschwaden nahe Moskau . Ein mutmaßlicher Terrorangriff auf eine Konzerthalle nahe der russischen Hauptstadt hat ersten Berichten zufolge viele Opfer gefordert, die Situation vor Ort ist noch unübersichtlich. Russland spricht jedoch bereits von einem "terroristischen Attentat". Der russische Geheimdienstes FSB berichtet von 115 Toten und 100 bis 150 Verletzten. Unter den Opfern sind angeblich auch mehrere Kinder. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen zur Lage. Ist die Gefahr in Moskau gebannt? Der Kreml hat versichert, dass sich unter den inzwischen 11 festgenommenen Verdächtigen auch alle vier Schützen befinden, die das Blutbad in der Crocus City Hall angerichtet haben. Zwei Tatbeteiligte sollen den Sicherheitskräften nach einer Verfolgungsjagd in der Region Bryansk ins Netz gegangen sein. Ein Auto mit insgesamt sechs Insassen sei nach einem Schusswechsel gestoppt worden, vier der Männer konnten zwischenzeitlich zu Fuß fliehen. Die eigentlichen Täter wären demnach "unschädlich" gemacht, glaubt man diesen Berichten. Ob die Terrorzelle aber aus noch mehr Mitgliedern bestand und einige noch eine Gefahr darstellen, ist nicht bekannt. Wer sind die Täter? Bei einigen der Festgenommenen sollen tadschikische Pässe gefunden worden sein. Ihre Herkunft würde zum Bekennerschreiben des ISPK passen, einer Splittergruppe des Islamischen Staates, der Terrorexperten für den derzeit gefährlichsten Ableger des IS halten. Wann immer in den vergangenen Jahren IS-Netzwerke enttarnt und zerschlagen wurden, entpuppten sich die Mitglieder als Tadschiken oder andere zentralasiatische Staatsbürger, etwa Usbeken, Turkmenen, Iraner oder Afghanen. Der Terrorexperte Peter Neumann vom King's College in London hält das Bekennerschreiben für echt. Wie lief der Angriff ab? Die russische Agentur Ria Novosti meldet, drei vermummte Personen in Tarnanzügen hätten mit automatischen Waffen das Feuer in der Halle eröffnet, die Nachrichtenagentur Interfax dagegen spricht von zwei bis fünf Angreifern. Bewaffnet seien die Angreifer mit automatischen Waffen sowie Spreng- und Brandsätzen. Einem Zeugenbericht zufolge sollen die Täter eine Granate und eine Brandbombe geworfen haben. Ria Novosti berichtet weiter: "Die Leute in der Halle legten sich auf den Boden, um der Schießerei zu entgehen, lagen dort 15 bis 20 Minuten und begannen dann herauszukriechen. Vielen gelang es, herauszukommen." Wo fand der Angriff statt? Ziel der Attacke war die Crocus City Hall in Krasnogorsk, einer Stadt in der Oblast (dt. Verwaltungsbezirk, Anm. d. Red.) Moskau nordwestlich der Metropole. In der Stadt leben rund 117.000 Einwohner. Die Konzerthalle wurde 2009 eröffnet, bietet Platz für 7.900 Zuschauer. Sie ist Teil von "Crocus City", einem Gebäudekomplex, der auch noch ein Einkaufszentrum, eine weitere Veranstaltungshalle und weitere Restaurants und Hotels umfasst. Berichten zufolge gab es bereits 2016 und 2017 Bombendrohungen gegen verschiedene der Gebäude. Der Angriff sei während eines Konzerts der russischen Rockgruppe Piknik erfolgt. Die Ukraine hatte 2016 gegen die 1978 gegründete Band ein Einreiseverbot verhängt – wegen eines Konzerts auf der 2014 unrechtmäßig von Russland annektierten Krim. Wie viele Opfer gibt es? Am Samstagvormittag teilten die russischen Behörden mit, die Zahl der Toten sei auf 115 gestiegen. In der Nacht sprachen die Behörden noch von 93 Toten. Laut Gesundheitsministerium hat es zudem 145 Verletzte gegeben, berichtet die Tass. 4.000 Menschen sollen insgesamt in der Halle gewesen sein. Die Zahlen gingen zuvor auseinander. Das Medium "Brief" berichtete erst, dass mindestens 14 Menschen der Schießerei zum Opfer gefallen seien. Das lettische Medium Meduza sprach dagegen von bisher 10 bis 40 Toten. Nach Mitternacht berichteten russische Onlinemedien von bis zu 70 Toten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass sollen unter den Opfern auch Kinder sein. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Wie reagiert Russlands Regierung? Das russische Außenministerium nannte den Angriff ein "blutiges terroristisches Attentat". Russlands zentrales Ermittlungskomitee habe sofort ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen Terrorakts aufgenommen. Das teilte die Behörde am Freitagabend im Nachrichtendienst Telegram mit. Gab es Hinweise auf eine Bedrohungslage? Die US-Botschaft in Moskau hatte erst Anfang März gewarnt : "Vermeiden Sie große Menschenansammlungen in den nächsten 48 Stunden." Und weiter: "Die Botschaft verfolgt Berichte, wonach Extremisten unmittelbar bevorstehende Pläne haben, große Versammlungen in Moskau anzugreifen, darunter auch Konzerte."