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München: Serie von Brandanschlägen – Polizei jagt Extremisten

Immer wieder brennen in München Arbeitsmaschinen, E-Autos oder Funkmasten. Die Polizei versucht, den Tätern mit einer Ermittlungsgruppe auf die Spur zu kommen. Die Polizei rechnet den Brand mehrerer Baustellenfahrzeuge in München einer Serie von Brandanschlägen zu. In der Nacht auf Donnerstag standen auf einer Baustelle unweit des Bayerischen Landtags ein Bagger, zwei Radlader sowie ein Unimog in Flammen. Trotz aller Bemühungen der Feuerwehr brannten die vier Fahrzeuge komplett aus. Bei der Polizei gehe man nach ersten Ermittlungen von absichtlicher Brandlegung aus, erklärte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Inzwischen, das berichten mehrere Medien übereinstimmend, hat neben den Brandermittlern auch die Ermittlungsgruppe "Raute" des Polizeipräsidiums die Arbeit an dem Fall aufgenommen. Täter hinterlassen keine Spuren an den Tatorten Diese war im vergangenen Jahr nach einer Reihe von Brandanschlägen in München sowie Oberbayern ins Leben gerufen worden. Mit dem neuerlichen Fall zählen die Beamten inzwischen 29 Brände, die sie der Serie zuordnen. Die Ermittler gehen bei allen Taten von einem extremistischen, politisch motivierten Hintergrund aus, auch wenn sich bislang noch niemand zu diesen bekannt hat. Ein Bekennerschreiben oder eine Gruppe, die die Verantwortung für die Brände übernommen hat, gab und gibt es nicht. Lediglich ein einziges Mal fand die Polizei laut "Süddeutsche Zeitung" (SZ) an einem der Tatorte etwas, das in Zusammenhang mit den Anschlägen stehen könnte. Vor fast einem Jahr, Mitte Mai 2023, standen vor dem Ausbildungszentrum der Stadtwerke München in Sendling in der Nacht zwei Elektroautos in Vollbrand . Etwa zehn Meter vom Brandort entfernt entdeckten die Polizisten ein Graffito, "welches auf eine politische Motivation aus dem Phänomenbereich 'Klimaaktivismus' hinwies". Laut der "SZ" stand dort der Schriftzug: "No HWK." Wohl eine Abkürzung für Heizkraftwerk. Erste mögliche Fälle, die offenbar der Serie zugeordnet werden können, gab es laut der "Bild"-Zeitung bereits in den Jahren 2017 und 2018. Seitdem gerieten immer wieder Baustellenfahrzeuge, E-Autos, aber auch Mobilfunkmasten, Kabelschächte und Glasfasertrommeln ins Visier der Täter. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) inzwischen auf mehrere Millionen Euro. Der mit 2,5 Millionen Euro schadensträchtigste Fall war der Anschlag auf eine im Bau befindliche Geothermieanlage in Polling. Hoffnung nach neuerlichem Brandanschlag Was es den Ermittlern so schwer macht: Die Brandstifter hinterlassen – mit Ausnahme des Graffitos in Sendling – keine Spuren, scheinen die Umgebung im Vorfeld genaustens auszukundschaften. So gab es laut der "SZ" an keinem der bisherigen Tatorte Überwachungskameras oder andere Alarmierungssysteme. Zudem nehmen die Täter ihre Handys nicht mit zu den Anschlägen, eine Funkzellenauswertung ist somit sinnlos. Das mache es so schwierig, sie zu überführen, erklärte ein Polizeisprecher "Bild". Doch der neuerliche Anschlag unweit des Maximilianeums macht den Ermittlern offenbar Hoffnung, den Brandstiftern schon bald auf die Spur kommen zu können. Denn rund um den Landtag werden 24 Stunden am Tag Bilder von zahlreichen Kameras aufgezeichnet. Diese sollen nach "SZ"-Informationen nun ausgewertet werden. In der Hoffnung, dass einer der Täter aus Unwissenheit oder mangelnder Vorsicht doch einmal durchs Bild gelaufen ist.