HVO100 Öko-Diesel ab heute im Verkauf – Lob vom FDP-Fraktionschef
Der neue Ökodiesel kommt: Ab heute ist der Verkauf in Deutschland zugelassen. FDP-Fraktionschef Dürr sieht darin einen großen Fortschritt für den Klimaschutz. Ab sofort darf der klimaschonende HVO100-Diesel an deutschen Tankstellen verkauft werden. Die dafür notwendige Verordnung wurde am Dienstag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht – am heutigen Mittwoch trat sie in Kraft. ( Mehr zur Frage, welche Autos den neuen Diesel vertragen, lesen Sie hier .) FDP-Fraktionschef Christian Dürr freut sich über das Inkrafttreten der Verordnung. "Von nun an kann der Verbrenner in Deutschland klimaneutral gefahren werden", sagte er am Mittwoch t-online. "Das ist ein großer Fortschritt für den Klimaschutz, aber auch für all jene, die beruflich aufs Auto angewiesen sind und bereits einen Diesel-Wagen fahren." Seine Partei habe sich innerhalb der Koalition dafür eingesetzt, "dass der Verbrennungsmotor eine Zukunft bekommt". Nun sei es umso wichtiger, auch auf europäischer Ebene umzudenken: "EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat alles dafür getan, dass der Verbrenner verboten wird – wir werden alles dafür tun, diese Technologie zu erhalten." ADAC rechnet mit schrittweiser Einführung In Deutschland sind laut Kraftfahrt-Bundesamt heute gut 14 Millionen Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterwegs. Der neue Kraftstoff aus wasserstoffbehandelten alten Pflanzenölen und Fettresten senkt den CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen um rund 90 Prozent. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte, allein mit E-Autos ließen sich die Klimaziele nicht erreichen, es brauche auch klimafreundlichere Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Dafür sei HVO100 "ein weiterer, großer Schritt". Der ADAC rechnet damit, dass der neue Sprit an den Tankstellen langsam schrittweise eingeführt wird. Der Preis je Liter dürfte bis zu 20 Cent über dem herkömmlichen B7-Diesel und damit etwa auf dem Niveau des sogenannten Premiumdiesels liegen. Vor allem gewerbliche Nutzung erwartet Der Bundesverband Energie-Mittelstand (Uniti), bei dem 40 Prozent der Straßentankstellen organisiert sind, erwartet, dass HVO100 in der Anlaufphase für Flottenbetreiber besonders interessant ist: Damit können sie CO2-Vorgaben mit bestehenden Fahrzeugen leichter erreichen. Auch der Bundesverband freier Tankstellen (BfT) sieht großes Potenzial in der Speditions- und Logistikbranche: "Wir schätzen, dass 80 Prozent der HVO-Nutzung gewerblich sein wird." ADAC-Technikpräsident Schulze sagte: "Jetzt sind die Hersteller gefordert, neue Fahrzeuge für die Verwendung von HVO 100 auszulegen und ältere Modelle zu prüfen und für die Verwendung freizugeben." Autofahrer erkennen die Freigabe meist am "XTL"-Symbol im Tankdeckel. Sonst hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Rückfrage beim Händler.