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Rock im Park: Nürnberger ärgern sich über Müll und Parkplatznot

Rock im Park findet fast mitten in Nürnberg statt. Die Anwohner nehmen es größtenteils gelassen – eine Sache erhitzt aber die Gemüter. Nürnberg steht seit Freitag wieder im Mittelpunkt der Rockwelt. Rock im Park lockt Zehntausende Feierwütige an den Dutzendteich. Das Besondere an dem Festival ist, dass es fast mitten in der Stadt stattfindet. Doch was halten die Anwohner davon, wenn die Rocker wieder ihre Zelte aufschlagen? Es ist 21 Uhr am Freitagabend, als ich eine Frau am Nordostufer des Dutzendteichs anspreche. Anja Gruber führt gerade ihren Hund aus. Im Hintergrund dröhnen die Bässe, die Menge jubelt einige Hundert Meter weiter der Band Greenday zu. Wie sie das Spektakel findet? "Da muss man sich mit abfinden, wenn man an der Eventmeile wohnt." Wenn die DTM über den Norisring donnert – der ja auch direkt ums Eck ist – sei das viel schlimmer, meint sie und erzählt, dass sie schon seit 17 Jahren am Dutzendteich wohnt. Anwohnerin: "Ich sehe das gelassen" Einzig, dass Besucher von Rock im Park ständig die Anwohnerparkplätze belegen, stört Gruber. "Ich überlege mir mittlerweile dreimal, ob ich während des Festivals mit dem Auto wegfahre", sagt sie, "aber ich sehe das insgesamt gelassen." Andere denken aber anders, schiebt die Nürnbergerin nach. Heißt für mich: andere finden. Auch wenn die Wege rund um den Dutzendteich voll sind, ist das gar nicht so leicht am Freitagabend. Die meisten, die unterwegs sind, tragen nämlich Rock-im-Park-Bändchen um ihren Arm – sind also selbst Gäste. Doch da – schon wieder eine Frau mit Hund. Ob sie auch zu Rock im Park geht? "Gott bewahre", meint sie – also tatsächlich eine Anwohnerin. Letztes Jahr sei aber ihr Sohn da gewesen, erzählt die Frau. Das bunte Treiben mache ihr nichts aus. Auch die Musik störe sie nicht, sie könne nachts trotzdem schlafen. Einzig mehr Mülleimer brauche es, meint die Frau und geht weiter. Restaurant verkauft Bierkästen: 26 Euro plus Pfand Eine Querstraße weiter sticht mir ein Restaurant ins Auge. Genau genommen das, was davor gestapelt ist – nämlich Bierkästen. "26 Euro plus Pfand", steht auf einem Schild. Es dauert nicht lang, bis ein Kellner dazukommt. Ob ich einen kaufen mag? "Nein, mich würde eher interessieren, wie Sie das Spektakel hier finden." Der Mann holt seinen Chef dazu. Kurze Vorstellung, gleiche Frage. Ob das geschäftlich oder privat gemeint sei, fragt der Mann. Seinen Namen will er lieber nicht in diesem Artikel lesen. "Beides", antworte ich ihm. Für sein Geschäft sei Rock im Park gut, sagt er. Doch dann bricht es aus ihm heraus. "Du musst mal am Montagmittag kommen, wenn die alle weg sind", sagt er, "Kondome, Spritzen, du findest da alles." Von Weitem sehe das Festival schön aus, auch die Musik störe ihn nicht. "Doch was die Besucher dort alles treiben, ist nicht gut", sagt der Wirt – und meint wohl Alkohol- und Drogenexzesse. Ein Teil der Gäste komme nach Nürnberg, um sich danebenzubenehmen, ist er überzeugt. Auch Anja Gruber ist mir an dem Abend noch einmal über den Weg gelaufen. Eines will sie doch noch loswerden. Das mit dem vielen Müll finde auch sie nicht gut. Aber dieses Jahr sei eine Wiese, die vorher noch als Campingplatz genutzt wurde, für die Hunde zum Gassigehen frei geblieben, erzählt sie – "um auch mal etwas Gutes zu sagen."