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ISA im Test: Neuer Pflicht-Überwacher im Auto kann Sicherheitsrisiko werden

Eigentlich sollen die neuen Pflicht-Assistenten in Autos zu mehr Sicherheit führen. Doch ein Test zeigt, dass hier ganz neue Sicherheitsrisiken lauern. Ab dem 1. Juli sind zahlreiche neue Assistenten in Autos Pflicht. Mithilfe von Notbremsassistent, aktivem Spurhalter, Müdigkeitserkennung, Blackbox , Kopfaufprallschutz, Notbremslicht und Geschwindigkeits- und Rückfahrassistent ( lesen Sie hier mehr ) wollen die Behörden die Zahl der Unfälle massiv reduzieren. Grundsätzlich eine sinnvolle Idee. Doch offenbar sind nicht alle Systeme so ausgereift, dass sie dem Fahrer wirklich helfen. In einem Test des Fachmagazins "Auto Motor und Sport" zeigte sich: Ein System kann sogar zum Ablenkungs- und damit Sicherheitsrisiko werden. Fehlerhafte Verkehrszeichenerkennung Das System ISA (Intelligent Speed Assistance, deutsch etwa: Intelligenter Geschwindigkeitsassistent) warnt den Fahrer vor überhöhter Geschwindigkeit. Dafür kombiniert es Assistenten wie die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung, Tempomat und Tempobegrenzer miteinander. Bei jeder Übertretung warnt es nicht nur optisch durch ein blinkendes Zeichen, sondern auch akustisch. Doch die Verkehrszeichenerkennung funktioniert selbst bei neuen Autos nur fehlerhaft, wie eine Auswertung des Fachmagazins zeigt. Von 146 bewerteten Fahrzeugen im vergangenen Jahr bekamen nur knapp 18 Prozent der Autos überhaupt Punkte für die Funktionalität des Systems – und die besten davon nur vier von zehn möglichen Punkten. Das waren Modelle von BMW . In den meisten Fällen wurden Tempolimits auf Verkehrszeichen nicht korrekt erkannt. Das kann in der Praxis zu gefährlichen Situationen führen: Erkennt das System beispielsweise in einer Baustelle auf der Autobahn das falsche Schild (Tempo 40 an einer Ausfahrt, obwohl der Fahrer weiter geradeaus fahren möchte, wo 80 gilt), bremst der Geschwindigkeitsregler schon heute automatisch ab. Das kann den nachfolgenden Verkehr gefährden. Regeländerungen würden Fahrer entmündigen Noch lässt sich ISA per Tritt aufs Gaspedal überwinden. Dafür benötigt es bereits jetzt einen aufmerksamen Fahrer, um starke Bremsungen und heikle Situationen auf freier Strecke zu verhindern. Doch die EU als Gesetzgeber behält sich Änderungen vor: Möglich, dass in einem späteren Schritt die Gasannahme elektronisch erschwert oder vollkommen unterbunden wird. Wenn die Kamera also ein falsches Schild erspähen oder ein Zeichen falsch interpretieren würde, könnte das zu ruckartigen Bremsmanövern führen, warnt die Zeitschrift – und der Fahrer könnte nichts dagegen tun. Dabei seien die Kameras nicht das Problem, sondern das System dahinter: Meist werden die Kameradaten mit dem elektronischen Kartenmaterial des Navigationssystems abgeglichen. Wenn aber Kommunen baustellenbedingte Geschwindigkeitslimits nicht melden, Schilder falsch aufgestellt sind oder die Anzeige von variablen Tempolimits gestört ist, wird ISA schon jetzt zum Sicherheitsrisiko.