Düsseldorf: Tödliche Kiosk-Explosion – Anwohner berichten
In Düsseldorf explodiert ein Kiosk in einem Mehrfamilienhaus. Drei Männer sterben, 16 Menschen werden verletzt. Anwohner berichten, was sie erlebt haben. Es ist mitten in der Nacht, als die Feuerwehr Düsseldorf in die Lichtstraße an der Grafenberger Allee gerufen wird. Vor Ort bietet sich den Einsatzkräften ein Bild der Verwüstung: Ein Kiosk im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses steht in Flammen, das Feuer breitet sich auf die Wohnungen darüber aus. Trümmerteile liegen auf der Straße verteilt, zwischen den Scherben liegen Süßigkeiten aus dem Kiosk. Auch in der Oberleitung der Straßenbahn hängen Trümmer. Ein Auto auf der gegenüberliegen Straßenseite ist komplett verbrannt, eine Bushaltestelle komplett zerstört, die Fensterscheiben einer logopädischen Praxis sind zu Bruch gegangen. "Es war wie ein Bombeneinschlag", berichtet ein Anwohner, für den das, was hier in Düsseldorf Flingern passiert ist, noch unbegreiflich ist: Aus noch ungeklärter Ursache kommt es in dem Kiosk zur Explosion , drei Menschen sterben, 16 weitere werden verletzt in Krankenhäuser gebracht. Zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr. "Die Scheiben haben gewackelt" Bewohner der angrenzenden Häuser müssen evakuiert werden. Detlef Melzer wird gegen 2.20 Uhr aus dem Bett geklingelt, die Feuerwehr fordert ihn auf, seine Wohnung im Nachbarhaus zu verlassen. Die Explosion selbst hat er nicht gehört, auf dem Weg zur Sammelstelle für die Nachbarschaft sieht er das Ausmaß der Tragödie. Laut Melzer hätten sich rund 150 Personen in der Sammelstelle aufgehalten, erst nach Stunden können sie in ihre Wohnungen zurückkehren. Andere Nachbarn haben die Explosion deutlich gehört und gespürt. Anwohner auf der anderen Straßenseite haben einen "riesigen Knall" vernommen, berichten sie einem Reporter vor Ort. "Die Scheiben haben gewackelt", erzählen sie weiter. Eine weitere Nachbarin sei von der Explosion aus dem Schlaf gerissen worden, die Betten hätten gebebt, erzählt sie. Auch habe sie gesehen, wie Menschen in der ersten Etage vom Balkon gesprungen sind, um sich vor den Flammen zu retten. "Das war kein schöner Anblick", so die Frau, deren ganze Familie die Tragödie mitangesehen habe. Drei Menschen tot im Haus gefunden Anwohner des Unglückshauses flüchten auf ihre Balkone, die Feuerwehr muss sie mit Drehleitern aus dem brennenden Gebäude retten. Eines der Todesopfer ist inzwischen identifiziert. Es handele sich um einen 55-jährigen Bewohner des Hauses, sagte Staatsanwalt Martin Stücker. Einer der Toten sei in einer Wohnung entdeckt worden, zwei im Treppenhaus. Alle Toten seien Männer. Der Staatsanwalt will eine Fremdeinwirkung von außen nicht ausschließen. Die Todesursachen stehen noch nicht definitiv fest, stünden aber vermutlich im Zusammenhang mit dem Brand. Einsturzgefährdet soll das Gebäude nach dem Brand nicht sein, so die Feuerwehr.