Besonders in Baden-Württemberg müssen sich die Menschen auf Hochwasser vorbereiten. Die Regionen um Zuflüsse von Neckar und Donau sind besonders gefährdet. Kann es aufgrund der zu erwartenden Unwetter zu Überflutungen von Kellern kommen oder gar zur Sperrung von Verkehrsverbindungen und Dammbrüchen? Das "Länderübergreifende Hochwasser Portal" (LHP) meldet derzeit "große Hochwassergefahr" für die baden-württembergischen Kreise zwischen der Bundesgrenze zur Schweiz im Süden und der Donau im Norden. Wo es sonst noch gefährlich wird. Neue Unwetter-Prognosen: Hier kracht es in den nächsten Stunden Das LHP unterscheidet dabei vier Stufen: Vorwarnurg (Rot schraffiert): Informieren Sie sich regelmäßig über die aktuelle Wetter- und Hochwasserentwicklung und achten Sie auf amtliche Warnungen Hochwasser (Orange): Achten Sie auf ihre eigene Sicherheit, halten Sie sich von Gewässern fern, entfernen Sie Ihr Auto aus hochwassergefährdeten Bereichen. Großes Hochwasser (Rot): Achten Sie unbedingt auf Ihre eigene Sicherheit, leisten Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge, meiden Sie den hochwassergefährdeten Bereich großräumig, meiden Sie die Nähe jeglicher Gewässer, Deiche und sonstiger Hochwasserschutzanlagen, Halten Sie sich von Kellern, Tiefgaragen und tieferliegenden Flächen in Flussnähe fern Sehr großes Hochwasser (Violett): Es besteht Lebensgefahr, leisten Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte unbedingt Folge, meiden Sie den hochwassergefährdeten Bereich großräumig, meiden Sie die Nähe jeglicher Gewässer, Deiche und sonstiger Hochwasserschutzanlagen, halten Sie sich von Kellern, Tiefgaragen und tieferliegenden Flächen in Flussnähe fern Baden-Württemberg: Es können sich sehr große Hochwasser bilden In den Donau- und Bodenseezuflüssen im Raum Oberschwaben können sich im Verlauf bis Samstagmittag teilweise sehr große Hochwasser bilden. Es seien Mengen, die nur alle 50 Jahre oder mehr, vorkommen. Das gelte etwas für die Flüsse Schussen, Riss und Rot. Große Hochwasser können auch sich an den Neckarflüssen Erms, Fils sowie Rems bilden. Mittlere Hochwasser sind am Neckar in Gundelsheim und Heidelberg im Laufe des Wochenendes möglich. Kleinere Hochwasser am Samstag und Sonntag erwartet das LHP im Oberrhein am Pegel Maxau. Bayern: Extrem ergiebiger Dauerregen im Südwesten An der oberen Iller werden kleine bis mittlere Hochwasser vorhergesagt. In Wiblingen steigen Wasserstände wohl bis zu einem großen Hochwasser. Der Höhepunkt sei im Laufe des Samstags erreicht, so das LHP. Ähnliches gilt für die Wörnitz, die Oberpfalz und einzelne Pegel im Naab-Einzugsgebiet. Die Donauzuflüsse Günz, Mindel, Zusam, Schmutter und obere Paar sind schon auf Stufe eines kleinen oder mittleren Hochwassers. Es bleibe das Risiko, dass in der Nacht bereits ein großes Hochwasser erreicht wird. Ein großes Hochwasser wird für die Donau aus Baden-Württemberg erwartet. Besonders gefährlich ist es in Neu-Ulm . Zusammen mit der Iller könne es hier zu einem sehr großen Hochwasser kommen. Der Anstieg könne dabei das ganze Wochenende über anhalten, warnt das LHP. Eingeschränkt wird jedoch, dass die Prognose noch unsicher ist. Die Einschätzungen können sich noch verändern. Thüringen und Sachsen – "mittlere" Hochwasserwarnungen Bis Samstagmittag ist in Thüringen mit lang anhaltenden Regen zu rechnet. Ab Samstagmittag bis in die Nacht zum Sonntag gibt es dann gebietsweise Gewitter und teilweise heftigen Starkregen. Betroffen seien vor allem die Einzugsgebiete im Bereich des nördlichen Thüringer Waldes und des Schiefergebirges. In Sachsen gibt es Hochwasserwarnungen für die Obere Weiße Elster, die Mulden und für die Nebenflüsse Obere Elbe . Am stärksten vom Hochwasser wird das Vogtland im Oberlauf der Weißen Erster sein, erklärt das LHP. Dauerregen herrscht dabei bis Samstagmittag und trifft das Vogtland und Westsachsen. Es gebe gar die Gefahr von lokalen Sturzfluten. Sachsen-Anhalt – mittleres Hochwasser "Mittleres Hochwasser" ist für Sachsen-Anhalt, hier im Speziellen die Flussgebiete Aland, Bode, Ohre, Weiße Elster und Unstrut prognostiziert. "Halten Sie sich von Gewässern fern", lautet der Warnhinweis an Anwohner. Hessen – Hochwasserlagen für Rhein und Neckar erwartet Die Hessische Hochwasservorhersagezentrale erwartet größere Hochwasser für die hessischen Flussabschnitte von Rhein und Neckar. Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Freitag mitteilte, kann es dabei zu statistisch nur alle 20 Jahre auftretenden Hochwassern kommen. Am Pegel Worms am Rhein wird demnach voraussichtlich am Sonntagvormittag die hessische Meldestufe 1 überschritten. Je nach Abfluss des Neckars kann sich dort zu Beginn der kommenden Woche ein großes Hochwasser mit Überflutung bebauter Gebiete entwickeln, wie es im Schnitt nur alle 20 Jahre auftritt. Das entspräche der hessischen Meldestufe 3. Am Pegel Mainz soll die hessische Meldestufe 1 im Laufe des Sonntags erreicht werden. Auch am Neckar ist nach Angaben des HLNUG mit Hochwasser zu rechnen. Der Pegel Rockenau erreicht voraussichtlich schon in der Nacht zum Samstag die hessische Meldestufe 1. Im Verlauf des Samstags soll der Pegel dann die hessische Meldestufe 3 deutlich überschreiten.