Nahost-Newsblog I USA tauschen Flugzeugträger "Eisenhower" im Roten Meer aus
Israels Armee prüft weiter den Beschuss eines Zeltlagers. Zehntausende demonstrieren für die Freilassung der Hamas-Geiseln. Mehr Informationen im Newsblog. Anwohner: Israelische Panzer am Rand des Flüchtlingslagers Mawasi 13.50 Uhr: Israelische Panzer sind nach Angaben von Anwohnern bis an den Rand des Flüchtlingslagers Mawasi nordwestlich von Rafah vorgerückt. Dabei sei es zu heftigen Gefechten mit Hamas-Kämpfer gekommen, berichten Anwohner. Im Internet verbreiten sich rasch Bilder von zwei israelischen Panzern, die auf einer Bergkuppe Stellung bezogen haben. Unabhängig bestätigen kann Reuters die Echtheit der Bilder nicht. Die Kämpfe seien heftig gewesen, berichtet ein Einwohner, der anonym bleiben möchte, in einer Chat-App. "Die Besatzungstruppen kontrollieren jetzt das Gebiet Mawasi, was die dortigen Familien dazu zwingt, nach Chan Junis zu ziehen." Rafah liegt im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten . USA ziehen Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower" aus dem Roten Meer ab 10.38 Uhr: Nach sieben Monaten im Roten Meer ziehen die USA den Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower" und seine Flotte ab. Der Verband schützte Schiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen . Allerdings soll ein anderer Schiffsverband schon bald einsatzbereit sein: Der Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" und dessen Verband sollen in der kommenden Woche in der Region ankommen. Derzeit befinden sie sich im Indopazifik. Containerschiff durch Drohnenangriff westlich von Hudeida beschädigt 07.00 Uhr: Ein Drohnenangriff der Huthi-Rebellen hat nach Angaben der britischen Organisation für Maritimen Handel UKMTO ein Handelsschiff beschädigt. Verletzte habe es nicht gegeben, teilen die UKMTO und die britische Sicherheitsfirma Ambrey mit. Ambrey zufolge handelt es sich um ein unter liberianischer Flagge fahrendes Containerschiff. Es werde nun den nächsten Hafen anlaufen. Der Vorfall ereignete sich 65 Seemeilen westlich von Hudeida. USA: Haben drei Huthi-Schiffe zerstört 4.55 Uhr: US-Streitkräfte haben nach Angaben des US-Zentralkommandos (Centcom) in den letzten 24 Stunden drei unbemannte Oberflächenschiffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Roten Meer zerstört. In einem separaten Vorfall schossen die Huthis drei ballistische Anti-Schiffs-Raketen in den Golf von Aden. Es wurden jedoch keine Verletzungen oder nennenswerte Schäden an Schiffen der USA, der Koalition oder Handelsschiffen gemeldet, fügt Centcom hinzu. Das US-Militärzentralkommando weist zudem jüngste Behauptungen über einen erfolgreichen Angriff der Huthi-Kräfte auf den Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower" als "kategorisch falsch" zurück. Huthi äußern sich zu Angriffen auf Schiffe 3.30 Uhr: Der Militärsprecher der Huthi-Rebellen hat zu der gemeinsam mit der militanten Gruppe "Islamischer Widerstand im Irak" durchgeführten Militäroperation eine Erklärung abgegeben. Man habe einen Drohnenangriff auf zwei Zementtanker und zwei Frachtschiffe im Hafen von Haifa durchgeführt, sagt Yahya Saree in einer im Fernsehen übertragenen Mitteilung. Die Schiffe gehörten Unternehmen, die "gegen das Einfahrtsverbot in die Häfen des besetzten Palästinas verstoßen haben", so Saree weiter. Auch hätten die Huthis die "Shorthorn Express" im Mittelmeer mit Drohnen angegriffen. "Die beiden Operationen haben ihre Ziele erfolgreich erreicht, und die Angriffe waren präzise und direkt." Es gab weder eine sofortige Stellungnahme des israelischen Militärs noch eine unabhängige Bestätigung der Angriffe. Samstag, 22. Juni Zehntausende Israelis protestieren gegen Regierung 22.02 Uhr: In Israel haben am Samstagabend Zehntausende Menschen erneut gegen die Regierung und für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. In der Küstenmetropole Tel Aviv skandieren Demonstranten: "Lebendig, lebendig – und nicht in Leichensäcken". Nach Angaben der Organisatoren ist die Demonstration in Tel Aviv die größte seit dem 7. Oktober. Die Nachrichtenseite "ynet" berichtet unter Berufung auf die Organisatoren, in der Stadt protestieren rund 150.000 Menschen gegen die Regierung. Bei einer Kundgebung in Tel Aviv erinnern viele Menschen auch an den Geburtstag einer entführten Soldatin, die heute in Geiselhaft 20 Jahre alt wird. Viele Demonstranten zeigen Plakate mit dem Gesicht der Israelin. Ihre Eltern forderten in einer Rede ihre Freilassung. Aufnahmen der Organisatoren zeigen die Mutter, wie sie während des Protests in Tel Aviv weinte. US-Vertreter: Huthi-Angaben über Angriff auf Flugzeugträger sind falsch 20.40 Uhr: Zwei Vertreter der USA dementieren Angaben der jemenitischen Huthi-Milizen über einen angeblichen Angriff auf den US-Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower". "Das ist falsch", sagt einer der beiden Insider, die nicht namentlich genannt werden wollen. Die Huthis hatten zuvor erklärt, sie hätten die "Eisenhower" im Roten Meer erfolgreich angegriffen. Sie hatten keine weiteren Details genannt und sich auch über den Zeitpunkt des angeblichen Angriffs ausgeschwiegen. Israels Armee äußert sich zu Beschuss eines Lagers im Gazastreifen 18.33 Uhr: Nach einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager mit Binnenflüchtlingen im Gazastreifen prüft die israelische Armee eigenen Angaben zufolge den Vorfall weiter. Einer ersten Untersuchung zufolge gab es keinen direkten Angriff auf eine Einrichtung des Roten Kreuzes, teilt das Militär mit. Wichtiges Mitglied einer Extremistengruppe im Libanon getötet 16.07 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen "zentralen Terroristen" im Libanon getötet. Das Militär teilt mit, den Mann bei einem gezielten Angriff in der Bekaa-Ebene "eliminiert" zu haben. Er soll den Angaben zufolge unter anderem für Waffenlieferungen für die islamistische Hamas und für die Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija zuständig gewesen sein. Israel: Militärische Ziele angegriffen – Hamas meldet Tote 14 Uhr: Im Gebiet Gaza-Stadt hat Israel Ziele angegriffen. Die israelische Armee teilt in einer kurzen Erklärung mit, es seien zwei militärische Einrichtungen der Hamas von Kampfjets angegriffen worden. Nach Angaben der Terrororganisation sind dabei mindestens 42 Menschen getötet worden. Ziel des Beschusses seien das Viertel Al-Tuffah und das Flüchtlingslager Al-Schati gewesen, sagt der Direktor des von der Hamas geführten Medienbüros der Regierung, Ismail al-Thauabta, der Nachrichtenagentur Reuters. In Al-Tuffah seien 18 Menschen getötet worden, in Al-Schati 24. Israeli im Westjordanland getötet – Militär im Einsatz 11.26 Uhr: Ein Israeli ist nach Angaben des israelischen Militärs in der palästinensischen Stadt Kalkilia im Nordwesten des Westjordanlands erschossen worden. Militäreinheiten seien daraufhin in der Region aktiv geworden und hätten eine Untersuchung gestartet, teilte die Armee mit. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar. Augenzeugen und palästinensische Medien berichteten, das Opfer sei am Morgen angeschossen und sein Auto in Brand gesetzt worden. Autos aus Israel sind an ihren gelben Nummernschildern zu erkennen. Palästinensische Nummernschilder sind weiß. Die Stadt Kalkilia steht unter der Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde. Israelis ist die Einreise dorthin grundsätzlich verboten. Kuba schließt sich Südafrikas Klage gegen Israel vor UN-Gericht an 11.25 Uhr: Kuba schließt sich nach eigenen Angaben der Klage Südafrikas im Zusammenhang mit Israels Vorgehen im Gazastreifen vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) an. Der Inselstaat werde als Drittstaat seine Interpretation der Normen der UN-Völkermordkonvention vorlegen, die Israel durch seine Handlungen im Gazastreifen "eklatant verletzt" habe, erklärte das kubanische Außenministerium. Augenzeugen und palästinensische Medien berichteten, das Opfer sei am Morgen angeschossen und sein Auto in Brand gesetzt worden. Autos aus Israel sind an ihren gelben Nummernschildern zu erkennen. Palästinensische Nummernschilder sind weiß. Die Stadt Kalkilia steht unter der Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde. Israelis ist die Einreise dorthin grundsätzlich verboten. Beschuss bei Zeltlager: IKRK meldet über 20 Tote 9.49 Uhr: Im Süden des Gazastreifens sind nahe der Stadt Rafah bei einem Angriff in der Nähe des Büros des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach Angaben der Organisation über 20 Menschen getötet worden. "Großkalibrige Geschosse" seien am Freitagnachmittag "in unmittelbarer Nähe des Büros und der Wohnhäuser" der Organisation eingeschlagen, erklärte das IKRK. Zu dem Beschuss auf das Vertriebenenlager im Küstengebiet Al-Mawasi erklärte das IKRK, der Vorfall habe "einen massenhaften Zustrom von Opfern auf das nahegelegene Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes" ausgelöst. Dort seien 22 Tote und 45 Verletzte registriert worden. Zudem gebe es Berichte über weitere Opfer. In der Umgebung des IKRK-Büros leben hunderte Vertriebene in Zelten. Angriffe in "so gefährlicher Nähe humanitärer Einrichtungen gefährden das Leben von Zivilisten und Mitarbeitern des Roten Kreuzes", schrieb die Organisation weiter. Die Standorte seien den Konfliktparteien bekannt und zudem "deutlich mit dem Emblem des Roten Kreuzes gekennzeichnet". "Dieser schwerwiegende Sicherheitsvorfall ist einer von mehreren in den vergangenen Tagen", hieß es weiter. Bereits zuvor hätten Querschläger Standorte des IKRK getroffen. Guterres warnt vor Eskalation im Libanon 4.02 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon vor einer Katastrophe gewarnt. "Eine unüberlegte Handlung – eine Fehlkalkulation – könnte eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenze hinausgeht und, offen gesagt, die Vorstellungskraft übersteigt", warnte Guterres am Freitag in New York . Die Menschen in der Region und in aller Welt könnten es "sich nicht leisten, dass der Libanon ein weiteres Gaza wird", sagte der UN-Chef unter Verweis auf den seit mehr als acht Monaten andauernden Krieg zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas im Gazastreifen. Die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah sei "real" und müsse vermieden werden. Luftangriffe gegen Hisbollah-Stellungen 1.55 Uhr: An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. In Reaktion auf wiederholte Angriffe auf Gebiete im Norden Israels flog die israelische Armee nach eigenen Angaben am Freitag Luftangriffe gegen Stellungen der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanons, wie das Militär am Abend mitteilte. Zuvor seien Angriffe aus dem Libanon auf Gebiete im Norden Israels erfolgt. Es habe keine Berichte über Verletzte gegeben, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten. Die Hisbollah ist mit der islamistischen Hamas in Gaza verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution von 2006 vorsieht. UN-Generalsekretär António Guterres rief am Freitag die Konfliktparteien zur Umsetzung der Resolution und zur Einstellung der Feindseligkeiten auf. Die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten sei "real". Guterres: In Gaza herrscht "totale Gesetzlosigkeit" 1.10 Uhr: Chaos und Gesetzlosigkeit im umkämpften Gazastreifen verhindern nach den Worten von UN-Generalsekretär António Guterres die Verteilung humanitärer Hilfe in dem abgeriegelten Küstengebiet. Es herrsche "totale Gesetzlosigkeit", beklagte Guterres am Freitag in New York. Es gebe "extreme Schwierigkeiten bei der Verteilung" von Hilfsgütern in Gaza, Lastwagen würden geplündert. Das Problem bestehe nicht nur darin, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. "Es muss ein Mechanismus vorhanden sein, der ein Mindestmaß an Recht und Ordnung garantiert, damit die Verteilung stattfinden kann", forderte Guterres. Er drängte daher erneut auf eine sofortige Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Der UN-Generalsekretär drückte zugleich seine "tiefe Besorgnis" über die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon aus. Die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten sei "real" und müsse vermieden werden. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten. In Ortschaften beiderseits der Grenze hat der gegenseitige Beschuss schwere Zerstörungen angerichtet. Rund 150 000 Menschen wurden evakuiert oder verließen die Kampfzone. Handelsschiff meldet Explosion 0.55 Uhr: Nach Angaben der britischen Organisation für Maritimen Handel UKMTO hat ein Handelsschiff eine Explosion in seiner Nähe gemeldet. Der Vorfall habe sich 126 Seemeilen östlich der jemenitischen Hafenstadt Aden ereignet. Das Schiff sei unterwegs zum nächsten Hafen. Die Besatzung sei in Sicherheit. Freitag, 21. Juni Hamas: Viele Tote bei Angriff nahe Zeltlager 18.57 Uhr: Bei einem Beschuss nahe einem Zeltlager mit Kriegsvertriebenen nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 24 Menschen getötet worden. 47 weitere Palästinenser erlitten Verletzungen, teilt das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Der Vorfall ereignete sich am Freitag in Al-Mawasi nahe Rafah, wohin viele Menschen geflohen sind, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte. Augenzeugen berichten, dass israelische Panzergranaten völlig überraschend in dem Zeltlager eingeschlagen seien. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, dass es die Berichte prüfe. UN-Generalsekretär Guterres: Libanon darf nicht zum zweiten Gaza werden 17.41 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Libanon. "Eine unüberlegte Handlung – eine Fehlkalkulation – könnte eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenze hinausgeht", sagt er vor Journalisten. "Die Menschen in der Region und die Menschen in der Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gazastreifen wird." Katar spricht von Fortschritten bei Verhandlungen zwischen Israel und Hamas 16.42 Uhr: Bei den Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs gibt es nach Aussagen des Vermittlerstaats Katar einige Fortschritte. Zwischen Israel und der islamistischen Hamas gebe es aber "noch immer einige Lücken", sagt Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bei einem Besuch in der spanischen Hauptstadt Madrid . Katar setze seine Bemühungen weiter fort. Es habe einige Treffen mit Vertretern der Hamas gegeben. Seit Monaten laufen Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten, Israel zu einer Waffenruhe und die Hamas zur Freilassung der noch rund 120 aus Israel verschleppten Menschen zu bewegen – bislang ohne Erfolg. Baerbock reist zu Krisengesprächen nach Israel und in den Libanon 15.22 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist am kommenden Montag auch angesichts wachsender Sorgen vor einer Eskalation im Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz nach Israel. Neben dem Krieg im Gazastreifen und der weiterhin katastrophalen humanitären Lage dort werde wie bei früheren Reisen auch der Weg hin zu einer Zweistaatenlösung ein Thema sein, teilt eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Baerbock wird nach Angaben der Sprecherin am Montag zunächst an der regulären Sitzung des EU-Außenrats in Luxemburg teilnehmen, bei der es um die gemeinsame Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg sowie die Lage im Nahen und Mittleren Osten gehen werde. Am Abend will die Bundesaußenministerin eine Rede bei der Herzlija-Sicherheitskonferenz des Instituts für Politik und Strategie sowie der Reichman-Universität nahe der Küstenmetropole Tel Aviv halten. Am Dienstag sind in Ramallah Gespräche mit dem Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mohammed Mustafa, über die Lage im Westjordanland sowie die Reformbemühungen der PA geplant. In Jerusalem ist ein Treffen mit dem israelischen Außenminister Israel Katz vorgesehen. Am Dienstagabend will Baerbock in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit Ministerpräsident Nadschib Mikati sprechen. Dabei soll es unter anderem um die angespannte und gefährliche Lage an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gehen. Das israelische Militär hat kürzlich Pläne für eine Offensive im Libanon abgesegnet und damit Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts mit der Hisbollah-Miliz geschürt. Israel intensiviert Militärkampagne in Rafah 11.46 Uhr: Die israelische Armee stößt in den Westen und Norden von Rafah vor. Einwohnern zufolge hat Israel die Offensive zur Einnahme der Stadt an der ägyptischen Grenze in den letzten beiden Tagen forciert. Die israelische Armee spricht von präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Aktionen in Rafah. Die Soldaten seien in Nahkämpfe verwickelt worden. Auch in anderen Teilen des Gazastreifens werde gekämpft. Blinken drängt auf Vermeidung von Eskalation im Libanon 3.35 Uhr: Das US-Außenministerium hat mitgeteilt, dass Außenminister Antony Blinken Israel auf die Vermeidung einer weiteren Eskalation im Libanon hingewiesen hat. Blinken traf sich mit dem israelischen nationalen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi und Ron Dermer, Israels Minister für strategische Angelegenheiten. Tausende Israelis demonstrieren wieder gegen Regierung Tausende Menschen haben am Donnerstagabend in Israel wieder gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert. Die größte Kundgebung fand israelischen Medien zufolge vor einem Privathaus des Regierungschefs in der Stadt Caesarea statt. Die Demonstranten forderten Neuwahlen und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auch in Jerusalem versammelten sich Medienberichten zufolge Hunderte für einen Protest. Seit Monaten gibt es in Israel immer wieder Proteste gegen die Regierung. Die Demonstranten werfen Netanjahu vor, sich den Forderungen seiner extremistischen Koalitionspartner zu beugen und deshalb auch einen Deal zur Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu hintertreiben. Einige Minister sind gegen ein Abkommen mit den Islamisten, da es auch eine Waffenruhe und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen vorsehen würde. Donnerstag, 20. Juni Palästinenser: Zusammenstöße mit Israels Armee – Jugendlicher getötet 21.10 Uhr: Bei Zusammenstößen während eines israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge ein Jugendlicher getötet worden. Der 15-Jährige sei in der Stadt Kalkilia im Nordwesten des Palästinensergebiets ums Leben gekommen, meldet das Gesundheitsministerium in Ramallah. Israels Polizei teilt mit, ein älterer Israeli sei bei einem Autodiebstahl in der Stadt getötet worden. Israelische Medien berichten unter Berufung auf Armeekreise, Einsatzkräfte seien in die Stadt im Westjordanland eingedrungen, um dort nach flüchtigen Palästinensern zu suchen. Diese hätten zuvor einem israelischen Mann am Ortseingang der Stadt das Auto geraubt und den 78-Jährigen dabei Polizeiangaben tödlich verletzt. Protest vor Netanjahus Haus – Mann bricht Tor auf 19.45 Uhr: Die israelische Polizei hat am Donnerstag einen Demonstranten festgenommen, der das Tor zu Premierminister Benjamin Netanjahus Residenz in Caesarea aufgebrochen und durch ein eigenes Schloss ersetzt hatte. Der 71-jährige Verdächtige aus Kiryat Tivon wurde in seinem Auto aufgegriffen und zur Befragung gebracht. Am Abend versammelten sich Tausende vor Netanjahus Haus sowie in Tel Aviv, um Neuwahlen zu fordern. "Angesichts der Nachlässigkeit und Hilflosigkeit der Regierung Netanjahus intensivieren wir den Druck mit einer gerechten und grundlegenden Forderung – die Rückgabe seines Mandats an die Öffentlichkeit", erklärt die Organisation Israel Democracy HQ. Am Morgen blockierten Geiselfamilien und Frauenrechtler den Ayalon-Highway in Tel Aviv. Hisbollah feuert erneut Dutzende Raketen auf Israel ab 16.28 Uhr: Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben "Dutzende" Raketen auf Israel abgefeuert. Die Miliz hatte zuvor im Falle einer israelischen Offensive mit großflächigen Angriffen auf das Nachbarland gedroht. Die israelische Armee wiederum hatte einen Einsatzplan für eine Offensive im Libanon abgesegnet. Israel nimmt unterdessen laut Augenzeugen und einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP das Zentrum des Gazastreifens mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss ins Visier. Die Hisbollah erklärt, der Raketenbeschuss des israelischen Nordens sei eine Vergeltung für einen tödlichen israelischen Angriff im Dorf Deir Kifa gewesen. "Dutzende Katjuscha-Raketen" seien auf eine israelische Einrichtung abgeschossen worden. Israel tötet weiteren Hisbollah-Kommandeur im Libanon 16.01 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet. Er sei am Donnerstagmorgen in der Gegend um Deir Kifa im Süden des Landes bei einem gezielten Angriff eliminiert worden, teilt die Armee mit. Er soll demnach für die Planung und Durchführung von Terroranschlägen gegen Israel sowie für einen Teil der Bodentruppen der Hisbollah verantwortlich gewesen sein. Die Hisbollah bestätigt seinen Tod. Als Reaktion auf den Angriff in Deir Kifa hat die Schiitenmiliz einigen Angaben zufolge Dutzende Raketen auf Ziele im Norden Israels gefeuert. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, dass ein Mensch bei einem Drohnenangriff auf ein Auto in dem betroffenen Gebiet getötet worden sei. Es habe außerdem israelische Angriffe auf weitere Orte im Südlibanon gegeben. Das israelische Militär teilte darüber hinaus mit, einen Raketenwerfer auf libanesischen Boden zerstört zu haben. UN-Experten warnen Firmen vor Rüstungslieferungen an Israel 16.03 Uhr: Unabhängige UN-Menschenrechtsexperten warnen Unternehmen davor, weiterhin Waffen und Munition an Israel zu liefern. Sie könnten damit Menschenrechtsverletzungen begehen, darunter Verbrechen gegen die Menschlichkeit, teilen die Expertinnen und Experten in Genf mit. Sie nennen mehr als 30 Firmen und Investoren, die nach ihren Angaben in Rüstungsfirmen investieren, mit Namen, darunter die deutschen Firmen Rheinmetall und ThyssenKrupp und die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. "Diese Unternehmen, die Waffen, Teile, Komponenten und Munition an die israelischen Streitkräfte liefern, riskieren, bei schweren Verstößen gegen die internationalen Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht mitschuldig zu werden", schreiben die Experten. Sie verweisen auf die Aufforderung des Internationalen Gerichtshofs an Israel, seine Militäroffensive in Rafah einzustellen, und die Beantragung von Haftbefehlen gegen Mitglieder der israelischen Regierung durch den Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs. Deshalb könnten weitere Waffenlieferungen an Israel als wissentliche Unterstützung von Operationen angesehen werden, die gegen die internationalen Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Waffenlieferungen: Netanjahu-Video sorgt offenbar für Ärger in den USA 3 Uhr: In den USA haben Vorwürfe von Benjamin Netanjahu hohe Wellen geschlagen. Der israelische Ministerpräsident hat der Biden-Regierung in einer Videobotschaft auf der Plattform X vorgeworfen, absichtlich Waffen und Munition an Israel zurückzuhalten. Die USA wollen seiner Meinung nach so das Land in seinem Kampf gegen die Hamas behindern. Die Anschuldigungen haben laut einem Bericht des "Guardian" zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern geführt. Der Vorstoß des israelischen Ministerpräsidenten scheint die US-Behörden überrascht zu haben. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte: "Wir wissen ehrlich nicht, wovon er spricht." US-Außenminister Antony Blinken stellte klar, dass lediglich Bomben verzögert wurden. Dies sei eine Entscheidung von Präsident Joe Biden aufgrund von Bedenken hinsichtlich eines israelischen Plans für einen Einmarsch in Rafah im südlichen Gaza gewesen. "Alles andere geht wie gewohnt weiter", so Blinken. Die Biden-Regierung hatte im April die Zustimmung des Kongresses für ein 14 Milliarden Dollar schweres Militärhilfspaket für Israel erhalten. Trotz Widerständen innerhalb seiner eigenen demokratischen Partei setzte sich Biden für das Paket ein. Laut dem Bericht des "Guardian" sollen hochrangige Regierungsbeamte hinter den Kulissen nun verärgert sein. Zwei anonyme Quellen berichteten, dass als Reaktion auf Netanjahus Vorwürfe ein bilaterales Treffen geplant sei, das jedoch abgesagt wurde, um ein Zeichen zu setzen. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses vermied jedoch eine Bestätigung der Absage, äußerte aber Unverständnis über Netanjahus Video. Netanjahu plant Ende Juli einen Besuch in Washington , bei dem er vor einer gemeinsamen Sitzung des Kongresses sprechen soll. Gaza-Pier am Donnerstag wieder einsatzbereit 1.55 Uhr: Über die provisorische Anlegestelle der US-Streitkräfte im Gazastreifen sollen Insidern zufolge am Donnerstag wieder Hilfsgüter entladen werden können. Der Pier sei am Mittwoch wieder an der Küste befestigt worden, nachdem er am vergangenen Freitag wegen schlechter Seebedingungen vorübergehend entfernt worden war, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Sprecher der US-Luftwaffe, Generalmajor Patrick Ryder, lehnte es am Dienstag in einer Rede im Pentagon ab, einen Zeitpunkt zu nennen, zu dem der Betrieb des Piers vollständig eingestellt werden könnte. Es habe sich von Anfang an um eine provisorische Anlegestelle gehandelt. Der Pier habe bislang die Anlieferung von mehr als 3.500 Tonnen Hilfsgütern ermöglicht. "Und noch einmal, um einen Schritt zurückzutreten und das große Ganze zu betrachten: Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, die Vereinigten Staaten nutzen alle Möglichkeiten, um Hilfe nach Gaza zu bringen." Ältere Nachrichten zum Krieg in Nahost lesen Sie hier.