Sonnenallergie vorbeugen: Sonnenschutz und Lichttherapie
Wer eine Sonnenallergie hat und nichts dagegen tut, muss damit rechnen, dass sie alle Jahre wiederkommt. Wie Sie einer Sonnenallergie vorbeugen können. Die umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnete polymorphe Lichtdermatose betrifft überwiegend Menschen mit heller Haut (besonders die Hauttypen 1 und 2). Sie tritt auf, wenn die Haut nach längerer Sonnenpause zum ersten Mal wieder eine ungewohnt hohe Dosis UV-Strahlung abbekommt. Bemerkbar macht sich die Sonnenallergie vor allem an Körperstellen, die dem Sonnenlicht direkt ausgesetzt waren. Dort treten typischerweise fleckige und stark juckende, manchmal auch brennende Rötungen auf, die sich unterschiedlich weiterentwickeln können: etwa zu knötchen-, bläschen-, quaddel- und/oder insektenstichähnlichen Hautveränderungen. Zwar stehen die Chancen gut, dass die polymorphe Lichtdermatose im Lauf des Lebens schwächer wird oder sogar völlig verschwindet. Warten muss darauf aber niemand: Wer stärkere Sonneneinstrahlung vermeidet und/oder die Haut rechtzeitig darauf vorbereitet, kann einer Sonnenallergie wirksam vorbeugen. Sonnenschutz: UV-Belastung der Haut gering halten Wer einer Sonnenallergie vorbeugen möchte, sollte die UV-Belastung der Haut besonders im Frühjahr oder zu Beginn einer Urlaubsreise so gering wie möglich halten. Das bedeutet, intensive Sonnenbestrahlung möglichst zu vermeiden und die Haut zu schützen, wenn sie der Sonne ausgesetzt ist. Dazu eignen sich allgemeine Maßnahmen, wie: Haut mit Kleidung bedecken (am besten mit speziellen Textilien, die fast keine UV-Strahlung durchlassen) möglichst im Schatten bleiben intensive Sonnenstrahlung (etwa rund um die Mittagszeit) vermeiden Zusätzlich benötigen unbedeckte Hautstellen bei jedem Aufenthalt in der Sonne ein Sonnenschutzmittel . Um damit einer Sonnenallergie vorbeugen zu können, sollte das Mittel einen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 haben und einen Breitbandfilter zum Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlung enthalten. Achtung: Gegen die Mallorca-Akne – eine akneähnliche Form der Sonnenallergie – sind vorbeugend fettfreie Sonnenschutzmittel wie Gele oder hydrophile ("wasserliebende") Cremes vorzuziehen. Denn die Mallorca-Akne entsteht typischerweise, wenn UV-Strahlung auf Haut mit fettiger Sonnencreme oder Sonnenöl trifft. Lichttherapie: Haut an Sonnenstrahlung gewöhnen Neben Sonnenschutz kann eine Lichttherapie (Phototherapie) mit UV-Strahlung einer Sonnenallergie vorbeugen. Die Behandlung zielt auf die Abhärtung der Haut gegenüber dem Sonnenlicht ab, die bei polymorpher Lichtdermatose auch natürlicherweise oft zu beobachten ist: Eine Sonnenallergie schwächt sich im Lauf des Jahres von selbst ab, wenn die Betroffenen öfter in der Sonne sind. Denn dann gewöhnt sich die Haut zunehmend an die Strahlung, sodass die Hautreaktionen irgendwann nachlassen oder ganz ausbleiben. Die Lichttherapie ahmt diesen Effekt nach, indem der gesamte Körper unter ärztlicher Aufsicht wiederholt mit UV-Licht bestrahlt wird, wobei sich die Strahlendosis langsam steigert. Um einer Sonnenallergie erfolgreich vorbeugen zu können, muss die Lichttherapie allerdings rechtzeitig vor der ersten stärkeren Sonnenbestrahlung beginnen. Fachleute empfehlen Betroffenen, sich im zeitigen Frühjahr oder spätestens vier bis sechs Wochen vor einem geplanten Sonnenurlaub behandeln zu lassen. Üblicherweise kommen bei einer Sonnenallergie UV-B-Strahlen zur vorbeugenden Lichttherapie zum Einsatz. Die beste Wirkung scheint dabei sogenanntes Schmalspektrum-UV-B-Licht zu erzielen. Die hier verwendeten UV-B-Strahlen haben eine Wellenlänge von 311 Nanometern (nm). Alternativ können bei schwerer Sonnenallergie vorbeugend Tabletten mit dem Wirkstoff Psoralen zusammen mit UV-A-Strahlung helfen. Diese Behandlung ist unter der Abkürzung PUVA bekannt, was für "Psoralen plus UV-A" steht. Psoralen macht die Haut empfindlicher für UV-A-Strahlen, sodass bereits niedrige Dosen davon genügen, um die Abhärtung der Haut anzustoßen. Mögliche Nebenwirkungen der Lichttherapie Die UV-Bestrahlung der Haut birgt das Risiko für Hautschäden. Betroffene sollten darum nie selbst versuchen, sich gegen UV-Licht abzuhärten, um einer Sonnenallergie vorzubeugen. Denn selbst die ärztlich überwachte Lichttherapie kann Nebenwirkungen hervorrufen. Hier ein paar Beispiele: Häufig löst die Lichttherapie akute sonnenbrandähnliche Hautreaktionen aus. Bei der PUVA kommt es manchmal zu Juckreiz. Sind die Augen während der Bestrahlung nicht ausreichend geschützt, können sich deren Bindehaut und Hornhaut entzünden – akut bei UV-B-Bestrahlung, chronisch bei PUVA-Behandlung. Nahrungsergänzungsmittel: Vorbeugen von innen? Häufig ist zu lesen, dass bei einer Sonnenallergie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel eine vorbeugende Wirkung haben sollen. Dazu zählen beispielsweise Calcium , Beta-Carotin, Omega-3-Fettsäuren und Probiotika. Auch manche Ärztinnen und Ärzte raten bei polymorpher Lichtdermatose gelegentlich zur Einnahme solcher und ähnlicher Mittel. Dass Nahrungsergänzungsmittel einer Sonnenallergie sozusagen von innen vorbeugen können, ist aber bislang (noch) nicht ausreichend wissenschaftlich bewiesen.