Amerikas skurrilstes Automobil
Täglich bei t-online.de: Ein historisches Bild und seine Geschichte. Es ist kein schöner Anblick, dieses Gefährt mit acht Rädern. "OctoAuto" hat es sein Erfinder Milton Reeves genannt, eigentlich soll das Modell seit 1911 die Mobilität revolutionieren (undatierte Aufnahme). Weil Amerikas Straßen zu dieser Zeit miserabel sind, werden die Automobile und ihre Fahrer heftig umhergeschleudert, bis hin zu schweren Unfällen reichen die Folgen. Eine ausreichende Federung ist bislang nicht vorhanden. Der Ingenieur Reeves, der bereits ein Patent auf den Schalldämpfer sowie ein stufenloses Getriebe hält, will Abhilfe schaffen, indem er eine Idee aus dem Waggonbau abschaut: Schlafwagen haben bei der Eisenbahn nämlich zwei Achsen mehr als normale Waggons. Einfach um die Erschütterungen besser abzufangen. So baut Reeves das OctoAuto mit vier Achsen und acht Rädern, acht Meter ist das Fahrzeug lang. Seine vorderen drei Achsen waren lenkbar, sodass der Fahrer das Auto überhaupt wenden konnte. Reeves glaubt an sein Produkt: Mit einer aufwendigen Kampagne bewirbt es der Tüftler – und wird enttäuscht. Denn niemand will es haben. Den Reichen ist es zu skurril, den weniger Begüterten zu teuer. 4.500 Dollar kostet das OctoAuto, dafür lassen sich bei Ford gleich mehrere Model T kaufen. Damit war dieses Experiment gescheitert.