Verkehrsregeln in Deutschland: Diese missachten Autofahrer häufig
Der Straßenverkehr ist streng reguliert. Doch im Alltag halten sich die wenigsten Autofahrer an alle Verkehrsregeln. Vor allem eine wird von vielen übertreten. Verkehrsregeln sind dazu da, um den Verkehr einschätzbar und sicherer zu machen. Deshalb müssen sich Autofahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger und alle anderen Verkehrsteilnehmer daran halten – so die Theorie. In der Praxis sieht das jedoch oftmals anders aus. Eine repräsentative Umfrage von AutoScout24 und dem Meinungsforschungsinstitut Censuswide unter deutschen Autofahrern zeigt auf, welche Regeln besonders häufig ignoriert werden und warum. In der Umfrage, die insgesamt 1.000 deutsche Autofahrer einschloss, gaben zwei von drei Autofahrern (63 Prozent) zu, dass sie zumindest gelegentlich Regeln nicht befolgen und Verkehrsverstöße in Kauf nehmen. Männer geben doppelt so häufig wie Frauen an, dass sie Verkehrsregeln immer missachten (acht im Vergleich zu vier Prozent). Das ist der häufigste Verstoß Platz 1 der häufigsten Verstöße: Rund zwei von drei Befragten (63 Prozent) gestehen, dass sie Geschwindigkeitsvorgaben ignorieren , wenn keine Blitzer in Sicht sind. Beinahe jeder zweite Befragte (46 Prozent) verzichtet gut und gerne manchmal auf den Blinker beim Abbiegen . 37 Prozent parken gelegentlich im Halteverbot , 36 Prozent benutzen regelwidrig die Lichthupe . 16 Prozent gaben sogar an, sich mit mehr Alkohol im Blut als erlaubt hinters Steuer zu setzen . Besonders gefährlich: das Drängeln im Straßenverkehr . Fast jeder Dritte der Befragten gab an, es sei wahrscheinlich, regelmäßig dicht aufzufahren und somit den Sicherheitsabstand zu missachten. Deshalb missachten Autofahrer Regeln Doch warum werden Verkehrsregeln überhaupt ignoriert? Die Untersuchung ergab, dass Stress und Zeitdruck (53 Prozent) häufige Gründe dafür sind, dass deutsche Autofahrer sich über geltende Regeln hinwegsetzen. Doch das Hauptargument lautet Ignoranz: 43 Prozent gaben an, bestimmte Regeln manchmal als unnötig und irrelevant zu empfinden. Der Geschäftsführer Verkehrssicherheit und Unfallforschung bei der Björn Steiger Stiftung, Siegfried Brockmann, kommentiert diesen Trend: " Unser Verkehrssystem ist von einem Ellenbogen-Prinzip geprägt , das sich aus der Individualisierung unserer Gesellschaft ergibt. Es geht weniger darum, anderen absichtlich zu schaden, sondern mehr darum, [sich] selbst einen Vorteil zu verschaffen."