Parfum gegen Marder: Vertreiben Düfte den Schädling?
Marder richten massive Schäden auf dem Dachboden oder im Auto an. Wie können Sie den Schädling loswerden? Hilft Parfum? Der Steinmarder (Martes foina) ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier, das sich ab und zu seinen Unterschlupf auf einem Dachboden eines Wohnhauses sucht. Vor allem in den Wintermonaten ist das nicht selten der Fall. Dort kann er enorme Schäden anrichten: Er zerstört die Dachdämmung oder die hier gelagerten Möbel, Kisten oder Kabel und Schläuche. Sein Urin und Kot riechen zudem stark und lassen sich oft nur mit viel Mühe und aggressiven Mitteln entfernen. Aber auch im Auto richtet der Steinmarder – oder Automarder, wie er im Volksmund dann genannt wird – massive Schäden an. Er zerbeißt elektrische Leitungen und Kühlmittelschläuche oder zerstört Geräuschdämmmatten. Motorschäden oder im schlimmsten Fall eine defekte Bremse, die zu einem lebensgefährlichen Unfall führen kann, können die Folge sein. Das ist jedoch nicht die Absicht des Tieres. Er zerbeißt die Bestandteile des Autos, da sie beispielsweise nach einem Konkurrenten riechen. Gegen diesen richtet sich dann das zerstörerische und aggressive Verhalten des kleinen Marders. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie einen Marder vom Dachboden vertreiben. Parfum gegen Marder Der starke Geruch von Parfum soll die empfindlichen Nasen der Steinmarder stören. Zudem soll der Duft die von ihm gelegte Duftmarkierung übertönen. Ausreichen soll es, wenn mehrere Pumpstöße auf die Schlafstelle der Tiere oder an vereinzelten Stellen rund um sein Revier gegeben werden. Die Markierung muss regelmäßig erneuert werden, da der Duft schnell verfliegt. Schädlingsbekämpfer und Naturschützer konnten allerdings die Wirkung nicht bestätigen. Es könne höchstens sein, dass die Tiere kurzzeitig irritiert sind. Der ADAC merkt im Interview mit t-online zudem an, dass der Einsatz von Parfum gegen Marder im Auto auch kritisch sein kann. Schließlich gelangt der intensive Geruch über die Lüftung ins Wageninnere. Dort kann er dann beispielsweise zu Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen führen. Marder vertreiben: Ultraschall, Sprays und Co. Im Handel gibt es zahlreiche Mittel und Geräte, die die Steinmarder vertreiben sollen. Dazu zählen beispielsweise Ultraschallgeräte – sogenannte Marderscheuchen – oder Schellenwecker. Die von ihnen ausgehenden Geräusche stören die kleinen Säuger. Es kann aber auch sein, dass sie sich nach kurzer Zeit daran gewöhnen und diese dann nicht mehr wahrnehmen. Anti-Marder-Sprays und -Pasten verbreiten unangenehme Gerüche. Auch sie sollen dazu beitragen, dass sich der Steinmarder ein anderes Revier sucht. Hausmittel gegen Marder: Radio, Tierhaare, Tierurin Dieselbe Wirkung wie die Sprays sollen auch WC-Steine oder eine Schale mit Essig oder Tierhaaren/-urin haben. Sie verströmen einen Duft, den die Säuger nicht ausstehen können und sodann das Weite suchen. Nelken und Mottenkugeln werden ebenfalls oft eingesetzt. Ein Radio, das die Nacht durchläuft, soll dem Hausmarder suggerieren, dass sich Personen auf dem Dachboden befinden. Das scheue Tier wird daher den Dachboden als Rückzugsort meiden. Ob diese Maßnahmen zumindest gegen Ratten helfen, erfahren Sie hier . Wirken die Hausmittel gegen Marder? Viele Experten zweifeln daran, dass Mittel wie Tierhaare, Parfum, Sprays und Co. gegen Marder wirken. Bei keiner der Methoden sei die Wirkung hundertprozentig nachgewiesen. Zudem haben Steinmarder mehrere Unterschlüpfe. Und: Sobald der Geruch verflogen oder die Maßnahme entfernt wurde, wird das Säugetier wieder zurück in sein altes Revier kommen. Marder fangen oder töten? In Deutschland unterliegt der Steinmarder dem Jagdrecht. Das heißt, dass nur Personen mit entsprechenden Kenntnissen und Genehmigungen dem Tier nachstellen dürfen. Fallen oder andere Maßnahmen, die das Tier verletzen oder gar töten können, sind für alle anderen verboten. Steckbrief Steinmarder Der Steinmarder ist zwischen 56 und 81 Zentimeter lang. Er wiegt zwischen 1,6 und 2,1 Kilogramm. Sein Fell ist graubraun, an der Kehle hat er einen langgezogenen, weißen Fleck. Der Waldbewohner, den es auch immer häufiger in die Stadt zieht, ist ein Allesfresser. Allerdings bevorzugt er Vögel, Eier, Obst, Beeren und Kleinsäuger als Nahrung. Fazit Gegen Marder helfen Parfum oder andere intensive Düfte nicht oder wenn, dann nur kurzfristig. Meist verfliegt der Geruch schnell oder die Tiere suchen sich in unmittelbarer Nähe einen neuen Unterschlupf.