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Der Regen hat aufgehört: Das Aufräumen beginnt erst

Die Hochwassergefahr ist fürs Erste gebannt. Doch Normalität gibt es in vielen Gemeinden noch lange nicht. Betroffene und Einsatzkräfte krempeln die Ärmel hoch, um die Schäden zu beseitigen. Nach schlimmen Regentagen und teils dramatischen Überflutungen klart der Himmel über Baden-Württemberg wieder auf - doch die Beseitigung der vielen Schäden dürfte noch eine Weile dauern. Vielerorts waren am Dienstag Bürger und Bürgerinnen gemeinsam mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen damit beschäftigt, den gröbsten Schmutz von den Straßen zu bekommen, weitere Keller leerzupumpen oder angespülten Unrat zu beseitigen. Das große Aufräumen In den Gemeinden Rudersberg im besonders betroffenen Rems-Murr-Kreis und Ebersbach an der Fils (Kreis Göppingen) seien die Aufräumaktionen in vollem Gange, hieß es am Dienstag aus den Rathäusern der Stadt. Durch den Starkregen waren die Straßen mit Schlammmassen und weggespültem Hausrat bedeckt worden, auch Autos waren von Wassermassen mitgerissen worden. In Schorndorf kamen zwei Menschen ums Leben, die zuvor versucht hatten, den Keller ihres Hauses leerzupumpen. In Ebersbach seien alle evakuierten Personen wieder zurück in ihren Häusern. Alle Kitas und Schulen, die am Vortag wegen der dramatischen Ereignisse geschlossen bleiben mussten, seien inzwischen wieder geöffnet, sagte eine Stadtsprecherin. Das Starkregen-Management der Gemeinde, in der Wasserrückhaltebecken eingerichtet worden waren, habe sich bewährt. "Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt", sagte sie. Das Landratsamt Göppingen warnte unterdessen vor dem Betreten überfluteter Waldbereiche. Die riesigen Wassermassen hätten im Wald zu zahlreichen Gefahrenquellen geführt, so das zuständige Forstamt. Die Bundesstraße 10, die bei Ebersbach wegen einer von den Wassermassen eingedrückten Lärmschutzwand überflutet und daraufhin gesperrt worden war, wurde am frühen Dienstagmorgen wieder freigegeben. Einsatzkräfte ziehen erste Bilanz Rund 1000 Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) seien seit vergangenem Freitag in Baden-Württemberg aktiv gewesen, teilte der DRK-Landesverband am Dienstagmorgen mit. Schwerpunkte waren den Angaben zufolge der Ostalb- sowie der Rems-Murr-Kreis und der Landkreis Ludwigsburg . Wasserstände an meisten Gewässern fallen Die Wasserstände an den meisten Gewässern im Südwesten fallen der Hochwasservorhersagezentrale zufolge wieder. "Lediglich am Bodensee und am Oberrhein flussabwärts von Kehl sind noch steigende Tendenzen zu verzeichnen.", hieß es am Nachmittag im Lagebericht. Die Schifffahrt, die wegen des Hochwassers seit einigen Tagen eingestellt ist, könne voraussichtlich aber erst am Freitagmittag wieder aufgenommen werden, wie eine Sprecherin sagte. Die Pegelstände gingen etwas langsamer zurück als erwartet. Zwei Menschen in Baden-Württemberg tödlich verunglückt Ein Mann und seine Mutter überlebten das Hochwasser nicht. Ihre Leichen waren am Montag in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis in einem Haus entdeckt worden. Zuvor waren bereits in Bayern zwei Tote geborgen worden; am Dienstag meldete die Polizei dort ein drittes Todesopfer: Eine Frau war den Erkenntnissen zufolge am Vortag in Markt Rettenbach mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht und wurde später leblos geborgen. Dank vom Bundespräsidenten an die Einsatzkräfte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte am Dienstag den tausenden Helfern in den Hochwassergebieten Süddeutschlands für ihren Einsatz gegen die Fluten. "Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen es gibt, die in Zeiten schwerster Not für ihre Mitmenschen da sind", sagte Steinmeier am Dienstag in Berlin bei der Eröffnung der Woche der Umwelt im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue. Zugverkehr weiter eingeschränkt Bahnreisende müssen sich weiter auf Einschränkungen und Zugausfälle einstellen. Züge konnten unter anderem München aus Richtung Stuttgart nicht anfahren, wie die Deutsche Bahn am Dienstag mitteilte. Mehrere Streckenabschnitte sind für den Fernverkehr nicht befahrbar: Auf der Verbindung Stuttgart-Ulm-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Ulm und Augsburg, auf der Strecke Nürnberg-Donauwörth-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Donauwörth und Augsburg, auf der Strecke München-Memmingen-Lindau der Abschnitt zwischen Buchloe und Memmingen sowie die gesamte Strecke Ulm-Memmingen-Kempten. Weiter hieß es: "Bitte rechnen Sie auf den genannten Strecken bei den verkehrenden Zügen mit einer sehr hohen Auslastung."