Ukraine-Krieg: Folterkammer-Chef stirbt durch Autobombe in Berdjansk
Immer wieder kommt es in besetzten Gebieten der Ukraine zu Angriffen auf die russischen Besatzer. Dieses Mal ist der mutmaßliche Organisator einer Folterkammer durch eine Autobombe ums Leben gekommen. Bei der Explosion eines Autos in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Berdjansk ist am Sonntag offenbar der Organisator einer Folterkammer getötet worden. Das meldet der ukrainische Militärgeheimdienst HUR. Am Sonntagvormittag gegen 9.40 Uhr ist es laut Geheimdienstangaben zu der Explosion in Berdjansk gekommen. Die Stadt liegt in dem von Russland besetzten Teil der Region Saporischschja im Süden der Ukraine . Berdjansk ist zu Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt worden. Bei dem Toten soll es sich den Angaben zufolge um Jewgeni Ananjewski handeln. Der HUR wirft dem Mann vor, an der Einrichtung von Folterkammern innerhalb der russischen Strafkolonie von Berdjansk beteiligt gewesen zu sein. Dort seien auch ukrainische Gefangene gefoltert worden. Der HUR drohte in der Mitteilung weiter damit, dass "jedes Kriegsverbrechen mit Gerechtigkeit geahndet" werde. Die Verantwortung für die Tötung des Mannes übernahm der Geheimdienst jedoch nicht. Russische Behörden bestätigen tödliche Explosion Die russischen Ermittlungsbehörden haben den Tod "eines Mitarbeiters einer Strafkolonie in Berdjansk" bestätigt. Es sei ein Strafverfahren wegen Mordes eingeleitet worden. Demnach habe eine unbekannte Person am Sonntag einen improvisierten Sprengsatz unter dem Auto des Mannes angebracht, der dann explodierte. Das Opfer sei noch am Tatort seinen Verletzungen erlegen. Zudem veröffentlichten die Behörden ein Video, das ein zerstörtes Fahrzeug zeigt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat es bereits mehrfach Angriffe auf russische Offizielle und Militärangehörige in den besetzten Gebieten gegeben. Mutmaßlich werden diese auch von Partisanengruppen verübt ( wie Widerstandsgruppen wie "Atesh" dort vorgehen, lesen Sie hier .) So starben etwa im November russische Offiziere bei einer Explosion in Melitopol, mehr dazu lesen Sie hier. Auch auf der besetzten Halbinsel Krim sind Partisanen laut eigenen Angaben aktiv.