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Sandstedt: Störche im Tiefflug – Ort stellt besondere Verkehrsschilder auf

Ein toter Storch am Straßenrand brachte eine Anwohnerin auf die Idee, jetzt stehen mehrere Schilder und warnen vor den Gefahren für die Vögel. Warnschilder sollen Fahrer auf tieffliegende Störche in Sandstedt (Landkreis Cuxhaven) aufmerksam machen. "Wir haben bei uns leider im Dorf viele Nester, die direkt an der Straße sind", sagte Initiatorin Sabine Franke. Sie habe schon oft beobachtet, wie die Vögel fast von einem Lastwagen oder einem Auto erfasst worden sind. Im vergangenen Sommer habe sie auf ihrem Weg zum Sport einen totgefahrenen Storch am Straßenrand entdeckt, erzählte Franke. "Da habe ich gedacht: Jetzt muss ich was tun." Sie habe früher schon selbst ein Schild gebastelt und aufgestellt, dieses Mal wandte sie sich an die Gemeinde. Doch es fehlte am Geld. Franke stellte ein Foto des toten Storchs online und bat um Spenden. "Es hat keine zwei Tage gedauert, da hatte ich 300 Euro zusammen." Viele Autofahrer würden die Schilder tatsächlich wahrnehmen Die Bewohnerin stellte Anträge beim Landkreis, der Gemeinde und der Polizei, suchte nach einem Motiv und dem richtigen Ort für die Schilder. Seit März warnen sie nun an den drei Einfahrtsstraßen der Gemeinde, im Herbst sollen sie abgebaut und beim Bauhof bis zum nächsten Frühjahr gelagert werden. "Viele nehmen die Schilder wahr, ich werde oft darauf angesprochen", sagte Franke. Nach Angaben des Ortsvorstehers gibt es dieses Jahr zehn Storchennester in der Gemeinde. Im Landkreis Cuxhaven leben in den Sommermonaten besonders viele Störche. Im vergangenen Jahr registrierte der Naturschutzbund (Nabu) dort 265 Paare, in ganz Niedersachsen und Bremen waren es mehr als 2.000 Weißstorchpaare. Zuletzt stieg die Zahl der Vögel in der Region. "Wir haben eine gute Population", berichtete Bärbel Rogoschik, Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums in Niedersachsen. Auch in diesem Jahr seien die Bedingungen ideal, auf vielen Wiesen stehe noch Wasser. "Störche sind Feuchtgebietsbewohner und finden das großartig." Verkehr wird Vögeln immer mehr zum Verhängnis Nur der Verkehr werde den Tieren immer wieder zum Verhängnis – insbesondere wenn ihre Nester in der Nähe von Straßen seien, sagte Rogoschik. Bevor die Störche beim Fliegen an Höhe gewinnen, gehen sie in den Sinkflug und werden dabei schnell von Autos oder Lastwagen erfasst. Aber auch bei der Futtersuche bestehe die Gefahr. "Wenn ein Storch zur Wiese auf der anderen Straßenseite will, dann fliegt er da nicht rüber. Das wäre viel zu aufwendig für ihn, sondern er marschiert da in aller Seelenruhe rüber und landet dann auf der Kühlerhaube." Störche können nur bis Tempo 40 eine Gefahr wahrnehmen, alles andere sei für sie unvorstellbar, erklärte die Expertin. Warnschilder seien also eine gute Idee. "Wir plädieren immer dafür: Bitte, Leute, langsam fahren!" Ein Storch überlebe den Zusammenstoß mit einem Fahrzeug nicht. Aber auch für Fahrer könnte es gefährlich werden, wenn sie aus Schreck das Lenkrad verreißen.