Formel 1: Zwangspause von Ocon – profitiert Schmacher vom Alpine-Chaos?
Mick Schumacher sucht weiter nach einem Platz in der Formel 1. Einer seiner Kumpel muss eventuell für ein Rennen straf pausieren. Profitiert der Deutsche durch das Chaos? Formel-1-Star Esteban Ocon könnte beim Großen Preis von Kanada (7. bis 9. Juni) möglicherweise nicht für seinen Rennstall Alpine an den Start gehen dürfen. Wie der englische Ableger des TV-Sender Sky berichtet, werde von dem Rennstall "ernsthaft in Erwägung gezogen", Ocon beim nächsten Rennen nicht einzusetzen. Hintergrund ist ein von Ocon verursachter Unfall mit Teamkollege Pierre Gasly beim Rennen in Monaco am vergangenen Wochenende. Bereits in der ersten Runde hatte Ocon zu einem zu ambitionierten Überholmanöver auf der engen Strecke angesetzt, woraufhin sich die Reifen der beiden Alpine-Kollegen berührten und Ocon in die Luft geschleudert wurde. "Ich bin einfach enttäuscht" Für Ocon war das Rennen beendet, Gasly konnte immerhin noch weitermachen und fuhr mit Platz zehn seinen ersten Punkt der Saison ein. Zuvor hatte er jedoch am Funk wütend über seinen Kollegen geflucht: "Was macht er da?" Auch nach dem Rennen hielt er sich mit der Kritik an seinem Teamkollegen nicht zurück. "Ich bin einfach enttäuscht über Esteban und für das Team, weil es nicht hätte passieren sollen", sagte er. "Wir können es uns nicht leisten, dieses Verhalten zu zeigen", so Gasly weiter. "Wir hatten klare Anweisungen vor dem Rennen und die wurden nicht respektiert und man sollte nie so viel Risiko eingehen, beide Autos aus dem Rennen zu nehmen", so die Anschuldigung Gaslys. Ocon entschuldigte sich Die Stewarts bestraften Ocon mit einer Startplatzstrafe von fünf Plätzen für das nächste Rennen, auch Ocon gab später in den sozialen Medien seine Schuld zu. "Der Vorfall heute war meine Schuld, die Lücke war am Ende zu klein und ich entschuldige mich beim Team hierfür", schrieb er. Ob ihm die Reue helfen wird, ist aber unklar. Immerhin machte Alpine-Teamchef Bruno Famin schon eine deutliche Ansage. "Estebans Attacke war komplett unangebracht. Es ist genau, was wir nicht sehen wollten und es wird Konsequenzen geben", sagte er in Monaco. "Wir werden eine harte Entscheidung treffen", so seine drastische Ankündigung. Profitiert Mick Schumacher? Ocon könnte es also an den Kragen gehen. Möglicherweise muss er in Kanada unfreiwillig eine Pause einlegen. Angeblich soll Alpine-Teamchef Famine schon mit Ersatzfahrer Jack Doohan gesichtet worden sein. Und auf lange Sicht könnte noch ein anderer von dem ganzen Chaos bei Alpine profitieren: Mick Schumacher. Bei Alpine läuft in der Formel 1 gerade wenig zusammen. Die Stammpiloten Ocon und Gasly haben nach acht Rennen jeweils nur einen Punkt auf dem Konto. Von beiden Piloten laufen zudem die Verträge aus. Der 25-jährige Schumacher sucht nach seinem Aus beim US-Team Haas zuletzt nach einem Weg zurück in die Formel 1. Aktuell fährt er für Alpine in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und weiß zu überzeugen. "Ich bin sehr happy mit Mick, er ist superschnell", sagte Famin in Monaco über Schumacher. "Er pflegt einen sehr guten Umgang mit seinen Teamkollegen", lobte Famin Schumacher weiter. "Für 2025 ist alles offen, jeder spricht mit jedem. Es wäre ein Fehler, Mick nicht auf der Liste zu haben", so der Alpine-Teamchef mit Blick auf das nächste Jahr (mehr zu der möglichen Chance für Mick Schumacher lesen Sie hier ). Schumacher darf also hoffen, dass es mit einem Comeback in die Königsklasse des Motorsports etwas werden könnte. Allerdings ist es für den Sohn von Rennfahrerlegende Michael Schumacher sicher nicht einfach zu sehen, dass ausgerechnet sein Kumpel Ocon gerade nicht performt und er davon profitieren könnte. Ocon und Schumacher sind gute Freunde, machten bereits zusammen Urlaub. Nach seinem Haas-Aus warb Ocon sogar öffentlich darum, seinen Kumpel zu Alpine zu holen. Doch die Team-Bosse entschieden sich für Gasly, zu dem Ocon schon seit Kart-Zeiten eine ausgeprägte Rivalität pflegt. Die flammte jetzt bei Alpine bereits mehrfach wieder auf. Sicher sein, dass er nächste Saison für Alpine fährt, kann sich Schumacher jedoch noch nicht. Denn: Auch Ersatzfahrer Doohan dürfte ebenfalls realistische Chancen haben, sich das Cockpit zu schnappen. TV-Experte und Ex-F1-Fahrer Timo Glock hat bei Sky noch einen Tipp für Schumacher abgegeben: "Er muss einfach versuchen, mit seinen Leistungen in der WEC weiterhin zu überzeugen und den Fuß versuchen drin zuhalten, sich zu zeigen. Das ist die einzige Möglichkeit, dass er nächstes Jahr in ein Cockpit hereinkommen kann. Ich hoffe es für ihn, er hätte es verdient."